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Das Sakrament der Taufe

Das Sakrament der Taufe ist das Eintrittstor in die christliche Religion und für viele der Beginn eines religiösen Lebens in einer der christlichen Kirchen. Mit der Frage nach der Taufe stellt sich somit auch die Frage nach der Religion überhaupt.
Neben einer Hinführung zum Sakrament der Taufe möchte ich in dieser Katechese ein wenig weiter ausholen und mit der Frage beginnen, was für Gründe es für den Glauben gibt - und was das eigentlich ist: Glauben.

 

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Diese Katechese ist auch als gedrucktes Heft (Nr. 030) erhältlich: Kostenlose Bestellung

1. Glauben

Bevor wir uns ausführlich dem Sakrament der Taufe widmen, wollen wir also zunächst dem Zusammenhang von Glauben, Erkenntnis und Religion nachgehen...

Das Unsichtbare unserer Welt glauben

Unsere Welt hat die Eigenschaft, in verschiedenen Schichten aufgebaut zu sein, die sich nicht alle gleichermaßen unserer Wahrnehmung präsentieren. Hinter der sichtbaren Welt (wie zum Beispiel Landschaften, Städte, Häuser, Steine, Ameisen und das Haus unserer Nachbarn) gibt es tiefere, unsichtbare Schichten. Dazu gehört zum Beispiel der Nachbar im Haus, das Grundwasser im Boden, der Sauerstoff in der Atmosphäre und die Vitamine im Apfel; wer noch tiefere Einsichten gewinnt, erfährt etwas von Keimen, Viren und Bakterien, radioaktiven Strahlungen und von Sonnenwinden - alles Dinge, die sich unserer direkten Wahrnehmung entziehen. Das ist überhaupt kein Problem für jeden, der ein wenig Ahnung von Physik und Chemie hat: Schwerkraft, Magnetismus, Elektrizität, Neutrinos und vieles mehr sind nur an ihren Wirkungen erkennbar. Diese Kräfte sind unsichtbar, aber dennoch real; das weiß jeder, der schon einmal einen elektrischen Schlag bekommen hat
Unsichtbares ist nicht automatisch irreal. Das wissen wir zwar, kämpfen aber dennoch ständig mit den Gefühl, die tieferen Schichten der Wirklichkeit seien irgendwie weniger wirklich, weil man sie nicht sehen, nicht essen und nicht kaufen kann.

So fällt es vielen Menschen schwer, die zur Zeit tiefsten bekannten Schichten der Realität, deren Enthüllungen sich vor allem Spezialisten wie z.B. Kernphysiker widmen, noch als "wirklich" zu akzeptieren. Die schwache und die starke Kernkraft, Quarks (mit ihrer umgekehrten Anziehungskraft) und Myonen, neuerdings auch das rätselhafte Higgs-Teilchen - das ist anerkannter Teil der Realität. Ohne diese tiefsten Schichten wäre nichts von dem erklärbar, was um uns herum geschieht, und dennoch spielt es für viele Menschen keine Rolle.
So ist es auch mit anderen, tieferen Wirklichkeiten unserer Realität - zum Beispiel Seele, Geist und Sinn. Zahlreiche Menschen leben so, als gäbe es das alles nicht; und dennoch wäre unser gesamtes menschliches Sein, unser Miteinander und Füreinander ohne dies alles nicht möglich.

Die Mehrheit der Menschen hat ein weites und unbeschwertes Wirklichkeitsverständnis und geht mit offenen Augen durchs Leben; für sie ist der Zusammenhang zwischen den sichtbaren Phänomenen (Leben, Freiheit, Sinn, Hoffnung, Freundschaft, Liebe, Moral - etc.) und deren unsichtbaren Gründe (Seele, Vernunft, Geist - und Gott) offensichtlich.

Auch, wenn solche klar denkenden Menschen von ihren Mitmenschen mit einem eingeschränkten Blick auf das Wirkliche oft als "Glaubende" bezeichnet werden, sind sie es dennoch nicht im religiösen Sinne.

Gott als Grund dieser Welt glauben

Manche Menschen kommen zu dem Schluss, dass es sogar hinter den unsichtbaren und immateriellen Schichten dieser Welt eine noch tiefere Schicht gibt, die nicht mehr Bestandteil dieser Welt ist, sondern der Grund für alles, was existiert: Eine göttliche Dimension. Sie ist zwar keine Schicht dieser Welt, aber dennoch real und an ihrer Wirkung erkennbar. Denn nichts von dem, was ist, kann ohne den Grund allen Seins existieren.

Das schließt nicht unbedingt ein, dass ein solcher Mensch an einen persönlichen Gott glaubt - denkbar ist durchaus auch ein Glaube an namenlose Urmächte, einem allwirkenden Prinzip oder an einen Schöpfungsmythos.
Aber Menschen, die hier immer noch klar denken und vor allem klar sehen, wissen schließlich, dass der Mensch selbst gar keine Person sein könnte, ohne dass ihm dieses Personsein geschenkt wurde (entwickelt haben kann es sich nicht - soviel ist klar); eine Person kann aber nur von einer anderen Person hervorgebracht (gezeugt oder erschaffen) werden. So geht (weil die meisten Menschen tatsächlich vernünftig denken und intuitiv Richtiges erfassen), der Glaube an Gott meist mit der Erkenntnis einher, dass dieser Gott eine Person ist - und eben keine unbestimmte Kraft.

Aber auch solche immerhin klug und vernünftig beobachtende und folgernde Menschen sind nicht das, was wir als "religiöse Menschen" bezeichnen würden. Denn die Erkenntnis, dass es (wahrscheinlich nur einen) persönlichen Gott gibt, ist immer noch eine philosophische Erkenntnis; der so erkannte Gott kann dem Philosophen ebenso gleichgültig, verhasst oder faszinierend sein.

Nietzsche z.B. tendierte manchmal zum Glauben an einen Gott, den er aber abgrundtief ablehnte.

Glaube an einen persönlichen Gott

Und noch einmal können wir einen Schritt weitergehen.

Selbstverständlich ist der hier beschriebene Weg der Gotteserkenntnis nur ein theoretischer. Die meisten Menschen gehen diesen Weg nicht Schritt für Schritt, sondern leben in einer Religion, die sie als wahr erfahren. Dass das durchaus geht (und sogar der wahrscheinlichere Weg ist), sehen wir gleich im nächsten Abschnitt.
Denn anhand unbestreitbarer Phänomene - wie z.B. dem Gewissen der Menschen, der unausweichlichen moralischen Frage, den allen Menschen gleichermaßen innewohnenden ethischen Grundsätzen usw. - müsste ein unvoreingenommen denkender Mensch letztendlich zu dem Schluss kommen, dass es 1.) einen personalen Gott gibt und dieser 2.) das in-sich-Gute ist.
Erst jetzt kommt eine Dimension ins Spiel, die der Beginn der Religion ist: Nämlich das Bedürfnis, mit diesem Gott - weil er so gut, schön und liebenswert ist - in eine Beziehung zu treten.
Natürlich kommen nicht wirklich alle Menschen zu diesem Ergebnis (es gibt ja auch viele, die bereits bei der Frage nach der Seele ausgestiegen sind). Vor allem Naturreligionen sind oft der Ansicht, dass Gott (oder zumindest ein Teil der Götter, wenn es mehrere geben sollte) gelegentlich auch grausame Züge aufweist.
Aber selbst mit diesem (mangelhaften und nicht logischen) negativen Gottesbild entsteht Religion: Denn auch diese Menschen sehen sich genötigt, mit diesem Gott in Beziehung zu treten - wenn auch vor allem, um sich vor den Launen dieses Gottes zu schützen und am Leben zu bleiben.

Eine solche Gottes-Beziehung kann - wie auch jede menschliche Beziehung - ganz unterschiedliche Formen annehmen: vom Gehorsams- oder Abhängigkeitsverhältnis (wie in vielen archaischen Religionen), über gelegentliche eher freundschaftliche Beziehungsmomente bis hin zu einem dauerhaften Liebesverhältnis. Immer aber ist Religion die gestaltete Beziehung zwischen Mensch und Gott.

Glaube ist Beziehung

Deshalb, weil Religion nicht die Erkenntnis der Existenz Gottes, sondern die Beziehung zu dem erkannten Gott bedeutet, darf ich an dieser Stelle die bereits in zahlreichen anderen Katechesen dieser Homepage erwähnte Parallele zwischen Religion und menschlichen (Liebes-) Beziehungen bemühen.
In den Gedanken der vorangegangenen Abschnitte ist die Frage nach Gott nicht gleichbedeutend mit einer tatsächlichen Beziehung zum ihm. Das leuchtet ein, wenn wir die Frage, ob es einen Gott gibt, mit der Frage nach der der Liebe gleichsetzen. Falls ich die Frage, ob es so etwas wie "wahre Liebe" wirklich gibt (oder ob es sich dabei nicht nur um biochemische, hormonelle Vorgänge handelt), mit "Ja" beantworte, bin ich damit ja noch nicht wirklich in eine Liebesbeziehung eingetreten. Ich habe sie nur als möglich erkannt.

Dass nun viele Menschen den oben genannten Erkenntnisprozess nicht erst rational durchschreiten, um sich dann schließlich, nach reiflicher Überlegung, einer Religion anzuschließen, wird oft von Nicht-Glaubenden als unvernünftig angesehen. Aber jemand, der sich verliebt, muss auch nicht erst rational erwiesen haben, dass es so etwas wie Liebe gibt. Manchmal begegnet man einfach einem Menschen auf eine Art und Weise, die alle theoretischen Fragen nach der Bedingung für die Möglichkeit von Liebe mit einem Blick in die Augen des anderen hinwegfegt. Ein Atemzug - und alle Fragen sind geklärt. Solche Momente erleben auch bekennende Atheisten, die sich nicht durch lange Erkenntnisprozesse, sondern durch eine Begegnung mit diesem Gott in einem Augenblick bekehren. (siehe zum Beispiel André Frossard in Hinweise auf die Existenz Gottes)

Halten wir fest: Die Liebeswürdigkeit einer Person (ob nun Mensch oder Gott) kann sich auch in einem einzigen Augenblick erschließen - selbst dem, der von der Existenz (der Liebe oder Gottes) zuvor nicht überzeugt war.

Das ist nicht irrational - das ist normal.

2. Der sündige Mensch vor dem liebenden Gott

Nun ist aber der Mensch, der in eine Liebesbeziehung mit Gott tritt, nicht nur passives Objekt der göttlichen Liebe, sondern auch selbst aktiv Liebender.

Während das auf den ersten Blick schön klingt, offenbart sich auf den zweiten Blick eine Schwierigkeit (die es übrigens auch in fast allen rein menschlichen Liebesbeziehungen gibt): Bin ich überhaupt in der Lage, zu lieben? Bin ich seiner Liebe würdig? Und: Ist das wirklich Liebe, was ich empfinde?
Zumindest wäre er das gern: Aktiv Liebender. Fast jeder Mensch (ob nun neubekehrt, ehemaliger Atheist oder traditioneller Kirchgänger) sieht sich selbst im Licht der göttlichen Liebe mit neuen Augen und erkennt neben seiner Würde auch seine Mängel, Schrullen und Unzulänglichkeiten.
Leider gilt das ohne Ausnahme für alle Menschen, so ist zumindest die Grundüberzeugung der jüdisch-christlichen Religion.

Wir sind nicht mehr so, wie Gott uns wollte

Kennst Du das auch? Du nimmst Dir vor, heute einmal überhaupt nichts Böses zu tun. Vielleicht, weil Sonntag ist, die Geliebte Geburtstag hat oder ein anderer besonderer Festtag ist. Vielleicht auch nur einfach so - damit heute ein schöner Tag wird.
Aber kaum hat der Tag richtig angefangen, da hat es schon wieder Streit gegeben. Keiner hat es eigentlich gewollt, und trotzdem ist es passiert.

Es ist ganz schön schwierig, gut zu sein. Und das ist eigentlich seltsam: Denn Gott hat uns doch so erschaffen, dass wir (und alle anderen Menschen) glücklich werden, wenn wir Gutes tun. Warum fällt es uns so schwer, das zu tun, was uns glücklich macht? Hat Gott einen Fehler gemacht, als er uns erschaffen hat?
Das wäre ja schon fast hinterhältig, wenn Gott uns erschafft mit einer Schwäche für das Böse, aber verlangt, dass wir gut sind. Und wenn Er außerdem noch dafür sorgt, dass wir nur glücklich werden, wenn wir Gutes tun, obwohl es uns so schwer fällt, stellt sich die Frage: Ist Gott ein Sadist?

Klar: Die Antwort muss "Nein" lauten (denn wenn Gott ein Sadist wäre, bräuchten wir ja auch nicht gut zu sein.. die Frage hätte sich erledigt). Nein, daran liegt es nicht. Gott hat uns so erschaffen, dass wir Freude daran haben, gut zu sein und Gutes zu tun. Aber die Menschen sind nicht mehr so, wie Gott sie erschaffen hat. Wenn wir heute das tun, worauf wir gerade Lust haben, dann ist es oft nicht gut, was dabei herauskommt. Der Mensch ist nicht mehr so, wie Gott ihn gewollt hat.

Gott hilft uns, wieder beziehungsfähig zu werden

An dieser Stelle kommt nun der Begriff der "Erbsünde" ins Spiel - und damit die Frage nach Adam, Eva, dem Apfel und der Schlange. Allerdings: Die Frage, wieviel davon historisch, biblisch oder mythologisch ist, will ich hier nicht beantworten.
Was aber der Geschichte vom Sündenfall zugrundeliegt, ist die klare theologische Erkenntnis, dass der Mensch eine inzwischen gestörte Beziehung zu Gott hat. Egal, was nun der eigentliche Auslöser für diese Störung war: Gott hat uns anders gewollt, aber wir haben diese unbeschwerte, ursprüngliche Beziehung zu IHM verloren.
Dass wir nicht mehr so sind, wie Gott den Menschen eigentlich gedacht hat; dass wir in unserer Beziehungsfähigkeit selbst gestört sind, findet Gott auch nicht gut. Deshalb hat er beschlossen, uns zu helfen.

"Religion" und "Glaube" bekommen also für uns Christen noch eine andere, ganz wesentliche Dimension: Religion ist nicht nur die Bewegung des Menschen auf Gott zu - sondern auch die Bewegung Gottes, um uns wieder beziehungsfähig zu machen.

Viele Evangelikale (Anhänger von Freikirchen) meinen, jede Religion sei nur die Bewegung des Menschen zu Gott; deshalb wäre das Christentum auch keine Religion, weil sich hier ja Gott zum Menschen herabbeugt.
Aber wir Katholiken sehen darin kein "Entweder - Oder": Gott hilft uns, uns auf IHN zu zubewegen.
Gott möchte aber nicht nur die verlorengegangene Beziehung zwischen Ihm als liebendem Schöpfer und uns als geliebtem Geschöpf erneuern. Er will eine besondere Freundschaft mit uns schließen. Eine Freundschaft, die ein Ziel hat: Uns zu helfen, wieder "heil" zu werden. Man kann auch sagen, dass Gott uns helfen will, "heilig" zu werden.
Vielleicht denkst Du jetzt: "Ich will aber nicht heilig werden - so wie die Heiligen, die in den Kirchen als Figuren auf einem Sockel stehen. Ich will nicht perfekt sein - ich möchte Freude am Leben haben!"

Genau das will Gott auch. Aber Gott sieht keinen Unterschied zwischen "Freude und Spaß am Leben haben" und "Gutes tun und heilig werden".

Deshalb ist das erste und wichtigste an Gottes Freundschaft, dass er uns Freude schenkt. Freude am Leben, Freude am Guten - und Freude darüber, dass wir mit Gott wieder in einer Beziehung leben.
Aber diese Freude soll eben keine Schadenfreude sein; keine Freude an der Macht, über andere zu herrschen; keine Freude an der Gewalt, der Lüge, an der Sünde - und auch keine Freude daran, dass wir nicht erwischt worden sind, nachdem wir gesündigt haben...
Mit Gott lernen wir, die wahren Freuden zu finden. Gott will uns wieder die Lust am Guten zurückschenken.
Damit haben wir umschrieben, worin genau das Problem liegt, das mit dem Sündenfall in die Welt getreten ist: Wir haben das Gespür dafür verloren, wie wir glücklich werden können.
Die Sehnsucht nach Glück - ja, nach ewigem, unvergänglichem Glück - ist uns geblieben; aber wie wir dieses Glück finden, ist uns - ohne die Hilfe Gottes - rätselhaft geworden. Gelegentlich lösen einige Menschen Teile dieses Rätsels und erkennen schemenhaft den Weg zum Glück - und stoßen prompt auf die zweite Schwierigkeit: Es fällt ihnen unsagbar schwer, den Weg zum Glück auch wirklich zu gehen.

Das nennt der Theologe "Erbsünde". Das Verständnis dieses Begriffs und die Einsicht in diesen menschlichen Zustand ist eine Grundvoraussetzung, um das Geschehen der Taufe zu begreifen. Also machen wir uns erst einmal an eine Begriffsklärung der Erbsünde.

Sünde

Wer sündigt (z.B. etwas stiehlt), der sieht sich mit mehrfachen Folgen konfrontiert: Zum einen zerstört er die vertrauensvolle Beziehung zu dem, dem er seinen Besitz wegnimmt. Zum anderen zerstört er das Gute in sich selbst - der Dieb traut sich selber nicht mehr wirklich Gutes zu; er schämt sich und lügt eventuell, um seine Tat zu verschleiern; er hat anstelle von Vertrauen zum Bestohlenen nun Angst vor Rache und Vergeltung: Und schließlich wird er sein Heil auch in Zukunft leichter im Diebstahl suchen ("Es war ja ganz einfach!").
Nicht zuletzt entsteht auch ein materieller Schaden, dem Bestohlenen fehlt nun etwas in seinem Besitz.

Das gilt auch für die "Ur-Sünde" des ersten Menschen gegen Gott. Im Grunde spielt es keine große Rolle, worin diese Ursünde wirklich bestand; entscheidend ist, dass der Mensch sich aus der Vertrautheit mit Gott "herausgestohlen" hat. Diese Beziehungsstörung zwischen Gott und Mensch nennen wir Erbsünde.

Die Ursünde (und das daraus resultierende Misstrauen Gott gegenüber) hat aber auch Folgen für den Sünder - nicht etwa, weil Gott ihn bestraft, sondern weil er zum Beispiel Gottes Strafe fürchtet (aber auch das fürchtet, was er geworden ist und wozu er vielleicht noch fähig ist) und sich entsprechend verhält.

Sehr schön beschreibt Jutta Richter in ihrem kleinen Büchlein "Der Anfang von Allem" diese Veränderung. Und auch in der Bibel selbst wird deutlich: Nicht Gott zieht sich nach dem Sündenfall vom Menschen zurück, sondern Adam versteckt sich vor Gott. Er schämt sich und will am liebsten nicht mehr gesehen werden. Wie Jutta Richter es nennt: Das ist der Anfang von allem Leid.
Diese Folgen nennt der Theologe "concupiscentia" (Konkupiszenz) - die Begierlichkeit des Menschen, Gott aus dem Weg zu gehen und sein Heil auf andere Weise zu suchen.

Die Erbsünde ist eine "Beziehungsstörung"

Ein Kleinkind kann nicht sündigen. Ich habe immer wieder Eltern in Taufgesprächen vor mir sitzen, die mir sofort widersprechen, wenn ich nur den Begriff «Erbsünde» in den Mund nehme. Sie weisen zurecht darauf hin, dass ein Kleinkind ohne sprachliches Selbstbewusstsein und ohne sittliche Entscheidungsfähigkeit (die Eltern drücken sich natürlich anders aus) doch noch nicht sündig sein könne. Und sie haben vollkommen recht: Wer Erbsünde selbst als eine Sünde, also als eine persönliche Schuld versteht, widerspricht der ausdrücklichen Lehre der Kirche.

Martin Luther z.B. ist auch aufgrund dieser Irrlehre verurteilt worden.
Nein: Erbsünde bedeutet lediglich, dass im Menschen Einiges in Unordnung geraten ist, allem voran die Beziehung zu Gott. Die Folgen dieser Störung (die "Begierlichkeit") können wir ganz leicht selbst an uns überprüfen: Wenn wir eine ganz natürliche Neigung zum Guten hätten, dann brauchten wir uns nur gehenzulassen - und wir würden Heilige werden. Aber genau das ist nicht der Fall: Wir müssen uns immer wieder aufraffen zum Guten. Es kann zwar viel Freude und Glück bereiten, sich auf den Weg zur Heiligkeit zu machen, aber dazu ist es nötig, dass wir einen inneren Widerstand überwinden. Diesen Widerstand bekommen die Menschen - leider - in die Wiege gelegt; deshalb sprechen wir von «Erbsünde». Nicht, weil dieser Widerstand selbst Sünde wäre, sondern deshalb, weil diese Begierlichkeit uns nicht zum Guten, sondern zum Schlechten, zum Sündigen hinzieht.

Im Grunde ist der Begriff «Erbsünde» - zumindest im Deutschen - ungenau und missverständlich, weil er nicht deutlich genug macht, dass die erbsündliche Verfasstheit des Menschen nicht mit Sünde gleichgesetzt werden darf, sondern eine Neigung zur Sünde ist.

In diesem Sinne ist auch ein Kleinkind schon mit der Erbsünde behaftet: Wir Menschen sind alle nicht mehr restlos auf das Gute hin ausgerichtet, wir bedürfen der Erziehung und der Selbsterziehung zum Guten.

Die Begierlichkeit - Das Bild des Alkoholkranken

Der Mensch ist also mit der ganz natürlichen Neigung zum Guten geschaffen worden - aber er hat sie verloren. Wer einmal der Alkoholsucht verfallen ist, verliert die Kraft und die Einsicht in die Gefährlichkeit dessen, war er tut. Das Süchtigsein selbst ist noch keine sittlich schlechte Tat, aber sie verleitet dazu, sich zu betrinken. Und zwar mit einer so großen Anziehungskraft, dass ein akut Alkoholkranker dem nicht widerstehen kann.

Aber die akute Alkoholsucht ist heilbar - oft nur mit äußerer Hilfe. Es kann dem Kranken gelingen, «trocken» zu werden. Was aber bleibt, ist die «Begierlichkeit», die Gefahr, bei dem kleinsten Alkoholkonsum wieder rückfällig zu werden.

In diesem Zustand befindet sich die Menschheit. Wir sind alle Sünde-süchtig - wir haben in uns die Begierlichkeit, die uns immer wieder zum Schlechten hinzieht. Ohne Hilfe von außen - ohne Gottes Hilfe - sind wir nicht in der Lage, von unserer akuten Krankheit loszukommen. Ohne Gottes Gnade sind wir auch nicht in der Lage, auf Dauer "trocken" zu bleiben.

Das ist der Kirche so wichtig, dass sie daraus ein Dogma formuliert hat, einen feststehenden Lehrsatz: "Der Mensch kann ohne die Gnade Gottes - z.B. ohne die Taufgnade - auf Dauer nicht der Anziehung zur schweren Sünde widerstehen."

Und diese Begierlichkeit ist vererbbar - wie auch die Alkoholkrankheit sich in der Schwangerschaft auf das ungeborene Kind übertragen kann (auch für andere Süchte ist ein solcher Einfluss nachgewiesen). Das bedeutet nicht, dass unsere Kinder selbst schon Trinker sind - aber sie haben den Hang dazu. Selbst der kleinste Schluck (Alkohol) genügt.

Nebenbemerkung: Erbsünde als strukturelle Sünde

Offensichtlich fällt es einigen Theologen schwer, im Verlust der Gottesbeziehung einen ausreichenden Grund für das Chaos im Menschen zu sehen. Der Versuch, die erbsündliche Verfasstheit des Menschen aus dem übernatürlichen Kontext herauszulösen, hat zu der (zumindest in den 80er Jahren verbreiteten) These geführt, die Erbsünde sei die Verstrickung des Menschen in eine mit sündhaften Strukturen durchsetzte Welt.

Wenn ich z. B. Bananen kaufe, dann versündige ich mich, weil die Bananenpolitik der EG die Bananenbauern der 3. Welt verarmen lässt. Wenn ich deshalb die Bananen nicht kaufe, schade ich damit den EG-Bauern... Seitdem die Sünde in die Welt Einzug gehalten hat, könne sich keiner mehr dieser Verstrickung in die Struktursünden entziehen.

Angesichts einer solchen Theologie fragt man sich nun aber, wieso dann das Sakrament der Taufe eine Tilgung der Erbsünde beinhalten soll. Ist denn die Banane, die ein Getaufter kauft, nicht mehr mit der Sünde der Welt verknüpft? Wohl kaum. Mit diesem Versuch wird die Taufe vielmehr zu einer Absichtserklärung, die aber keine wesenhafte Veränderung am Menschen mehr bewirkt.

3. Die Taufe - Ein Handeln Gottes

Wir brauchen also die aktive Hilfe Gottes - Seine göttliche Intervention. Dafür hat die Theologie einen einfachen Begriff geprägt: Die Gnade. Das, was Gott tut (zusätzlich zu den menschlichen Zeichen und Vorbereitungen), ist sein gnadenhaftes Wirken.

Leider kommt dieser zentrale Begriff in der heutigen Theologie und Pastoral viel zu kurz. Warum? - Vermutlich, weil er nicht in unser Weltbild passt; vielleicht auch, weil wir Angst haben, dann zu Marionetten zu werden; eventuell weil der Mensch dann sagen kann: "Okay, Gott, dann mach mal!" und sich gemütlich zurücklehnt; vielleicht aber auch, weil wir inzwischen glauben, auch ohne Gott und sein gnädiges Eingreifen auszukommen.
Der Mensch bedarf der Gnade Gottes - ohne Gottes Wirken gibt es kein Heil. Die Hoffnung, der Mensch könne sich am eignen Schopf aus der Sünde herausziehen und so gerechtfertigt vor Gott stehen, ist schon früh in der Kirche als "Pelagianismus" verurteilt worden - eine Irrlehre, die in der Unmenschlichkeit endet.
Wer im Pelagianismus den hohen moralischen Anforderungen nicht genügt, bedarf keiner Vergebung (wie im rechtgläubigen Christentum), sondern einer Tracht Prügel, damit er sich noch mehr anstrengt. Entschuldigungen für Versagen gibt es nicht, denn es ist die Grundauffassung des Pelagianismus, dass jeder Mensch aus eigener Kraft heilig werden kann - wem es nicht gelingt, ist selber schuld.
Das ist unmenschlich. Wir brauchen nicht lange zu überlegen, um Personen zu finden, die in Situationen hineingeraten sind, aus denen sie sich eben nicht mehr aus eigener Kraft befreien können. Anstatt ihnen zu helfen, macht der Pelagianer ihnen noch Vorwürfe.

Manche meinen, der Pelagianismus greife heutzutage wieder um sich - bei den ganzen moralischen Imperativen in unseren Gottesdiensten ein nahe liegender Verdacht. Deshalb ist die Betonung der Gnade in der Taufe (in allen Sakramenten - ja, im ganzen Leben eines Christen) eine Christenpflicht.

Der Mensch kommt nicht als Kind Gottes auf die Welt - er wird es»

Zu bestreiten, dass alle Menschen Kinder Gottes sind, ist nicht populär - das klingt ein wenig nach arroganter Selbstüberhebung der Christen und wird als Diskriminierung Andersgläubiger abgelehnt. Die Gegenbehauptung klingt allerdings sehr viel angenehmer: Alle Menschen seien Gottes geliebte Kinder - und zwar von Geburt an.

Wenn aber alle Menschen, unabhängig von ihrer tatsächlichen Beziehung zu Gott, als Gotteskinder verstanden werden, so erübrigt sich nicht nur die Taufe als sakramentales Geschehen, in dem Gott uns als seine Kinder annimmt. Es entspricht auch nicht dem Selbstverständnis anderer Religionen, die z.T. die Vaterschaft Gottes (als viel zu menschlich gedacht) ausdrücklich ablehnen oder ein so persönliches Verhältnis zum Allherrscher gar nicht wünschen.
Aber abgesehen davon: Es entspricht auch nicht der Wirklichkeit. Alle Menschen sind Geschöpfe Gottes, Meisterwerke, geliebte "Krone der Schöpfung" - was auch immer. Aber Sohn oder Tochter Gottes? Auf diese Idee käme kein Mensch von sich aus.

Der biblische Befund spricht da eine andere Sprache: Im Johannesprolog heißt es: «Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben.» (Joh 1, 12) Und im Römerbrief schreibt Paulus: «Denn ihr habt nicht einen Geist empfangen, der euch zu Sklaven macht, so dass ihr euch immer noch fürchten müsstet, sondern ihr habt den Geist empfangen, der euch zu Söhnen macht, den Geist, in dem wir rufen: Abba, Vater! So bezeugt der Geist selber unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind.» (Röm 8,15.16) «Seht, wie groß die Liebe ist, die der Vater uns geschenkt hat: Wir heißen Kinder Gottes, und wir sind es. Die Welt erkennt uns nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat.» (1 Joh 3,1)

Tilgung der Erbsünde: Annahme der Erlösung

Nun hat Gott uns in seinem Erlösungsgeschehen einen Freiraum geschaffen, einen Gnadenraum, in dem der Mensch durch sein Wirken befreit werden kann von der Last dieser Sucht. Diese Versöhnung von Gott und Mensch geschieht zuallererst in Jesus. Durch seine Menschwerdung hat er den Anfang gemacht und durch seinen Tod und seine Auferstehung den Menschen wieder mit Gott versöhnt.

Warum es dieser Erlösungstat bedurfte, um die Beziehungsstörung zwischen Gott und Mensch zu beheben, wird in einer eigenen Katechese dargestellt.
In Jesus erscheint nun auf der Erde der "neue Adam", weil Jesus so war, wie der Mensch ganz am Anfang von Gott gedacht war und sogar noch wunderbarer; denn Jesus war nicht nur Mensch, sondern auch Sohn.
Gott - d.h. der Vater, Jesus und der Hl. Geist - waren nun der Meinung, dass eigentlich alle Menschen so sein sollten wie Jesus: nicht nur ein Mensch mit Leib und Seele sein, sondern in einer Liebesbeziehung mit Gott verbunden.

Nachdem Jesus dreißig Jahre wie jeder Mensch gelebt hat, hat er sich zu Beginn seines öffentlichen Wirkens taufen lassen. Als Jesus getauft wurde, kam eine Stimme aus dem Himmel (vom Vater) und eine Taube schwebte über Jesus (als Zeichen des Heiligen Geistes), und die Stimme sagte: "Das ist mein geliebter Sohn".

Jesus hat sich taufen lassen, weil er wollte, dass die Menschen seinem Beispiel folgen. Bis heute sind alle Christen davon überzeugt, dass sie in dem Moment, in dem sie sich taufen lassen, wie Jesus werden - sie haben einen Leib, eine Seele und bekommen zusätzlich eine wunderbare Verbindung zu Gott geschenkt. Die Christen nennen diese Verbindung zu Gott manchmal "ewiges Leben".

Nur kurz zur Erinnerung: Natürlich werden wir nicht genauso wie Jesus: Jesus war schon immer Gott und wurde dann Mensch. Wir waren von Anfang an Mensch und bleiben es auch. Zusätzlich zu unserem Menschsein erfahren wir aber eine Gnade, die unbeschreiblich ist: Wir werden durch die Taufe in die dreifaltige Gemeinschaft aufgenommen.
Das bedeutet: Wir haben ein neues Leben begonnen. In uns hat jetzt Gott so eine ähnliche Rolle wie in Jesus.

Wir werden wie Jesus

In der Taufe wird unsere Gottesbeziehung wiederhergestellt - nicht nur so, wie zu Adams Zeiten, sondern wie bei Jesus: Gott sieht in uns seinen Sohn; Er erhebt uns zu seinen Kindern.

Aber mit der Wiederherstellung der gestörten Gottesbeziehung ist - wir erinnern uns - nur eine Folge der Sünde getilgt. Was ist mit der Begierlichkeit? Der "Konkupiszenz"? Und den anderen Folgen der Sünde?

Zur Erinnerung: ...der Dieb traut sich selber nicht mehr wirklich Gutes zu; er schämt sich und lügt eventuell, um seine Tat zu verschleiern; er hat anstelle von Vertrauen zum Bestohlenen nun Angst vor Rache und Vergeltung, und schließlich wird er sein Heil auch in Zukunft leichter im Diebstahl suchen - "Es war ja ganz einfach!".
Nun - die Taufe ist der Beginn des Weges, auf dem wir uns von diesen Folgen der Sünde frei machen lassen. Wir üben uns ein in die neue Beziehung, die wir als Gotteskinder haben und vertrauen darauf, dass dadurch die alten Folgen der gestörten Gottesbeziehung immer weniger Einfluss auf uns und unser Leben ausüben.

Wenn wir die Begierlichkeit als Unordnung im Menschen ansehen, so stellt Gott in uns durch seine Gnade die Ordnung nicht einfach so -zack- wieder her. Vielmehr sagt er uns Seine fest Gnade zu; wir müssen aber lernen, auch danach zu leben, diese Ordnung zuzulassen, zu respektieren, in Handlungen zu überführen und somit in uns zu bekräftigen.

Gott wirkt wie ein Magnet, der Eisenspäne ordnet - mit dem Unterschied, dass wir Menschen frei entscheiden, wieviel neue Ordnung wir unseren "inneren Eisenspänen" erlauben wollen. Gnade wirkt immer nur in Freiheit!
Wenn wir aber Gottes wirkmächtige, "magnetische" Gnade zulassen, werden wir mit all unseren Begabungen, Fähigkeiten und Verstandeskräften in der Taufe (aber auch in der Beichte) wieder auf Gott als den uneingeschränkt Guten ausgerichtet. Wir sind wieder in der Lage, das Gute zu erkennen, wir werden durch das Gnadengeschenk befähigt, das Gute auch zu wollen und zu tun; und vor allem, uns wird Freude und Lust am Guten geschenkt. Fast wie im Paradies? Nein - noch viel schöner!

Gott liebt uns - und deshalb ist jede Gnade Gottes immer nur ein Geschenk, das soviel bewirkt, wie wir annehmen. Denn der, der liebt, zwingt niemanden. Die Taufe ist also nur der Anfang eines Weges - damit beginnt das Leben voller Abenteuer und Herausforderungen.

Taufe, Firmung, Eucharistie - und die Beichte

Deshalb, weil die Taufe der Beginn einer Gottesbeziehung ist, beschränkt sich das Wirken der Gnade Gottes nicht auf diesen einen Moment, sondern setzt sich in den anderen Sakramenten fort:
Durch die Taufe nehmen wir die neue Gottesbeziehung, die uns durch die Erlösung angeboten wird, an. In der Firmung bekommen wir die Kraft, diese Gottesbeziehung nicht zu verstecken, sondern vor der ganzen Welt unseren Glauben und Gottes Gnade zu bezeugen ( Firmung). Und durch die Kommunion öffnen wir uns immer wieder (und hoffentlich immer mehr) der Gnade, ernähren das uns geschenkte neue Leben und vertiefen unsere Beziehung zu Gott - oder besser: Wir lassen es zu, dass Gott seine Beziehung zu uns immer tiefer in unserem Leben ausprägt ( Eucharistie).
Diese drei Sakramente - Taufe, Firmung und Eucharistie - sind die sogenannten Initiationssakramente (link: sakramente_allgemein.htm), die uns in die Gottesbeziehung hineinführen.
Zu diesem christlichen Leben aus den Sakramenten gehört auch die Beichte, die nichts weniger ist als eine "Zweite Taufe" (so Johannes Paul II.) oder eine sakramentale Tauferneuerung ( Beichte).

Wiederholung nicht möglich - Beichten erwünscht

Wenn im Sakrament der Taufe der Mensch die Erlösung frei annimmt, dann kann er sie auch wieder verlieren. Muss sich ein Mensch, der dann nach einer längeren, gottlosen Zeit wieder neu anfangen will, nicht ein zweites Mal taufen lassen?

Nein - Taufe und Firmung kann jeder Mensch nur ein einziges Mal empfangen. Nicht etwa, weil er keine zweite Chance erhält, falls er wankelmütig sein sollte, sondern, weil Gott seine Zusage der Erlösung nicht erneuern muss, denn Er ist eben nicht wankelmütig. Seine Zusage in der Taufe nimmt er nicht zurück; den Bund, den er mit dem Täufling schließt, hebt er nicht auf - auch wenn der Christ zwischenzeitlich "keinen Gebrauch von der Gnade Gottes macht".
Es kann aber sein, dass diese Phase des "ruhenden Bundes" etwas turbulenter wird und der Getaufte seinen Taufbund regelrecht aufkündigt ("schwere Sünde" nennen wir dieses Verhalten). In dieser Situation ist es nicht mit einer bloßen Erneuerung des Taufbundes von Seiten des Menschen aus getan - es bedarf schon einer sakramentalen Vergebung durch Gott.
Aber die geschieht in einem eigenen Sakrament - der Beichte. Denn die Beichte bedarf schon einer gewissen Vorbereitung und ist auch an Voraussetzungen geknüpft ist ( Beichte), kein Problem für den getauften Christen, denn er kann ja auf die Gnade Gottes vertrauen, die in ihm wirkt.

Fazit

Falls Du bis hier den roten Faden im Gedankengang verloren hast, nochmal die Hauptthesen im Überblick:

  • Der Mensch hat durch die Ursünde, die erste Sünde des neugeschaffenen Menschen, die Ausrichtung auf Gott verloren.
  • Damit hat er auch das unmittelbare Verhältnis zu Gott verloren und ist zum Sklaven (zum Unfreien) geworden, da er sich selbst der Sklaverei der Sünde unterworfen hat.
  • Der Mensch kann nicht aus eigener Kraft zu seinem ursprünglichen, gottgewollten Zustand zurückkehren. Dazu bedarf er notwendig der Hilfe Gottes.
  • Erst in der Erlösungstat Jesu (=Ursakrament) ist uns die Möglichkeit gegeben, wieder zu Gottes Kindern zu werden. Dieser Gnade der unmittelbaren Gottesbeziehung werden wir in der Kirche (=Grundsakrament) teilhaftig. In den Gnadenraum der Kirche gelangen wir durch die Taufe (=Eingangssakrament)

Die Heilsnotwendigkeit der Taufe

Die erste Frage, die sich vermutlich stellt, ist die Frage nach der Notwendigkeit des Sakramentes: Es mag ja alles richtig sein, was bisher gesagt wurde, aber warum hängt die Kirche das Heil aller Menschen an diesem einen Ritual der Taufe auf? Was ist mit Menschen, die sich nicht taufen lassen? Sind die alle verloren, gottlos und böse?

Nein, natürlich nicht. Die Kirche unterscheidet sehr wohl zwischen einer absoluten oder einer relativen Heilsnotwendigkeit. Die Taufe mit ihrem Taufritual (und damit der Eintritt in die Kirche) ist nicht absolut heilsnotwendig - aber relativ zur eigenen Erkenntnis schon. Klar, das muss ich erklären.

Die katholische Kirche hat niemals geglaubt, dass alle, die sich nur taufen lassen und Mitglied der Kirche werden, automatisch gerettet werden. Die Erfahrung, die bereits die Apostel mit Judas machen mussten, hat sich seitdem durch alle Zeiten der Kirche wiederholt: Mit dem Eintritt in die Gemeinschaft der Kirche muss auch eine Herzensentscheidung verbunden sein - die aber allzu oft fehlt oder im Laufe der Zugehörigkeit zur Kirche wieder rückgängig gemacht wird oder verloren geht.

Einige evangelikale Gruppen glauben dieser Erfahrung zum Trotz daran, dass alle, die sich einmal für Christus entschieden haben, sicher und endgültig gerettet sind. Sie sprechen von der Heilsgewissheit, die angeblich Lehre der Bibel sei: "Dies habe ich Euch gesagt, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt, die ihr an den Namen des Sohnes glaubt." (1 Joh 5,13). Dagegen schreibt aber schon Petrus: "Sie haben den geraden Weg verlassen und sind in die Irre gegangen... Auf sie trifft das wahre Sprichwort zu: Der Hund kehrt zurück zu dem, was er erbrochen hat, und: Die gewaschene Sau wälzt sich wieder im Dreck." (2 Petr 2,15 und 22)
Es gilt aber nicht nur, dass nicht alle Taufschein-Katholiken der Kirche wirklich und auch innerlich angehören - sondern auch umgekehrt: Es gibt auch außerhalb der offiziellen Kirchenzugehörigkeit Menschen, die innerlich - im Herzen - sehr wohl der wahren Kirche Christi angehören.

Die Taufbewerber
Dazu gehören - selbstverständlich - die Katechumenen; das sind die Menschen, die um die Aufnahme in die Kirche gebeten haben und sich nun auf die Taufe vorbereiten. Sollte einem Taufbewerber vor der Taufe ein Unfall geschehen und er unverhofft sterben, so sieht die Kirche in ihm dennoch ein vollgültiges Mitglied ihrer Gemeinschaft.

Die Begierdetaufe
Immer wieder höre ich den Vorwurf an die Kirche: "Es kann doch nicht sein, dass jemand, der ein Leben lang vorbildlich gelebt hat, am Ende verloren geht, nur weil kein Wasser für die Taufe da war!" - Oder, sinngemäß dasselbe: "Nur, weil gerade kein Priester zur Stelle ist, um einem Sterbenden durch die Beichte die Sünden zu erlassen, soll dieser auf ewig in der Hölle schmoren?"

Das ist natürlich Unfug. Die Kirche nimmt auch bei denen eine Kirchenmitgliedschaft an, die sich zwar innerlich zu einem Eintritt in die katholische Kirche entschlossen haben, aber aufgrund von äußeren Umständen, für die sie nichts können, nicht dazu kamen, diesen Entschluss in die Tat umzusetzen.

Auch hier beruft sich die Kirche auf ein solides biblisches Fundament: Bei Markus heißt es: "Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden." (Mk 16, 16) Es heißt nicht: "Wer sich nicht taufen lässt, wird verdammt werden..." und auch nicht: "Wer nicht glaubt und sich nicht taufen lässt..."
Die Begierdetaufe ist nicht nur eine kleine "Ausnahme". Sie ist vielmehr eine enorme Grundsatzentscheidung! Denn diese "Ausnahme" offenbart etwas sehr Biblisches und Grundlegendes: Die Taufe ist die vollzogene Glaubensentscheidung - aber wesentlich für Gott ist der Glaube dahinter.

Die erweiterte Begierdetaufe

Das gilt nicht nur für diejenigen, die den ausdrücklichen Wunsch zur Taufe (oder zur Beichte oder in Bezug auf andere Heilsmittel) haben, dann aber an der Ausführung gehindert werden; das gilt auch für all diejenigen, die von der Taufe (ohne eigenes Verschulden) nicht erfahren haben; oder denen die Taufe nicht so dargestellt wurde, dass sie deren Bedeutung erkennen konnten.
Wow - das ist wirklich keine kleine Ausnahme mehr. Denn das kann sogar für den gut katholisch erzogenen Rebellen gelten, der sich von der Religion der Eltern abwendet, vorausgesetzt, die Eltern haben ihm einfach nur die Äußerlichkeit vorlebten und er konnte so nie einen inneren Bezug zur Kirche gewinnen.

Dem kritischen Leser kann hier die Frage kommen, ob das, was ich da so schreibe, denn noch katholisch ist. Nun, die Glaubenskongegration hat dazu ausdrücklich Stellung bezogen - und diese Stellungnahme wurde sogar in die Neuner-Roos-Sammlung der offiziellen Lehrdokumente der Kirche aufgenommen:

"Damit nämlich jemand das ewige Heil erlange, ist nicht immer erfordert, dass er der Kirche in Wirklichkeit als Glied einverleibt sei; das aber ist wenigstens notwendig, dass er ihr im Wunsch und im Verlangen anhange. Dieser Wunsch muss nicht immer explizit sein, wie er bei den Taufbewerbern ist. Wenn nämlich der Mensch in einer unüberwindlichen Unkenntnis befangen ist, nimmt Gott auch einen einschlussweisen Wunsch an, der so genannt wird, weil er in jener seelischen Einstellung enthalten ist, in der der Mensch sein Wollen dem Willen Gottes gleichförmig haben will. Durch diese vorausschauenden Worte weißt er (der Papst) sowohl die zurück, die alle dann vom ewigen Heil ausschließen, wenn sie nur mit einem impliziten Wunsch der Kirche anhangen, als auch die, die behaupten, die Menschen könnten in jeder Religion in gleicher Weise gerettet werden..." - Neuner-Roos, "Der Glaube der Kirche in den Urkunden der Lehrverkündigung", Nr. 37: Der Brief des Heiligen Offizium an den Erzbischof von Boston, 1949

Ebenso heißt es im II. Vatikanischen Konzil (Lumen Gentium 16): "Wer nämlich das Evangelium Christi und seine Kirche ohne Schuld nicht kennt, Gott aber aus ehrlichem Herzen sucht, seinen im Anruf des Gewissens erkannten Willen unter dem Einfluss der Gnade in der Tat zu erfüllen trachtet, kann das ewige Heil erlangen."

Warum dann überhaupt noch die Taufe?

Wenn das Entscheidende für Gott der eigentliche Glaube hinter den Sakramenten und Kirchenein- und austritten ist und der Glaube zudem noch unsichtbar ist, warum halten wir dann überhaupt noch an den Sakramenten und der sichtbaren Kirche fest?

Viele Protestanten verstehen das Verhältnis der Institution "Kirche" und der Gemeinschaft der wirklich Glaubenden genau so: Die eigentliche Kirche Jesu Christi ist unsichtbar; die sichtbaren Kirchen dagegen spielen für Gott keine nennenswerte Rolle. Sie sind im Grunde nur "kirchliche Gemeinschaften", die Ausdruck der getroffenen Glaubensentscheidung sind, aber nicht wirklich gottgewollt. Gottgewollt ist nur der Glaube.

Das sieht die katholische Kirche - wie zu erwarten war - anders.
Die Taufe ist eben nicht nur ein Zeichen, das man auch weglassen könnte. Nein: Sie ist der Vollzug der Entscheidung; erst durch das Sakrament wird die Entscheidung real. Ohne diesen Schritt würde es immer nur bei dem Willen zur Taufe bleiben - reine Intention - die eben noch nicht zur Tat-sächlichkeit gereift ist.
Der Eintritt in die Kirche ist somit nicht nur ein sichtbare Zeichen für eine unsichtbare Wirklichkeit: Erst durch diesen Schritt wird aus einer Absicht Wirklichkeit; der Eintritt in die katholische Kirche ist die Verwirklichung eine zuvor nur beabsichtigten Zugehörigkeit. Deshalb haben die Bischöfe damals (auf dem II. Vatikanischen Konzil) gesagt: Die (unsichtbare) wahre Kirche Jesu Christi ist in der katholischen Kirche verwirklicht (subsistit).

Es muss also eine Handlung geben, in der sich zeigt, ob die Intention ausreichend stark war. Durchaus sinnvoll ist, dass diese Handlung von dem vorgegeben wird, dem die darin ausgedrückte Glaubensbeziehung gilt: nämlich Jesus Christus. Und sein "Stifterwille" ist eindeutig - neben anderen zahlreichen Aussagen sei nur der Taufbefehl am Ende des Matthäus-Evangeliums genannt (sozusagen das letzte Wort, das Jesus an seine Apostel richtete):

Mt 28, 18-20: Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.
Ist es also heilsnotwendig, sich mit Wasser übergießen zu lassen? - Nein, natürlich nicht. Wir hatten ja schon festgestellt, dass es eine gestufte Zugehörigkeit zur Kirche gibt; dass also mit den Taufbewerbern und den Taufwilligen auch Ungetaufte außerhalb der Kirche als gerettet gelten. Auch die erweiterte "Begierdetaufe" ist ein ziemlich großes Tor, durch das vermutlich viele Ungetaufte den Himmel "betreten" werden.
Dennoch hält die Kirche an der Heilsnotwendigkeit der Taufe (nicht unbedingt des Taufgeschehens) fest; so haben wir es von unserem Gründer, Jesus Christus übernommen. Die vielen vorhin genannten Möglichkeiten, auch ohne eine vollzogene Taufe gerettet zu werden, betrachten wir alle als "auf die Taufe hingeordnet"; die Rettung geschieht also immer durch die Taufe, auch wenn sie aus unverschuldeten Gründen in (vielleicht sehr, sehr vielen) Einzelfällen nicht vollzogen wurde.

Was passiert mit den ungetauften Kindern?

Die einfachste Antwort wäre: Wir wissen es nicht. So antwortete die Kirche über Jahrhunderte besorgten Fragestellern. Inzwischen wissen wir, dass das nur die halbe Wahrheit ist: Denn bei den Kindern gilt selbstverständlich (vielleicht sogar noch mehr), was wir zur erweiterten Begierdetaufe gesagt haben: Solange die Taufe nicht aus einer bewussten Ablehnung Gottes oder Seiner Kirche unterbleibt, wird ja auch nicht die Taufgnade abgelehnt. Da kleine Kinder sich nicht gegen die Taufe entscheiden können, dürfen wir darauf vertrauen, dass sie zu Gott aus vollem Herzen "Ja" sagen, sobald sie ihm gegenüberstehen. Und mehr braucht es für den Himmel nicht.

In den Medien hieß es immer wieder, der Papst hätte den "Limbus" abgeschafft - die "Vorhölle" für ungetaufte Kinder. Der Limbus war ein Denkmodell, das den ungetauften Kindern zwar eine natürliche Seligkeit zugestand, aber nicht die übernatürliche Schau Gottes (also weniger eine Vor-Hölle, als vielmehr ein Vor-Himmel). Es handelte sich bei dieser Theorie niemals um eine offizielle Lehre der Kirche; sie wurde lediglich geduldet. Mittlerweile hat allerdings eine Theologenkommission (also nicht der Papst) im Vatikan befunden, dass dieses Denkmodell nicht mehr notwendig ist. Durch die erweiterte Begierdetaufe gilt die Frage als geklärt. (siehe dazu: Limbus).

Voraussetzungen für die Taufe

In Mk 16, 16 heißt es: «Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden.» Damit ist bereits die einzige, aber unverzichtbare Voraussetzung zur Taufe genannt: Der Glaube.

Man kann es nicht oft genug betonen: Voraussetzung zur Taufe ist weder eine geordnete Ehe, noch ein sozialer Status, kein polizeiliches Führungszeugnis ohne Eintrag oder ein Gutachten über die psychische Gesundheit - und auch kein abgeschlossenes Studium der Theologie!

Immer wieder werde ich gefragt, ob sich denn jemand taufen lassen könne, der die eine oder andere Glaubenswahrheit noch nicht verstehe.
Notwendig ist sicherlich nicht das vollständige Verstehen unseres Glaubens, und auch nicht das emotionale Nachvollziehen aller Frömmigkeitsformen. Solange die Sehnsucht besteht, in das Leben der Kirche vollständig hineinzuwachsen, darf es sogar momentane Vorbehalte geben.
Allein die Bereitschaft des Täuflings, den Glauben der Kirche anzunehmen, ist Voraussetzung. So wird auch in der Taufvorbereitung Erwachsener seit Beginn der Kirche feierlich das Glaubensbekenntnis überreicht - und nicht abgefragt! (Und so ist auch die Frage nach dem Glauben der Eltern bei der Taufe unverzichtbarer Bestandteil).

Die Frage der Kindertaufe

Eine heikle Frage im Dialog mit einigen evangelischen Kirchen (den Freikirchen und den Baptisten z.B.) und auch mit einigen Sekten ist die Frage, ob es erlaubt oder zumindest sinnvoll ist, Kinder im Säuglingsalter zu taufen.

Biblisch ist der Befund nicht sicher: In der Apostelgeschichte im 16. Kapitel heißt es vom Gefängniswärter, der Paulus bewachte: «Er nahm sie [die Apostel] in jener Nachtstunde bei sich auf, wusch ihre Striemen und ließ sich sogleich mit allen seinen Angehörigen taufen. Dann führte er sie in seine Wohnung hinauf, ließ ihnen den Tisch decken und war mit seinem ganzen Haus voll Freude, weil er zum Glauben an Gott gekommen war.» Offensichtlich sind hier auch die Kinder des Hauses mitgetauft worden.

Ebenfalls ist der Taufbefehl in Mt 28,19 nicht gegen die Kindertaufe zu werten: «Darum geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe.»
Zwar wird hier von taufen und lehren in einem Atemzug gesprochen, daraus ist aber nicht zu folgern, dass man erst im lernfähigen Alter getauft werden dürfte. Immerhin wird erst getauft - und dann gelehrt; eine Kindertaufe hält sich zwangsläufig an diese Reihenfolge.
In der Tradition der Kirche - also im gelebten Glauben der Kirche von Anfang an - ist der Befund eindeutig: Zwar wurden in den frühen Zeit der Kirche genauso wie in den Missionsgebieten überwiegend Erwachsene getauft, die sich zum Glauben der Kirche bekannten. Mit ihnen sind aber auch ihre Kinder getauft worden. Glaube war eine soziale Größe! In der jüngsten Zeit ist der Akzent zwar sehr auf die individuelle Entscheidung verschoben worden, dass die Säuglingstaufe in Frage gestellt wurde. Die Kirche jedoch hat immer an einer Argumentation festgehalten, die heute wieder mehr Akzeptanz findet: Der Glaube ist kein Gedankengebäude, so dass sich die irgendwann mündigen Kinder wie im Katalog auswählen können (einen Glauben kann man niemals durch Bücher und Infostände kennenlernen), sondern der Glaube ist eine Lebensweise (so, wie jede Beziehung nur erfahrbar ist, wenn sie gelebt wird). Nur Kinder, die einen Glauben durch die Eltern erlebt und ihn auch selbst gelebt haben, sind frei, sich später für oder gegen den Glauben zu entscheiden.

Häufig bleiben die älteren Kindern dem Glauben ihrer Eltern treu. Daraus zu schließen, dass eine glaubensvermittelnde Erziehung die Freiheit einschränkt, ist jedoch Unsinn, denn die Zahl derjenigen, die ihren Kinderglauben ablegen oder später Konfession oder Religion wechseln, ist ein nicht zu übersehendes Gegenargument.
Würden sich die Eltern (wie es manche modernen Ehepaare versuchen) glaubens-neutral verhalten, damit die Kinder in fortgeschrittenem Alter selbst entscheiden, wüssten diese nicht, wofür oder wogegen sie sich entscheiden sollen; das wäre dann eine Einschränkung der Freiheit durch Unwissenheit.

Somit ist für die freie Entscheidung der Kinder der Glauben der Eltern unverzichtbar. Letztlich ermöglicht erst eine Erziehung im Glauben, begleitet von der Gnade Gottes, die freie und selbsttätige Entscheidung des Kindes für oder gegen den Glauben. Eine Taufe im Säuglingsalter ist also keine Beschneidung der Freiheit des heranwachsenden Menschen - im Gegenteil.

öchtest Du mir schreiben? Für diese Katechese ist Peter verantwortlich.