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Der Rosenkranz - nicht nur für Anfänger erklärt

Der Rosenkranz erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Zunehmend vor allem bei den "Neueinsteigern", den von Katholischen faszinierten Nicht-Getauften, oder den „Neu-Evangelisierten". Während gelangweilte 0-8-15-Katholiken nach Abwechslung in Gebet und Gottesdienst rufen genießen Menschen, die in eine tiefe Gottesbeziehung eintauchen, die Ruhe und Beschaulichkeit der Stille, der Liturgie - und des Rosenkranz.

Stille? Ruhe? Beschaulichkeit? - Das scheint gerade für den wortreichen Rosenkranz nicht zutreffend zu sein. Doch der Rosenkranz ist kein Geplapper, sondern ein Gebet der Ruhe.

Ich vermute, das bedarf einer Erklärung. Deshalb diese Einführung.

 

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Diese Katechese ist auch als gedrucktes Heft (Nr. 041) erhältlich: Kostenlose Bestellung

 


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Der Rosenkranz - ein betrachtendes Gebet
Betrachtung - das Geheimnis des Gebets

Woran können Außenstehende erkennen, dass zwei Menschen sich Lieben? Nicht an den Worten, die sie machen, sondern an den Blicken, die sie einander schenken. Vor jedem Gespräch steht die Betrachtung, das Schauen und Anschauen. In echten, tiefen Liebesbeziehungen reicht das oft auch schon aus - warum noch Worte machen, wenn man sieht? Worte, so sagt schon der Fuchs zum Kleinen Prinzen, sind die Quelle der Missverständnisse.

Der Rosenkranz ist ein solch betrachtendes Gebet. Das mag überraschen: Die meisten Außenstehenden glauben, der Rosenkranz sei genau das Gegenteil - ein endloses Geplapper. „Langweiliges Aneinanderreihen von Gebeten" - „Möglichst viele Worte, damit Gott wenigsten ein paar davon erhört". Gott, so glauben manche, wird im Rosenkranz einfach „zugetextet".

Aber das stimmt nicht - nicht, wenn man den Rosenkranz so betet, wie er über Jahrhunderte gebetet wurde und in den Beschreibungen großer Heiliger empfohlen wird. Wie so oft entpuppt sich das Klischee des „Geplappers der Heiden" beim näheren Hinschauen als sein genaues Gegenteil: Im Rosenkranz geht es nicht um die Worte, sondern um das Schauen.

Der Rosenkranz - Eine Fantasiereise

Ein paar Mal im Jahr fahre ich mit Schulklassen auf TRO - Tage religiöser Orientierung. An einen der Abenden biete ich eine Meditation an. Die Schüler nehmen sich eine Decke und legen sich auf den Boden, das Licht wird gelöscht, sie machen es sich bequem und schließen die Augen - und eine ziemlich bedeutungslose Musik wird eingespielt (sogenannte Meditationsmusik). Dann erzähle ich in ruhigen und langsamen Worten eine Geschichte, die sich in der Fantasie der Schüler zu Bildern formt. An bestimmten Stellen lasse ich den Schülern Zeit, sich die Bilder, die sie sehen, in Ruhe weiter auszumalen - und schweige einfach, während die Musik weiter vor sich hinplätschert.

Das gelöschte Licht, die geschlossenen Augen, die Musik - alles dient dazu, sämtliche Sinneswahrnehmungen auszuschalten, um der Fantasie freien Lauf zu lassen. Vor allem die Musik ist wichtig: Die Augen kann man schließlich geschlossen halten, aber die Ohren lassen sich nicht einfach abschalten. Nichts stört eine solche Fantasiereise aber mehr als ein Zwischenruf, ein Geräusch aus dem Nachbarzimmer oder eine Lautsprecherdurchsage. Deshalb die Musik: Sie soll übermalen, wenn jemand hustet, vor dem Meditationsraum jemand redet oder mitten im Meditationsraum jemand zu schnarchen beginnt. (Kommt vor...)

Der Rosenkranz ist nichts anderes als eine Fantasiereise: Die immer wiederholten Gebete sind die Musik, die uns zur Ruhe kommen lässt. Die ständig auf uns einströmenden Gedanken und Wahrnehmungen werden gebunden und verdrängt. Wie in der indischen Meditation das Mantra (das immer wiederholte gleiche Wort) oder in der buddhistischen Meditation die göttliche Silbe „Om", sind die zahlreichen „Vaterunser" und „Gegrüßet seist Du Maria" nicht Inhalt des Rosenkranzes - sondern Hintergrund.

Das, was den Rosenkranz eigentlich ausmacht, ist die frei gewordenen Fantasie. Wir betrachten biblische Szenen: Jesus, der geboren wird; Jesus im Tempel als 12-jähriger; Jesus auf seinem Kreuzweg und nach seiner Auferstehung. (Dazu später mehr.)
So, wie der Leiter einer Fantasiereise eine Geschichte erzählt und an wichtigen Stellen schweigt, um den Bildern im Kopf der Meditierenden nicht die Freiheit zu nehmen, so werden in jedem Rosenkranz nur fünf Impulse gegeben; danach schweigt der Leiter des Rosenkranzes und nur die Musik (die „Gegrüßet seist Du Maria") laufen weiter, damit die Betrachtung des Lebens Jesu nicht gestört wird.

Genial an der freigewordenen Fantasie ist, dass diese nicht nur Jesu' Leben betrachtet - sondern auch zum Medium werden kann, in dem Gott zu uns spricht; in dem wir Gott begegnen. Dazu findest Du weitere Anregungen in der Katechese Gebet ist Beziehungspflege.

Der Rosenkranz - Ein Jesus-Gebet

Deshalb ist der Rosenkranz auch kein Mariengebet oder (wie vor allem die evangelikalen fälschlicherweise immer behauten) gar eine Anbetung Mariens. Ganz im Gegenteil: Das Leben Jesu wird betrachtet. Ihm weihen wir unsere Fantasie. Das Mariengebet ist nur die Hintergrundmusik, nicht der Inhalt der Betrachtung.
Dass wir gerade das „Gegrüßet seist Du Maria" als Hintergrund nehmen und nicht ein anderes Gebet, hat schon seinen Sinn. Denn wir schauen auf Jesus und sein Leben sozusagen aus dem Blickwinkel Marias; wir versuchen uns, ihre Sicht, ihre Liebe zu Jesus und ihren Glauben zu eigen zu machen. Aber so wie Maria ganz auf Jesus ausgerichtet war (und sie gerne im Hintergrund blieb), ist auch der Rosenkranz ein Jesus-Gebet.

Schon um 1085 wird der Rosenkranz erwähnt (Godiva): „The circlet of precious stones which she had threaded on a cord in order that by fingering them one after another she might count her prayers exactly were to be placed on a statute of the Blessed Virgin Mary." Dass eine Marien-Statue den Rosenkranz hält, ist deutliches Zeichen, dass nicht Maria angebetet oder zu Maria gebetet wird - sondern vielmehr mit Maria. Es gibt ja kaum einen Sinn, Maria darzustellen, wie sie den Rosenkranz betet, wenn es ein Gebet zu Maria wäre. Das wäre ja wie ein Selbstgespräch...

Der Rosenkranz - Ein biblisches Gebet

Der Rosenkranz ist keine Erfindung der Kirche aus dem hohlen Zahn heraus, sondern hat sich aus der Bertrachtung der Heiligen Schrift ergeben. Sowohl die Geheimnisse stammen allesamt aus der Bibel, auch die „Hintergrund"-gebete (Vater unser, Ave Maria, Ehre sei dem Vater...) sind biblischen Ursprungs, lediglich durch Zusätze der Christen ergänzt.

Der Rosenkranz - An jedem Ort, zu jeder Zeit.

Im Gegensatz zu anderen Gebetsformen (Kreuzweg, Anbetung, Vesper oder Laudes, Hl. Messe oder Andachten usw.) ist der Rosenkranz absolut flexibel. Man kann ihn an jedem Ort beten (ob in der Kirche, beim Autofahren oder im Bett) und zu jeder Zeit (24 Stunden nonstop).

Gut, das kann man mit anderen auswendig gelernten Gebeten oder mit Stoßgebeten auch. Aber der Rosenkranz bildet schon einen richtigen kleinen Gottesdienst - mit Eröffnung, Einleitung, Hauptteil und Abschluss. Und dennoch braucht man dazu kein Buch und kein Gerät. Sogar die Perlenschnur ist nicht notwendig - die meisten von uns haben zehn Finger, damit geht es auch. (Wer nicht mehr alle Finger hat, ist eben schneller fertig).

Am schönsten und sinnvollsten ist es natürlich, den Rosenkranz in ruhiger Umgebung zu beten - am besten natürlich in der Kirche, vielleicht sogar während der Anbetung des Allerheiligsten. Da regen sich zwar immer noch Widerstände - oft sogar von Priestern - weil diese glauben, der Rosenkranz sei ein Gebet zu Maria. Da Du aber inzwischen besser Bescheid weißt, passt der Rosenkranz als das schönste Jesus-Gebet natürlich wunderbar in die Anbetung. Was gibt es Schöneres, als den zu betrachten, der leibhaftig vor mir steht und bei mir wohnt?

Aber das Rosenkranz-Gebet ist genügsam. Man kann den Rosenkranz eben nicht nur in der Kirche beten, sondern auch zuhause oder in der freien Natur. Besonders gut geeignet ist das Rosenkranz-Gebet wegen seines rhythmischen Sprechens beim Gehen (sogar beim Joggen, Radfahren und Autofahren), beim Arbeiten und gemeinsamen Kartoffelschälen. Ich habe früher gern beim Trampen den Rosenkranz gebetet und war dann oft enttäuscht, wenn schon vor dem Ende des Gesätzes ein Auto anhielt.

Gesätze und Geheimnisse

Der Rosenkranz untergliedert sich in fünf „Gesätze". Jedes „Gesätz" (das Wort „Gesätz" bedeutet soviel wie Abschnitt - nicht mit Gesetz zu verwechseln - wir sind hier nicht in der Politik!) besteht aus jeweils 10 „Gegrüßet seist Du Maria", eingeleitet durch ein Vaterunser und abgeschlossen durch ein „Ehre sei dem Vater". Während eines Gesätzes wird eine Szene aus dem Leben Jesu betrachtet. Diese Szene nennt man auch „Geheimnis".

„Geheimnis" ist dabei nicht etwa etwas, das man nicht weiter erzählen darf („Kannst Du ein Geheimnis bewahren?"), sondern etwas, das nicht wirklich voll und ganz zu begreifen ist („Das wird für mich immer ein Geheimnis bleiben"). Geheimnis ist also besser mit dem griechischen Wort „Mysterium" umschrieben. Wir können also ein solches „Geheimnis" immer und immer wieder betrachten und werden doch nie sagen, dass es nun langweilig wird. Jede Liebe (zwischen Menschen oder zu Gott) ist immer ein Geheimnis, ein Mysterium - und meistens das Gegenteil von „geheim".

Vier Rosenkränze

Fünf Gesätze mit ihren jeweiligen Geheimnissen bilden einen „Rosenkranz". Nun gibt es 4 verschiedene offizielle „Rosenkränze", die je nach ihren Themen einen anderen Namen tragen:

1. Der freudenreiche Rosenkranz, der fünf Szenen betrachtet, die mit der Geburt Jesu zusammenhängen.
2. Der lichtreiche Rosenkranz, der fünf Szenen aus dem öffentlichen Leben Jesu betrachtet,
3. Der schmerzhafte Rosenkranz, der fünf Stationen aus dem Leidensweg Jesu zum Gegenstand hat,
4. Der glorreiche Rosenkranz, der mit der Auferstehung Jesu beginnend fünf österliche Glaubenswahrheiten vorstellt.


Die Geheimnisse der vier Rosenkränze sind im Einzelnen:


1. Der freudenreiche Rosenkranz
Jesus, den du, o Jungfrau, vom Heiligen Geist empfangen hast (Lk 1, 35)
Jesus, den du, o Jungfrau, zu Elisabeth getragen hast (Lk 1, 39-56)
Jesus, den du, o Jungfrau, in Betlehem geboren hast (Lk 2, 1-20)
Jesus, den du, o Jungfrau, im Tempel aufgeopfert hast (Lk 2, 22-24)
Jesus, den du, o Jungfrau, im Tempel wiedergefunden hast (Lk 2, 41-52)


2. Der lichtreiche Rosenkranz
Jesus, der von Johannes getauft worden ist (Lk 3, 21-22)
Jesus, der sich bei der Hochzeit in Kana offenbart hat (Joh 2, 1-12)
Jesus, der uns das Reich Gottes verkündet hat (Mt 9, 35)
Jesus, der auf dem Berg verklärt worden ist (Lk 9, 28-36)
Jesus, der uns die Eucharistie geschenkt hat (Mk 14, 17-25)


3. Der schmerzhafte Rosenkranz
Jesus, der für uns Blut geschwitzt hat (Lk 22, 44)
Jesus, der für uns gegeißelt worden ist (Joh 19, 1)
Jesus, der für uns mit Dornen gekrönt worden ist (Joh 19, 2)
Jesus, der für uns das schwere Kreuz getragen hat (Joh 19, 17)
Jesus, der für uns gekreuzigt worden ist (Joh 17, 18)


4. Der glorreiche Rosenkranz
Jesus, der von den Toten auferstanden ist (Lk 24, 6)
Jesus, der in den Himmel aufgefahren ist (Apg 1, 9-11)
Jesus, der uns den Heiligen Geist gesandt hat (Apg 2, 1-13)
Jesus, der dich, o Jungfrau, in den Himmel aufgenommen hat (1 Kor 15, 22-23)
Jesus, der dich, o Jungfrau, im Himmel gekrönt hat (Offb 12, 1)


Insgesamt gibt es also 20 Geheimnisse, 20 Szenen aus dem Leben Jesu und unseren Glauben. Es ist auch möglich, weitere Geheimnisse zu betrachten, so bietet das katholische Gebetbuch „Gotteslob" auch noch einen trostreichen Rosenkranz an (Nr. 33, Abschnitt 6):

Trostreiche Geheimnisse
Jesus, der als König herrscht (Offb 19, 6)
Jesus, der in seiner Kirche lebt und wirkt (Eph 1, 22-23)
Jesus, der wiederkommen wird in Herrlichkeit (2 Petr 3, 8-13)
Jesus, der richten wird die Lebenden und die Toten (Röm 2, 1-11)
Jesus, der alles vollenden wird (1 Kor 15, 35-58)

Eigene Rosenkränze
Nicht so sinnvoll sind Rosenkranz-Vorschläge, die nach jedem "Ave Maria" ein anderes Geheimnis einfügen (also während eines Rosenkranzgebetes 50 verschiedene!). Dann wird aus dem betrachtenden Gebet plötzlich wirklich "Geplapper", weil die Fantasie keine Zeit hat, sich eine Szene auszumalen; man muss die ganze Zeit jedes Geheimnis vom Zettel ablesen - und futsch ist der Blick der Fantasie. Man kann eben schlecht mit allen vier Augen gleichzeitig sehen.

Durchaus sinnvoll sind aber Bibelbetrachtungen, die mithilfe des Rosenkranzes meditiert werden. Eine Leserin hat uns folgenden Vorschlag geschickt:

...Jesus, der mit Seinen Jüngern zum anderen Ufer fährt.
...Jesus, der mit Seinen Jüngern in ein Gewitter kommt.
...Jesus, der von Seinen Jüngern geweckt wird.
...Jesus, der die Zweifel der Jünger sieht.
...Jesus, dem sogar Wind und See gehorchen.

(nach Mt 8,18-22; Mk 4,35-41; Lk 8,22-25)

In einer Anmerkung der Autorin heißt es: "Großartig ist dieses Gebet, wenn man sich vorher/dabei darauf besinnt, dass ja auch wir Jünger Jesu sind. Er ist mit uns unterwegs, bei uns, für uns da. Wir können uns an ihn wenden, immer. Er sieht, dass wir zweifeln, aber er hilft uns trotzdem immer wieder." - Danke für die Anregung!

weitere Vorschläge für Rosenkranz-Geheimnisse

Sogar mit Wochenplan!

Es hat sich auch eine Tradition herausgebildet, an welchen Tagen der Woche welcher Rosenkranz gebetet wird:

Wochentag Rosenkranz-Vorschlag
Sonntag wird der glorreiche Rosenkranz gebetet (da wir am Sonntag der Auferstehung Jesu gedenken),
Montag der freudenreiche Rosenkranz
Dienstag der schmerzhafte Rosenkranz
Mittwoch der glorreiche Rosenkranz
Donnerstag der lichtreiche Rosenkranz (weil am Donnerstag das letzte Abendmahl stattfand, das eines der 5 Geheimnisse bildet)
Freitag der schmerzhafte Rosenkranz (da Jesus am Karfreitag für uns gelitten hat und gekreuzigt wurde)
Samstag der freudenreiche Rosenkranz

 

Die deutsche Version

In Deutschland wird der Rosenkranz etwas anders gebetet als in den romanisch-sprachigen Ländern. Während dort nur zu Beginn eines Gesätzes das entsprechende Geheimnis erwähnt wird - oft mit einer kurzen Anregung zur Betrachtung -, wird in Deutschland in jedes „Gegrüßet seist Du Maria" das „Geheimnis" eingefügt und mitgebetet.

Deutscher Rosenkranz Romanischer Rosenkranz

Gegrüßet seist Du Maria,
voll der Gnade, der Herr ist mit dir.
Du bist gebendeit unter der Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes
Jesus, der für uns gekreuzigt wurde.
Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes.
Amen.

Jesus, der für uns gekreuzigt wurde.

Gegrüßet seist Du Maria,
voll der Gnade, der Herr ist mit dir.
Du bist gebendeit unter der Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes Jesus.
Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes.
Amen.

Mir persönlich gefällt die romanische Version besser, da ich dabei nicht soviel Nachdenken muss, um das entsprechende Geheimnis richtig einzufügen. So habe ich mehr Gedankenfreiheit zur Betrachtung der Bilder, die in meiner Fantasie entstehen.

Gemeinschaftliches Beten

Besonders schön ist es, den Rosenkranz in Gemeinschaft zu beten (und zwei sind schon eine Gemeinschaft). Dann werden alle Gebete in der Mitte geteilt - der eine betet jeweils den ersten Teil, während dann der andere (oder, bei mehreren, alle anderen) den zweiten Teil beten. Wo genau die Gebete unterteilt werden, findest Du weiter unten.

Der Fatima-Rosenkranz

Bei einer Marienerscheinung in Fatima Anfang des 20. Jahrhunderts hat Maria den drei Seherkindern ein Gebet beigebracht, das seitdem gerne zwischen den Gesätzen eingefügt wird (also immer im Anschluß an eines der fünf Gesätze, nach dem „Ehre sei dem Vater" - nicht im Anschluss an die Einleitung!). Das Gebet lautet:

Deutsch Latein

O mein Jesus,
verzeih uns unsere Sünden,
bewahre uns vor dem Feuer der Hölle,
führe alle Seelen in den Himmel,
besonders jene,
die Deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen.
Amen.

Domine Iesu,
dimitte nobis debita nostra,
salva nos ab igne inferni,
perduc in caelum omnes animas,
praesertim eas,
quae misericordiae tuae maxime indigent.
Amen.

 

Ganz praktisch: Anleitung zum Rosenkranzgebet

Den Rosenkranz zu beten ist nicht schwer. Er besteht aus der Einleitung, den fünf Gesätzen und einem kurzen Abschluss.

 

Gebetsschnur Gebet
   
Einleitung
   

Kreuz

Glaubensbekenntnis

Erste einzelne Perle (hier grün)

Vater unser

Erste Perle von dreien (hier rot)

Gegrüßet seist Du Maria... ...der in uns den Glauben vermehre

Zweite Perle von dreien (hier holzfarben)

Gegrüßet seist Du Maria... ...der in uns die Hoffnung stärke

Dritte Perle von dreien (hier blau)

Gegrüßet seist Du Maria... ...der in uns die Liebe entzünde

Zweite einzelne Perle (hier gelb)

Ehre sei dem Vater...

   
Die fünf Gesätze

Vor Beginn des Gesätzes

In der romanischen Version wird (nur) hier das Geheimnis genannt. Sowohl in der romanischen als auch in der deutschen Version kann man Anregungen zur Betrachtung geben (siehe unten) - und auch benennen, für welches Anliegen man jetzt beten will.

Einzelne Perle

Vater unser

Erste Perle von zehn

Gegrüßet seist Du Maria...

Zweite Perle von zehn

Gegrüßet seist Du Maria...

Dritte Perle von zehn

Gegrüßet seist Du Maria...

...

Gegrüßet seist Du Maria...

Neunte Perle von zehn

Gegrüßet seist Du Maria...

Zehnte Perle von zehn

Gegrüßet seist Du Maria...

Einzelne Perle

Ehre sei dem Vater...

 

Die große Perle am Ende des eines Gesätze ist gleichzeitig die „Vater-unser-Perle" des nächsten Gesätzes.

Im sogenannten „Fatima-Rosenkranz" kann zwischen den Gesätzen (nach dem "Ehre sei dem Vater") das Fatima-Gebet eingefügt werden.
 
Abschluss

Der Rosenkranz endet schlicht mit dem Kreuzzeichen.

In einigen Regionen ist es üblich, zwar mit der Geste des Kreuzzeichen zu schließen, dazu aber zu sprechen:
(V) „Maria mit dem Kinde lieb"
(A) „uns allen Deinen Segen gib".

.

Nach dem Rosenkranz

Daran anschließend können noch einige Heilige um ihre Fürsprache angerufen werden, vor allem Tagesheilige, Namenspatrone oder regionale Heilige.

Zum Beispiel:
Heilige Maria, Mutter Gottes ...bitte für uns
Heiliger Pfarrer von Ars ...bitte für uns
Heiliger Stephanus ...bitte für uns
Heilige Theresa von Avila ...bitte für uns
Seliger Karl Leisner ...bitte für uns.
Selige Anna-Katharina Emmerick ...bitte für uns.

Die Gebete des Rosenkranzes

Folgende Gebete bilden den Rosenkranz - (mit Unterteilung (V)orbeter und (A)lle für das gemeinschaftliche Gebet):

Deutsch
Latein
   
Kreuzzeichen Kreuzzeichen

(gemeinsam)
Im Namen des Vater und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

(gemeinsam)
In nomine Patris et Filii et Spiritus Sancti. Amen.

Glaubensbekenntnis Credo

(V) Ich glaube an Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde,
und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes, des Vaters;
von dort wird er wiederkommen zu richten die Lebenden und die Toten.

(A) Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.
Amen.

(kann auch ganz gemeinsam gebetet werden)

(V) Credo in Deum,
Patrem omnipotentem,
Creatorem caeli et terrae.
Et in Jesum Christum,
Filium eius unicum, Dominum nostrum:
qui conceptus est de Spiritu Sancto,
natus ex Maria Virgine,
passus sub Pontio Pilato,
crucifixus, mortuus, et sepultus:
descendit ad inferos:
tertia die resurrexit a mortuis:
ascendit ad caelos:
sedet ad dexteram Dei, Patris omnipotentis:
inde venturus est iudicare vivos et mortuos.

(A) Credo in Spiritum Sanctum,
sanctam Ecclesiam catholicam,
Sanctorum communionem,
remissionem peccatorum.
carnis resurrectionem,
vitam aeternam.
Amen.

(kann auch ganz gemeinsam gebetet werden)

Vater unser Pater noster

(V) Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name,
Dein Reich komme,
Dein Wille geschehe
wie im Himmel als auch auf Erden.

(A) Unser tägliches Brot gibt uns heute
und vergib uns unsere Schuld
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern,
und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Dein Dein ist das Reich
und die Kraft
und die Herrlichkeit.
In Ewigkeit. Amen.

(V) Pater noster
qui es in caelis:
sanctificetur nomen tuum;
adveniat regnum tuum;
fiat voluntas tua,
sicut in caelo, et in terra.

(A) Panem nostrum cotidianum da nobis hodie;
et dimitte nobis debita nostra,
sicut et nos dimittimus debitoribus nostris;
et ne nos inducas in tentationem;
sed libera nos a malo.
Quia tuum est regnum
et potestas,
et gloria in saecula. Amen.

Gegrüßet seist Du Maria Ave Maria

(A) Gegrüßet seist Du, Maria,
voll der Gnade,
der Herr ist mit Dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen
und gebenedeit ist die Frucht Deines Leibes, Jesus. (Geheimnis einfügen)

(V) Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.

(V) Ave, Maria,
gratia plena,
Dominus tecum;
benedicta tu in mulieribus,
et benedictus fructus ventris tui, Jesus.

(A) Sancta Maria, Mater Dei,
ora pro nobis peccatoribus,
nunc et in hora mortis nostrae. Amen.

Ehre sei dem Vater Gloria Patri

(V) Ehre sei dem Vater uns dem Sohne und dem Heiligen Geist.

(A) Wie im Anfang so auch jetzt und alle Zeit, und in Ewigkeit. Amen.

(V) Gloria Patri et Filio et Spiritui Sancto.

(A) Sicut erat in principio, et nunc et semper, et in saecula saeculorum. Amen.

Fatima-Gebet Fatima-Gebet
(gemeinsam)

O mein Jesus,
verzeih uns unsere Sünden,
bewahre uns vor dem Feuer der Hölle,
führe alle Seelen in den Himmel,
besonders jene,
die Deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen.
Amen.

(gemeinsam)

Domine Iesu,
dimitte nobis debita nostra,
libera nos ab igne inferni,
conduc in caelum omnes animas,
praesertim eas,
quae misericordiae tuae maxime indigent.
Amen.

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