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Die Beziehung der katholischen Kirche zum Islam

Mit dem 2. Vaticanum, insbesondere mit der Erklärung über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen, setzte die Katholische Kirche einen Neuanfang in den Beziehungen zu den Muslimen. "... ermahnt die Heilige Synode alle, das Vergangene beiseite zu lassen, sich aufrichtig um gegenseitiges Verstehen zu bemühen und gemeinsam einzutreten zu Schutz und Förderung der sozialen Gerechtigkeit, der sittlichen Güter und nicht zuletzt des Friedens und der Freiheit aller Menschen." (Nostra Aetate 3). Der Glauben der Muslime wird mit Hochachtung gewürdigt, da sie den alleinigen Gott anbeten, sich ihm wie Abraham unterwerfen, den Tag des Gerichts erwarten und Wert auf sittliche Lebenshaltung legen und Gott durch Gebet, Almosen und Fasten verehren. Und überdies die jungfräuliche Mutter Maria ehren (vgl. NA 3).
In dieser Auflistung des Konzils ist bewusst all das genannt, was uns mit den muslimischen Gläubigen verbindet. Drei der so genannten Säulen des Glaubens werden indirekt erwähnt, nämlich die Aufforderung zum Gebet, zum Fasten und zum Almosengeben.
Außerdem gehören zu den fünf Säulen des islamischen Glaubens die Pilgerreise nach Mekka und das Aufsagen des Glaubensbekenntnisses des Islam. Das 2. Vaticanum erwähnt diese letzte Beiden nicht, da in diesen ein wesentlicher Unterschied zum katholischen Glauben besteht. Die einzige offene Distanzierung vom Islam in Nostra Aetate ist der Hinweis, dass Jesus im Islam zwar als Prophet verehrt, aber nicht als Gott anerkannt wird. Dies ist nun aber der alles entscheidende Unterschied!
Im Sinne des 2. Vaticanums haben die Päpste das Gemeinsame in den Glaubensbemühungen von Christen und Muslimen hervorgehoben. Gemäßigte Muslime honorierten dieses, wie der berühmte Marokko-Besuch Johannes Pauls II. zeigte, bei dem er in einem vollen Fußballstadion vor jungen Menschen um gegenseitige Achtung warb.
In den offiziellen Dokumenten der Kirche der letzten fünfzig Jahre findet sich keine Verurteilung der muslimischen Gläubigen. Wichtig ist bei allen weiteren Erörterungen, dass wir unterscheiden zwischen dem Respekt vor dem einzelnen Gläubigen und seinem religiösen Ernst und dem Urteil über seinen Glaubens, der Lehre des Islams. So wie auch zum Beispiel gegenüber Zeugen Jehovas oder Mormonen zu verfahren ist.
Vor dem Hintergrund der Terroranschläge (9.11.2001) im Namen des Islam hat Johannes Paul II. von allen religiösen Führern weltweit eine gemeinsame Ablehnungsfront gegen Gewalt im Namen Gottes gefordert. Benedikt hat dann in seiner Rede in Regensburg 2006 grundsätzliche Anfragen an den Islam formuliert und damit nach zunächst empörten Reaktionen einen vertieften Dialog erzeugt.
Wenn wir im folgenden von dem Islam reden, ist immer zu beachten, dass es zwei Hauptrichtungen und unzählige Varianten des Islam gibt. Die Unterscheidung zwischen Sunniten und Schiiten spielt zunächst im Gespräch von Christen und Moslems keine entscheidende Rolle.
Ausgehend von der islamischen Revolution im Iran 1979 und der Erneuerung der wahabitischen Richtung in Saudi-Arabien ist sowohl bei den Schiiten (Iran) als auch bei den Sunniten (circa 80 % der Moslems) eine Rückbesinnung auf den Islam zu beobachten.
Die mehrheitlich türkischen Moslems in Deutschland sind eher gemäßigt. Dies liegt an den Reformen Atatürks, der nach dem Ersten Weltkrieg die Türkei als weltlichen Staat gegründet hat. Auch vertritt ein Drittel der Türken den Islam in alevitischen Prägung und damit bewusst gemäßigter Ausrichtung. Doch besonders seit der Regierung Erdogan ist eine massive Islamisierung in der Türkei und auch bei den bei uns lebenden Türken festzustellen. Zudem kommen nun viele Muslime zu uns, deren Islamverständnis nicht von einer Säkularisierung wie bei den Türken geprägt ist. Zudem gibt der mitgebrachte Glaube Einwanderern in der Unsicherheit ihrer Lage meistens besonders Halt.
Eine große Herausforderung für uns Christen.
Nicht wenige Muslime, die ihrer Religion anhängen, sind überzeugt, dass ihr Glauben der Vernunft entspricht. Sie vertreten die Meinung, einen vernünftigeren Glauben zu haben als wir Christen. Daher sind wir umso zur Rechenschaft über unseren Glauben, unsere Hoffnung aufgerufen.
Vor dem Forum der Vernunft und in gegenseitigem Respekt soll die weitere Erörterung nun geführt werden. So wie wir als Christen uns immer wieder rechtfertigen müssen, wollen wir aber auch Fragen an die Lehre des Islam stellen. Wir setzen das im Religionsunterricht oder bei Wikipedia etc. zu erlangende Grundwissen voraus und gehen direkt zu den Punkten, die unter anderem Benedikt XVI. in Regensburg ansprach.

Diese Katechese ist als gedrucktes Heft (Nr. 051) leider noch nicht erhältlich; Kostenlose Bestellung der anderen Hefte

Katholische Kirche vor der Herausforderung des Islam
Islam: Friede oder Unterwerfung?

Mohammed Ali (der berühmte Boxweltmeister) und viele andere behaupten, das Wort Islam bedeute Friede. Schon jeder Karl May-Fan weiß aber, dass der Friedensgruß im Arabischen »Salam aleikum« lautet. Islam ist korrekter mit dem Wort »Unterwerfung« übersetzt. Unterwerfung unter den Anspruch Mohammeds, der entscheidende Prophet Gottes zu sein. Diese Unterwerfung ist zugleich die Anerkennung des Korans als Gottes unveränderliches Wort und geschieht, indem ein Mensch das Glaubensbekenntnis (Kalima) auf Arabisch spricht. Diese Unterwerfung ist die so genannte erste Säule des Islam. Auf Deutsch lautet sie: »Es gibt keinen Gott außer Allah und Mohammed ist sein Prophet.«
Jeder, der diesen Satz auf Arabisch vor Zeugen ausspricht, wird hierdurch unwiderruflich zum Moslem. So die mehrheitliche Auslegung. Selbst Schauspieler, die in ihrer Rolle diesen Satz sprachen, sind dafür zu Moslems erklärt worden mit allen Konsequenzen. Daher sollte korrekterweise von der Religion der Unterwerfung die Rede sein, da in der Mehrdeutigkeit des Wortes der Anspruch aufscheint, alle Lebensbereiche aller Menschen nach der Lehre Mohammeds zu bestimmen.

Die Bedeutung des Koran

Die heutige Form des Koran in 114 Suren (Kapitel), die nicht chronologisch, sondern der Länge nach geordnet sind, ist erst nach Mohammeds Tod schriftlich niedergelegt worden.
Nach der Lehre des Islam ist der Koran das unveränderliche und endgültige Wort Gottes. Dieses sei Mohammed wortwörtlich diktiert worden.
Wahrscheinlich aber hat erst der Kalif Uthman einige Jahrzehnte nach Mohammeds Tod die heutige Fassung durchgesetzt und alle anderen Varianten vernichten lassen. Moslems nehmen die Vielfalt der Evangelien als einen Hinweis, dass Gottes Offenbarung bei den Christen verdorben worden sei. Dem gegenüber ist z. B. zu bedenken, dass der Text Uthmans auch durch die nicht vorhandenen Vokalzeichen der arabischen Schrift unterschiedlichen Lesarten unterworfen ist. Wir wissen nicht, wie der erste Koran ausgesehen hat und ob er nur auf Mohammed zurückgeht. So gibt es moderne Forscher, die im Koran Spuren altchristlich liturgischer Texte entdeckt haben. Die Frage nach den Unstimmigkeiten in der Textüberlieferung des Korans wird im Unterschied zu den ähnlichen Fragen bezüglich der Bibel von den Moslems tabuisiert.

Mohammed

Wie bei Jesus Christus sind wir von seiner historischen Existenz überzeugt. (Es gibt auch einen deutschen Forscher, der streng historisch-kritisch die Möglichkeit postuliert, die Gestalt Mohammeds, wie im Koran dargestellt, habe es nie gegeben.) Wir wissen von ihm vor allem durch »Das Leben des Propheten« von Ibn Ishak (mehr als 100 Jahre nach Mohammed) und durch die Hadithen, in denen auch Details zum Leben Mohammeds gesammelt wurden. Die Hadithen sind mündlichen Überlieferungen, die ca. drei Jahrhunderte nach Mohammed in Auswahl aufgezeichnet worden sind. Der Koran (s. o.) lässt auch Rückschlüsse auf das Leben Mohammeds zu. Für einen Moslem ist Mohammed als letzter und höchster Prophet Gottes normalerweise jeglicher Kritik entzogen, auch wenn der Koran ihn auch als Sünder bezeichnet (Sure 47,20; 48,2-3; 33,36-38). Dies erklärt die Empörung, wenn Mohammed wie jede andere Gestalt der Geschichte behandelt wird und erst recht, wenn er verächtlich gemacht wird.
Nun die wichtigsten Daten des Lebens Mohammeds: 570 in Mekka geboren, als Halbwaise bei seinem Onkel aufgewachsen, mit 25 Jahren heiratete er die reiche Witwe Chadidscha. Mit 40 Jahren hatte er die ersten Eingebungen, in denen ihm seiner Meinung nach der Engel Gabriel erschien. Er verstand sich als Mahner und Prophet des arabischen Volkes, konnte aber bis zum Tod seiner Frau (620) nur wenig Anhänger in Mekka sammeln. 622 beginnt eine radikal neue Lebensphase mit der Flucht nach Medina (Stadt nördlich von Mekka). Diese Flucht (Hedschra) ist der Beginn des islamischen Kalenders, der nach Mondjahren (~354 Tage) berechnet wird. In Medina wandelt sich Mohammed zum Politiker, der zunächst die zerstrittene Stadt sich und seinem Glauben unterwirft und schließlich nach acht Jahren auch Mekka erobert. 632 stirbt er plötzlich, während seine Krieger schon die ganze arabische Halbinsel unterworfen haben.

Anfragen an Mohammed

1. Als Christen fragen wir uns, wie es eine Offenbarung Gottes nach Jesus Christus geben kann, die die Offenbarung Jesu Christi aufhebt. Mohammed nimmt für sich in Anspruch, der letzte Prophet zu sein und beansprucht für seine Offenbarung, den Koran, dass dieser das unwandelbare und eigentliche Wort Gottes ist. Entweder hat er Recht - oder die christliche Lesart. Für Moslems stellt sich das Problem nicht so, da nach ihrer Meinung die Christen Jesus Christus falsch verstanden haben. Ein zentrales Problem für den Dialog ist es, die unkorrekte Darstellung des Christentums im Koran wahrzunehmen. Ein Moslem, der zugibt, dass der Koran Falsches über das Christentum lehrt, verließe eigentlich den Boden seines Glaubens. Er gäbe nämlich zu, das auch der Koran zu korrigieren und damit nicht unwandelbar wäre.
2. Mohammed ist in der zweiten Phase seines Lebens als Politiker wenig wählerisch gewesen, wenn es galt, seinen Glauben durchzusetzen. Wer sich ihm nicht unterwarf, verlor im Extremfall sogar sein Leben. So die Männer der beiden jüdischen Stämme in Medina, die sich ihm verweigerten. Der Überlieferung nach ließ er alle 600-800 Männer enthaupten und ihre Frauen und Kinder versklaven. Auf dieses Vorbild berufen sich noch heute die radikal-moslemischen Feinde des Staates Israel.
Auch sind mehrere Fälle überliefert, wo er Kritiker und Kritikerinnen umbringen ließ. So zum Beispiel Asma, die Tochter Marbans; sie hatte als Sängerin einen Spottvers über Mohammed gemacht. Als Mohammed dies hörte, fragte er: »Befreit mich niemand von der Tochter Marbans?« Einer seiner Gefährten hörte dies, brachte noch in der selben Nacht zuerst ihre Kinder und dann auch sie auf bestialische Weise um. Am folgenden Morgen begab er sich zu Mohammed und gestand den Mord. Mohammed antwortete: »Du bist Allah und seinem Gesandten beigestanden.« So die Überlieferung der Hadithen.
In Situationen militärischer Unterlegenheit griff er auch zu Mitteln der Täuschung und brach Verträge. Sein militärischer Erfolg beruht daher neben der Kraft seiner Persönlichkeit auch darauf, dass er bis dahin in Arabien gebräuchliches Kriegsrecht brach.
Es unterscheidet ihn von Buddha und Jesus, dass er zum Schwert gegriffen und viele Kriege geführt hat. Der Koran enthält viele Aufforderungen zum Kampf mit den Ungläubigen und zu ihrer Vernichtung.

Die Ausbreitung des Islam

Zu den ebenfalls tabuisierten Anfragen gehört die Ausbreitungsgeschichte des Islam. Es gibt sehr wohl eine friedliche Ausbreitung des Islam über Handel und kulturellen Austausch, vor allem gegenüber Kulturen mit einem niedrigeren Niveau. Auf diese Weise breitete sich der Islam unter den Nomadenvölkern Asiens wie auch im malaiisch-indonesischem Gebiet. In Afrika ist die Ausbreitung des Islams anfangs wohl überwiegend dem Interesse an der Gewinnung afrikanischer Sklaven geschuldet. Von Handelsstützpunkten aus wurden nach und nach küstennahe stabile Herrschaften gebildet. Gegenüber den Hochkulturen Christentum, Parsismus und Hinduismus setzte sich der Islam zuerst nur militärisch durch. Diese Religionen haben als Schriftreligionen einen geduldeten Platz im Islam. Daher konnte die zunächst kleine Erobererschicht sich mit der Zwangsabgabe der Eroberten (Dhimmi) begnügen. Da der Islam wie eine Tür funktioniert, die nur in eine Richtung benutzbar ist, wurde im Laufe von Jahrhunderten ein Großteil der unterworfenen Völker islamisiert. Nur wenige größere Bevölkerungsgruppen wie die Christen Ägyptens widerstanden zumindest in Teilen der Versuchung, den christlichen Glauben aufzugeben. In den ehemals durch und durch christlichen Gebieten Nordafrikas verschwanden die Reste der christlichen Bevölkerung im 12. Jahrhundert, als zum Beispiel die Christen der Stadt Tunis vor die Alternative gestellt wurden: Tod oder Unterwerfung (= Islamisierung).
Die Tatsache, dass die Gewaltgeschichte des Islam, die schon mit Mohammed beginnt, heutzutage gerne tabuisiert wird, wirft eigentlich kein gutes Licht auf die Tabuisierer. Denn sie spüren, wie Papst Benedikt in Regensburg bemerkte, dass Zwang und Gott eigentlich unvereinbar sind.

Maurisches Spanien

Zu einer beliebten Legende aller »Gutmenschen« seit dem 19. Jahrhundert gehört die Legende eines friedlichen Zusammenlebens von Christen, Juden und Moslems im Spanien des 10. Jahrhunderts. Unzweifelhaft herrschten für eine kurze Zeit relativ großmütige Kalifen in Cordoba. Die Stellung der Juden als die kleinere von zwei verfolgten Minderheiten im islamischen Reich war tatsächlich manchmal günstiger als der Zustand als einzige Minderheit im christlichen Herrschaftsbereich. Aber Juden wie Christen kamen über den Zustand als Dhimmi nie heraus, d. h. sie hatten Eigenverwaltung nach Innen, waren aber gegenüber den Moslems nahezu rechtlos. Selbst unter den großzügigsten Kalifen konnte christliches Bekenntnis den Tod bedeuten und schließlich wurde durch islamisierte Nachzügler aus Nordafrika die kurze Blüte großzügiger Kalifen in Spanien beendet.

Kulturelle Überlegenheit des Islam

Eine beliebte Argumentationsfigur im Gespräch über den Islam ist die Behauptung, dass der Islam dem frühmittelalterlichen Christentum doch kulturell bei weitem überlegen war. Auch dies ist so eine romantische Legende. Ferner verdanke Europa dem Islam die Kenntnis des Aristoteles und anderer griechischer Philosophen wie auch wesentliche Fortschritte in der Mathematik.
Die islamischen Herrscher hatten, wenn sie klug waren, ein natürliches Interesse an allen Kenntnissen, die den Handel, Seefahrt, Medizin und das Militär betrafen. Da sie ein einheitliches Reich hatten, fügten sie auch Wissen des Westens und des Osten zusammen. Am Beginn des Islam ist es aber ohne Zweifel so gewesen, dass die medizinischen und philosophischen Kulturträger noch lange Zeit die Unterworfenen (Christen, Parsen) waren, bis sie im Rahmen der Islamisierung eingefügt wurden.
Ohne Zweifel war zurzeit von Karl dem Großen Damaskus Aachen bei weitem überlegen. Der Vergleichspunkt ist aber Ostrom (Byzanz), dass kulturell und wirtschaftlich die bedeutendste Stadt Eurasien war. Das Wunder des abendländischen Christentums besteht gerade in der kulturellen Dynamik, die aus dem von der Völkerwanderung heimgesuchten Westeuropa eine durch und durch kultivierte Landschaft eigenverantwortlicher Menschen (Männer und Frauen!) machte.
Ohne die Christen, die über Jahrhunderte das antike Wissen in Griechisch weitergaben und erst später diese Texte ins Arabische übersetzten, sodass sie dann auch islamischen Denkern zugänglich waren, wäre die Philosophiegeschichte deutlich ärmer. Die wenigen eigenständigen islamischen Philosophen (Avicenna und Averroes) sind mit ihrer Aristoteles-Rezeption nicht durchgedrungen, sondern wurden innerislamisch verfolgt. Im christlichen Raum dagegen, in einer Kultur der Freiheit, wurden die Elemente der antiken Philosophie aufgenommen und weitergedacht.

Takia

Ein großes Problem im Dialog mit dem Islam ist das Misstrauen. Es gibt in Strömungen des Islam die Lehre, dass man die Ungläubigen belügen dürfe. Das beinhaltet auch eine Lüge in der Frage nach diesem Thema. Tagesaktuell sei auf die unterschiedliche Darstellung zur großen Moschee in Köln hingewiesen. Die Aufzählung der geplanten Infrastrukturen in der Moschee ist in den deutschen Prospekten ganz anders und viel bescheidener ausgefallen als in den Türkischen.
Während wir Christen mit den Moslems auf gleicher Augenhöhe verhandeln wollen, betrachten manche ihrer religiösen Führer uns mit Abscheu. Dialog setzt aber gleiche Augenhöhe voraus.

Märtyrer – christlich – muslimisch

Der Unterschied zwischen einem christlichen Märtyrer und einem islamischen Glaubenszeugen, der zu Unrecht im deutschen Sprachgebrauch Märtyrer genannt wird, ist im Glaubenszeugnis der Schwester Leonella und einem islamischen Selbstmordattentäter dieser Tage offensichtlich. Schwester Leonella wurde nach einem aufopferungsvollem Leben für die Ärmsten der Armen (Frauen und Kinder) in Somalia hinterrücks von Kugeln durchsiebt und starb mit den Worten: »Ich verzeihe, ich verzeihe, ich verzeihe.« Der Auslöser war die Frage Benedikts 2006 in Regensburg an den Islam, wie dessen Verhältnis zur Gewalt sei.
Ein christlicher Märtyrer ist nur der, der sein Leben als Zeugnis hingibt und dem Mörder in diesem schwersten Moment verzeihen kann (vgl. St. Stephanus, 1 Kor 13, sel. Karl Leisner). Ein moslemischer Glaubenszeuge ist hingegen jemand, der sein Leben opfert, um die Feinde des Islams zu töten. Ob er dies aus Liebe zu Gott oder aus Hass gegenüber seinen vermeintlichen Feinden tut, ist zunächst unwichtig.
Ob ein Selbstmordattentat gerechtfertigt ist, ist in den unterschiedlichen Rechtsschulen des Islam umstritten – leider befürwortet selbst die türkische Religionsbehörde neuerdings derartiges.

Konversion zum Christentum

Christus appelliert ununterbrochen an die Freiheit, das Herz des Menschen. Viele Gleichnisse reden ausdrücklich davon, dass Menschen seine Botschaft nicht annehmen. Im letzten Buch der Bibel wird sogar eine Zukunftsperspektive der Menschheit entworfen, die sich in ihrer Mehrheit Christus verweigert. Als Christen leben wir mit dem Bewusstsein, dass Liebe ohne Freiheit nicht möglich ist und auch die Verweigerung zu den Möglichkeiten des Menschen gehört. Der Abfall vom Glauben findet selbst in der intimsten Stunde, dem Abendmahl, statt. Im Islam steht auf dem Abfall vom Glauben der Tod, auch wenn manche moderatere Richtungen dies staatlich nicht durchsetzten wollen (können). Religionsfreiheit ist das wichtigste Menschenrecht, auf das im Gespräch mit dem Islam unbedingt bestanden werden muss.
Die Konversion eines Familienvaters vom Christentum zum Islam führt in vielen Staaten zum Beispiel dazu, dass seine christlichen Kinder von da an als Moslem betrachtet werden. Damit sind die Ehen der Töchter mit ihren christlichen Männern ungültig nach staatlichem Recht werden. Nicht ohne Grund tätowieren die Kopten in Ägypten jede getauften Kind ein Kreuz auf das Handgelenk, damit es trotz des enormen Drucks der Umgebung Christ bleibt. Der Eintritt in den Islam ist das Durchschreiten einer Tür ohne jede Rückkehrmöglichkeit. Die Tür fällt ins Schloss – für immer, so das islamische Verständnis.
Moslems die in Deutschland Christen werden müssen auch hier Verfolgung bis zu Morddrohung. Die Großfamilie sagt sich in der Regel von dem Betreffenden los, wenn es glimpflich abgeht. Es gibt kleine Gemeinden von Eingewanderten Moslems die getauft sind sowohl im evangelischem als auch im katholischem Bereich. Deutsche, die zum Islam konvertieren, sind häufig Ehefrauen von Moslems oder Menschen mit areligiösem Hintergrund, die in diesem Glauben zum ersten mal überhaupt einer Religion begegnen. Die Radikalität, mit der der Glaube alle Lebensbereiche ergreift, kann gegenüber einem lässig belebten Christentum auch der Grund zur Konversion sein.

Kreuzzüge

Heutige Moslems führen häufig die Kreuzzüge als Beweis für eine andauernde westliche (christliche) Verschwörung gegen den Islam an. Erstaunlicherweise hat der zeitgenössische Islam die Kreuzzüge so nicht wahrgenommen. Vielmehr waren sie für die damaligen arabischen Geschichtsschreiber nur ein kleines Zwischenspiel in den kriegerischen Auseinandersetzungen dieser Zeit. Ursprünglich ging es den Christen um den Zugang zu den heiligen Stätten und in zweiter Linie um Militärhilfe für Ostrom gegen islamische Angreifer. Islamische Turkvölker hatten große Teile der damals noch christlichen Türkei überrannt und verhinderten auch Wallfahrten nach Jerusalem, die in den ersten Jahrhunderten der islamischen Besetzung des Heiligen Landes noch möglich gewesen waren.
In seiner Not hatte der Kaiser von Ost-Rom sich an den Papst als Vertreter der westlichen Christenheit gewandt und um Unterstützung gebeten. Der Aufruf zur Befreiung der heiligen Stätte entwickelte eine nicht vorhergesehene Eigendynamik, an der man viel kritisieren kann. Nach dem Willen der Päpste hätte nie ein Pogrom gegen jüdische oder sonstige Minderheiten stattfinden dürfen und die Eroberung von Konstantinopel durch die westlichen Christen (1204) stellt sicherlich ein bleibendes Verhängnis des Christentums dar. Dass man aber einem befreundeten Staat gegen Angreifer zu Hilfe kommt und Zugang zu Orten zurückgewinnt, die diesem durch Gewalt entrissen wurden, dürfte auch heute der UN-Charter nicht widersprechen. Für uns als Christen stellt sich die Frage, aus welchem Grund darf überhaupt zum Schwert gegriffen werden? Ein Moslem kann sich dagegen in der Nachfolge Mohammeds und durch den Koran legitimiert sehen, die Herrschaft des Islam auch mit Gewalt auszubreiten.

Franz und der Islam

Franz von Assisi ist dem Islam begegnet. Er ist während eines Kreuzzuges unter Lebensgefahr in das Lager des Sultans gegangen. Nach einem Bericht hat er den Sultan zum christlichen Glauben bekehren wollen. Als als Beweis für die Wahrheit des christlichen Glaubens habe er den Sultan aufgefordert, ihm mit den muslimischen Geistlichen in ein großes Feuer steigen zu lassen. Als der Sultan diesen Religionsvergleich ausprobieren wollte, waren die muslimischen Geistlichen verschwunden. Beeindruckt vom Glaubensmut des heiligen Franz ließ er ihn in Frieden ziehen. Seit dieser Zeit hatte die Franziskaner das besondere Privileg, sich um die katholischen Gläubigen unter osmanischer Herrschaft kümmern zu dürfen.

Frauen und Islam

Ein besonders leidvolles Thema ist die Frage nach der Rolle der Frau bei Mohammed.
Unterschiedliche Kulturen haben die Frauen und die Männer unterschiedlich behandelt. Wenn wir mit einer Zeitmaschine in eine frühmittelalterliche Siedlung gelangen würden, wäre auch dort manches für uns diskriminierend. Aber auch Christen aus anderen Zeiten würden unsere Art, wie der weibliche Körper für Werbung ständig präsentiert wird, für zutiefst frauenfeindlich halten. Moslems machen darauf aufmerksam, dass es im Verhältnis von Mann und Frau große innerislamische Unterschiede gibt. Deshalb ist es sinnvoller auf Jesus und Mohammed zu sehen. Mohammed war zunächst als junger Mann mit einer älteren Frau verheiratet, bevor er als erfolgreicher Religionsgründer sich durch besondere Offenbarungen von Gott sieben Frauen zugebilligt sah, neben einer nicht genau zu bestimmende Zahl von Sklavinnen. Vier Frauen und beliebig viele Sklavinnen sind dem muslimischen Mann zugebilligt – der IS versucht dies gerade durch die Versklavung von Jesidinnen und Christinnen in unserer Gegenwart umzusetzen. Mohammed war mit Frauen im Kindesalter verheiratet – auch ein Motiv für islamische Männer, heute diese nie untergegangene Praxis wiederzubeleben. Frauen dürfen nach dem Koran geschlagen werden und haben höchstens die Hälfte der Bedeutung eines Mannes.
Jesus war unverheiratet und ging mit den Frauen seiner Umgebung so achtungsvoll um, das nicht wenige von ihnen sich ihm angeschlossen. Sein Gespräch mit der Samariterin am Jakobsbrunnen und seine Verteidigung der Ehebrecherin, seine Freundschaft zu den Schwestern Maria und Martha, seine Ehelehre vor allem beweisen, dass für ihn Männer und Frauen vor Gott die gleiche Würde haben.
Auch heute noch ist die Gestalt Jesus für religiös interessierte Musliminnen von hoher Anziehungskraft, da sie selber in einer ähnlich patriarchalischen Gesellschaft leben wie die Frauen zur Zeit Jesu.

Weiterführendes

Es gibt viele weitere Anfragen, so zur falschen Darstellung der Trinitätslehre im Koran, zur Deutung des Parakleten (Hl.Geist) als Mohammed - etc., für die wir auf die Vielzahl guter Bücher verweisen, die es inzwischen gibt.

(vgl. Mark A. Gabriel, Islam und Terrorismus, Resch-Verlag)
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