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Gottes Wirken in dieser Welt - Erlebnisse

Hier möchten wir Erlebnisberichte sammeln, die von unseren Lesern stammen und die vermitteln, wie Gottes Wirken manchmal sehr überraschend erfahrbar wurde...

Noch befindet sich diese Seite allerdings im Aufbau; wir freuen uns auf weitere Zusendungen!

Vom Sterben

Gott hat jeden Menschen mit besonderen Eigenschaften ausgestattet. Die einen können gut rechnen, die anderen gut malen. Manche können schöne Geschichten schreiben, manche können schnell laufen oder sind überhaupt gut in Sport. Manche finden schnell viele Freunde und sind beliebt. Manche sind besonders hübsch.
Meine Freundin Susi, die war sogar beliebt und hübsch gleichzeitig. Ich aber war gar nichts von beidem richtig. Auch wenn es darum ging, gut zu rechnen, zu malen oder zu schreiben, schnell zu laufen und Sport zu machen - ich war immer mittelmäßig in diesen Dingen. Ich war eher unauffällig und auch irgendwie anders als die anderen.
Vielleicht weil ich nichts so richtig gut konnte und auch sonst eher ein wenig komisch war und von den anderen manchmal ausgeschlossen wurde, hat Gott mir ein kleines Geschenk gemacht. Er hat mir die Fähigkeit gegeben, Verstorbene zu sehen und mit ihnen zu sprechen. [Gut, ich kann sie nicht richtig sehen - nicht so wie man jemanden mit dem äußeren Auge sieht, der gerade vor einem sitzt. Aber ich kann sie so sehen wie man jemanden in der Erinnerung sieht: Wie einen Schatten. Besondere Eigenschaften wie ihre Haarfarbe, ihren Charakter und manchmal auch ihr Gesicht, die kann ich wahrnehmen. Ich hab das immer ihre Seele genannt, aber wie genau das wirklich aussieht, das kann ich ganz, ganz schlecht erklären. Auch wenn sie mit mir sprechen, dann hörte ich das nicht mit meinem äußeren Ohr, wie man jemanden hört, der laut spricht, sondern ich höre ihre Stimmen in meinem Inneren oder spüre manchmal einfach nur mit einer ganz großen und gewissen Ruhe, was sie sagen wollten.] Das war nicht immer so und nicht bei allen Verstorbenen, aber manchmal, eben wenn Gott es will.

Das erste Mal, dass mir das passierte, war beim Tod von Onkel Willy. Ich kannte Onkel Willy, seitdem ich auf der Welt war. Er war immer gut gelaunt, machte Witze und veräppelte mich. Wir hatten viel Spaß miteinander. Onkel Willy kam häufig vorbei, denn er war Rentner und hatte Zeit. Dann half er meinem Vater im Garten beim Holzhacken oder trank einfach nur Tee mit Mama und Papa. Manchmal kam Tante Gundula auch mit und sie spielten abends Karten. Onkel Willy und Tante Gundula wohnten im Haus gegenüber. Sie waren älter als Mama und Papa und hatten schon ganz viele weiße Haare. Mama sagte immer, dass Onkel Willy mein Großvater hätte sein können und für mich war er auch einfach mein dritter Opa.
Der Tag, an dem Onkel Willy starb, war eigentlich ein ganz schöner Tag. Man merkt es den Tagen ja meistens vorher nicht an, wenn etwas Schlimmes passiert. An dem Tag schien sogar die Sonne. Ich kam mittags von der Schule heim und nachdem ich gegessen hatte, setzte ich mich an meinen Schreibtisch, um Schularbeiten zu machen. Es war schon vier Uhr, da hörte ich auf einmal einen lauten Schrei. Vater lief kreideweiß ins Haus und kurz darauf telefonierte Mutter aufgeregt. Weil ich wissen wollte, was los war, ging ich in den Garten zum Holzschuppen. Ich sah Onkel Willy nur von weitem dort liegen, da schickte mich Papa schon wieder ins Haus.
Dort saß ich dann allein am Küchenfenster und sah alle möglichen Leute kommen: Der Krankenwagen mit dem Notarzt und Sanitätern, die in den Garten rannten, und Tante Gundula, die zum Holzschuppen stürzte. Die Polizei kam und dann noch Gerd, Tante Gundulas und Onkel Willys Sohn. Später gingen noch ein paar Nachbarn über die Terrasse. Mich hatten sie aber offensichtlich alle vergessen. Als der Pastor kam und ich in sein ernstes Gesicht blickte, wusste ich, dass etwas Schlimmes passiert sein musste. Denn er war sonst immer so fröhlich und witzig und scherzte, wenn ich ihm begegnete.
Nach einiger Zeit schlich ich mich in den Garten und stellte mich in die letzte Reihe. Im allgemeinen Getümmel fiel ich nicht auf. Gerd hielt Tante Gundula im Arm, die schluchzte und heulte. Die Nachbarn flüsterten leise und die Polizisten standen mit meinem Vater etwas abseits und fragten ihn, wie es passiert sei. Ich hatte nicht gelauscht, aber trotzdem bekam ich mit, dass Onkel Willy wohl einfach so tot umgekippt war, während er eine Schüppe in den Schuppen zurückbringen wollte.
Onkel Willy lag noch immer da. Sein Hemd war aufgeknöpft, weil Vater versucht hatte ihn wieder zu beleben. Aber dazu war es offensichtlich zu spät gewesen. Friedlich lag er da, auch wenn sein Gesicht einen leichten Schrecken zeigte. Der Arzt stand etwas abseits und schaute nervös umher. Auch er hatte nichts mehr tun können. Das Gebet, das Herr Pastor anstimmte, schien alle ein wenig zu beruhigen, aber das war nur von kurzer Dauer.
Während dieser aufgeregten Ruhe, spürte ich mit einem Mal, wie jemand sich neben mich stellte und mit mir aus der letzten Reihe auf die Leute blickte. Ich sah ihn an und erkannte ihn nicht, aber ich wusste, dass es Onkel Willy war. Ich schaute auf Tante Gundula und ihr schmerzverzerrtes Gesicht und sagte ihm: "Schau Dir an, wie sie leidet! Erspar ihr das doch und geh zurück!" Doch Onkel Willy lächelte nur. Ich merkte ihm deutlich an, dass er nicht zurück wollte, sondern zu Gott, und auch das Bild von Tante Gundula ihn nicht umstimmen konnte. Es war so als wollte er sagen: "Irgendwann wird sie verstehen - und es mir gönnen." Dabei schien er genauso fröhlich wie immer - vielleicht sogar noch ein wenig freudiger.
Onkel Willy war noch bis zu seiner Beerdingung ständig an meiner Seite und auch wenn ich seitdem mit ihm spreche, spüre ich deutlich: Er ist da und hört mich und manchmal, wenn Gott ihn lässt, antwortet er mir auch.
Ich habe niemandem davon erzählt. Wie hätte ich es Mama und Papa oder sogar Tante Gundula sagen sollen! Sie hätten mir ja doch nicht geglaubt. Manchmal glaube ich es ja selbst nicht, wenn ich nicht immer mal wieder solche Erfahrungen machen würde.
Irgendwann, viel später, im Firmunterricht, sprachen wir darüber, dass der Tod nicht das Ende ist, sondern, dass wir Katholiken an das Leben nach dem Tod glauben. Für viele ist das kein wirklicher Trost, denn der geliebte Mensch scheint einfach weg - aus der Welt - zu sein. Aber ich sage, dass ich nicht nur an ein Leben nach dem Tod glaube, sondern, dass ich weiß, dass es das gibt. Die Verstorbenen sind uns nach ihrem Tod näher als vorher. Nur weil wir sie nicht mehr sehen, heißt das nicht, dass sie weg sind und wir nicht mehr mit ihnen reden könnten. Vielleicht kann sie nicht jeder so sehen und hören wie ich, aber sie hören einen, wenn man mit ihnen spricht, und manchmal antworten sie ganz, ganz leise im Herzen.

J.W.

Kinder

Vor ca. 22 Jahren, ich war gerade 24 Jahre (ich kannte damals meinen Mann, mit dem ich jetzt 18 Jahre verheiratet bin noch nicht), sagte ich im Gebet zu Gott: "Warum soll ich in diese Welt später mal Kinder setzten?". Daraufhin hatte ich den Satz im Kopf/Geist: "Du schenkst ihnen ewiges Leben!". Hinterher hatte ich ein Bild vor meinen Augen, in dem eine junge Frau und ein junger Mann dastanden.

Fünf Jahre später bekamen mein Mann und ich Kinder. Das erste war ein Mädchen, das zweite ein Junge.

Obwohl ich sehr achtsam mit Eindrücken im Gebet umgehe (können ja auch Bilder/Eindrücke von meinen Gefühlen etc. sein), glaube ich, dass dieser Satz eine Antwort von Gott war. Dieser Satz fällt mir immer wieder ein und gibt mir Kraft.

R.

Das 4. Gebot

Es war noch in Deutschland, ich wollte mit einer Freundin von Köln in die Schweiz fahren für ein langes Wochenende. Mein Vater hatte mir nicht lange vorher ein nagelneues Auto geschenkt. Das Auto war nicht sehr lange in meinem Besitz, aber an diesem Tag stand es also vollgetankt, vollgepackt und fast noch nagelneu vor der Türe. Niemand sonst brauchte das Auto, meine Eltern nicht und auch sonst gab es keine Interessenten. Doch mein Vater verbot mir plötzlich mit diesem Auto in die Schweiz zu fahren. Er flippte absolut aus und wollte mich auf keinen Fall fahren lassen. Ich dachte: "Moment, wir haben gepackt, getankt, meine Freundin und ich wollen los, das Auto gehört mir, niemand sonst braucht es..." Ich fragte Gott, was er wollen würde und war mir sicher, dass ich seine völlige Unterstützung bekommen würde, da mein Vater einfach "uneinsichtig" zu sein schien. Gott brachte mir aber einfach nur das 4. Gebot in den Sinn. Also habe ich meine Freundin mit der Tatsache konfrontiert, dass wir - wegen des 4. Gebotes - leider nicht mit meinem Auto fahren können. Meine Freundin hat dann das Auto ihrer Mutter organisiert und wir sind damit gefahren, was für meinen Vater o.k. war. Das ganze Theater war schon etwas peinlich und ich bat Jesus darum, ob er mir nicht wenigstens erklären könnte, was das Ganze hier soll.

In der Woche danach musste ich das Auto in die Werkstatt bringen - Sommerreifen sollten drauf. Als ich das Auto aus der Werkstatt wieder abgeholt habe, sagte der Mechaniker zu mir, dass irgendwas mit dem Reifen absolut nicht in Ordnung war. Ich könne sehr froh sein, dass ich in den letzten Tagen mit diesem Auto keine weite Strecke Autobahn gefahren sei. So sei mir möglicher Weise ein schwerer Unfall erspart geblieben.

In diesem Moment fiel mir ein, dass Gott den Sinn des vierten Gebotes längst erklärt und Mose es gleich dazu geschrieben hat: "...damit du lange lebst..." - Steht da! Man darf Gott also wörtlich nehmen. :-)

K.P.