Neue Site - empfehlenswert! Ein Ableger der Karl-Leisner-Jugend: aktueller, kürzer, frischer und moderner: www.gut-katholisch.de.
KARL-LEISNER-JUGEND |
Buchempfehlungen 2006
|
Die
berühmte "für Dummies"-Reihe, die ursprünglich als Computer-Handbücher
in de Handel kamen, habe ihr Konzept, "Erklärungen ohne Fach-Chinesisch
- Durchblicken mit Symbolen - Eine Prise Humor und Spaß" schon bald
auf alle möglichen Wissensbereiche ausgedehnt.
Jetzt ist in dieser
Reihe "Katholisimus für Dummies" erschienen - und das Konept geht
auf: Eine ähnlich runde Erklärung des Katholischen Glaubens ist
mir bisher noch nicht unter die Lesebrille gekommen. Schier alles aus dem
katholischen Glauben (Vom Glauben über die Moral, von den Geboten
über die Andachten - sogar der Barmherzigkeitsrosenkranz wird erklärt!)
wird einfach, kompetent und frisch erklärt. Und, vor allem: Das Buch
atmet durch und durch katholischen Geist. Anstatt sich, wie andere ich
unächst erwartet hatte, sich über die katholischen Skurrilitäten
zu amüsieren, ist "Katholizismus für Dummies" ein lädoyer,
eine Werbeschrift für unseren Glauben - ohne zu frömmeln.
In
der Einleitung heißt es: "Obwohl unser Katholizismus für Dummies
kein Ersatz für den offiziellen Katechismus der Katholischen Kirche
ist, hegen wir doch die Hoffnung, dass wir Ihnen ein wenig Appetit darauf
machen können." - Mehr als das - man bekommt nicht nur Appetit auf
den Katechismus, sondern hat regelrecht Hunger auf das Katholische selbt.
Die
einzige Einschränkung ist der Preis: 19,95 für 380 groformatige
Seiten ist zwar nicht zuviel, aber als Geschenkbuch für jede Gelegenheit
doch etwas viel.
Katholizismus für Dummies, John Trigilio und Kenneth Brighenti, Wiley-VCH Verlag, Weinheim - ISBN 3 - 527 - 70306 - 3 - 19,95 Euro.
Im
Film "Bruce allmächtig" staunt Bruce, der Gott im Urlaub vertreten
soll: "Wie, Gott macht Urlaub?!", worauf Gott antwortet: "Ja, hast Du denn
noch nichts vom Mittelalter gehört?"
Soweit das Klischee:
Zwischen dem Ende der Antike und dem Beginn der Neuzeit gab es nichts als
finstere Brutalität, Rechtlosigkeit und kultureller Verfall. Und der
Schuldige steht auch schnell fest: Die katholische Kirche.
Nicht zuerst,
um die Kirche von einer wie auch immer gearteten Schuld freizusprechen,
sondern der Wahrheit über eine fast 1000-jährigen Epoche Geltung
zu verschaffen, ist dieses Buch geschrieben. Anhand zahlreicher Themenkomplexe
(Mönche - Retter der Zivilisation; Die Kirche und die Universität;
Die Kirche und die Wissenschaft; Kunst, Architektur und die Kirche; Die
Ursprünge des internationalen Rechts; Die Kirche und die Wirtschaft;
Katholischen Nächstenliebe verändert die Welt; Die Kirche und
das westliche Recht; Die Kirche und die westliche Moral) wird deutlich,
dass die Kirche im Mittelalter nicht das Ende der freien Welt gewesen ist,
sondern die Wiege und der Aufbau unserer abendländischen Zivilisation.
Während
manche meinen, wir wären längst ein einer besseren Welt, hätte
die Kirche nicht über Jahrhunderte Fortschritt und Wissenschaft gebremst
und verbrannt - so zeugt das Buch von einer anderen Sicht der Dinge: Hätte
die Kirche nicht im Mittelalter all das grundgelegt, was wir als "Errungenschaften"
der Moderne feiern, säßen wir vermutlich immer noch am Lagerfeuer
unseres Germanen-Clans - wenn nicht sogar noch auf den Bäumen.
Lesenswert!
Sternstunden statt dunkles Mittelalter, Thomas E. Woods jr., MM-Verlag, Aachen, ISBN 3 - 928 - 27272 - 1 - 22,- Euro.
Prof. W. Brandmüller hat schon vor mehr
als einem Jahrzehnt ein umfassenden Wissenschaftliches Werk über den
Fall Galilei geschrieben: "Galilei und die Kirche - Ein "Fall" un seine
Lösung" (MM-Verlag Aachen, ISBN 3-928272-35-7). Aber dennoch wird
das Märchen der bösen Kirche und des eingekerkerten Wissenschaftler
munter weiterverbreitet. Deshalb hat sich Ingo Langner, ein Wissenschaftsjournlist,
die Mühe gemacht und Prof. Brandmüller noch einmal befragt.
In
Interview-Form geschrieben, lässt das Gespärch keinen Aspekt
unberücksichtigt. Langner nimmt kein Blatt vor den Mund und konfrontiert
Brandmüller mit allen Vorwürfen und Spitzen, die unsere Medienwelt
im Namen der Wissenschaft, Galileis und der Kirchenkritik bereithält.
Sehr viel leichter lesbar, aber dennoch kompetent und sachlich bis ins
Details ist damit hoffentlich das Letzte Wort in dieser Angelegenheit gesprochen.
Der Fall Galilei und andere Irrtümer, Walter Brandmüller und Ingo Langner, Sankt Ulrich Verlag, Ausgburg, ISBN 3-936484-81-3; 16,90 Euro, 175 Seiten.
Der
Berg Musa Dagh wird im Sommer 1915 zum letzten Hoffnungsschimmer für
ungefähr 5000 Armenier. Auf ihm suchen sie Zuflucht vor Verfolgung,
Verschleppung und Ausrottung durch die Türken. Statt sich wie ihre
meisten Leidensgenossen in das schreckliche Schicksal zu fügen, setzen
sie alles auf eine Karte. Ihr verzweifelter Triumph heißt erbitterter
Widerstand, koste es, was es wolle.
Zu Beginn des Jahres 1930
war Franz Werfel mit seiner Frau auf einer Reise zum Musa Dagh durch die
Begegnung mit Waisenkindern aus dieser Zeit derart erschüttert, dass
er sofort versuchte, überlebende Erwachsene ausfindig zu machen, sie
über die Ereignisse und Kämpfe zu befragen und begann, sich Notizen
darüber sowie über die Landschaft zu machen. Sein Entschluss,
den heroischen Widerstand der Armenier gegen die Übermacht der Türken,
das Verbrechen dieses Genozids in Form eines großen Romans ins dauernde
Bewußtsein der Europäer zu bringen, war spontan gefasst. Ende
Mai 1933 beendete er diese erste Niederschrift, bei deren Durchsicht er,
sich selbst vor allzu großer Schwarzweißmalerei und damit Parteinahme
warnend, an den Rand schrieb: "Nicht gegen Türken polemisieren."
Dieser
Roman, eine Mahnung an die Menschlichkeit, erschien 1933 in Deutschland.
Im gleichen Jahr sollten Werfels Bücher verbrannt werden. Die vierzig
Tage des Musa Dagh: ein fesselnder Roman und zugleich ein Appell, aus der
Vergangenheit zu lernen.
Die Vierzig Tage des Musa Dagh, Franz Werfel, 989 Seiten (broschiert), Fischer Taschenbuch-Verlag, Frankfurt 1990, ISBN: 3-596294-58-4, 14,90 Euro