Suche: 

Neue Site - empfehlenswert! Ein Ableger der Karl-Leisner-Jugend: aktueller, kürzer, frischer und moderner: www.gut-katholisch.de.

FAQ (frequently asked question) zu katholische Zeichen

Häufig gestellte Fragen - und mögliche Antworten der katholischen Kirche

In der FAQ-Abteilung unserer Site haben wir Fragen und Antworten zusammengestellt, die durch Anfragen (vor allem per eMail) entstanden sind - also, so hoffen wir, aus dem Leben gegriffen.

Hast Du noch eine Frage, die Du hier nicht findest? Dann maile mir! Wenn Du willst, wird Deine Anfrage gerne auch vertraulich behandelt.

Warum gibt es in der katholischen Kirche soviel "Brimborium"?

Die katholische Kirche liebt die äußeren Formen - das stimmt. Neben Weihrauch, Kerzen, Orgelmusik und bunten Fenstern gibt es bei uns vor allem auch Heiligenfiguren, Bilder und Kreuze.

Diese Vorliebe wird oft kritisiert. Wenn die Kritik eine Warnung ist: «Vergesst nicht über die ganzen Äußerlichkeiten, dass Gott unsichtbar und viel größer ist!» - dann sind wir damit einverstanden. So etwas nennt man "Kultkritik" - und das ist wichtig. Schon in der Bibel sahen viele Propheten es als ihren Lebensinhalt an, darauf hinzuweisen. Aber sie bemühten sich um einen angemessenen Kult - nicht um dessen Abschaffung.

Es gibt aber auch Leute, die all dies ablehnen (nicht nur, aber auch aus den evangelischen Kirchen). Sie glauben, diese vielen Formen seien immer eine Beeinträchtigung des eigentlichen Glaubens.

Die katholische Kirche dagegen sieht es genau umgekehrt: Wenn der erfüllte Glaube keine Möglichkeit hat, sich leiblich und fassbar auszudrücken, geht die lebendige Beziehung zu Gott irgendwann an Formmangel zugrunde. Die Formen können zwar auch ablenken, ja. Aber noch gefährlicher für eine Liebesbeziehung ist es, wenn sie nur noch im Geiste stattfindet.

Bei Menschen nennen wir eine Liebe ohne Zärtlichkeit eine "platonische Liebe". Das ist das letzte, was wir wollen: einen "platonischen Glauben".

Stimmt es, dass die Katholiken das Kreuz anbeten?

Nein. Uns Katholiken wird auch vorgeworfen, wir würden Maria anbeten - oder die Heiligen. Dabei weiß jeder Mensch, dass zum Beispiel der Ehering ein Zeichen der Liebe ist und deshalb in Ehren gehalten wird, aber eben Ring und Ehe nicht identisch sind. Der Ehepartner liebt nicht den Ring, sondern seinen Partner.

Ich denke, soviel Verstandesleistung können wir jedem Katholiken ebenfalls zugestehen: Das Kreuz ist Zeichen der Erlösung und wird deshalb in Ehren gehalten ("verehrt"). Aber wir lieben und beten es nicht an - das gebührt allein dem, der uns erlöst hat.

Stimmt es, dass das Kreuz in Wirklichkeit ein Zeichen des Gottes Tammuz ist?

Dieser Gedanke wird oft und gern von den Zeugen Jehovas angeführt - zusammen mit der Überzeugung, dass Jesus am Pfahl gestorben ist (s.u.)

Nun wollen wir uns gar nicht auf die mühsame (und meiner Meinung nach ziemlich wackelige) Beweisführung einlassen, die die Zeugen Jehovas anführen. Es ist uns Christen ziemlich egal, ob das Kreuz irgendwann einmal ein heidnisches Symbol war. Einmal angenommen, die Zeugen haben recht: Das Kreuz war ein Symbol für den (bösen, bösen) Gott Tammuz aus Babylon.

Nun, wir sind uns als Christen einig, dass dieser Gott gar nicht existiert. Deshalb hat das Kreuz des bösen, bösen Gottes auch keine Wirkung. An Magie glauben wir Christen auch nicht, und deshalb haben wir keine Schwierigkeiten, das Kreuz jetzt anders zu interpretieren: Jesus ist am Kreuz gestorben - und Jesus gab es (im Gegensatz zu Tammuz) wirklich.

Es dürfte ziemlich schwierig sein, ein Symbol zu finden, dass nicht schon irgendwann zuvor von heidnischen Religionen benutzt wurde. Worauf es ankommt, ist nicht der Ursprung des Symbols, sondern seine Bedeutung für einen Christen.

Ist Jesus nicht an einem Pfahl gestorben?

Die Zeugen Jehovas sind eine Sekte, die der Gnosis sehr nahe steht. Das bedeutet, sie legt großen Wert darauf, dass wir das richtige Wissen haben (und nicht soviel Wert auf Gebet, Gottesdienst und Nächstenliebe). Daher glauben sie auch, dass nur der eine Chance auf Gottes Liebe hat, der Gottes Namen richtig ausspricht ("Jehova") und über ein paar gaanz große Irrtümer aufgeklärt wurde. Ein gaanz großer Irrtum ist angeblich das Kreuz.

Jesus sei nicht am Kreuz gestorben, sondern an einem Pfahl. Die Zeugen begründen dies mit dem entsprechenden Wort in der Bibel, das entweder nur "Holz" oder auch "Pfahl" bedeutet - aber von uns meist mit "Kreuz" übersetzt wird.

Liebe Zeugen Jehovas - was würde sich an unserem Glauben groß ändern, wenn wir das Kreuz durch einen Pfahl ersetzen? Für uns Christen ist das genau genommen eine Nebensächlichkeit. Der Kern unseres Glaubens bliebe davon vollkommen unberührt.

Davon abgesehen gibt es gute Gründe, weiterhin davon auszugehen, dass Jesus am Kreuz gestorben ist: Es gibt historische Berichte, archäologische Funde und schließlich das Grabtuch in Turin (das vielleicht nicht Jesus - aber auf jeden Fall einen Gekreuzigten darstellt). Außerdem ist das Wort Pfahl auch leicht zu erklären: Damit ist der senkrechte Balken gemeint, der manchmal bis zur nächsten Kreuzigung stehen blieb. Das Querholz dagegen mussten die Verurteilten bis zum Pfahl selbst tragen - und das Querholz wurde schließlich am Pfahl hinaufgezogen und befestigt. Was schließlich doch wieder ein Kreuz ergibt.

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einer Segnung und einer Weihe?

Wenn wir einen Gegenstand oder eine Person segnen, so bitten wir Gott um seinen besonderen Schutz für diese Sache oder Person. Aber an der Zweckbestimmung der Sache oder an dem Wesen der Person wird dadurch nichts geändert.

Eine Weihe bedeutet aber, das eine Sache oder eine Person nicht mehr die gleiche Aufgabe hat wie zuvor. Wir nehmen diese aus der üblichen Bestimmung heraus und geben ihr jetzt eine neue Aufgabe.

Zum Beispiel:

Wenn wir einen Kelch hergestellt haben, dann ist er zunächst nicht mehr als nur ein Trinkbecher. Gut - er ist wertvoller und aufwändiger als ein üblicher Becher. Aber seine Funktion ist eine ganz alltägliche. - Nun wollen wir damit aber nicht unseren Nachmittagskaffee zu uns nehmen, sondern er soll als Gegenstand im Gottesdienst eine neue Aufgabe übernehmen. Deshalb weihen wir den Kelch.
Geweiht werden liturgische Gegenstände, Kirchen, Altäre, Kerzen, Kreuze, Rosenkränze und Andachtsgegenstände. Geweihte Personen sind (als Sakrament) Bischöfe, Priester, Diakon und (als Sakramentalie) Mönche, Nonnen, Jungfrauen, Äbte, Äbtissinnen und Mitglieder von Gemeinschaften des geweihten Lebens.

Wenn wir dagegen vor den Sommerferien Autos und sonstige Fahrzeuge segnen, dann sollen diese Autos jetzt nicht nur für Wallfahrten oder als Papamobil eingesetzt werden, sondern ganz normale Fahrzeuge bleiben. Wir wünschen nur, dass die Autos bei ihrer Fahrt in den Urlaub unter dem Schutz Gottes stehen. Wir segnen die Autos.

Das Gleiche gilt auch für Personen: Wenn ein Vater seinen Sohn abends segnet, dann wünscht er, dass in dieser Nacht Gott besonders auf ihn aufpasst. Wenn ein Bischof allerdings einen Priester weiht, dann soll Gott diesen jungen Mann in einen neuen Dienst nehmen.

Kann jeder segnen?

Segnen kann jeder. Jeder, der für eine andere Person Verantwortung übernimmt, kann diese Person segnen: Denn jeder Segen ist immer ein Gebet an Gott, den gewünschten Schutz zu gewähren.

Auch kann jeder Gegenstände segnen: Zum Beispiel ist Jedes Tischgebet ein solches Segensgebet.

Kann auch jeder weihen?

Nein.

Gegenstände können nur durch einen Diakon, Priester oder Bischof geweiht werden. Denn es geht ja darum, etwas aus dem weltlichen Rahmen herauszunehmen und in den Dienst der Kirche zu stellen.

Das gleiche gilt auch für die sakramentalen Weihen zum Diakon, Priester oder Bischof. Diese können sogar nur vom Bischof selbst erteilt werden.

Nicht sakramentale Weihen von Personen sind genau genommen immer Selbstweihen. So weiht sich ein Mensch Gott - oder einer bestimmten Aufgabe - oder einer Gemeinschaft. Wenn es sich dabei um eine Gemeinschaft handelt, muss diese Weihe angenommen werden. Das geschieht durch den jeweiligen Repräsentanten, also z.B. durch den Ordensoberen oder den Leiter der Gemeinschaft.
Man kann sich aber auch still und bescheiden einer Aufgabe oder einer persönlichen Lebensform weihen. Die Kirche kennt auch Weihen an Maria oder an das Herz Jesu. Solche Weihen brauchen keine Bestätigung durch eine andere Person.