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Die Sanduhr des Lebens

auch als pdf-Datei vorhanden sowie in der Geschichtensammlung (ebenfalls als pdf)

Die Sanduhr des Lebens

Herr, mein Gott, die Zeit verrinnt wie der Sand in der Uhr. Er läuft durch das Glas und sinkt nieder. Nie wird er wieder aufsteigen, sein Zweck ist erfüllt. So erscheint mir auch mein Leben: Ein ständiges Niedersinken, verlieren und weniger werden. Kaum ist etwas geschafft, ist damit auch wieder ein Stück Leben zu Ende. Unaufhaltsam rinnt mein Leben dem Tode zu.

Herr, Du kamst in diese Welt, um dem ein Ende zu machen. Aber Du hast unser Leben nicht verlängert - immer noch dauert es nicht ewig.
Du hast uns nicht unverwundbar gemacht - immer noch fügen wir uns Verletzungen zu und schwächen uns gegenseitig.
Du hast uns nicht unendlich gemacht - immer noch haben wir nur einen begrenzten Vorrat an Sand. Einen begrenzten Vorrat an Kraft, an Plänen, an Wünschen. Nur ein begrenztes Herz, das nicht alle Wunder fassen kann, nicht alle Plätze dieser Erde sehen kann, nicht alle Sprachen der Menschen hören kann. Irgendwann ist das Glas oben leer, das untere voll und die Bewegung zum Stillstand gekommen.

Herr, Du kamst in diese Welt, um dem ein Ende zu machen. Zu hast uns zur Umkehr aufgerufen! Das ist es, was uns Leben einhaucht: Die Wende, die oben mit unten vertauscht. Das, was zum Erliegen gekommen ist, erfährt neues Leben.

Herr, lass uns immer wieder umkehren, immer wieder. Dann bleibt Bewegung in uns, dann wird Zeit zur Ewigkeit, und Leben nie versiegen. Amen.

Gebet

Herr, ich lebe gern.
Sei gepriesen mit meinem Leben, es kommt von Dir, und geht auf Dich zu und ereignet sich mit Dir.
Sei gepriesen mit meinem Leben in Deiner Schöpfung, für die Luft, die mich belebt, für den Trank, der mich erquickt, für die Speise, die mich stärkt.
Sie gepriesen mit meinem Leben für Deine Menschen, für die Liebenswerten, an denen ich mich freue, für die Harten, an denen ich mich reibe, für die Geplagten, um die ich mich Sorge.
Dir sei Lobpreis und Dank, denn mit dir, Herr, lebe ich gerne.
Amen.