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Predigtvorschläge - 10. Sonntag im Jahreskreis (Lesejahr B)
1. Predigtvorschlag

Warum gibt es das Leid in der Welt? Eine immer wieder gestellte Frage. Die Antwort der Bibel aus dem Buch Genesis haben wir gerade gehört: der Sündenfall. Der Mensch ist nicht mehr im Paradies, weil er sich über die Gebote Gottes hinweg gesetzt hat, weil er so sein wollte wie Gott. Darin sehe ich durchaus eine Deutung, mit der ich auch heute vieles Leid erklären kann: weil Menschen so sein wollen wie Gott.

Aber Gott belässt es nicht bei dem selbst eingebrocktem Leid der Menschen. "Würdest Du Herr, unsere Sünden beachten, Herr, wer könnte bestehen". Wir sind ihm nicht egal "Ja, er wird Israel erlösen" - so hieß es vorhin im Psalm 130 zwischen den Lesungen. Der Psalmist wusste, Gott wird uns nicht im Stich lassen und in Jesus Christus hat er dann seine Hoffnung erfüllt bekommen. Jesus heilt die Menschen, vergibt ihnen ihre Sünden - all das ist der Evangelienstelle, die wir heute von Markus gehört haben voran gegangen. Deshalb kommen so viele Menschen zu ihm, strömen ihm zu, weil sie dieses Heil wollen. Papst Franziskus hat es auch schon angekündigt: ein Jahr der Barmherzigkeit, den Menschen die Sünden vergeben.

Und Jesus hat Erfolg: er erfährt einen Menschenandrang, wie vor 10 Jahren das Anbetungszelt auf dem Weltjugendtag, woraus sich unser Nightfever entwickelt hat. Bei den Menschen zur Zeit Jesu stößt das auf Skepsis. Das kennen wir sicherlich auch - wenn sich irgendwo unerwartet ein Menschenandrang, eine Erfolgsgeschichte auftut. Und so denken die Verwandten Jesu: der isst nicht mehr, der spinnt, der ist krank, wir müssen ihn da raus holen. Noch energischer reagieren die Schriftgelehrten, die sagen, dass er vom Teufel besessen sei. Beide Male - ob die Krankerklärung oder die Verteufelung - können bzw. wollen die Leute nicht verstehen. Jesus macht ihnen deutlich, dass er nur im Namen Gottes reden kann, dass alles andere unlogisch ist, aber sie wollen das nicht hören.

Paulus in der zweiten Lesung sagt: das wird Euch auch so passieren. Auch ihr werdet immer wieder äußerlich aufgerieben werden. Aber - so Paulus - der innere Mensch wird Tag für Tag erneuert. Wir dürfen jeden Tag die Liebe des Vaters erleben, der uns erwählt hat, jeden Tag die Liebe Jesu, der sich uns geschenkt hat, jeden Tag die Liebe des Geistes, der uns stärkt, Kraft gibt. Gott ist jeden Tag neu für uns da, im täglichen Gebet, in der täglichen Messe darf ich ihn erleben, möchte er uns erneuern, möchte er in uns die Gewissheit stärken - wie Paulus schrieb - dass wir letztlich eine Wohnung von Gott im Himmel haben. Nicht als Vertröstung für das Leid dieser Welt, sondern als Ziel des irdischen Lebens hier und jetzt.

Und davon gilt es zu reden - nochmal Paulus: "Wir glauben und darum reden wir", dass wir auferstehen werden, dass dieses Leben hier nicht alles ist, dass Gott uns unsere Schuld verziehen hat, er uns diese Vergebung zusagen möchte. Gott ist uns barmherzig. Das gilt es den Menschen zu künden. Damit sie bereit werden, ihm ihr Herz zu öffnen, um diese Barmherzigkeit auch zu empfangen.

Fürbitten