Suche: 

Neue Site - empfehlenswert! Ein Ableger der Karl-Leisner-Jugend: aktueller, kürzer, frischer und moderner: www.gut-katholisch.de.

Bücher in der Jugendarbeit

Um Missverständnisse zu vermeiden: Hier werden nicht die besten Bücher und auch nicht die neuesten Bücher empfohlen.Es sind einfach Bücher, die uns im Laufe der Zeit positiv (und nur zum geringen Teil negtiv) aufgefallen sind. Wer sich bemüht, im Laufe des Jahres mehrere gute Bücher zu lesen, der findet hier Anregungen. über den eigenen Horizont hinaus.

Für "Kritik an unserer Kritik" oder sonstige Anregungen sind wir immer dankbar; schreib einfach an den webmaster.

Buchempfehlungen 2018 (1)
Buchempfehlungen 2014
Buchempfehlungen Herbst 2009
Buchempfehlungen Frühjahr 2009
Buchempfehlungen Herbst 2008
Buchempfehlungen Herbst 2007
Buchempfehlungen Frühjahr 2007
Buchempfehlungen Frühjahr 2006
Buchempfehlungen Herbst 2005
Buchempfehlungen Frühjahr 2005
Buchempfehlungen Herbst 2004
Buchempfehlungen Frühjahr 2004

zurück

Buchbewertung
"Der Weg: Wenn Gott Dir eine zweite Chance gibt"
von William Paul Young

Erschienen 2012 im Allegria-Verlag für 16,99 als Gebundene Ausgabe mit 304 Seiten
ISBN (10): 3793422389 - (13): 9783793422389
Genre: Geistlicher Roman

Kommentar

Der Weg  - Buchkritik zum neuen Roman von William Paul Young

Als William Paul Young seinen Überraschungserfolg "Die Hütte" schrieb, hatte er seine beiden Kinder vor Augen, denen er mit seinem ersten Buch eine Freude machen wollte. Bei seinem zweiten Roman musste er sich mit den Erwartungen von 20 Millionen Lesern seines Erstlingswerk konfrontiert sehen.

Was ist daraus geworden? Ist "Der Weg" eine Kopie von "Die Hütte" - oder ein gänzliche anderer Roman? Nun, die Antwort ist klar: Sowohl als auch.

Gerade in seinen Anfängen scheint "Der Weg" nur eine Neuauflage der genialen Idee des ersten Romans zu sein: Ein Mensch, durch eine schwere Lebenskrise gezeichnet, begegnet (traumhaft - aber doch real) Gott persönlich. Während Jesus in beiden Romanen nicht nur gleich beschrieben, sondern auch gleich gekleidet bleibt, wird aus dem flirrenden, asiatisch aussehenden "Heiligen Geist" eine Indianer-Großmutter; und Gott-Vater... - nun, auch Gott-Vater ist nicht mehr die dicke schwarze Mama. Mehr soll hier nicht verraten werden.

Anthony Spencer liegt im Sterben - und die Aussicht auf ein Leben nach dem Tod ist für Anthony angesichts seines erbärmlichen Lebens überhaupt nicht attraktiv. Und so gerät er in eine Zwischenwelt, in der er ähnliche Gespräche wie schon Mackenzie in "Die Hütte" führt; selbst die Metaphern ähneln sich: Die Landschaft z.B., in der die Gespräche geführt werden, ist in beiden Romanen Bild der Seele.

Aber im Laufe der Erzählung gewinnt "Der Weg" eine wohltuend andere Atmosphäre. Während die Gespräche, die philosophische Erläuterungen und die manchmal poetischen Weisheiten in "Die Hütte" kein Ende zu nehmen scheinen, wird aus dem "Weg" eine echte Erzählung: Tony nimmt am irdischen Leben einiger Personen teil, die zwar seine Stimme hören, ihn aber nicht sehen können. Das führt zu zahlreichen Slapstick-Szenen (die sich wie aus "Ghost-Nachrichten von Sam" ausnehmen), die ein komödiantisches Element einführen, dass der "Hütte" völig fehlte.

Auch wenn die Idee nicht ganz so originell ist (Menschen, die nach einem verpfuschten Leben noch eine zweite Chance kriegen, gibt es wie Sand am Meer: Von Ebenezer Scrooge (Ch. Dickens) bis "The Wishlist" (E. Colfer); von Swiss "Der Weg in die Hölle" bishin zu "Der Himmel soll warten" - "Heaven can wait" - "Einmal Himmel und zurück" - "Urlaub vom Himmel"); auch wenn also die Idee nicht ganz so originell ist und das Ende in mehrfacher Hinsicht vorhersehbar, ist "Der Weg" ein würdiger Nachfolger der "Hütte". Abgesehen von einem unnötigen, theologisch fragwürdigen Seitenhieb auf Thomas von Aquin (Seite 79): Wie schon im ersten Buch ist das warmherzige und doch respektvolle Gottesbild das eigentliche Thema; und auch hier ist der größte Pluspunkt die Weckung einer heimliche Sehnsucht und Freude im Leser, diesen Gott kennezulernen und für immer bei ihm zu bleiben.

In bester Tradition von Lewis, McDonald und Tolkien - immerhin hat C.S.Lewis als "Jack" einen doppelten, durchaus angemessenen Auftritt in "Der Weg". Empfehlenswert!