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Predigtvorschläge - Pauli Bekehrung
1. Predigtvorschlag

von Pfarrer Klaus Klein-Schmeink (erstellt: 1997)

Paulus liebte den Gott Israels
Vor seiner Bekehrung war Saulus, wie er hieß, bestimmt nicht gottlos, im Gegenteil: Er war ein Eiferer für den jüdischen Glauben, für das Gesetz seiner Väter. Mit fanatischer und unbarmherziger Härte aber verfolgte er alle, die sich diesem Gesetz widersetzten, so auch die Anhänger des „neuen Weges", die Christen.
Wir können sagen: Auch wenn vieles am Eifer des Paulus unvollkommen, ja verkehrt war: Im Grunde seines Herzens liebte und suchte er Gott (Jahwe). Das Gesetz, das Jahwe dem Volk Israel durch Mose gegeben hatte, war für ihn die lebendige Weisung des Herrn.

Gottsuchende Menschen sollten wir alle sein. Denn jeder Mensch ist im Innersten seines Herzens auf Gott hin angelegt. Wir sind nach Gottes Bild erschaffen und zur ewigen Seligkeit in der Liebe Gottes berufen. Gott ist unser Ursprung und unser Ziel. Auch solche Menschen, die von Gott nichts wissen wollen, können ihr eigenes Wesen nicht verleugnen, das im Tiefsten nach Gott verlangt.

Ob sie es wahrhaben wollen oder nicht: An Gott kommt keiner vorbei. Wer sich dem lebendigen Gott auf Dauer verweigert, gerät in einen grundlegenden Widerspruch zu sich selbst. Wer sich Gott gegenüber öffnet und ihm sein Herz schenkt, der wird reich beschenkt und erfährt auch sein eigenes Menschsein auf neue Weise!

Paulus liebte Jesus, den Sohn Gottes
Als Saulus die Christen verfolgte, da war er zugleich auch ein Verfolger Jesu Christi, ihres Herrn. Wir haben gehört: Als Saulus unterwegs nach Damaskus war, da umstrahlte ihn ein gewaltiges Licht und warf ihn zu Boden. Er begegnete Christus, der ihn fragte: „Saul, warum verfolgst du mich?"

In einem Augenblick erkannte Saulus das Unrecht, das er den an Christus Glaubenden angetan hatte, und er bereute sein früheres Leben. Er ließ sich taufen, und wurde vom fanatischen Christenhasser zu einem der treuesten Apostel Jesu Christi, für den er schließlich sogar sein Leben hingegeben hat

An Jesus Christus kommt kein Mensch vorbei. Jesus ist wirklich der Mittelpunkt der Geschichte. An seiner Geburt orientiert sich ja auch unsere Geschichtsschreibung, unsere Jahreszählung.
Auch Menschen, die Jesu Botschaft ablehnen, zeigen durch ihren Widerstand oder gar Hass, dass ihnen Jesus nicht gleichgültig ist. Wir sind durch Jesus, den Mensch gewordenen Gottessohn, erlöst und zur Teilnahme an seiner Auferstehung berufen.
In unserem Leben sollen wir Christus nachfolgen, der uns die vollkommene Liebe zu Gott und zu unserem Nächsten vorgelebt hat!

Der Dienst, den Sie, liebe Feuerwehrleute, tun, ist auch ein Dienst am Nächsten. Auch in Ihrem Wahlspruch wird die Verbindung von Gottes- und Nächstenliebe deutlich, wenn es da heißt: Gott zur Ehr – dem Nächsten zur Wehr.
Ihre Hilfsbereitschaft ist ein wertvoller Einsatz für die Gemeinde. Aber auch untereinander ist Ihr Einsatz ein Geschenk. Sie müssen sich blind auf den anderen verlassen können. So wächst echte Freundschaft und Partnerschaft.

Paulus liebte die Gemeinschaft - die Kirche
Christus und die Gemeinschaft derer, die an ihn glauben - das heißt die Kirche -, lassen sich nicht voneinander trennen. Dies wird deutlich an den Worten, die Jesus zu Saulus spricht, dem er erscheint: Warum verfolgst du mich? Der Herr identifiziert sich mit denen, die an ihn glauben. Und nach seiner Bekehrung stand Paulus den übrigen Christen treu zur Seite. Er wusste, dass jeder seine besondere Aufgabe und Berufung hat, dass im geheimnisvollen Leib Christi, der Kirche, keiner und keine überflüssig ist, dass wir alle berufen sind, am ewigen Glück des Gottesvolkes im Himmel teilzuhaben (vgl. die 1. Lesung).

Manche Menschen lehnen die Kirche ab, wollen aber an Jesus Christus festhalten. Dennoch: Wir können nicht als Einzelmenschen zum Heil gelangen, sondern nur in der Gemeinschaft der Glaubenden. Wir haben unseren Glauben von anderen empfangen und leben ihn in der Verbundenheit mit der ganzen Kirche. Dies drückt sich aus durch die Verbundenheit der Gläubigen mit ihren Hirten (Papst, Bischöfe, Priester) und auch untereinander.

Und gerade auch im Gebet füreinander. Die Tradition der Kirche sieht im Gebet des Stephanus, der auf Geheiß des Saulus gesteinigt wurde. Damals hatte Stephanus gebetet: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!
Augustinus schreibt: »Wenn Stephanus nicht zu Gott gebetet hätte, hätte die Kirche keinen Paulus.«

Liebe Schwestern und Brüder,
die Berufung und das Leben des Apostel Paulus sind uns ein Beispiel, dass es möglich ist und es sich lohnt, Gott zu lieben, Christus zu folgen und in der Kirche füreinander einzustehen.

Fürbitten