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Das Sakrament der Taufe - Praktische Fragen

Für die Eltern oder die erwachsenen Täuflinge selbst stellen sich nicht nur grundsätzliche theologische Fragen (die wir im ersten Teil der Taufkatechese besprochen haben); sondern auch einfache und sehr praktische Fragen. Denen wollen wir nun hier nachgehen:

 

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Diese Katechese ist auch als gedrucktes Heft (Nr. 102) erhältlich: Kostenlose Bestellung

Erstens: Grundsätzliches zur Taufe
Formale Voraussetzung für die Kindertaufe

Wer sein Kind taufen lassen will, braucht dafür keinen großen Schriftkram. Es reichen für eine Kindertaufe eine Kopie der Geburtsurkunde (die wird meistens durch das Standesamt direkt mit ausgestellt und hat oft den Eintrag "für religiöse Zwecke").
Außerdem muss ein längeres Formular "Anmeldung zur Taufe" ausgefüllt werden. Ein Teil der Daten werden an das Einwohnermeldeamt weitergeleitet (aber z.B. nicht die Namen der Paten oder des Taufpriesters), die ganze Anmeldung verbleibt im Pfarramt.

Wenn die Paten von außerhalb kommen, verlangen einzelne Pfarrämter einen Taufnachweis der Paten. Mir persönlich gefällt diese zusätzliche Bürokratie nicht; aber dahinter steht eine Aufwertung und ein Ernstnehmen des Patenamtes.

Bei Kindern unter 14 Jahren müssen beide Eltern ("Personenberechtigte") zustimmen und unterschreiben. Bei unüberbrückbaren Meinungsverschiedenheiten oder in anderen Fällen entscheidet u.U. das Fürsorgegericht.
Falls gegen den Willen eines Elternteiles oder ohne Zustimmung der Fürsorgeinstanzen eine Taufe erfolgt sein sollte, kann diese aus den staatlichen Einträgen wieder entfernt werden; aus Sicht der Kirche jedoch ist und bleibt das Kind getauft - und so wird es auch ins Taufbuch eingetragen.

Eine Taufe ist immer und grundsätzlich kostenlos - es fallen auch keine versteckten Gebühren an. (Wer allerdings in der Kirche einen zusätzlichen Blumenschmuck wünscht, muss dafür selber sorgen.)

Formale Voraussetzung für die Erwachsenentaufe

Bei einer Erwachsenentaufe (in Bezug auf die Wahl der Religion gilt bereits ein 14-Jähriger als "erwachsen", weil "religionsmündig") müssen natürlich keine Eltern mehr zustimmen und auch keine Geburtsurkunde vorgelegt werden.
Es reicht eine Anmeldung zur Taufe, die der Taufbewerber selbst ausfüllt. Die Taufe kann allerdings erst erfolgen, wenn sich der Taufpfarrer um eine angemessene Prüfung des Glaubens bzw. eine Glaubensunterweisung bemüht hat - und wenn der Bischof dem Taufantrag zustimmt.

Ob der Taufbewerber kurzfristig zur Taufe zugelassen wird oder ob dieser einen längeren Taufkurs absolvieren sollte, hängt von der bisherigen Lebensgeschichte des Taufbewerbers ab. Für bisher vom christlichen Glauben gänzlich unberührte Taufbewerber empfiehlt sich der übliche Ein-Jahres-Kurs, der meistens sowohl in der Pfarre als auch auf Bistumsebene stattfindet. Während der Vorbereitungszeit ("Katechumenat") finden weitere Gottesdienste statt, Gespräche und Vorträge, Begegnungen mit anderen erwachsenen Taufbewerbern und üblicherweise sogar ein längeres Gespräch mit dem Bischof ("Skrutinium").

Säuglingstaufe (bis 7), Kindertaufe (7-14), Erwachsenentaufe

Wird ein Kind bis zum 7. Lebensjahr getauft, besteht keine rechtliche Vorschrift, dass es einverstanden sein muss. Allerdings ist es schon sinnvoll, ein Kind im Kindergarten- oder Grundschulalter nicht gegen seinen ausdrücklichen Willen zu taufen. Kinder, die das 7. Lebensjahr vollendet haben, aber noch keine 14 Jahre alt sind, dürfen nicht gegen ihren Willen getauft werden, selbst wenn beide Eltern dies wünschen. Bei einer Erwachsenentaufe (ab dem 14. Lebensjahr) reicht der alleinige Wille des Taufbewerbes selbst für die Taufe aus.

Bei der Erwachsenentaufe ist es üblich, in einem Gottesdienst auch die Sakramente der Firmung und der Eucharistie zu spenden. Wird das Kind oder der Jugendliche in einem Alter getauft, in dem die anderen Kinder der Pfarrei noch nicht zur Firmung oder zur Kommunion gegangen sind, kann auf die Spendung des jeweiligen Sakramentes zunächst verzichtet werden.

Katholisch, evangelisch - oder ökumenisch?

Mit der Taufe wird vor allem ein Bund mit Gott geschlossen - siehe dazu den ersten Teil der Katechese zur Taufe. Dieser Bund wird jedoch in der Gemeinschaft einer Kirche gelebt und durch mein Leben in einer kirchlichen Gemeinschaft erst verwirklicht. Deshalb ist eine Taufe immer ein Eintritt in eine bestimmte Kirche; eine "konfessionell neutrale Taufe" gibt es also genauso wenig wie eine "ökumenische Taufe". Die Taufe in einer Konfession wird allerdings von jeder anderen Konfession anerkannt (dazu mehr im nächsten Abschnitt), ob Du Dein Kind katholisch oder evangelisch taufen lässt, ist also keine Frage für die Ewigkeit. Die Kinder können, wenn sie eine eigene Entscheidung treffen können, die Konfession jederzeit wechseln.
Wenn beide Eltern zu verschiedenen Konfessionen gehören (z.B. katholisch / evangelisch), liegt es in der Entscheidung der Eltern, in welcher Kirche das Kind getauft werden soll. Dabei ist es gut zu berücksichtigen, wer von den Eltern in seinem jeweiligen Glauben stärker verwurzelt ist und wer sich intensiver um die religiöse Erziehung kümmern kann. Auch die Frage, in welchem Familienverband das Kind vermutlich stärkere Beziehungen haben wird und ob die konfessionelle Prägung der Umgebung (zum Beispiel die Mitschüler in der Grundschule) berücksichtigt werden soll, ist zu klären.

Eintrag ins Taufbuch

Die Taufe in der katholischen Kirche wird in das Taufbuch eingetragen: Ein großes, schweres und oft auch altes Buch, in das seit Bestehen der Pfarrgemeinde alle Taufen eingetragen wurden.
In dieses Taufbuch wird alles eingetragen, was das sakramentale Leben des Täuflings betrifft, z.B. die Firmung, die kirchliche Eheschließung und ein eventueller Kirchenaustritt. Im Gegensatz zum staatlichen Brauch werden diese Daten nicht an das "Einwohnermeldeamt" (also das Pfarramt) des jeweiligen Wohnortes weitergeleitet, sondern verbleiben ein Leben lang (und darüber hinaus) in der Taufgemeinde. Wer z.B. für die kirchliche Hochzeit einen Auszug aus dem Taufbuch haben möchte, muss sich immer an das Taufpfarramt wenden - selbst wenn dieses in Timbuktu, Tasmanien oder Buxtehude liegen sollte.

Anerkennung der Taufe durch andere Konfessionen

Auch wenn der Volksmund den Begriff kennt: Man kann sich nicht "umtaufen" lassen - die Zugehörigkeit zur Kirche (oder einer Konfession) kann man schon wechseln; wir nennen das "Konversion". Wer zum Beispiel zwischen der katholischen, evangelischen oder orthodoxen Konfession wechseln möchte, stellt entsprechende Anträge. In keinem Fall wird jedoch die Taufe wiederholt oder in der jeweiligen Konfession erneut vollzogen. Alle christlichen Konfessionen erkennen die Gültigkeit der Taufe durch die anderen Konfessionen an.

Es gibt nur ganz wenige Gruppen, die sich dieser gegenseitigen Anerkennung nicht angeschlossen haben. Dazu gehören einige freikirchliche Gemeinden, die eine Kindertaufe nicht nur ablehnen, sondern auch für ungültig halten. Umgekehrt kann es sein, dass die katholische Kirche deren Taufen dennoch anerkennt, obwohl sie unsere Taufe ablehnen. Denn aus unserer Sicht ist jede Taufe gültig, bei der Wasser benutzt und die Taufformel gesprochen wird - egal, wer die Taufe vollzieht. Der Taufende muss nur taufen wollen.

"Christen, die bereits getauft sind und nun die Konfession wechseln, werden in keinem Fall erneut getauft." - Die einzigen Ausnahmen von dieser Regel sind die Taufen der Zeugen Jehovas und der Mormonen, deren Taufe auch aus Sicht der katholischen Kirche nicht gültig ist und auf jeden Fall neu gespendet werden muss.

Taufaufschub

Eine Ablehnung der Taufe ist immer nur vorläufig. Es würde unserem Gottesbild und damit verbunden auch unserem Menschenbild widersprechen, einem Taufbewerber grundsätzlich die Möglichkeit abzusprechen, sich jemals taufen zu lassen.
Aber es kann nötig sein, die Taufe vorläufig zu verweigern; zum Beispiel wenn beim Taufbewerber selbst gar keine Zustimmung zum christlichen Glauben vorliegt (z. B. weil die Taufe nur für die Bewerbungsunterlagen gewünscht wird); oder wenn bei einer Kindstaufe keine Aussicht darauf besteht, dass das Kind christlich (bzw. katholisch) erzogen wird. Das gilt zum Beispiel dann, wenn keiner der Eltern katholisch ist oder wenn der katholische Elternteil aus der Kirche ausgetreten ist.

Eine solche (vorübergehende) Verweigerung der Taufe nennt die Kirche immer "Taufaufschub", da die fehlenden Vorraussetzungen für die Taufe ja später eintreten können - was die Kirche für alle Taufbewerber hofft.

Zu den mangelnden Voraussetzungen für eine Kindertaufe gehört NICHT die gültige kirchliche Ehe der Eltern - obwohl sich die Eltern schon die Frage gefallen lassen müssen, warum sie für ihr Kind den Segen Gottes wünschen, wenn sie selber diesen für ihre Ehe nicht erbitten.

Zu den mangelnden Voraussetzungen gehört auch keine noch so sündige Vergangenheit des Täuflings (als Schwerverbrecher, Abtreibungsarzt, ausbeuterischer Großgrundbesitzer oder Drogendealer), vorausgesetzt, dass diese "Tätigkeiten" abgeschlossen sind.
Aufhebung der Taufe - Austritt aus der Kirche - Kirchensteuer

Auch wenn manche es sich wünschen: Eine Taufe lässt sich nicht rückgängig machen. Eben, weil sie nicht nur ein formaler Eintritt in eine Konfession ist, sondern ein Ereignis zwischen Gott und dem Täufling. Man kann auch keine Beichte rückgängig machen - oder einen Kuss oder einen Unfall. Die erfolgte Taufe gehört zur Lebensbiografie dazu wie die Geburt oder die Windpocken (wenn man sie gehabt hat).
Allerdings: Die Zugehörigkeit zur Kirche oder zu Gott - die kann man aufheben, indem man sie einfach nicht mehr lebt und praktiziert. In Deutschland kann man sogar formal aus der Kirche austreten; in anderen Ländern, in denen das nicht möglich ist, bleibt man einfach dem Gottesdienst fern.

Wer nun wieder in die Kirche eintreten möchte, muss nicht noch einmal getauft werden. Es reicht die Beichte (die von Benedikt XVI. als "zweite Taufe" bezeichnet wurde); das gilt auch für die, die in anderen Ländern ihren Kirchenaustritt durch "Nicht-Hingehen" vollziehen und den Gottesdiensten ihrer Kirche einfach lange Zeit ferngeblieben sind: Beichten reicht auch hier zum Neubeginn. Eine "Wiedertaufe" gibt es bei uns Christen nicht.

Es hat gelegentlich Sekten gegeben, die eine erneute Taufe gefordert haben - z.B. die "Wiedertäufer" in Münster. Aber das waren immer nur Splittergruppen (und meistens keine netten).

Das gleiche gilt auch für den, der seine Zugehörigkeit zu Gott formal (durch Kirchenaustritt) aufgekündigt hat. Auch hier gilt: Da Gott seinen Bund und sein Versprechen niemals aufgibt - selbst, wenn der Mensch es verrät - braucht Gott auch keine zweite Taufe und keinen zweiten Bund. Der Mensch aber kann mit der Beichte sein Bundesversprechen erneuern.

Die kirchliche Trauung und die Taufe

Zu den Voraussetzungen für eine Kindertaufe gehört NICHT die gültige kirchliche Ehe der Eltern (das haben wir schon festgehalten). Allerdings gibt es bei vielen Eltern, die noch nicht kirchlich verheiratet sind, den Wunsch, mit der Taufe des Kindes auch die kirchliche Trauung zu feiern. (Manche Priester nennen die Verbindung von Taufe und Trauung scherzhaft "Traufe"). Das ist kein Problem, sprich den Priester beim Taufgespräch oder bei der Anmeldung zur Taufe darauf an. "Traufen" sind (im Gegensatz zu "reinen" Trauungen) eher schlichte und dennoch wunderschöne Gottesdienste.

Vorbereitungen für die Taufe
Namensgebung

Getauft werden die Kinder nicht auf ihren eigenen Namen, sondern auf den dreifaltigen Gott. Das Gerücht, die Taufe sei eine Art "Namensgebungsfeier", hält sich zwar hartnäckig, ist aber dennoch nicht korrekt.

In den ersten Jahrhunderten war die Taufe gelegentlich mit einer Namensgebung verbunden - allerdings nur, wenn Erwachsene getauft wurden, die zuvor einen heidnischen Namen hatten, der dem christlichen Glauben widersprach, z.B. den Namen einer heidnischen Gottheit. Auch heute ist es üblich, wenn der zu taufende Erwachsene zuvor einer anderen Religion angehörte, unter Umständen einen zusätzlichen christlichen Vornamen anzunehmen.

Im weiteren Verlauf dieser Katechese komme ich noch einmal darauf zurück (unter "Taufliturgie"): Ebenso wie einen eigenen Namen hat jedes Kind schon vor der Taufe seinen Charakter, seine Identität und seine Geschichte. Jeder kann - mit jedem Charakter, mit seiner Identität und seiner Geschichte, getauft werden. Dennoch kann es sein - vor allem bei Erwachsenentaufen - dass mit dem Zeitpunkt der Taufe noch ein (oder mehrere) weiterer Vorname hinzugefügt wird.

Zeitpunkt der Taufe (im Jahr)

Die frühe Christenheit verband die Taufvorbereitung und die Taufe mit der Fasten- und Osterzeit (wie auch heute wieder an vielen Orten bei Erwachsenentaufen): An "Laetare" (dem 4. Sonntag der Fastenzeit) wird das Credo überreicht; in der Osternacht fand dann die Taufe statt und am Weißen Sonntag hielten die Neugetauften feierlich Einzug in den Gottesdienst in weißen Kleidern (zusammen mit denen, die zur Buße während der Fastenzeit vom Gottesdienst ausgeschlossen worden waren).
Bei Kleinkindertaufen entscheidet sich der Zeitpunkt der Taufe vor allem mit der Geburt. Wer aber die Freiheit hat, mit der Taufe bis zur Osternacht zu warten, sollte dies durchaus in Erwägung ziehen: Eine solche Taufe ist ein ganz besonderes (weil sinnvolles und traditionelles) Erlebnis.

Zeitpunkt der Taufe (Alter)

In früheren Zeiten war eine Taufe wenige Tage nach der Geburt des Kindes üblich, mit dem Nachteil, dass die Mutter in der Regel nicht bei der Taufe anwesend sein konnte. Heutzutage warten viele Eltern mindestens bis zur vollständigen Genesung der Mutter; Taufen im Alter von 4 Wochen bis zu 6 Monaten sind üblich.

Die Überlegung, das Kind erst im Grundschulalter zu taufen, wenn es sich selbst frei dazu entscheiden kann, haben wir bereits in Teil 1 dieser Katechese besprochen. Auch aus rein praktischen Gründen ist es nicht sinnvoll, mit der Taufe bis zum Kindergartenalter zu warten; das Taufgeschehen kann von den Kindern aus einer spontanen Laune heraus abgelehnt werden - und einen schreienden Täufling in der Kirche erst einzufangen und dann gegen seinen Willen zu taufen, widerspricht der Freiheit der Kinder Gottes doch sehr augenfällig.

Kinder, die aus anderen Gründen (z.B. Krankheit oder Bekehrung der Eltern) erst in einem späteren Alter getauft werden, sind eine schöne Besonderheit. Nun können auch die bereits getauften Mitschüler teilnehmen und erleben, an was sie sich selbst nicht erinnern können.
Ort der Taufe (Welche Pfarrei?)

In früheren Zeiten war es klar, dass die neugeborenen Kinder in der eigenen Pfarrgemeinde getauft wurden. Schließlich lebten die meisten Menschen ein Leben lang in der gleichen Gemeinde; dort, wo man getauft wurde, wurde man schließlich auch beerdigt.
In der heutigen Zeit lösen sich allerdings die Begriffe der "Heimatgemeinde" auf; für manche ist die Heimatgemeinde die Gemeinde, in der man selbst groß wurde, für andere die, in der man wohnt - oder dort, wo man sich wohlfühlt. Für junge Eltern z.B. im Studium oder in der Ausbildung liegt die Heimatgemeinde vielleicht dort, wo man sich demnächst niederlassen wird - und wiederum für andere ist es die Gemeinde, in der man einen Priester persönlich kennt.

Die immer noch gültige Regel, dass das Kind in der Pfarrkirche des jeweiligen Wohnortes getauft werden soll, hat oft ihre Begründung verloren; vor allem dann, wenn das Kind demnächst in einer anderen Gemeinde aufwachsen wird. Dennoch sollten alle Eltern zunächst in Erwägung ziehen, ihr Kind in der Wohnort-Pfarre taufen zu lassen. Vor allem, wenn kein weiterer Wohnortwechsel ansteht und das Kind hier aufwachsen wird, sollte hier auch die Taufe stattfinden.
Der Vorteil der Taufe in der eigenen Gemeinde liegt nicht nur darin, dass auf diese Weise der Kontakt zum Pfarrer geknüpft wird, sondern auch, dass die heranwachsenden Christen eine Beziehung auch zum Kirchengebäude, zu den Pfarreinrichtungen und zahlreichen Personen und Traditionen aufbauen können. Heimat ist auch immer an Örtlichkeiten geknüpft.

Dennoch mag es gute Gründe geben, die Taufe in einer anderen Kirche zu vollziehen. Das ist rechtlich durchaus möglich. Wenn Ihr Eure Gründe sowohl dem ausgewählten Taufort (und dem dortigen Pfarrer) als auch dem rechtlich zuständigen Pfarramt mitteilt, dürfte dem nichts entgegenstehen. Ich gebe allerdings zu, dass einige Priester flexibler sind als andere.
Es wäre auch schön, dem zuständigen Pfarrer, bei dem die Taufe NICHT stattfindet, einen Hinweis auf die Taufe in einer anderen Gemeinde zu geben. Verpflichtet seid Ihr dazu nicht - aber es ist höflich und auch sinnvoll.

Ort der Taufe (In der Kirche - oder?)

Bei Hochzeiten gibt es gelegentlich den Wunsch, im eigenen Garten oder auf einem Schiff, einem Berg oder beim Fallschirmabsprung zu heiraten. Bei Taufen kommen solche Ideen seltener auf - gottseidank. Falls dennoch jemand im Rhein oder der Donau getauft werden möchte: Der für eine Taufe vorgesehene Ort ist immer noch die Pfarrkirche. Die Taufe ist ein kirchliches Tun und das Eingangssakrament, deshalb sollte die Taufe dort erfolgen, wo auch die anderen Sakramente gespendet werden - also in der Kirche.
Wer dennoch gute Gründe hat, einen anderen Ort vorzuziehen, sollte dies rechtzeitig mit dem zuständigen oder vorgesehenen Taufpriester besprechen.

Ein guter Grund wäre zum Beispiel, die Taufe in die Kapelle eines Altenheimes zu verlegen, in der der Opa oder die Oma wohnt, wenn diese nicht mehr in die Pfarrkirche kommen können.

Ausgenommen von der Pflicht, in der Pfarrkirche getauft zu werden, sind selbstverständlich Nottaufen, z.B. in Krankenhäusern oder bei Hausgeburten.

Wer gerne im Rhein getauft werden möchte, muss ja nicht die Taufe in den Fluss verlegen - er kann ja auch den Rhein mit in die Kirche bringen: Es ist ein bereits von Kaiser Konstantin gepflegter Brauch, Wasser aus besonderen Flüssen für die Taufe zu verwenden. (Kaiser Konstantin bevorzugte allerdings den Jordan, nicht den Rhein.) Sprecht den Taufpriester ruhig darauf an.
Beteiligte Personen: Die Paten oder Taufzeugen

Jedes Kind sollte einen Taufpaten haben; in unseren Breiten sind sogar zwei Taufpaten üblich. Diese versprechen bei einer Kindertaufe, die Eltern bei der religiösen Erziehung der Eltern zu unterstützen (es ist damit nicht gemeint, einmal im Jahr zum Geburtstag ein Jesus-Bilderbuch zu schenken!); bei einer Erwachsenentaufe liegt die Aufgabe des Paten eher in der Vorbereitungszeit auf die Taufe. Dazu begleitet der Taufbewerber seinen Taufpaten zu allen Gottesdiensten und zu Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen - ein ganzes (Kirchen-) Jahr hindurch. Schließlich verbürgt sich der Pate für die ehrliche Absicht des Taufbewerbers und stellt ihn bei der Taufe dem Priester vor.

Taufpate kann bei einer katholischen Taufe nur ein Katholik sein; aus der Kirche Ausgetretene können das Patenamt nicht übernehmen. Ein Taufpate muss mindestens 16 Jahre alt sein, getauft und gefirmt sein - und darf nicht gleichzeitig Vater oder Mutter des Kindes sein. Sind bei einer Taufe - neben dem katholischen Paten - noch weitere Paten vorgesehen, so können sie auch zu anderen Konfessionen gehören: Sie werden dann als "Taufzeugen" eingetragen.

Nach katholischem Recht kann sowohl ein Mann als auch eine Frau das Patenamt übernehmen; bei zwei Paten sollten es dann ein Mann und eine Frau sein. Mehr als zwei Paten sieht die Kirche nicht vor, die Zahl der Taufzeugen ist jedoch nicht begrenzt.

Ein Pate wird aufgrund seiner Funktion bei der Taufe im Taufbuch eingetragen. Sollte auf Wunsch der Eltern oder des Täuflings nach erfolgter Taufe der Pate im Taufbuch "ausgetauscht werden", so ist das nicht möglich. Im Taufbuch steht ja nicht, wer zur Zeit das Patenamt ausübt, sondern wer es zum Zeitpunkt der Taufe übernommen hat.

Manche Eltern wählen die Taufpaten so aus, dass die Kinder im Unglücksfall in den Taufpaten Ersatzeltern finden. Wenn dieser Wunsch öffentlich so geäußert wurde, richten sich auch viele Fürsorgegerichte nach dem Elternwillen. Aus Sicht der Kirche ist eine solche Vereinbarung aber nur eine Zusatzfunktion des Patenamtes; die eigentliche Aufgabe der Paten beschränkt sich auf die Einführung des Taufbewerbers in den christlichen Glauben.

Beteiligte Personen: Der Zelebrant

In Notfällen kann jeder taufen - wirklich JEDER, nicht nur Geistliche oder Christen. Sogar Muslime, Buddhisten oder Hindus können taufen, wenn sie das vollziehen wollen, was die Kirche tut, wenn sie tauft. Sie müssen also nicht selbst an die Taufe glauben oder verstehen, was genau das bedeutet, solange sie die Absicht haben, zu taufen.

Eine Taufe ist selbstverständlich nicht gültig, wenn sie nur in einem Theaterstück, einem Kinderspiel oder einer Scherzhandlung eingebaut wird.

Aber das gilt für Notfälle. In der Regel soll die Taufe ja die Aufnahme in einer konkrete Ortsgemeinde bedeuten, weshalb die Taufe auch vom zuständigen Pfarrer gespendet werden sollte. Der kann diese Aufgabe an den Kaplan oder andere Priester in der Gemeinde weitergeben. Falls Du einen "Wunschpriester" hast, der die Taufe übernehmen soll (z.B. einen Priester in Eurer Familie; oder den Priester, der Euch schon getraut hat), sprich mit dem Pfarrer. Es ist sicherlich möglich, sich zu einigen. Ein Recht auf "freie Priesterwahl" gibt es allerdings nicht.

Beteiligte Personen: Küster, Messdiener, Organist etc.

Wenn Du eine Taufe im Pfarrbüro anmeldest und der Termin für die Taufe wird Dir bestätigt, so ist damit in den allermeisten Fällen auch der Dienst des Küsters zugesagt. Das gilt aber nicht unbedingt für weitere Dienste - das kann von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich sein. Frag also nach, wie das z.B. mit den Messdienern und dem Organisten aussieht.

Messdiener
Messdiener sind bei einer Taufe sind notwendig, aber schön und geben dem Gottesdienst mehr Würde und Feierlichkeit. Falls die Gemeinde nicht für Messdiener sorgt, frag einfach mal nach, ob es möglich ist, eigene Messdiener mitzubringen; und frag dann auch nach, ob in Deiner Familie oder Deinem Bekanntenkreis Kinder diesen Dienst übernehmen würden. Dafür brauchen diese normalerweise keine große Übung.

Organist
Ein Organist ist vielerorts für Taufen nicht vorgesehen - zumindest nicht für Einzeltaufen. Ob Ihr überhaupt einen Organisten braucht, hängt natürlich auch davon ab, ob Ihr etwas singen wollt. Falls ja: Im kleineren Kreis kann es schöner sein, wenn jemand die Lieder mit der Gitarre begleitet (je nach Art der Lieder) oder sie "a-capella" singen.

Lektor
Der Lektor, der die Lesung und die Fürbitten sprechen kann, wird fast immer aus den Angehörigen gewählt. Dazu müsstest Du Dich also selber kümmern (wenn mehrere Kinder getauft werden, reicht ein Lektor aus einer Familie).

Untertauchen oder Übergießen?

Oft heißt es, dass die Katholiken nur durch Übergießen taufen, die Baptisten dagegen als einzige die ursprüngliche und richtige Form des Untertauchens bewahrt haben. Nun, auch in der katholischen Kirche kann und wird immer wieder durch Untertauchen getauft - ja, in den Missionsgebieten ist das oft sogar die Regel. Zwar kann die Taufe auch als "Waschung" verstanden werden, eine "Ganz-Körper-Taufe" entspricht aber eher den ergänzenden Handlungen zur Taufe; denn der Taufe werden typische Bade-Riten angefügt: Der frisch Getaufte wird gesalbt (so eine Art göttliche "Body-Lotion": das Chrisam) und danach bekommt der Täufling frische Kleider - das weißes Kleid wird überreicht (zumindest symbolisch). Der Taufritus nimmt also immer noch an, die Taufe sei ein Bad.

Ein weiterer Grund für die Taufe durch Untertauchen ist das Bild des Sterbens und des neuen Lebens (auch wenn die Erwähnung einer "Sterbe-Symbolik" einigen Eltern unpassend erscheint): Das Untertauchen wird als "Untergehen" erlebt, und das anschließende Auftauchen als "Auferstehen" - so werden wir durch die Taufe Christus ähnlich: Wir sind auf Tod und Auferstehung Jesu getauft.

Konkrete Vorbereitungen...
Der Namenspatron des Kindes

Für die Auswahl des Namens hat es in der langen Geschichte unserer Kultur verschiedene Traditionen gegeben - von der Übernahme das Namens des Vaters oder der Großmutter bis hin zur Wahl des Tagesheiligen am Geburtstag. Im Christlichen spielt darüberhinaus die Vorstellung eine große Rolle, dass der Name das Kind mit einem Heiligen verbindet, der dadurch zu einem "Patron" wird.

Seit der Einführung des "Patronus" bei Harry Potter brauche ich hier wohl nicht mehr viele Worte über die Aufgabe und Wirkungsweise des Patrons zu verlieren.

Für Eltern heute spielt dagegen oft der Klang eines Namens (im Zusammenklang mit dem Nachnamen) eine größere Rolle, so dass manchmal verzweifelt ein Patron gleichen Namens gesucht wird.
Dabei muss ein Patron nicht immer notwendigerweise auch ein Namenspatron sein. Wer möchte, kann den Priester bitten, in der Heiligenlitanei einen Patron (oder, natürlich, auch eine Patronin) einzufügen, mit dem die Eltern bestimmte Vorstellungen und Sympathien verbinden - auch wenn der Name des Kindes ganz anders lautet. Ein gute Quelle für die Suche nach Heiligen ist immer noch Das Heiligenlexikon. Vielleicht kann ein nachträglich gefundener Patron doch noch zu einem Namenspatron werden, indem der Priester das Kind vor der Taufe mit diesem zusätzlichen Namen anspricht.

Taufspruch

Einen Taufspruch auszuwählen und dem Leben des Kindes als "Motto" mitzugeben, ist ursprünglich eine evangelische Tradition. Es ist mittlerweile auch in der katholischen Kirche möglich, einen Taufspruch auszuwählen und mit dem Pfarrer abzusprechen, den Taufspruch in den Gottesdienst einzubeziehen. Notwendig ist die Wahl eines Taufspruches jedoch nicht.

Das weiße Kleid

Das weiße Kleid wird dem Kind im Taufgottesdienst überreicht - der Täufling sollte es also nicht bereits vor dem Gottesdienst tragen. Das Taufkleid ist also kein weißer "Strampler"; das Kind kann normal gekleidet zur Taufe kommen.
Ein weißes Kleid befindet sich manchmal im Familienbesitz - in diesem Kleid wurden vielleicht schon Eltern und Großeltern getauft. Manchmal wird das Datum und der Name aller mit dem Kleid Getauften eingestickt. Falls es ein solches "Familienkleid" nicht gibt: Es lohnt sich eventuell, über die Anschaffung und somit den Beginn dieser schönen Tradition nachzudenken. Die nachfolgenden Generationen werden Euch dankbar sein.
Ansonsten: In vielen Pfarreien gibt es ein Taufkleid, das für die Tauffeier verliehen wird.

Die Taufkerze

Eine Taufkerze kann man jedoch nicht leihen; allein schon, weil die Taufkerze zumeist mit Namen, Datum und weiteren Taufsymbolen verziert wird. Oft sind die Taufkerzen schmal und lang (so können sie gut getragen werden - zum Beispiel bei der späteren Erstkommunion), gelegentlich werden aber auch breite Tischkerzen gewählt (dann stehen sie sicherer bei den verschiedenen Familienfeiern). So oder so: Die Taufkerze wird von den Eltern besorgt.
Eine Taufkerze soll den Getauften ein Leben lang begleiten - zumindest aber bis zur Erstkommunion oder zur eigenen kirchlichen Trauung erhalten bleiben.

Drittens: Die Liturgie der Taufe

Im Taufgespräch kann die konkrete Gestaltung der Taufe näher abgesprochen werden; zum Beispiel die Auswahl der Lieder, einer Lesung, die Gestaltung der Fürbitten und eventuell weitere Texte oder Segenswünsche; auch die Frage, ob Messdiener und ein Organist anwesend sind und wie es mit dem Blumenschmuck aussieht.

Fotos
Mit dem Pfarrer sollte auch die Möglichkeit abgesprochen werden, Fotos vom Taufgeschehen zu machen. Schließlich wird die Hauptperson - das Kind - sich an die Taufe später am wenigsten erinnern; da sind Fotos (vielleicht in einem besonders gestalteten Taufalbum) eine wichtige Erzählgelegenheit. Sprich aber vorher darüber (beim Taufgespräch) mit dem Pfarrer - manche haben dazu eigene Vorschläge.

So reicht es, wenn nur einer der Anwesenden Fotos macht, anstatt dass alle Anwesenden das Geschehen nur durch ihre Handykamera verfolgen...

Dauer
Normalerweise dauert eine Taufe ungefähr 30-40 Minuten.

Geschenke
Es ist nicht sinnvoll, in der Tauffeier Geschenke zu überreichen; lediglich der Pfarrer kann nach dem Segen im Namen der Pfarrgemeinde ein kleines Geschenk oder Andenken übergeben; alle anderen Geschenke sollten in der privaten Feier nach der Taufe ihren Platz finden.

Der Zelebrant

Die Taufe wird normalerweise von einem Priester gefeiert; dem Pfarrer, Pastor oder Kaplan. Aber die Taufe kann auch von einem Diakon gespendet werden - oder (was seltener vorkommt) vom Bischof oder (noch seltener) vom Papst. Deshalb heißt es im Folgenden in den Textauszügen "Zelebrant" (was soviel heißt wie "Feiernder").

Ein Wege-Gottesdienst

Der Taufgottesdienst ist - anders als z.B. eine Eucharistiefeier - ein Gottesdienst an unterschiedlichen Orten in der Kirche. Ähnlich wie bei der Hochzeit beginnt die Tauffeier an der Kirchentüre (wenn das Wetter es zulässt, ist es sogar sinnvoll, vor der Kirchentür zu beginnen), weil bereits das Hineingehen in die Kirche ein ausdrucksstarkes Zeichen ist: Bei der Hochzeit gehen die Brautleute gemeinsam auf Gott zu - in der Taufe wird der Täufling von Eltern und Paten begleitet, in die Kirche getragen.
Der Wortgottesdienst kann wiederum an einer anderen Stelle stattfinden als die Taufe selbst; der Abschluss findet üblicherweise im Altarraum statt. Je nachdem, wo sich der Taufbrunnen befindet, kann so ein Weg von der Kirchentür bis zum Altar (immer "näher zu Gott") zurückgelegt werden. Ungewohnt, aber sicher beeindruckend!

Im Folgenden: Die Liturgie der Kindertaufe

Wenn ein Erwachsener getauft wird, wird üblicherweise neben der Taufe auch noch die Firmung und die Eucharistie gefeiert - gelegentlich sogar verbunden mit der Spendung des Ehesakramentes. Im Folgenden möchte ich mich allerdings auf Beschreibung der Feier der Kindertaufe beschränken.

1. Station: Vor der Kirche - Im Eingang
Beginn der Tauffeier: Die Frage nach dem Namen

Gerade in der Zeit, in der viele Menschen Namen von heidnischen Gottheiten trugen, wurde die christliche Taufe mit der Wahl eines neuen Namens verbunden. So spricht man ja auch heute noch bei der Namensgebung z.B. eines Schiffes von der "Schiffstaufe". Aber eigentlich ist die Namensgebung etwas, das bereits vor der Taufe geschehen sein soll. Zu Beginn der Taufe fragt der Priester deshalb: "Welchen Namen haben sie dem Kind gegeben?"
Das Kind - und noch mehr ein Erwachsener - ist ja schon ein individueller Mensch, mit Leib und Seele und einem eigenen Charakter. Und ein solcher darf (und soll!) er auch bleiben. Er muss nicht seine Identität mit der Taufe abgeben oder wechseln; das wird an der Beibehaltung des zuvor gegebenen Namens veranschaulicht. Deshalb fragt der Priester ganz am Anfang der Tauffeier nach diesem Namen: Egal, wie ein Mensch heißt, wie er aussieht oder wie er denkt; getauft werden kann jeder.

Zelebrant: Welchen Namen haben Sie Ihrem Kind gegeben?

Eltern: N.

Was erbitten Sie von der Kirche Gottes...?

Danach fragt der Taufende: "Was erbitten Sie von der Kirche Gottes für N.?" - Die Antwort lautet sinnvollerweise "Die Taufe" (Es kann aber auch "Der Glaube" oder "Die Aufnahme in die Kirche" geantwortet werden).
Die Bitte um die Taufe soll von den Eltern (oder dem Täufling) offen ausgesprochen werden, um deutlich zu machen, dass es sich um ein freiwilliges und selbstbestimmtes Geschehen handelt. Weder die Eltern noch der (erwachsene) Täufling dürfen etwa vom Pfarrer zur Taufe "einbestellt" werden.

Zelebrant: Was erbitten Sie von der Kirche Gottes für N.?

Eltern: Die Taufe.

Die Eltern können auch andere passende Antworten geben, z. B.: Den Glauben. Oder: Dass es ein Christ wird. Oder: Dass es in Jesus Christus zum neuen Leben geboren wird. Oder: Dass es in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen wird.

Nun spricht der Zelebrant zu den Eltern mit etwa folgenden Worten:

Zelebrant: Liebe Eltern, Sie möchten, dass N. getauft wird. Das bedeutet für Sie: Sie sollen Ihr Kind im Glauben erziehen und es lehren, Gott und den Nächsten zu lieben, wie Jesus es vorgelebt hat. Sie sollen mit Ihrem Kind beten und ihm helfen, seinen Platz in der Gemeinschaft der Kirche zu finden. Sind Sie dazu bereit?

Eltern: Ich bin bereit. - Oder: Ja.

Die Frage an die Paten

Über die Entstehung des Patenamtes haben wir schon gesprochen. Im Gottesdienst wird diese Aufgabe nun als Frage an den oder die Paten formuliert:

Der Zelebrant wendet sich an die Paten:

Zelebrant: Liebe Paten, die Eltern dieses Kindes haben Sie gebeten, das Patenamt zu übernehmen. Sie sollen Ihr Patenkind auf dem Lebensweg begleiten, es im Glauben mittragen und es hinführen zu einem Leben in der Gemeinschaft der Kirche. Sind Sie bereit, diese Aufgabe zu übernehmen und damit die Eltern zu unterstützen?

Paten: Ich bin bereit. Oder: Ja.

Einladung an alle Anwesenden

Nachdem die Eltern und die Paten angesprochen wurden, werden nun alle anderen Anwesenden ebenfalls zur Unterstützung eingeladen:

Nun kann sich der Zelebrant mit folgenden oder ähnlichen Worten an alle Anwesenden wenden:

Zelebrant: Liebe Brüder und Schwestern, dieses Kind soll einmal selbst auf den Ruf Jesu Christi antworten. Dazu braucht es die Gemeinschaft der Kirche, dazu braucht es unsere Mithilfe und Begleitung. Für diese Aufgabe stärke uns Gott durch seinen Heiligen Geist.

...und an den Täufling

Das zu taufende Kind wurde bislang nicht angesprochen - bei Kleinkindern auch eine schwierige Sache. Aber was Kinder noch nicht an Worten begreifen, das spüren sie oft in Zeichen und Gebärden. Und so wird nun das Kind vom Priester, den Eltern und den Paten mit einem Kreuzzeichen auf die Stirn bezeichnet. (Daran können sich auch alle anderen Anwesenden anschließen).
Mit dieser Segensgeste soll verdeutlicht werden, was die Erwachsenen gerade versprochen haben: Dass sie dem Kind helfen wollen, ein Leben als Christ zu führen und zu Gott zu finden. Gleichzeitig wird der folgenden Liturgie mit dem Kreuzzeichen ein "Vorzeichen" gegeben: "Lieber Täufling, alles, was nun geschieht, soll zu Deinem Segen geschehen!".

Der Priester spricht ein erklärendes Wort, bevor er das Kind segnet; das Kreuzzeichen wird von ihm, den Eltern und Paten (und weiteren Anwesenden, sofern sie möchten) schweigend auf die Stirn des Kindes gezeichnet.

Zelebrant: N., mit großer Freude empfängt dich die Gemeinschaft der Glaubenden. Im Namen der Kirche bezeichne ich dich mit dem Zeichen des Kreuzes.

Der Zelebrant zeichnet schweigend dem Kind das Kreuz auf die Stirn und lädt auch die Eltern, Paten und Geschwister dazu ein.

Gebet

Zum Abschluss der Eröffnung kann der Zelebrant das folgende Gebet sprechen:

Lasset uns beten. Gott, unser Vater, du hast deinen Sohn Jesus Christus gesandt, um alle Menschen als dein Volk zu sammeln. Öffne N. (und N.) die Tür in die heilige Kirche, in die wir durch Glaube und Taufe eingetreten sind. Stärke uns mit deinem Wort, damit wir dank deiner Gnade den Weg zu dir finden durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

Alle: Amen.

Falls die Eröffnung im Eingangsbereich der Kirche stattgefunden hat, geht nun die Taufgemeinde zu dem für den Wortgottesdienst vorgesehenen Bereich. Dazu kann ein Lied gesungen werden. Anschließend setzen sich alle; Sitzen ist die Haltung des Hörens.

2. Station: Der Wortgottesdienst
Die Lesung

Taufe setzt den Glauben voraus - und Glauben kommt vom "Hören". Wir glauben nicht aus einem willkürlichen Entschluss heraus, sondern weil uns etwas angeboten wird, dem wir Glauben schenken. Deshalb beginnt die eigentliche Tauffeier mit dem Hören auf das Wort Gottes (in einer Lesung) und der Auslegung durch den Priester. Die Antwort auf das Gehörte ist der Glaube, der dann im Glaubensbekenntnis direkt vor der Taufe ausgesprochen wird.

Die Lesung kann aus einem Evangelium genommen werden oder eine andere Bibelstelle enthalten (das "Buch Momo" ist kein Buch der Bibel - und somit auch kein Wort Gottes); sie kann vom Zelebranten, einem Lektor, einem Paten oder einem anderen Anwesenden vorgetragen werden. Wer gerne einen anderen Text (aus dem "Kleinen Prinzen", aus einem Lied, Gedicht oder Zitatenschatz) einbringen möchte, kann das gerne tun - aber nicht anstelle der Lesung. Dafür spielt das Wort Gottes als Wurzel unseres Glaubens eine zu große Rolle. Aber vor der Taufhandlung, vor dem Segen oder nach den Fürbitten lässt sich sicherlich - nach Absprache mit dem Priester - der ein oder andere gute Gedanke einbringen.

Zelebrant: Gott schenkt den Glauben, ohne den es keine Taufe gibt. Deshalb hören wir jetzt sein Wort, damit der Glaube in uns wächst.

Die Heiligen-Litanei

Danach werden die anderen Freunde Gottes erwähnt (wir nennen sie die "Heiligen"), weil wir als Freunde Gottes auch unter einander zu Freunden werden (das nennen wir dann die "Gemeinschaft der Heiligen"). Zusammen mit all unseren Freunden vertrauen wir Gott unsere Bitten an.

Zelebrant: Wer getauft wird, wird aufgenommen in die Gemeinschaft der Heiligen, die uns im Glauben vorangegangen sind und bei Gott für uns eintreten. Deshalb rufen wir jetzt miteinander die Heiligen an, vor allem den Namenspatron des Kindes.

Zelebrant: Heilige Maria, Mutter Gottes,

Alle: Bitte für uns.

Zelebrant: Heiliger Josef,

Alle: Bitte für uns.

Zelebrant: Heiliger Johannes der Täufer,

Alle: Bitte für uns.

Zelebrant: Heiliger Petrus und heiliger Paulus,

Alle: Bittet für uns.

Es können weitere Heilige angerufen werden, besonders die Namenspatrone der Kinder, die Patrone der Kirche und des Ortes. Die Anrufung der Heiligen schließt:

Zelebrant: Alle Heiligen Gottes,

Alle: Bittet für uns.

Die Fürbitten

Nachdem die Heiligen um ihre Fürsprache gebeten wurden, sollten wir ihnen nun sagen, um was wir Gott für die Kinder bitten. Das ist der richtige Ort für die Fürbitten.
Die Fürbitten sollten von den Anwesenden vorbereitet werden; so können die Eltern die Paten, Großeltern, Geschwister, Freunde und Bekannten bitten, jeweils eine Fürbitte vorzubereiten und nun vorzulesen.

Die Befürchtung "Was, wenn alle die gleiche Bitte haben?!" ist erfahrungsgemäß unbegründet. Wenn sich die Angesprochenen die Fürbitten nicht alle aus dem Internet herunterladen, wird jeder auf seine Weise um Gutes für das Kind bitten. Dass es dabei leichte Überschneidungen gibt, ist ja naheliegend. Es ist aber natürlich auch möglich, die Fürbitten vorzubereiten und einem Vortragenden (oder mehreren) anzuvertrauen. So kann zumindest sichergestellt werden, dass nicht nur für den Täufling, sondern auch in den Anliegen der Notleidenden und Glaubenden der ganzen Welt gebetet wird.

Die Fürbitten sollen von den anwesenden Gläubigen vorbereitet und gesprochen werden. Dabei soll auch in den Anliegen der Kirche und der ganzen Welt gebetet werden. Nach jeder Fürbitte folgt eine Gebetsstille und der Antwortruf, z. B. Christus höre uns – Christus erhöre uns.

Fürbitten-Beispiel

Zelebrant: Liebe Brüder und Schwestern, lasst uns das Erbarmen unseres Herrn Jesus Christus herabrufen auf dieses Kind, das die Gnade der Taufe empfangen soll, auf seine Eltern und Paten und auf alle Getauften.

Wir bitten für dieses Kind, dass es mit Gottes Hilfe ein treuer Zeuge des Evangeliums werde.

Wir bitten für die Eltern und Paten um die Kraft, diesem Kind den Glauben vorzuleben.

Wir bitten für alle Menschen um Achtung voreinander und vor der ganzen Schöpfung.

Wir bitten für unsere Verstorbenen, dass Gott sie auferwecke zum ewigen Leben.

Das Exorzismus-Gebet

Uah - Exorzismus! Und das in einer Taufe! Aber: Keine Sorge! Das ist kein Überbleibsel aus Horrorfilmen, sondern ein alter kirchlicher Segensspruch: Gott befreit uns aus der Macht des Bösen. Wer möchte das dem Täufling versagen?
Da "Exorzismus" mit der Austreibung des Teufels bei Besessenen verbunden wird, dürfte "Befreiungsgebet" die bessere Bezeichnung sein. Aber wie immer dieses Gebet auch genannt wird: Der Priester hält seine Hand schützend über das Kind und spricht ein Schutzgebet.

Nach den Fürbitten breitet der Zelebrant beide Hände über das Kind aus und spricht das Gebet um Schutz vor dem Bösen:

Zelebrant: Herr Jesus Christus, du hast Kindern die Hände aufgelegt und sie gesegnet. Schütze dieses Kind und halte von ihm fern, was schädlich und unmenschlich ist. Bewahre es vor Satans Macht, damit es dir in Treue folgt. Lass es in seiner Familie geborgen sein und gib ihm Sicherheit und Schutz auf den Wegen seines Lebens, der du lebst und herrschest in Ewigkeit.

Alle: Amen.

Die Salbung mit dem Katechumenen-Öl

Wenn Erwachsene sich taufen lassen wollen, werden sie zu Beginn ihrer Bewerbungszeit (dem "Katechumenat") mit dem Katechumenen-Öl gesalbt. Damit sind sie zwar noch nicht getauft, aber sie gehören schon zur Kirche.

Falls ihnen - was wir nicht hoffen wollen - vor der Taufe etwas zustoßen sollte, betrachtet die Kirche sie dennoch als "die ihren". So wird in den Großen Fürbitten am Karfreitag eine eigene Fürbitte nur den Katechumenen gewidmet.

Nun brauchen die Kinder nicht notwendigerweise erst in das Katechumenat aufgenommen zu werden, um dann - wenige Minuten später - dieses mit der Taufe zu beenden. Deshalb wird die Salbung mit dem Katechumenen-Öl in der Taufe auch weggelassen. Aber die katholische Kirche ist eine Meisterin darin, bedeutsame Riten beizubehalten - auch als Erinnerung an das Katechumenat, das uns heutzutage oft unbekannt geworden ist.

Salbung mit Katechumenen-Öl oder Handauflegung

Wenn der Zelebrant das Kind mit Katechumenen-Öl salbt, spricht er:

Zelebrant: Durch diese Salbung stärke und schütze dich die Kraft Christi, des Erlösers, der lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

Alle: Amen.

Wenn die Salbung nicht vorgenommen wird, spricht der Zelebrant:

Zelebrant: Es stärke und schütze dich die Kraft Christi, des Erlösers, der lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

Alle: Amen.

Danach legt der Zelebrant jedem Kind schweigend die Hände auf.

Zum Abschluss des Wortgottesdienstes kann ein Lied gesungen werden. Anschließend begibt sich die Taufgemeinde zum Taufort (falls der Wortgottesdienst nicht schon dort stattgefunden hat).

3. Station: Die Taufe
Lobpreis (Segen) über das Taufwasser

Am Taufort angekommen, wird nun zunächst ein Lobpreis über das Taufwasser gesprochen, in dem der Priester an die zahlreichen Bedeutungen des Wassers in der Geschichte des Alten und Neuen Testamentes erinnert. Am Ende berührt er das Wasser zum Zeichen der Heiligung.

Am Taufort lädt der Zelebrant die Gemeinde mit folgenden oder ähnlichen Worten zum Gebet ein:

Zelebrant: Lasst uns beten zu Gott, dem allmächtigen Vater, dass er diesem Kind aus dem Wasser und dem Heiligen Geist neues Leben schenke.

Der Zelebrant breitet die Hände aus und lobt Gott, den Spender des Lebens, und ruft seinen Segen auf das Wasser herab. Dabei sind folgende Antworten der Gemeinde möglich:

Zelebrant: Wir loben dich.

Alle: Wir preisen dich.

oder:

Zelebrant: Erhöre uns, o Herr.

Alle: Erhöre uns, o Herr.

Das Taufwasser wird nur außerhalb der Osterzeit gesegnet - in der Zeit zwischen Ostern und Pfingsten wird das Taufwasser verwendet, das in der Osternacht feierlich geweiht wurde. In dieser Zeit wird nur ein Lobpreis über das Wasser gesprochen.
Das Bekenntnis des Glaubens

Nun fragt der Priester die Eltern - und die Paten - nach ihrem Glauben. Dieser Glaube ist die Voraussetzung und der Raum, in dem das Kind heranwachsen und zum Christen werden kann.
Allerdings ist der Glaube keine "Zusatz-Diät" ("Nehmen sie zu ihren gewohnten Mahlzeiten einfach nur zusätzlich diese kleine Tablette - und sie erlangen ihre Traumfigur!"); um wirklich als Christ zu leben, muss man vielleicht die eine oder andere ungute Gewohnheit aufgeben.

Ein unrühmliches Beispiel für "Zusatz-Christen" sind die italienischen Mafiosi. Sie sollen angeblich "gut katholisch sein" und allen katholischen Gottesdienstanforderungen nachkommen - nur eben zusätzlich zu ihrem ansonsten kriminellen und ziemlich unchristlichen Leben. Besser wäre es, wenn sie die Gottesdienste anstelle ihrer Mafia-Geschäfte besuchten.

So fragt also der Priester zuerst, ob die Eltern und Paten bereit sind, sich vom Bösen abzuwenden, und dann nach ihrer Zuwendung zu Gott: Ihrem Glauben.

Zelebrant: Liebe Eltern und Paten, Gott liebt Ihr Kind und schenkt ihm durch den Heiligen Geist im Wasser der Taufe das neue Leben. Damit dieses göttliche Leben vor der Sünde bewahrt bleibt und beständig wachsen kann, sollen Sie Ihr Kind im Glauben erziehen.

Wenn Sie, kraft Ihres Glaubens und im Gedenken an Ihre eigene Taufe, bereit sind, diese Aufgabe zu erfüllen, so sagen Sie nun dem Bösen ab und bekennen Sie Ihren Glauben an Jesus Christus, den Glauben der Kirche, in dem Ihr Kind getauft wird.

Dann fragt der Zelebrant die Eltern und Paten (E. u. P.):

Zelebrant: Widersagt ihr dem Satan?

E. u. P.: Ich widersage.

Zelebrant: Und all seinen Werken?

E. u. P.: Ich widersage.

Zelebrant: Und all seinen Verlockungen?

E. u. P.: Ich widersage.

Danach fragt der Zelebrant Eltern und Paten nach ihrem Glauben:

Zelebrant: Glaubt ihr an Gott den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde?

E. u. P.: Ich glaube.

Zelebrant: Glaubt ihr an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn, der geboren ist von der Jungfrau Maria, der gelitten hat, gestorben ist und begraben wurde, von den Toten auferstand und zur Rechten des Vaters sitzt?

E. u. P.: Ich glaube.

Zelebrant: Glaubt ihr an den Heiligen Geist, die heilige katholische Kirche, die Gemeinschaft der Heiligen, die Vergebung der Sünden, die Auferstehung der Toten und das ewige Leben?

E. u. P.: Ich glaube.

Zelebrant: Das ist unser Glaube, der Glaube der Kirche, zu dem wir uns alle in Christus Jesus bekennen.

Dem Bekenntnis der Eltern und Paten stimmen der Zelebrant und die Taufgemeinde zu, indem sie gemeinsam das Apostolische Glaubensbekenntnis sprechen oder ein Glaubenslied singen.

Die Taufe

Nun kommt das Wichtigste - die Taufe. Das Kind wird (zumeist von den Eltern, selten auch von den Paten) über das Taufbecken gehalten und vom Priester dreimal mit Wasser übergossen (oder auch dreimal untergetaucht). Dabei spricht der Priester: "Ich taufe Dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen."

Wenn das Kind älter ist - oder es sich gar um einen Erwachsenen handelt - erübrigt sich natürlich das "Halten des Kindes über das Taufbecken" durch die Eltern. Wie genau dann eine Beteiligung von Eltern und Paten aussehen kann (z.B. durch das Auflegen einer Hand auf die Schulter des Täuflings wie bei der Firmung) ist nicht geregelt. Sprecht darüber ruhig schon beim Taufgespräch.

Zelebrant:
N., ich taufe dich im Namen des Vaters
(erstes Untertauchen oder Übergießen)

und des Sohnes
(zweites Untertauchen oder Übergießen)

und des Heiligen Geistes.
(drittes Untertauchen oder Übergießen)

Die Salbung

Weil die Taufe so ähnlich ist wie ein Bad oder eine Dusche (nur eben für die Seele und nicht nur für den Körper), wird der Getaufte nun auch "eingecremt" - wie das auch manche Menschen nach dem Baden tun. Aber es ist keine normale Creme, sondern eine ganz besondere Salbe. Sie heißt "Chrisam" (daher auch der Name "Christen", das heißt: die "Gesalbten"). So wie Könige, Propheten und Priester gesalbt werden, wird nun auch der Getaufte zu einem König - zu einem Propheten - und zu einem Priester. Jeder Getaufte soll nun wie ein König im Namen Gottes handeln, wie ein Prophet in seinem Namen reden und wie ein Priester heilen.

Zelebrant: Der allmächtige Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, hat dich von der Schuld Adams befreit und dir aus dem Wasser und dem Heiligen Geist neues Leben geschenkt. Aufgenommen in das Volk Gottes, wirst du nun mit dem heiligen Chrisam gesalbt, damit du für immer ein Glied Christi bleibst, der Priester, König und Prophet ist in Ewigkeit.

Alle: Amen.

Das weiße Kleid

Wer gebadet hat, zieht sich frische Sachen an. Das geschieht auch nach der Taufe: Ein wunderschönes weißes Kleid wird dem Getauften überreicht. So rein und weiß wie das Kleid ist nun auch die Seele des Getauften - und wie wir uns durch unsere Kleidung schick machen, ist nun auch der Getaufte durch die Verbindung mit Jesus "schick" und fein geworden. In ihm lebt nun Jesus, den der Getaufte wie ein Kleid angezogen hat.

Zelebrant: N., in der Taufe bist du eine neue Schöpfung geworden und hast – wie die Schrift sagt – Christus angezogen. Das weiße Gewand sei dir ein Zeichen für diese Würde. Bewahre sie für das ewige Leben.

Manche finden ein Taufkleid für Jungs unpassend... Da hilft vielleicht der Hinweis, dass auch der Priester ein langes, weißes Untergewand trägt (die "Albe") und das Kleid das ganze Kind bedeckt, weil es ja auch ganz erlöst ist..

Die Taufkerze

Als letztes Zeichen wird die Taufkerze entzündet. In den meisten Kirchen gibt es nicht viele Bilder vom auferstandenen Jesus, aber in jeder Kirche gibt es eine Osterkerze. Wenn sie brennt, sieht sie fast lebendig aus. Deshalb ist sie ein Zeichen für Jesus, der zwar tot war, aber nun wieder lebt. Die Taufkerze wird an der Osterkerze entzündet: Der Getaufte ist durch die Verbindung mit dem lebendigen Jesus hell wie eine brennende Kerze geworden und soll auch für andere ein Licht sein.

Wo es möglich ist, nimmt der Zelebrant die brennende Osterkerze. Er lädt zum Entzünden der Taufkerzen ein:

Zelebrant: Empfange das Licht Christi.

Der Vater (oder der Pate/die Patin) entzündet die Taufkerze an der Osterkerze. Das "Licht Christi" kann an die mitfeiernde Gemeinde weitergegeben werden.

Zelebrant: Liebe Eltern und Paten, Ihnen wird dieses Licht anvertraut. Christus, das Licht der Welt, hat Ihr Kind erleuchtet. Es soll als Kind des Lichtes leben, sich im Glauben bewähren und dem Herrn und allen Heiligen entgegengehen, wenn er kommt in Herrlichkeit.

Der Effata-Ritus

Nicht in allen Tauffeiern wird dieser Ritus vollzogen, obwohl er (wie alle Riten der Kirche) schön und sinnvoll ist: Wie Jesus einen Taubstummen geheilt hat, indem er ihn an Mund und Ohren berührte und dabei "Effata" sagte (Markus 7, 31-37), so sollen sich auch die Ohren und der Mund des Kindes auftun - für die übernatürlich, unsichtbare Wirklichkeit des Glaubens.

Zelebrant: N., der Herr lasse dich heranwachsen, und wie er mit dem Ruf „Effata“ dem Taubstummen die Ohren und den Mund geöffnet hat, öffne er auch dir Ohren und Mund,

(der Zelebrant berührt Ohren und Mund des Kindes)

dass du sein Wort vernimmst und den Glauben bekennst zum Heil der Menschen und zum Lobe Gottes.

4. Station: Der Segen am Altar
Das Vaterunser und der Segen

Alle Menschen sind geliebte Geschöpfe Gottes, aber die Getauften sind jetzt wie Jesus auch seine geliebten Kinder. Deshalb dürfen wir zu Gott nicht nur "Herr" oder "Allmächtiger" sagen, sondern wir dürfen ihn Vater nennen. Das wollen wir auch sofort genießen und sprechen deshalb das "Vaterunser", das Jesus uns selbst beigebracht hat. Danach ruft der Priester den Segen herab auf die Eltern, Paten, Freunde und alle anderen, die bei der Taufe dabei waren.
Zum Schluss kann wieder ein Lied gesungen werden - in vielen Regionen ist es üblich, hier ein Marienlied zu singen.

Möchtest Du mir schreiben? Für diese Katechese ist Peter verantwortlich.