Fernsehzeitung:
Ich könnte mich ja mal frei machen von diesem Fernseh-Zwang. Ich teile mir doch die Zeit ein - und nicht der Fernseher und die
Programmzeitung. Einfach mal die Kiste abschalten und zuhören - statt fernsehen. Lieber in das Gesicht der Menschen schauen, die
neben mir sitzen - und nicht in einem Studio am anderen Ende der Welt. Auch wenn die Menschen in meiner Umgebung nicht so toll aussehen
wie die im Fernsehen - sie können mich sehen und mir zuhören.
Handy:
Anstatt ständig bereit zu sein, mit Leuten zu sprechen oder zu mit Freunden zu simsen, die Kilometer entfernt sind, könnte
ich mich mit denen unterhalten, die mir gegenüber sitzen. Auch wenn das nicht meine Freunde sind: Es sind Menschen aus Fleisch
und Blut, die einen Blick, ein Wort oder ein Lächeln sehen können - und manchmal auch brauchen können. Wenn ich
ständig erreichbar bin, bin ich ständig besetzt.
Schlüsselbund:
Es gibt soviel, an das ich denken muss. Das lässt sich nicht so leicht abschalten. Aber wenn ich mir einmal am Tag einen
Augenblick für mich gönne - nicht schon in Gedanken beim nächsten Termin - das wäre schon ein Anfang. Man
gönnt sich ja sonst nichts. Jeden Tag fünf Minuten davon frei zu sein, schon wieder etwas nicht vergessen zu dürfen.
Marken - Klamotten:
Ich weiß: Ein Mensch ist mehr als nur die Klamotten, die er trägt. Aber das sage ich mir schon lange und ändere
trotzdem nichts an meiner Art, über andere zu reden und selbst jeden Trend mitzumachen. Wenn ich nur für einen Monat - bis
Ostern - mir einmal nichts neues kaufe; keine Schaufenster und Kataloge wälze? Vielleicht sehe ich dann klarer. Und sehe auch in
meinen Freunden nicht nur das, was die tragen und besitzen, sondern auch das, was sie sagen, fühlen und sind.
PC - Tastatur:
So eine Maschine kann zwar zum Spielen gut sein. Aber mit meinen Gefühlen kann der nichts anfangen. Mir Mut machen, helfen und
zunicken können nur Menschen. Und der PC braucht mich nicht, den kann ich ausschalten. Aber andere, die mit Ihrer Einsamkeit nicht
zurecht kommen, brauchen mich als Mit-Menschen. Vielleicht kann ich in den kommenden Tagen die Augen offen halten: Für Menschen,
die mich brauchen und nicht für Maschinen, die mich in Atem halten.