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Neue Site - empfehlenswert! Ein Ableger der Karl-Leisner-Jugend: aktueller, kürzer, frischer und moderner: www.gut-katholisch.de.

Filme in der Jugendarbeit

Man muss nicht einen Spielfilm diskutieren, analysieren und sezieren, damit er wirkt. Gute Filme sind halt deshalb gut, weil sie ihre eigene Sprache sprechen und darüber (oft) mehr transportieren, als durch eine nachträgliche Analyse.

Aber welche Filme sind wirklich gut? Am besten, Du entscheidest selbst. Vielleicht kann Dir diese Seite unserer Homepage etwas behilflich sein: José García, anerkannter Filmkritiker mit einer eigenen Site ( www.textezumfilm.de) hat uns freundlicherweise erlaubt, einige seiner Besprechung hier zu veröffentlichen, die anderen stammen von Stefan Rottbeck, einem engagierten Jugendlichen.

Für "Kritik an unserer Kritik" oder sonstige Anregungen sind wir immer dankbar; schreib einfach an den webmaster.

Theologische Rezension: Life of Pi hier.

Empfehlungen 2013 hier.

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Filmbewertung: Evelyn

Wertung: 3.0 von max. 5 Sternen
Regie: Bruce Beresford
Darsteller: Sophie Vavasseur, Pierce Brosnan, Niall Beagan, Hugh McDonagh, Mairead Devlin, Frank Kelly
Land, Jahr: D / IRE / USA / NL / GB 2002
Laufzeit: 91 Minuten
Genre: Drama
Publikum: alle
FSK: 0

Inhalt

"Evelyn" erzählt eine Familiengeschichte aus Irland Anfang der fünfziger Jahre: Evelyn heißt das kleine Mädchen, das am Weihnachtsmorgen die Mutter wegziehen sieht: Mrs. Doyle lässt ihren arbeitslosen Ehemann Desmond (Pierce Brosnan) und die drei kleinen Kinder zurück und verschwindet auf Nimmerwiedersehen. Wegen seiner Mittellosigkeit werden Desmond die Kinder entzogen: Die beiden Jungen landen im Heim, die kleine Evelyn wird in ein von Nonnen geleitetes Waisenhaus gesteckt.

Basierend auf Evelyns Erinnerungen erzählt der Film vom Kampf eines Vaters, der alles daran setzt, seine Kinder zurückzubekommen: Obwohl Desmond seine Trinksucht besiegt und Gelegenheitsarbeiten findet, um seine wirtschaftliche Lage zu verbessern, verweigert ihm der Staat das Sorgerecht. Mit Hilfe eines angesehenen Anwalts beginnt er einen erbitterten Rechtsstreit gegen den irischen Staat, bei dem es keinen Präzedenzfall gibt.

von JOSÉ GARCÍA - mit freundlicher Genehmigung des Autors - Quelle: www.textezumfilm.de

Kritik

Ein Meisterwerk ist "Evelyn" zwar sicherlich nicht - nicht nur, weil sich das Drehbuch zwischen Gerichtsfilm und Familiendrama nicht entscheiden kann. Darüber hinaus schiebt Regisseur Bruce Beresford allzu häufig die schöne, aber gefühlsbetonte irische Musik Stephen Endelmans in den Vordergrund, um den Zuschauer emotionell zu überwältigen. Der Film lässt jedoch erkennen, dass die Familie ein Herzensanliegen des "James Bond"-Darstellers Pierce Brosnan darstellt, der auch den Film mitproduzierte. Denn Brosnan musste nicht nur als Kind eine zerrüttete Familie erleben, als sein Vater Frau und Kinder verließ, sondern verlor auch noch in jungen Jahren seine erste Frau, die an Krebs starb.

Bemerkenswert nimmt sich in "Evelyn" außerdem die positive Sicht der Religion aus, was ebenfalls als persönliches Anliegen des praktizierenden Katholiken Brosnan zu werten ist. Entgegen Spielfilmen, die etwa Nonnen- und Priesterrollen ausschließlich negativ besetzen, zeigt "Evelyn" eine größere Realitätsnähe: Zwar kommt im Internat eine brutale Schwester vor, sie bleibt aber die Ausnahme. Die anderen Waisenhausschwestern zeichnen sich durch Fürsorge und echte Nächstenliebe aus.

Darüber hinaus zeugen die Figuren des Filmes von einem starken Glauben an Gott, der in den Aussagen der kleinen Evelyn, aber auch in der Erklärung ihres Vaters gipfelt, der die Heilige Dreifaltigkeit als Modell für die Liebe in der Familie stellt. Diese Sicht der Religion sowie die vielen humorvollen Passagen, die das Familiendrama erträglicher machen, wiegen die eingangs erwähnten Schwächen auf, so dass sich "Evelyn" als ein hoffnungsvoller Familienfilm herausstellt.

von JOSÉ GARCÍA - mit freundlicher Genehmigung des Autors - Quelle: www.textezumfilm.de