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Neue Site - empfehlenswert! Ein Ableger der Karl-Leisner-Jugend: aktueller, kürzer, frischer und moderner: www.gut-katholisch.de.

Kleine Gebetsammlung zum persönlichen Gebrauch

Diese kleine Gebetsamlung dient zunächst zum persönlichen Gebrauch. Vorformulierte Gebete helfen Dir, im persönlichen Gespräch mit Gott neue Gedanken zu finden und durch die Worte großer Beter selbst die eigenen Worte zu finden.

Aber auch in der Jugendarbeit können sie hilfreich sein: Beim persönlichen Gebet in der Gruppe (am Anfang oder Ende einer Stunde), in besonderen Situationen, immer dann, wenn sich ein Gebet empfiehlt, aber die Worte fehlen. Dazu kannst Du Dir aus dieser Sammlung und den Lieblingsgebeten der Kinder ein eigenes "Gruppengebetsheft" erstellen. Schau dazu auch in die "Gebetsammlung für unterschiedliche Anlässe".

Die Gebet hier sind bunt durcheinander gewürfelt: Alte Gebete, neue Gedanken, in Gedichtform oder frei gesprochen, von großen Heiligen oder Jugendlichen unserer Zeit - such Dir heraus, was Du zu Deinen Worten machen möchtest.

Manche Menschen wissen nicht...

Manche Menschen wissen nicht,
wie wichtig es ist, dass sie einfach da sind.

Manche Menschen wissen nicht,
wie gut es ist, sie nur zu sehen.

Manche Menschen wissen nicht,
wie tröstlich ihr gütiges Lächeln wirkt.

Manche Menschen wissen nicht,
wie viel ärmer wir ohne sie wären.

Manche Menschen wissen nicht,
dass sie ein Geschenk des Himmels sind.

Sie wüssten es,
würden wir es ihnen sagen.

(Paul Celan)

Ich habe keine Angst

Ich habe viel Freude am Leben.
Gott steht auf meiner Seite.
Mit den Menschen, die ich mag,
und mit Gott kann mir nichts passieren.

Worauf es doch ankommt, ist doch dass Gott mich mag
und dass ich andere lieben kann.
Und das kann mir keiner nehmen.
Keine Dunkelheit, keine Schuld,
keine Verachtung durch die Menschen,
keine Krankheit.
Nichts kann mich von Gott und von der Liebe,
von der Freude und vom Glauben trennen.

Natürlich macht mich das nicht unverletzlich,
und manchmal fürchte ich mich vor dem, was als nächstes kommt.

Aber wenn ich mich fürchte - bete ich.
So kann die Angst, die mich ab und zu überkommt,
immer wieder Gelegenheit zum Gebet sein.
Nichts, auch nicht die Angst, etwas zu verpassen,
kann mich von Gott trennen.
Ganz im Gegenteil,
je unsicherer ich bin, umso fester halte ich mich an Gott.

Bei ihm fühle ich mich sicher.
Er zeigt mir, wie schön es ist, zu lachen,
sich zu freuen,
Spaß zu haben
und für andere da zu sein.
Das Leben ist schön,
weil Gott es mir geschenkt hat.

Meine Fröhlichkeit soll ein Zeichen meines Dankes sein.

(Raffael de Blasi)

Ich danke allen, die meine Träume belächelt haben.
Ich danke allen, die meine Träume belächelt haben.
Sie haben meine Fantasie beflügelt.

Ich danke allen, die mich in ihr Schema pressen wollten.
Sie haben mich den Wert der Freiheit gelehrt.

Ich danke allen, die mich belogen haben.
Sie haben mir die Kraft der Wahrheit gezeigt.

Ich danke allen, die nicht an mich geglaubt haben.
Sie haben mir zugemutet, Berge zu versetzen.

Ich danke allen, die mich abgeschrieben haben.
Sie haben meinen Trotz geschürt.

Ich danke allen, die mich verlassen haben.
Sie haben mir Raum gegeben für Neues.

Ich danke allen, die mich verraten und missbraucht haben.
Sie haben mich erwachsen werden lassen.

Ich danke allen, die mich verletzt haben.
Sie haben mich gelehrt, im Schmerz zu wachsen.

Ich danke allen, die meinen Frieden gestört haben.
Sie haben mich stark gemacht, dafür einzutreten.

Ich danke allen, die mich verwirrt haben.
Sie haben mir meinen Standpunkt klar gemacht.

Vor allem aber danke ich all denen, die mich lieben, so wie ich bin.
Sie geben mir die Kraft zum Leben! Danke.

(Paulo Coelho)

Herr, mache mich zum Werkzeug Deines Friedens

Herr, mache mich zu einem Werkzeug deines Friedens,

dass ich liebe, wo man hasst;
dass ich verzeihe, wo man beleidigt;
dass ich verbinde, wo Streit ist;
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;
dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht;
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
dass ich Liebe entzünde, wo Finsternis regiert;
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.

Herr, lass mich trachten,
nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;
nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.

Denn wer sich hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben.

Amen.

(Franziskus zugeschrieben)

Um drei Dinge bitte ich

Herr, zeige mir die Möglichkeiten,
die Dinge zu verändern, die ich verändern kann,

und gib mir die Kraft,
die Dinge zu ertragen, die ich nicht ändern kann,

und gib mir die Weisheit,
eines vom anderen zu unterscheiden.

(aus Irland)

O Herr, ich gebe mich ganz

O Herr, ich gebe mich ganz in deine Hände.
Mache mit mir, was du willst.
Du hast mich für dich geschaffen.
Ich will nicht mehr an mich selber denken.
Ich will dir folgen. Was willst du, dass ich tun soll?
Geh deinen eigenen Weg mit mir.
Was du auch forderst, ich will es tun.

Ich opfere dir die Wünsche, die Vergnügungen,
die Schwächen, die Pläne, die Meinungen,
die mich von dir fernhalten und mich auf mich selbst zurückwerfen.

Mache mit mir, was du willst. Ich feilsche um nichts.
Ich suche nicht im Voraus zu erkunden, was du mit mir vorhast.
Ich will das sein, wozu du mich haben willst; ich will all das, wozu du mich machen willst.

Ich sage nicht: ich will dir folgen, wohin du gehst; denn ich bin schwach.
Aber ich gebe mich dir, dass du mich führst, gleich, wohin.
Ich will, dir im Dunkel folgen und bitte nur um Kraft für meinen Tag.

O Gott, du bist so wundervoll bei mir gewesen alle Tage meines Lebens.
Du wirst mich auch ferner nicht verlassen.
Ich weiß es, obschon ich keine Rechte vor dir habe.
Lass mich meinen Weg nicht gehen, ohne an dich zu denken.
Lass mich alles vor dein Angesicht tragen,
um dein ja zu erfragen bei jedem Wollen und deinen Segen für jedes Tun.

Wie die Sonnenuhr von der Sonne, so will ich allein bestimmt sein von dir.
So sei es, mein Herr Jesus Christus.
Ich gebe mich dir ganz.
Amen.

(Kardinal Newman + 1890)

Nichts soll dich ängstigen

Nichts soll dich verwirren,
nichts dich erschrecken.
Alles geht vorbei.
Gott allein bleibt der selbe.
Die Geduld erreicht alles.
Wer Gott hat, dem fehlt nichts:
Gott allein genügt

(Teresa von Avila)

Seele Christi

Seele Christi, heilige mich.
Leib Christi, erlöse mich.
Blut Christi, tränke mich.
Wasser der Seite Christi, wasche mich.
Leiden Christi, stärke mich.
O gütiger Jesus, erhöre mich.
Verbirg in Deinen Wunden mich.
Von Dir laß nimmer scheiden mich.
Vor dem bösen Feinde beschütze mich.
In meiner Todesstunde rufe mich.
Mit Deinen Heiligen zu loben Dich
In Deinem Reiche ewiglich. Amen.

(Ignatius von Loyola zugeschrieben)

Wachse in mir

Wachse, Jesus,
wachse in mir.
In meinem Geist, in meinem Herzen, in meiner Vorstellung, in meinen Sinnen.
Wachse in mir in deiner Milde, in deiner Reinheit,
in deiner Demut, deinem Eifer, deiner Liebe.
Wachse in mir mit deiner Gnade, deinem Licht und deinem Frieden.
Wachse in mir zur Verherrlichung deines Vaters, zur größeren Ehre Gottes. Amen

(Pierre Olivaint)

Deine Füße möchte ich Dir küssen

Deine Knie, Herr, will ich umfassen,
Dir sagen, wie lieb ich Dich hab.
In all meinem Tun und Lassen
bist Du mir Stütze und Stab.

Die Füße möcht ich Dir küssen
und beide Hände zumal;
für mich hast Du büßen müssen
am grausamen Todespfahl.

Laß mich waschen die blutigen Wunden,
die Menschenwut Dir einst schlug,
daß ich möge in ihnen gesunden
von Sündenfieber und Trug.

Laß den heiligen Leib mich umarmen,
der so kostbar mir und so lieb,
daß ich fühle, Herr, Dein Erbarmen,
welcher einst Dich zur Hingabe trieb.

So blickst Du vom Kreuz zu mir nieder,
ich lebe aus diesem Blick;
die Knie umfass ich Dir wieder
und Liebe schenkst Du zurück.

Hab Dank, mein gütigster Jesu,
für dieses Liebesgeschenk;
auch ich will Dich lieben, das weißt Du,
Deiner Wunden ich immer gedenk.

Ein Loblied will ich Dir singen
mit allen, die Du geheilt;
mich selber zum Ofer Dir bringen,
mein Leben, es sei Dir geweiht. Amen.

(E.M.)

Im Staub lieg ich vor Dir, mein Gott

Im Staub lieg ich vor Dir, mein Gott,
Mit ausgestreckten Armen.
Die Haltung Deines Sohnes -
Sie soll auch meine sein.
Das Kleine soll ich wie das Große tun;
Geringes nicht aus Hochmut stolz verachten,
Nicht überheben mich, wo Du demütig bist.

Im Staub lieg ich vor Dir, mein Gott,
Mit ausgestreckten Armen.
Wo mich der Feldherr ruft,
Will ich gehorsam sein.
Erst in mir selbst und dann auch außer mir
Die Bosheit durch die Güte zu besiegen,
Trägst Du, der Du am Kreuz gesiegt, mir täglich auf.

Im Staub lieg ich vor Dir, mein Gott,
Mit ausgestreckten Armen.
Die Stunde meines Leidens,
Ich will ihr nicht entfliehen.
Für mich, mein Heiland, gingst Du in den Tod;
Für mich trugst Du dein Kreuz, trugst Todesqualen,
Und noch im Tod will ich es danken Dir!

Im Staub lieg ich vor Dir, mein Gott,
Mit ausgestreckten Armen.
Du kennst mein Herz, die Sorge
Und Angst, die quälen mich.
Schenk Demut mir und Tapferkeit im Kampf
Und Glaubensmut, wenn meine Stunde kommet,
Daß durch den Tod hindurch das Leben ich gewinn.
Amen.

(E.M.)

Dialog mit dem auferstandenen Heiland

Mein Heiland, ach senk zu mir nieder
Deiner Augen seligen Trost
und nimm in die Arme mich wieder,
nimm ganz mich auf Deinen Schoß!

Ich halte dich, hab keine Sorgen!
Da dein irdisches Leben noch schlief
im Mutterschoß tief verborgen,
beim Namen ich dich schon rief.

O Heiland, wie sind Deine Hände
von blutigen Wunden so rot!
Wie grausam war doch Dein Ende,
wie groß Deine Seelennot!

Mein Kind, das sind deine Sünden,
die Wunde, die mich so schlug.
Für sie nur ließ ich mich binden;
für die Sünde die Marter ich trug.

O Heiland, ich seh' Deine Füße,
lange Nägel schlug man hinein!
Wie, wenn ich waschen sie ließe,
sie würden doch wieder rein!

Mein Kind, allein deine Tränen
der Reue waschen sie rein.
Nicht anderer Tun mußt du wähnen,
du selbst mußt der Büßende sein.

Der lieblichen Augen Schimmer
von Schweiß und Tränen getrübt!
Ach Heiland, so siehst Du mich nimmer,
vergißt wohl gar, daß es mich gibt!

Mein Kind, wie kannst du so sprechen!
Dein Unglaube, er macht dich blind.
Willst du den Trübsinn durchbrechen,
so werde nur wieder mein Kind!

So nimm meine dornige Krone,
die Nägel getrost nur ans Herz.
Denn was man mir tat zum Hohne,
mußt selber du fühlen im Schmerz.

Im Leiden nur keimet die Liebe,
die deine Sünde verdarb;
in des Mitleids köstlichem Triebe
ich einst diese Krone erwarb.

Auf daß du sie mittrügst voll Demut,
ihrer Dornen achtetest klein,
und nicht scheutest das Kreuz, wo mein Herzblut
entströmte als kostbarer Wein.

Es kommet der Tag, da zum Lohne,
dies Kreuz dir zum Siege gereicht;
da dein Haupt eine andere Krone
wird schmücken, die dieser nicht gleicht.

So laß denn, mein Heiland, mich finden
Bei Dir Vergebung und Ruh!
Tu ewig mich an Dich binden,
gib Mut mir und Glauben dazu.

So werd ich aus Dir neu geboren,
Du schenkst mir in Brot und in Wein
Dein Leben, das Du mir erkoren,
es soll meine Krone einst sein.

Und ich schau Deine Augen aufs neue
voll Freude nun, selig und klar;
was Du mir versprochen in Treue,
ich glaube es: ja, es ist wahr!

(E.M.)

Maria, meine liebste Mutter

Maria, meine liebste Mutter
gib mir dein Herz, so schön, so rein, so unbefleckt,
so voller Liebe und Demut,
damit ich wie du Jesus empfangen kann
und damit ich eile, ihn anderen zu bringen. Amen.

(Mutter Teresa)

Zu IHM

Ich trage sie zu IHM
die Last meines alten Kummers
ich zeige sie IHM
die Narben meiner Seele
ich erzähle IHM
von meinem alten Hass

ER hilft mir
diese alte Last zu tragen
ER gibt mir Trost
nimmt mich und meine Tränen an
ER begleitet mich, hilft mir
diesen Hass zu bändigen

ER zeigt mir
einen neuen Weg
ER gibt mir immer wieder
neue Möglichkeiten
ER schenkt mir die Gewissheit
irgendwo bei IHM geborgen zu sein

(M. Becker)

Vater unser,
du begleitest mich durch mein Leben,
ich glaube an Dich und daran,
daß meine Seele bei Dir ein Zuhause finden wird.
Bitte gib mir den Mut nach Deinen Geboten zu leben,
auch, wenn es manchmal schwierig ist.
Ich habe, was ich zum Leben brauche,
dafür danke ich Dir.
Hilf mir bitte aus den Fehlern die ich mache zu lernen
und hilf mir zu verzeihen.
Führe mich, wenn ich in Versuchung gerate
und hilf mir, das Böse zu erkennen.
Schenke mir und denen die mir am Herzen liegen
Deinen Segen,
sende Deinen Frieden im mein Herz.

(M. Becker)

Psalm 139 - In neuen Worten

Herr, mein Gott, mein Vater im Himmel,
wie schön, dass du mich siehst.
Du kennst mich.
Du siehst mich, wenn ich Angst habe,
du siehst mich, wenn ich mich verstecke
und nicht zugebe, was ich getan habe.
Du siehst mich, wenn ich allein bin und von großen Dingen träume
und von dem Leben, das vor mir liegt.
Wie gut, dass du mich siehst!
Ich kann ja keinen Schritt tun,
bei dem du mich nicht begleitest.
Ich kann kein Wort denken,
das du nicht hörst, ehe ich es ausspreche.
Wie in zwei großen Händen hältst du mich.
Ich bin darin geborgen wie ein Vogel im Nest,
und manchmal scheint mir, ich sei darin gefangen wie ein Vogel im Käfig.

Herr, manchmal ist mir unheimlich vor deiner großen Hand,
in der ich gefangen bin, und ich möchte ihr gerne entrinnen.
Ich denke über die große Welt nach,
über die künstlichen Monde, die die Menschen machen,
über die Raumschiffe, die in den Weltraum hinausjagen,
und denke mir, dass wir Menschen dich eigentlich nicht mehr nötig haben.

Aber während ich das denke, bist du um mich
und ich bin in deinen beiden großen Händen.
Ich denke manchmal auch, es habe eigentlich gar keinen Sinn, dass es mich gibt.
Dann habe ich dieses Leben satt und würde es gerne wegwerfen,
denn ich habe es mir nicht selber ausgesucht.
Aber ich weiß: Wenn ich mein Leben wegwerfe und zu den Toten komme,
dann begegne ich dort doch wieder dir
und ich bin wieder in deinen Händen gefangen
und bin weder meinen Aufgaben noch dir entflohen.

Manchmal träume ich vom großen Leben.
Ich träume davon,
reich oder schön oder mächtig zu sein,
so dass mich die Menschen sehen und bewundern und von mir reden.
Nicht nur die in meiner Straße,
sondern alle, alle Menschen in der ganzen Welt,
dann kommt es mir so dumm und klein vor,
das Leben, das ich führen soll, in dem es immer heißt:
Du sollst, du sollst nicht.
Du darfst, du darfst nicht.
Und ich möchte dem allen davonlaufen.

Aber ich weiß, das sind Träume.
Deine Hand ist starker.
Deine Hand hält mich fest in meiner Schule
oder in meiner Arbeit
oder in Deinem Hause,
und auf alle Fälle dort, wo meine kleinen Aufgaben sind.
Es ist gut, Herr, dass du mich festhältst.

Manchmal denke ich: Jetzt sieht mich niemand.
Kein Mensch sieht mich und auch du, Herr, bist nicht dabei.
Wenn es dunkel ist oder wenn die Vorhänge an meinem Fenster zugezogen sind.

Und doch weiß ich, wie dumm es ist, zu meinen,
dass du, Gott das Tageslicht brauchst oder eine Lampe, um mich zu sehen,
als ob du Augen hättest wie ein Mensch.

Aber es ist gut, Herr, dass du mich siehst.
Wie sollte ich leben können, wenn du nicht auf mich acht hättest,
wenn du mit deinen großen Händen und mit deiner Liebe
nicht immer und überall um mich her wärest?

Wenn ich mich selbst betrachte und meine Hand ansehe
oder im Spiegel mein Gesicht oder meine Gestalt,
dann weiß ich: Das alles hast du gemacht. Es ist gut, das zu wissen.

Ich weiß nichts davon,
was mit mir geschehen ist, als ich klein war,
als ich noch nicht gehen und noch nicht sprechen konnte.
Ich weiß auch nicht, wie es zuging, dass ich im Leib meiner Mutter wuchs.
Auch das hast du getan.
Aus deinen guten und großen Gedanken bin ich entstanden.
Gib mir Ehrfurcht in mein Herz und in meine Gedanken.
Ehrfurcht vor dem Leibe, in dem meine Mutter mich getragen hat,
und Ehrfurcht vor deinen geheimnisvollen Gedanken.
Denn ich möchte dir danken für alles, was du mir gegeben hast,
für meinen Leib, für Geist und Seele,
für meine Geschicklichkeit und meine gesunde Kraft.

Ich möchte dir für vieles andere mehr danken.
Ich danke dir, dass du meinen Weg bestimmt hast
und nicht der Zufall, nicht die Sterne, die die Leute um mich her befragen,
auch nicht die fremde Macht, die wir das Schicksal nennen.
Ich danke dir für jeden Tag, den ich erlebe, denn er kommt aus deiner guten Hand.
Ich bitte dich, mein Gott, hilf mir, dass ich mich nicht beklage,
weil ich nicht so begabt,
nicht so schön
oder nicht so gesund bin wie andere.
Lass mich dankbar sein, dass du mich so gemacht hast, wie ich bin,
lass mich dankbar sein und dich preisen.

(Autor unbekannt)

Unruhig ist unser Herz

Herr, du bist groß und hoch zu loben;
groß ist deine Macht,
deine Weisheit ist ohne Ende.
Und dich zu loben wagt der Mensch,
ein winziger Teil deiner Schöpfung,
der Mensch, der dem Tod verfallen ist,
der weiß um seine Sünde und weiß,
dass du dem Hoffärtigen widerstehst;
und dennoch, du selbst willst es so:
wir sollen dich loben aus fröhlichem Herzen;
denn du hast uns auf dich hin geschaffen,
und unruhig ist unser Herz,
bis es Ruhe findet in dir.

(Augustinus)

Ich vergebe

Ich vergebe die Tränen, die sie mich haben vergießen lassen.
Ich vergebe das Leid und die Enttäuschungen.
Ich vergebe begangenen Verrat und Lügen.
Ich vergebe Verleumdungen und Intrigen.
Ich vergebe Hass und Verfolgung.
Ich vergebe die Schläge, die mich verletzt haben.
Ich vergebe die zerstörten Träume.
Ich vergebe zerstörte Hoffnungen.
Ich vergebe Lieblosigkeit und Eifersucht.
Ich vergebe Gleichgültigkeit und Böswilligkeit.
Ich vergebe Ungerechtigkeit im Namen der Gerechtigkeit.
Ich vergebe Zorn und Misshandlungen.
Ich vergebe Vernachlässigung und Vergessen.
Ich vergebe der Welt mit all ihren Übeln.

Ich will und werde imstande sein zu lieben,
alle Lieblosigkeit zum Trotz.
Ich will und werde imstande sein zu geben,
auch wenn ich nichts mehr habe.
Fröhlich zu arbeiten, auch inmitten aller Widrigkeiten.
Helfend die Hand auszustrecken, selbst wenn
ich allein und verlassen bin.
Tränen anderer zu trocknen, auch wenn ich
selbst traurig bin.
Zu glauben, auch wenn niemand an mich glaubt.

(Paulo Coelho)

Du kommst mir zuvor

Ich machte mich auf den Weg zu dir,
doch schon sah ich, du kamst mir entgegen.
Ich wollte dir sagen: Ich liebe dich, doch schon hörte ich dich flüstern:
Du bist mir lieb.
Ich wollte dich um Vergebung bitten,
doch ich erfuhr, du hattest mir längst vergeben.
Ich wollte dich "Vater" nennen, doch ich hörte dich rufen: "Mein Kind!"
Ich verlangte danach, in dir zu leben, doch ich entdeckte, du lebst in mir.

Mein Gott, ich werde nie der erste sein.
Liegt darin mein Glück verborgen?
Du kommst mir immer zuvor, um mir nachzugehen.

(Autor unbekannt)

Ein Priester soll sein...

Gebet eines Priesters - Gebet für die Priester

Ein Priester muß sein
Ganz groß und ganz klein,
Vornehmen Sinn's
Wie aus Königsgeschlecht,
Einfach und schlicht
Wie ein Bauernknecht;
Ein Held, der sich selbst bezwungen,
Ein Mensch, der mit Gott gerungen;
Ein Quell von heiligem Leben,
Ein Sünder, dem Gott vergeben;
Ein Herr dem eignen Verlangen,
Ein Diener der Schwachen und Bangen;
Vor keinem Großen sich beugend,
Zu dem Geringsten sich neigend;
Ein Schiller von seinem Meister,
Ein Führer im Kampf der Geister;
Ein Bettler mit flehenden Händen,
Ein Herold mit goldenen Spenden;
Ein Mann auf den Kampfesstätten,
Ein Weib an den Krankenbetten;
Ein Greis im Schauen,
Ein Kind im Trauen;
Nach Höchstem trachtend;
Das Kleinste achtend;
Bestimmt zur Freude,
Vertraut dem Leide,
Weitab vom Neide:
Im Denken klar,
Im Reden wahr;
Des Friedens Freund,
Der Trägheit Feind;
Feststehend in sich –
Ganz anders als ich.

(aus einer mittelalterlichen Handschrift)

Wenn keiner da ist

Wenn keiner da ist,
der dich in den Arm nimmt,
dann ist Gott da.
Gott ist immer da.
Er nimmt dich in den Arm,
wenn du Trost und Wärme brauchst.

Wenn keiner da ist,
der dich so mag, wie du bist,
dann ist Gott da.
Gott ist immer da.
Er liebt dich so wie du bist,
weil du es wert bist, geliebt zu werden.

Wenn keiner da ist,
der dir hilft,
dann ist Gott da.
Gott ist immer da.
Er hilft dir jederzeit,
egal was los ist.

Wenn keiner da ist,
und du ganz alleine bist.
dann ist Gott da.
Gott ist immer da.
Er leistet dir Gesellschaft
und lässt dich nicht allein.

Wenn keiner da ist,
und du keine Freunde hast,
dann ist Gott da.
Gott ist immer da.
Er ist dein treuer Begleiter,
der dich nie im Stich lässt.

Wenn keiner da ist,
und du große Angst hast,
dann ist Gott da.
Gott ist immer da.
Er hält deine Hand
und nimmt dir die Angst.

Wenn keiner da ist,
und dir die Decke auf den Kopf fällt,
dann ist Gott da.
Gott ist immer da.
Er hält schützend seine Hände über dich
und passt auf dich auf.

Gott ist immer da,
Er lässt dich nie alleine und beschützt dich.
Er nimmt dich in den Arm und passt auf dich auf.
Er hilft dir immer und überall.
Er ist dein treuster Begleiter, der dich so mag wie du bist.
Auf Gott kannst du dich verlassen.

(Annja Teschers)

Psalmen - einmal anders gebetet

Was ist das eigentlich für ein Quatsch, an Gott zu glauben? Heute ist mal wieder so ein Tag, an dem es mir unsinnig erscheint. Die Idee Gott kommt mir wie ein sehr emotionaler Wunschgedanke vor. Klar wäre es schön, wenn es eine allmächtige Kraft gebe, die Ursache allen Lebens ist. Dann wäre so vieles einfacher. Ich kann Gott für mein Leben verantwortlich machen. Ich kann mich ihm hingeben. Und wenn ich etwas mal nicht verstehe, ist das eben Gottes Wirken. Ich habe etwas, an das ich mich halten kann, wenn es mir schlecht geht. Und wenn mir dann doch mal Glück widerfährt, kann ich wenigstens sagen: Das habe ich mir verdient. Oder : Gott hat mir das geschenkt. Der Zufall würde meine Freude trüben. Aber mal ehrlich, Gott ist mir doch am nächsten, wenn es mir schlecht geht. Das kommt mir so falsch vor. Und wo ist er denn, der barmherzige Gott?

Der Herr hat Himmel und Erde gemacht,
das Meer und alle Geschöpfe;
er hält ewig die Treue.
Recht verschafft er den Unterdrückten, den Hungernden gibt er Brot;
Der Herr befreit die Gefangenen. - Psalm 146

Ich will jetzt gar nicht von irgendwelchen Hungersnöten oder Umweltkatastrophen schreiben. Aber warum müssen sich Menschen einsam fühlen? Warum gibt es diesen Schmerz der Einsamkeit? Wie war das noch bei Adam und Eva? Wir haben uns selbst dafür entschieden? Das macht doch alles keinen Sinn. Ok. Wir haben die Freiheit, uns für Gut und Böse zu entscheiden. Aber wer entscheidet sich schon dafür, einsam zu sein. Warum spüren wir Gott nicht mit jedem Atemzug? Warum ist unsere Seele nicht von seiner Liebe durchdrungen?

Ich breite die Hände aus und bete zu dir;
Meine Seele düstet nach dir wie lechzendes Land.
Herr, erhöre mich bald,
denn mein Geist wird müde. - Psalm 143

Ich bemühe mich an jedem Tag, mit Gott durch das Gebet in Verbindung zu treten. Ich habe Sehnsucht nach ihm. Sehnsucht nach einer Liebe, die mich so annimmt, wie ich bin. Mit allen meinen Fehlern und Schwächen. Manchmal gibt es einen kurzen Moment in meinem Leben, da scheine ich Gottes Herrlichkeit zu spüren. Doch wann ist das?
Es geschieht, wenn Menschen mir gegenübersitzen, die ehrlich zu mir sind. Wenn Menschen mir von ihrem wahren Selbst erzählen und mich daran teilhaben lassen. Dann fühle ich mich nicht mehr so allein. Doch was ist das? Ist das Liebe? Ist das Gott? 

Nicht länger nennt man dich „Die Verlassene"
Und dein Land nicht mehr „Das Ödland",
sondern man nennt dich „Meine Wonne"
und dein Land „Die Vermählte".
Wie der Bräutigam sich freut über die Braut,
so freut sich dein Gott über dich. - Jes 61

Wenn ich auf dem freien Feld stehe und die Sonne in mein Gesicht scheint, dann fühle ich mich frei. Aber gleichzeitig geborgen, obwohl weit und breit kein Mensch zu sehen ist. Ich spüre dann, dass ich mit dem Universum auf unsichtbare Weise verbunden bin. Da muss eine Kraft sein, die alles zusammenhält. Oder ist das Einbildung?
Wenn ich Musik höre, die meinen Körper durchfährt und sie mich alles vergessen lässt, dann bin ich eins mit der Welt. Bin glücklich und denke an Gott. Aber kann das Gottes Liebe sein? 

Denn du hast die Worte meines Mundes gehört,
deinen Namen und dein Wort über alles verheerlicht.
Du hast mich erhört an dem Tag, als ich rief;
du gabst meiner Seele große Kraft. - Psalm 138

Ist das alles nicht nur ein unglaublicher Schwindel? Ein Hirngespinst, mit dem sich die Menschen trösten? Woran kann ich meinen Glauben festmachen? Wenn ich mein Leben Gott widmen will, oder er zumindest eine große Rolle spielen soll, dann muss es etwas geben, an das ich mich halten kann. Was kann das sein?

Das Opfer, das Gott gefällt ist ein zerknirschter Geist,
ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz
wirst du, Gott, nicht verschmähen. - Psalm 51

Eigentlich müsste ich doch einfach auf Gott vertrauen. Nur der Glaube an ihn, ohne Beweise, macht mich heil. Aber das ist so schwer, mein Gott. Ich will Ja sagen zu Dir. Aber was geschieht dann? Wird sich mein Leben verändern? Ich weiß es nicht.

Ich schenke euch ein neues Herz
Und lege einen neuen Geist in euch.
Ich nehme das Herz aus Stein aus eurer Brust
Und gebe euch ein Herz von Fleisch. -
Ez 36

Vielleicht sollte ich es einfach wagen..... Amen.

Entsündige mich mit Ysop,
dann werde ich rein;
wasche mich, dann werde ich weißer als Schnee.
Erschaffe mir, Gott ein reines Herz
Und gib mir einen neuen beständigen Geist! - Psalm 51

Was ist das Gott, was Du von mir erwartest? Ich spüre, in meinem Leben muss sich etwas ändern. Ich verliere den Kontakt zu Dir. Immer weniger Zeit schenke ich Dir, immer seltener bist Du in meinen Gedanken. Mein Gott, ich muss mich entscheiden. Ich weiß nicht, ob ich an Dich glaube. Ich hoffe auf Dich, ja.

Ich hoffe auf den Herrn, es hofft meine Seele,
ich warte voll Vertrauen auf sein Wort.
Meine Seele wartet auf den Herrn
Mehr als die Wächter auf den Morgen. - Psalm 130

Aber was ist das für ein Hoffen. Ist es nicht einfach nur Verzweiflung? Und Angst? Angst, sonst auf sich selbst gestellt zu sein und das Leben allein nicht zu meistern? Ich brauche Dich Gott! Aber heißt das, dass es Dich gibt? Nein, das bedeutet nichts. Ich suche. Das ist was der Mensch sein Leben lang tut: Suchen. Aber nach was? Suche ich wirklich Dich, mein Gott? Oder suche ich nur mich selbst. Will ich nur meine Bedürfnisse befriedigen? Ich möchte glücklich sein. Doch, was macht mich wirklich glücklich? Was lässt mich im tiefsten Winkel meines Herzens zufrieden sein? Ein schönes Haus, tolle Klamotten, ein perfekter Körper, ein Auto, gute Leistungen, Geld, Anerkennung? Nein. Das ist es alles nicht. Wirklich glücklich bin ich doch nur, wenn ich geliebt werde. Und da stehen materielle Dinge mir sogar oft im Weg. Sie distanzieren mich von den wahren Menschen. Sie lenken ab, von dem, was wirklich liebenswert ist. Und das ist die Fähigkeit, füreinander da zu sein. Wenn ich weiß, es gibt einen Menschen, der an mich denkt, egal, ob wir zusammen sind oder nicht, dann fühle ich mich sicher. Liebe ist, immer für den anderen da zu sein, zu wissen, wann er einen braucht und „sich selbst mal ganz zurück zu nehmen". Das Tollste ist, sich mit Blicken zu verstehen und das Gleiche zu denken; wenn man sich so vertraut ist, dass man sich im Geiste verbunden fühlt; wenn beide wissen: „Wir gehören zusammen!" Das ist das schönste Gefühl der Welt!

Du hast mir die Freunde und Gefährten entfremdet;
Mein Vertrauter ist nur noch die Finsternis. - Psalm 88

Herr, schenke mir die Gabe, lieben zu können. Ich will mir Mühe geben, andere Menschen nicht zu verletzen und mehr auf ihre Seele zu achten. Denn wirklich lieben, kann ich nur mit Deiner Hilfe. Nur durch Dich kann ich wahrhaft menschlich sein. Du bist der Ursprung all meiner Liebe. Darum:

Verlass mich nicht, Herr.
Halte an mir fest.
Bleibe in mir,
damit ich auch in Dir sein kann.

(Verena Hartmann)

Danke

Danke
für die Blumen in meinem Garten
sie erfreuen mich
mit ihrer Blüte und ihrem Duft

Danke
für die Freunde die ich habe
sie schenken mir Vertrauen
geben mir Kraft und Zuversicht

Danke
für die Liebe die ich in mir habe
sie wächst und kommt zu mir zurück
wenn ich sie verschenke

Danke
für die Bank unter einem Baum
dort finde ich die Ruhe die ich brauche
und kann Kraft für den Alltag tanken

Danke
für die Nachbarn die mir die Hand reichen
gerade, wenn es schwierig wird
sind sie für mich da

Danke
für das Verständnis das du mir gibst
deine Toleranz, deine Vergebung
ich bin ein Mensch und mache Fehler

Danke
DU begleitest mich auf meinem Weg
gibst mir dann Hoffnung
wenn ich aufgeben will

Danke
für die schönen Dinge in meinem Leben
und für die Schwierigkeiten
daran kann ich wachsen

Danke
dafür, daß ich so viele Gründe
zur Dankbarkeit habe
irgendwie fühle ich mich reich beschenkt .

Ein Freund

Ich wünsche dir einen Freund, der Zeit für dich hat
und der zu dir hält, auch wenn du die Hoffnung verloren hast,
der zu seinem Wort steht
und dich nicht fallen lasst, wenn du ihn brauchst.

Ich wünsche dir einen Freund, der dir wirklich zuhört
und der deine Gedanken und Gefühle akzeptieren kann,
ohne dich mit Ratschlagen zu überschütten;
der aber auch wahrhaftig und offen und ehrlich ist
und der fähig ist, dir Kritik so zu sagen,
dass sie dich nicht verletzt, sondern weiterhilft.

Ich wünsche dir einen Freund,
der nicht neidisch ist auf das, was dir im Leben gelingt,
sondern der sich mit dir freuen
und dein Glück mit dir teilen kann,
der dich aber auch in deinen Misserfolgen nicht im Stich lasst
und sich nicht zurückzieht vor dem,
was schwierig und unbequem ist an dir.

Ich wünsche dir einen Freund, der gern mit dir zusammen ist
und deine Nähe teilen mag,
der aber auch deine Grenzen achtet
und das richtige Maß an Distanz wahren kann.

Ich wünsche dir,
dass auch du anderen ein solcher Freund sein kannst.

(Autor unbekannt)

Wie arm wäre ich!

Wenn ich ein sehr intelligenter Mensch wäre
und viele Dinge in dieser Welt erklären könnte,
doch deine Welt mir verschlossen bliebe, Gott,
wie beschränkt wäre mein Wissen!

Wenn ich einen Blick dafür hätte,
wie man Geld am besten investiert,
um Reichtum und Wohlstand zu erlangen,
und dabei blind wäre für den unschätzbaren Reichtum
des Evangeliums,
wie arm wäre ich dann!

Wenn ich hellhörig wäre,
und genau wüsste, was die Leute denken und reden,
und so immer auf dem Laufendem wäre,
aber kein Ohr hätte für das Wort,
das du zu mir sprichst, Gott,
was für eine taube Nuss wäre ich dann!

Wenn ich ein guter Sportler wäre,
und meine Kondition jeden Tag trainieren würde,
um Bestleistung bringen zu können,
doch gleichzeitig auf dem Weg zu dir, Gott,
auf der Stelle treten würde,
wie ziellos wäre mein Leben!

Wenn ich ein glänzender Redner wäre,
und die Leute begeistern könnte mit meinen schönen Gedanken,
bei dem Versuch jedoch, mit dir zu sprechen, Gott,
mir die Worte fehlten und ich verstummen würde,
weil mir das Beste nie etwas bedeutet hatte,
wie mangelhaft blieben letztlich all meine großen Gedanken,
Worte und Reden !

Ohne dich, Gott,
bleibt der tiefste Sinn meines Lebens auf der Strecke!

(Autor unbekannt)

Ein Herzens-Gebet

Herr, wenn ich einsam bin,
schaffe in mir ein frohes Herz,
das deine Gegenwart fühlt.

Herr, wenn ich erschöpft bin,
schaffe in mir ein zuverlässiges Herz,
das mich an den Sinn des Lebens erinnert.

Wenn ich leide,
schaffe in mir ein geduldiges Herz,
das die Schwierigkeit schweigend erträgt.

Wenn ich versucht werde,
schaffe in mir ein festes Herz,
das gegen die Versuchung ankämpft

Wenn ich schuldig geworden bin,
schaffe ein in mir ein glaubendes Herz,
das deine Vergebung empfängt.

Wenn ich mit Wohlstand gesegnet bin,
schaffe in mir ein großzügiges Herz,
das deinen Gaben mit Armen teilt.

Wenn ich mit anderen zusammen bin,
schaffe in mir ein mutiges Herz,
das sich nicht scheut,
ein Zeuge des Evangeliums zu sein.

(Autor unbekannt)

Die 14 Engel

Vierzehn Englein bei mir steh´n.
Zwei zu meiner rechten,
zwei zu meiner linken,
zwei zu meinem Haupte,
zwei zu meinen Füßen,
Zweie die mich decken,
Zweie die mich wecken,
Zweie die mich führen in das himmlische Paradies.
Amen.

(Adelheid Wette, aus der Oper "Hänsel und Gretel" von Engelbert Humperdinck)

Schutzengelgebet

O heiliger Engel! Du bist von meiner Geburt an mein Beschützer. Dir übergebe ich heute mein Herz; gib es meinem Heiland, dem es allein gehören soll. Du bist mein Beschützer im Leben. Sei auch mein Tröster im Tode!
Stärke meinen Glauben, festige meine Hoffnung, entzünde in mir die göttliche Liebe! Erlange mir, daß mich das vergangene Leben nicht ängstige, das gegenwärtige nicht beunruhige, das künftige nicht erschrecke! Stärke mich im Todeskampf, ermuntere mich zur Geduld, erhalte mich im Frieden! Erwirke mir die Gnade, daß meine letzte Speise das Brot der Engel sei; meine letzten Worte: Jesus, Maria, Josef; mein letzter Atemzug ein Hauch der Liebe und deine Gegenwart mein letzter Trost sei. Amen.

(Hl. Franz von Sales)

Mutter mit dem Jesuskind

Mutter mit dem Jesuskind,
Mutter du vom guten Rat,
Da wir keinen Weg mehr finden,
Zeig´ uns du den rechten Pfad!
In deine lieben Hände
Leg´ ich meine ohne Bangen,
Nimm du mich mit,
Du kennst den Weg, den ER gegangen.
Es hat ihm niemals je gebrannt
Ein Herz so wie das deine,
Und keine Liebe hat erkannt
Wie du die seine!
Und seine unermess´ne Pein
Hat niemand so empfunden,
Du trugest tief im Herzen Dein
All seine Wunden!
Du warest, Mutter, ihm zur Seit´,
Der wankend schritt in Banden,
Und hast in namenlosem Leid
Am Kreuz gestanden.
Dir legten sie ihn in den Schoß,
In Weh und bitt´rem Klagen,
Entstellt und blutig, nackt uns bloß,
Den du getragen.
Und drum in deine Hände
Leg´ ich meine ohne Bangen,
Nimm du mich mit,
Du kennst den Weg, der ER gegangen!

(Autor unbekannt)

Ein Mutterherz habe ich gefunden

Ein Mutterherz hab´ ich gefunden!
So rein und mild, so gut und treu!
Es schlägt für mich zu allen Stunden
Und täglich bitte ich aufs neu:
O Mutter, o verlaß mich nicht,
Bis mir das Aug´ im Tod einst bricht!
Erblüht an meinem Lebenswege
Ein Freudenblümlein, still und schlicht,
Dann bring´ich´s ihr, daß sie es segne,
Und bitt´ mit Kindeszuversicht:
O Mutter, o verlaß mich nicht,
Bis mir das Aug´ im Tod einst bricht!
Und quälen Kummer mich und Sorgen,
Daß ich nicht weiß, wo aus, wo ein,
Ich bin doch sicher und geborgen,
Die Mutter läßt mich nicht allein.
Die Mutter, sie verläßt mich nicht.
Bis mir das Aug´ im Tod einst bricht!
Und wird´ ich einst im Tode ringen,
Wenn niemand mir zur Seite steht,
Dann wird die Mutter Hilf´ mir bringen,
Weil kindlich ich so oft gefleht:
O Mutter, o verlaß mich nicht,
Bis mir das Aug´ im Tod einst bricht!

(Autor unbekannt)

Das Fernsehgebet

Allmächtiger Gott, du willst, daß wir die Errungenschaften der Technik weise und verantwortungsvoll gebrauchen.
Segne alle, die für die Medien arbeiten, damit sie der Wahrheit, der Gerechtigkeit und der wahren Freude dienen.
Uns aber hilf, im Gebrauch der Medien maßvoll und kritisch zu bleiben, damit wir die innere Freiheit und das Wissen um deine Gegenwart nicht verlieren.
Darum bitten wir durch Christus unseren Herrn.
Amen.

(Autor unbekannt)

Gebet für die Priester

Jesus, ewiger Hoherpriester, bewahre deine Priester im Schutze deines heiligsten Herzens. Laß sie wachsen in der -Liebe und Treue zu Dir. Schütze sie vor der Ansteckung der Welt. Gib ihnen mit der Wandlungskraft über Brot und Wein auch die Wandlungskraft über die Herzen.
Segne ihre Arbeit mit reichlicher Frucht, und schenke ihnen dereinst die Krone des ewigen Lebens.
Maria, du gute Mutter der Priester, erbitte uns heilige Priester, heilige Ordensleute und heilige Familien.
Nimm sie alle unter Deinen besonderen Schutz. Maria, Königin der Apostel, führe alle Berufenen zum heiligen Priestertum.
Maria, du Mutter der Seminaristen, erwirke ihnen Gnade und Beharrlichkeit.
Maria Schmerzensmutter, führe mit gütiger Mutterhand die verirrten Priester zum guten Hirten zurück.
Opfere dem ewigen Vater das kostbare Blut deines Sohnes auf für die leidenden Priester im Fegfeuer, und führe sie durch die heiligen Engel in den Himmel ein.

(Dr. Rudolf Graber)

Gebet um Berufungen

Heiliger Vater, schau auf diese unsere Menschheit, die ihre ersten Schritte auf dem Weg des dritten Jahrtausends unternimmt.
Ihr Leben ist noch stark gezeichnet vom Hass, von der Gewalt, von der Unterdrückung.
Doch der Hunger nach Gerechtigkeit, Wahrheit und Gnade findet noch immer Raum im Herzen von so vielen, die auf den warten, der das Heil bringt, das du bereitet hast durch deinen Sohn Jesus Christus.
Es braucht mutige Verkünder des Evangeliums, selbstlose Diener der leidenden Menschheit.
Wir bitten dich, sende deiner Kirche heilige Priester, die dein Volk heiligen durch die Mittel deiner Gnade.
Sende zahlreiche Ordensmänner und Ordensfrauen, die deine Heiligkeit inmitten der Welt sichtbar machen.
Sende in deinen Weinberg heilige Arbeiter, die arbeiten mit dem Feuer der Liebe und die, getrieben vom Heiligen Geist, das Heil Christi bringen bis an die äußersten enden der Erde.
Amen.

(Papst Johannes Paul II.)