«Glauben ist Beziehung.
Beziehung ist alles!» - Beim Weltjugendtag 2005 in Köln
wurde zum ersten Mal die Katechese "Glaube ist Beziehung"
gehalten, mit dem Zusatz "...und Gebet ist Beziehungspflege".
Seitdem wurde die Katechese immer wieder angefragt, live gehalten und
jedesmal erweitert. Denn wer einmal erkannt hat, dass "Glauben"
mehr ist als nur ein System von Wahrheiten, sondern eine Beziehung,
der kann gar nicht mehr aufhören, weitere Entdeckungen in diese
Richtung zu machen.
Und so ist die Katechese angewachsen, größer und immer umfassender
geworden. Inzwischen umfasst sie fast alle Themen unseres Glaubens,
von der Menschwerdung, der Erlösung, der Sakramente hin bis zum
Gebet. In vielen Katechesen unserer Seite findet sich der Beziehungsgedanke
wieder; selbst bei strittigen Themen wie Zölibat und Frauenpriestertum
liegt darin der entscheidende Zugang.
Nun musst Du aber nicht alle Katechesen unserer Seite (mittlerweile
sind es über 160!) daraufhin durchforsten: Wir bieten Dir hier
eine Zusammenfassung an, die zwar den Umfang einer jeden Katechese sprengt
- und doch noch vieles nur kurz erwähnt.
Diese MEGA-Katechese kannst Du online
lesen (sie ist aber wirklich sehr lang!); einfacher dürfte
es sein, sie als
pdf herunterzuladen. Demnächst bieten wir sie auch als kleines
Büchlein an (in Vorbereitung).
Dann haben wir uns dem Thema "Gebet" ganz grundsätzlich
genähert. Daraus sind vier Katechesen entstanden, die zwar auf
einander aufbauen, aber auch unabhängig gelesen werden können:
«Das persönliche
Gebet - Gebet I» - Das persönliche Gebet geschieht normalerweise
im Verborgenen. Im Gegensatz zum gemeinschaftlichen Beten kann jeder
Beter über Inhalt, Form und Ausrichtung des Gebets selbst entscheiden.
Das bedeutet eine große Freiheit.
Nicht nur deshalb wird das persönliche Gebet oft als eigentliches
Gebet bezeichnet, während das gemeinschaftliche Gebet im Verruf
steht, floskelhaft zu sein, vorgefertigte Formulierungen nur herunterzuleiern
oder zumindest nicht wirklich zu füllen. Vorgefertigte Gebete neigen
angeblich dazu, die unbegrenzten Möglichkeiten des persönlichen
Gebetes einzudampfen. Ein auswendig gelerntes Gebet sei wie eine Schablone,
in die wir unsere Beziehung zu Gott einpassen müssen. So sagt man.
Leider wird die Freiheit des persönlichen Gebets aber gar nicht
genutzt. Obwohl niemand uns von außen einschränkt, fehlt
uns im Innern die Anregung zur Weite. Oft besteht unser Gebet doch nur
aus wenigen, oft immer gleichen Inhalten. Ja, sogar unsere Formulierungen
schleifen sich ein und wiederholen sich. Da kann es geschehen, dass
das persönliche Gebet verkümmert, als langweilig und nutzlos
empfunden wird und dann irgendwann ganz aufgegeben wird.
Das muss nicht sein!
«Das gemeinschaftliche
Gebet - Gebet II.» - Das gemeinschaftliche Gebet hat keinen
guten Ruf. Da man aus praktischen Gründen zum gemeinsamen Beten
meist vorformulierte Gebete verwendet, entsteht nämlich bei vielen
der Eindruck, nicht wirklich authentisch zu beten. Manchmal hat man
sogar selber das Gefühl, nur Worte mitzusprechen, ohne innerlich
wirklich beteiligt zu sein. (Besonders extrem scheint dies beim Rosenkranzgebet
zu sein. Das ständige Wiederholen der immer gleichen kurzen Gebete
ist für einige das von Jesus geschmähte «Plappern der
Heiden».)
Ich gebe zu: Das persönliche Gebet, frei und mit ganzem Herzen,
ist die Grundvoraussetzung für jedes Gebet. Selbst die Anbetung
- die Königsdisziplin des Gebets - baut auf dem persönlichen
Gebet auf (dazu dann mehr in der dritten Katechese).
Dennoch möchte ich in dieser zweiten Katechese (die erste handelte
vom persönlichen Gebet) Werbung für das gemeinschaftliche
Gebet machen. Dabei handelt es sich nämlich nicht nur um eine möglichst
zu überwindende Vorstufe zum persönlichen Gebet oder zur Anbetung,
sondern um eine bleibende Stütze und Bereicherung der eigenen Gebetszeiten.
«Der Unterschied zwischen
Anbetung und Gebet - Gebet III» - Es gibt einen immerwährenden
Streit mit einigen Evangelikalen, die der katholischen Kirche Götzendienst
vorwerfen, weil diese angeblich Maria, Engel, Heilige und Verstorbene
anbeten würden. Dass Anbetung allein Gott gebührt, sieht die
katholische Kirche zwar genauso wie unsere Freunde bei den Evangelikalen.
Wir Katholiken unterscheiden allerdings zwischen dem Gebet auf der einen,
und der Anbetung auf der anderen Seite:
Beten können wir zu Maria, unseren lieben Verstorbenen, den Heiligen
und den Engeln (und auch zu Gott). Anbetung dagegen ist allein Gott
vorbehalten. - Im Gespräch mit denen, die uns eine verwerfliche
Anbetung von Geschöpfen vorwerfen, hilft diese Unterscheidung leider
wenig. Viele Evangelikale (aber auch einige ganz normale Protestanten)
halten diese Unterscheidung für unbiblisch und künstlich.
Sie vermuten dahinter eine Ausrede, um das (angeblich unbiblische) Gebet
auch zu den Geschöpfen im Jenseits zu rechtfertigten. Bei ihnen
gilt: «Sprechen» können wir mit den Lebenden hier auf
Erden, «beten» nur zu Gott.
Es gibt noch weitere Gründe, warum Protestanten das Gebet zu
den Heiligen und Verstorbenen ablehnen. Würden wir uns über
den großen Unterschied zwischen Gebet und Anbetung verständigen,
wären diese immer noch dagegen, Gebete an Verstorbene zu richten.
Auch das wird Thema eines Kapitels dieser Katechese sein.
Deshalb ist es sinnvoll, der Unterscheidung zwischen Gebet und Anbetung
eine ganze Katechese zu widmen. Es wird sich herausstellen, dass es
dabei weniger um die deutliche Unterscheidung der beiden Gebetsweisen
geht, sondern vor allem um eine Rechtfertigung des Gebetes überhaupt.
«Die Anbetung - Gebet
IV» - Gebet und Anbetung sind nicht zwei ganz verschiedene
Dinge; beides gehört zum Grundbestand der katholischen Frömmigkeit.
Und doch ist der Unterschied zwischen beten und anbeten so groß,
dass die Leugnung des Unterschiedes - laut dem Evangelium - dem Teufel
in den Mund gelegt wird (Lk 4,7.8). Heftig.
Über den Unterschied zwischen beiden haben wir in der vorangegangenen
Katechese (Gebet III) nachgedacht. Über die Frage, was denn Anbetung
nun ist, möchte ich in dieser Katechese nachdenken. Klar ist erst
einmal nur: Die Anbetung ist allein Gott vorbehalten. Aber was ist es
denn, was wir niemals einem Geschöpf sagen dürfen?
«woke. Anmerkungen
aus Sicht der Kirche.» - Vor einiger Zeit bekam ich einen
Anruf von jemanden, der mich darum bat, eine Katechese zum «Wokismus»
zu schreiben. Nun gehört «Wokeness» nicht zu einem
Bestandteil der katholischen Glaubenslehre, den Sakramenten und der
Moral, bietet sich also eigentlich nicht als Katechese-Thema an. Jemand,
der «woke» sein will, kann das auf verschiedenste Weise
umsetzen - und nur ein kleiner Teil davon berührt unseren christlichen
Glauben. Deshalb steht dieser Artikel auch nicht unter «Katechesen»,
sondern unter «Meinungsäußerung». Bei dem Text
handelt es sich um eine persönliche Meinungsäußerung
von Peter van Briel.
Dennoch: Dieser kleine theologische Anteil an der Woke-Bewegung spielt
in der momentanen Gesellschaft und damit in der Kirche unserer Zeit
eine große Rolle. Und strahlt dann doch in die Moral, die Glaubenslehre
und gelegentlich in die Sakramentenspendung hinein. Vor allem die Haltung
selbst steht in einem gewissen Spannungsverhältnis zur christlichen
Weltsicht.
«In einer gewissen Spannung...» - das macht das Thema dann
doch interessant. Denn nicht alles am woken Denken ist falsch - im Gegenteil.
Zeit, die theologische Spezial-Tugend der katholischen Kirche anzuwenden:
die der Unterscheidung.
«Das Amt des Bischofs.
- Was er kann, darf und muss.» - Vor einiger Zeit habe ich
schon einen kleinen Ansatz zur Aufgabe des Bischofs veröffentlicht
- da ging es vornehmlich um die Frage, ob ein Bischof Teile seiner Autorität
an die «Synodalen Räte» abgeben darf. Weil dieser Text
aber keine umfassende Katechese zum Bischofsamt war, sondern nur auf
eine relativ begrenzte Frage antwortete, ist dieser Text damals unter
«gut-katholisch.de»
erschienen. Seitdem habe ich mich damit auseinander gesetzt, das Amt
des Bischofs umfassend zu beschreiben. Das war gar nicht so einfach,
denn die Frage, was Priester und Bischof im Kern unterscheiden, wird
wenig diskutiert. Letztlich bin ich bei Joseph Ratzinger fündig
geworden, und mit seinen Hinweisen ist eine runde Katechese zu diesem
Thema entstanden. Und vor allem eine Katechese, die auch Licht in ganz
andere Bereiche unseres Glaubens bringt.
«Heilige
und Dogmen - worauf wir uns verlassen können» - So habe
ich vor einiger Zeit diese Katechese angekündigt, dabei ging es
mir vor allem um die Rolle der Heiligen in der Kirche. Dabei wollte
ich diesmal nicht über ihre geistliche und lebendige Bedeutung
schreiben - die Heiligen als Vorbilder, Fürsprecher und Fürbitter
bei Gott. Denn es gibt noch eine weitere oft übersehene Funktion
der Heiligen, die unsere Kirche erst zur wahrhaft katholischen Kirche
macht: Die Heiligen sind von der Kirche definitiv und endgültig
als mögliche Wege zu Gott kanonisiert worden - nämlich
heiliggesprochen worden. Deshalb spielen sie in der gleichen Liga wie
die Dogmen.
Während ich die Katechese konzipierte, wurde mir allerdings klar,
dass ich noch eine dritte Sicherheit mit in den Blick nehmen muss: Die
Sakramente. Und dann am besten gleich an allen drei Halteseilen (die
Dogmen, die Sakramente und die Heiligen) herausarbeite, warum sie gerade
durch ihre katholische Sicherheit auch die katholische Freiheit garantieren.
Daraus wurde dann die Katechese:
«Katholische Sicherheit und Freiheit - Die Dogmen, Sakramente
und Heiligen». Beim Lesen werdet Ihr aber merken, dass mir
die Heiligen von Anfang an besonders lieb waren.
«Freiheit vs.
Glaubensgehorsam» - Angeblich - so hört man immer wieder
- ist der Gehorsam in der katholischen Kirche ein innerstes Prinzip,
während die protestantische Kirche als Hort der Freiheit und Selbstbestimmung
gilt. Diese Ansicht führte sogar dazu, dass im amerikanischen Wahlkampf
die Bewerbung eines katholischen Kandidaten (damals war es J. F. Kennedy)
verhindert werden sollte, weil dieser ja dem Papst gehorsam gegenüber
sein müsse. Letztlich würde so der Papst die USA regieren.
Es ist schon richtig: In der katholischen Kirche spielt der Gehorsam
eine wichtige Rolle, es gibt sogar verschiedene Gehorsamsstufen: vom
Glaubensgehorsam über den religiösen und disziplinären
Gehorsam bis zum Gehorsamsversprechen der Priester und dem Gelübde
von Ordensleuten. Vor allem der Glaubensgehorsam bereitet heutigen Menschen
und Theologen Bauchschmerzen, denn er gelte grundsätzlich, absolut
und unbedingt. Er ist Thema dieser Katechese.
Denn ein absoluter Gehorsam scheint nicht nur im Widerspruch zur modernen
Gesellschaft zu stehen, sondern wäre über alle Zeiten hinweg
unvereinbar mit der Freiheit des Menschen und der Unabhängigkeit
des Gewissens. Darf ein Mensch überhaupt unbedingt gehorsam sein?
Eine spannende Frage.
«Die Neuentdeckung des Opferns»
- Während lange Zeit ohne größere Schwierigkeiten der
Begriff das Opferns in der katholischen Theologie zuhause war, änderte
sich das schlagartig in den 70-er bis 80-er Jahre des letzten Jahrhunderts.
Mit Verweis darauf, dass Gott keine Opfer braucht und wir Ihn durch Opfergaben
nicht zu einem von uns gewünschten Verhalten bewegen oder gar zwingen
können, wurde zuerst der Begriff und schließlich das Opfern
selbst als unangemessen abgelehnt. Nicht nur der Handel mit Gott (ich
gebe dir das; dafür schenkst du mir jenes) sei Gott unangemessen,
sondern jede freiwillige Gabe, Hingabe oder Geschenk verwässere angeblich
unseren Glauben. Gottes Gnade gewähre er immer ohne jede Vorleistung.
Diese Begründung leuchtet zunächst ein: Gott ist tatsächlich
nicht auf Opfer angewiesen. Er fordert keine von uns, weil er sie nicht
nötig hat. Gott ist ja in keinerlei Hinsicht bedürftig! In diesem
Sinne ist auch der Tod Jesu am Kreuz kein Opfer, das den Zorn Gottes beruhige
(wie es zum Beispiel in einem Lied von Jochen Klepper heißt). Mit
noch so großen Opfern können wir Gott nicht umstimmen. All
dies ist korrekt.
Die grundlegende Kritik an jedem Opferbegriff übersieht allerdings,
dass all diese falschen Opfergedanken heidnische Vorstellungen (der Naturreligionen)
sind und dem christlich-jüdischen Opfergedanken zuwiderlaufen. Das
jüdisch-christliche Opferverständnis ist modern - moderner,
als so mancher Theologe es wahrhaben will. Nicht-Theologen (wie Jordan
B. Peterson) haben das gottseidank erkannt: Der Mensch wird erst zum Menschen,
weil er opfern kann.
«Sollen wir tun, was
Gott will?» - Es mag wie eine Selbstverständlichkeit klingen,
dass wir Gottes Willen erfüllen sollen. Aber darin lauert ein gefährlicher
Abgrund: Woher kennen wir denn Gottes Willen? Teilt er ihn uns in Träumen
oder Zeichen mit? Woher weiß ich, ob etwas Gottes Wille ist? Müssen
wir uns vor allem darum bemühen, Gottes verborgenen Plan zu entdecken
- und uns dann mit allen Kräften an dessen Verwirklichung machen?
Das kann gefährlich werden - vor allem dann, wenn wir einige grundlegende
philosophische Voraussetzungen missachten, die die Grenzen zwischen Gott
und Geschöpf zu verwischen. Selbst die Bibel (im Alten und Neuen
Testament) unterscheidet sehr wohl, zwischen dem, was Gott will - und
dem, was die Menschen tun sollen.
Wer darum weiß, wird eindeutige Hinweise darauf finden, was Gott
von uns Menschen erwartet. Diesen uns bekannten Willen Gottes zu erfüllen,
ist unsere Aufgabe - und unser Glück
«Das Schiff des
Theseus» - oder: Die Identität des Menschen, die Seele
und die Eucharistie - Die Katechesen der Karl-Leisner-Jugend sind keine
philosophischen Abhandlungen. Aber echtes Nachdenken kommt nicht ohne
Philosophie aus. Und manchmal sind ganz alte philosophische Probleme (wie
hier die Frage nach dem Schiff des Theseus) geeignet, unseren christlichen
Glauben in einem anderen Licht erstrahlen zu lassen.
Neugierig? Na, dann mal los.
«Wodurch wird die
Ehe geschlossen?» - Durch das Ja-Wort? ...die Ehe-Ringe? ...den
kirchliche Segen? - Oder ... durch Sex? - Manchmal habe ich Freude
daran (vor allem in Predigten), am zu Beginn eine Frage zu stellen und
dann erst am Ende die Spannung aufzulösen und eine Antwort vorzuschlagen.
Nun, in diesem Fall muss ich keine Spannung aufbauen und künstlich
halten. Denn wenn ich schon im Titel der Katechese andeute, dass der eigentliche
Eheschluss nicht das Ja-Wort, der Trau-Gottesdienst oder der kirchliche
Segen ist, sondern der Geschlechtsverkehr (auch «ehelicher Akt»
genannt), ist vermutlich Verwunderung - und damit Spannung - genug erzeugt.
Mit der Ergänzung: «...und das ist katholische Ansicht seit
Jahrhunderten» dürfte dann die Verblüffung perfekt sein.
«Jesus, der Bräutigam»
- Es ist gar nicht so schlecht, dass die moderne Gesellschaft wissen will,
warum die katholische Kirche nach wie vor daran festhält, nur Männer
zu Priestern zu weihen. Das ist eine gute Gelegenheit, von einer wunderbaren
Grundwahrheit unseres Glaubens zu reden: Dass der Bund Gottes mit den
Menschen ein Ehebund ist.
Seien wir ehrlich: Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass wir
noch nach unserem Glauben, unserem Gottesbild und dem Wesen der Religion
gefragt werden. Was für eine Chance!
Deshalb tut es mir im Herzen weh, wenn diese Chance immer wieder vertan
wird. Anstatt von der Schönheit unserer Glaubens zu reden, werden
Bibelstellen zitiert und uminterpretiert und Vorwürfe wie zum Beispiel
«Diskriminierung» definiert. Gut: Vielleicht liegt es daran,
dass die Kritiker des katholischen Glaubens uns nicht wirklich verstehen
wollen. Aber es scheint mir, dass auch wir Katholiken uns nicht wirklich
bewusst sind, wie groß und genial unsere Antwort sein könnte.
Alle Schriften der KLJ
Nicht alles, was wir schreiben, ist von so grundlegender Bedeutung, dass
es den Namen «Katechese» verdient hätte; manches ist
sogar regelrecht subjektiv oder nur der aktuellen Tagesdiskussion geschuldet.
Dafür haben wir zwei Rubriken, die deutlich machen sollen, dass
hier nicht im Namen einer «garantiert-katholischen» Glaubenslehre
gesprochen wird. Zum einen gibt es die Rubrik «Aktuelle Diskussionen»,
zum anderen eine Sammlung von «Meinungen».
Diese Unterscheidung von den «garantiert-katholischen» Katechesen
bedeutet aber nicht, dass es hier unkatholisch zugeht. Bildet Euch selbst
ein Urteil!
«woke. Anmerkungen
aus Sicht der Kirche.» - Vor einiger Zeit bekam ich einen
Anruf von jemanden, der mich darum bat, eine Katechese zum «Wokismus»
zu schreiben. Nun gehört «Wokeness» nicht zu einem
Bestandteil der katholischen Glaubenslehre, den Sakramenten und der
Moral, bietet sich also eigentlich nicht als Katechese-Thema an. Jemand,
der «woke» sein will, kann das auf verschiedenste Weise
umsetzen - und nur ein kleiner Teil davon berührt unseren christlichen
Glauben. Deshalb steht dieser Artikel auch nicht unter «Katechesen»,
sondern unter «Meinungsäußerung». Bei dem Text
handelt es sich um eine persönliche Meinungsäußerung
von Peter van Briel.
Dennoch: Dieser kleine theologische Anteil an der Woke-Bewegung spielt
in der momentanen Gesellschaft und damit in der Kirche unserer Zeit
eine große Rolle. Und strahlt dann doch in die Moral, die Glaubenslehre
und gelegentlich in die Sakramentenspendung hinein. Vor allem die Haltung
selbst steht in einem gewissen Spannungsverhältnis zur christlichen
Weltsicht.
«In einer gewissen Spannung...» - das macht das Thema dann
doch interessant. Denn nicht alles am woken Denken ist falsch - im Gegenteil.
Zeit, die theologische Spezial-Tugend der katholischen Kirche anzuwenden:
die der Unterscheidung.
«Warum ich mich nicht konservativ
nenne» - Man kann den Vorwurf: «Du bist aber konservativ»
als Kompliment nehmen: konservare heißt ja bewahren, und
nichts anderes ist die Aufgabe der Kirche. Gemeint ist mit dem Ettikett
allerdings eher eine psychologisches Defizit: «Das sagst du ja nur,
weil du Angst vor allem Neuen hast!» Umso überraschender ist
es, wenn gerade ein Glaube, endlich im Einklang mit dem Weltbild der modernsten
Physik, diesem Vorwurf ausgesetzt ist. - Ein Plädoyer gegen alle
Etiketten!
«Katholische Naturwissenschaften»
- ...so etwas gibt es natürlich nicht. Die Naturwissenschaften sind
nur sich selbst und ihrer Methode verpflichtet, keiner Religion! Da es
aber den Vorwurf gibt, einige naturwissenschaftliche Disziplinen seinen
explizit «unkatholisch», möchte ich hier den Spieß
umdrehen und vom wunderbaren Miteinander sprechen: (Katholischer) Glaube
und moderne Naturwissenschaften können sich nämlich gut ergänzen!
«Ein Diskussionsbeitrag
zur Organspende» - Die Öffentlichkeit kriegt von dieser
Diskussion nicht soviel mit, aber innerhalb der katholischen Moraltheologie
gibt es sie: Die Frage, ob man denn aus einem menschlichen Körper,
der künstlich beatmet wird und dessen Herzfunktion von einer Maschine
übernommen wurde, Organe entnehmen darf - falls keine Hirnfunktionen
mehr nachweisbar sind. Innerhalb der Theologie ist dabei die Frage entscheidend,
ob der hirntote Mensch als tot bezeichnet werden darf - auch wenn seine
übrigen Körperfunktionen zum Teil noch eigenständig weiterarbeiten.
Eine schwierige Diskussion! Vor allem weil die Frage nach dem exakten
Todeszeitpunkt und den untrüglich Kriterien dafür nicht allein
medizinisch beantwortet werden kann. Der Tod ist vor allem ein philosophisches
Konzept - und letztlich auch ein religiöses.
Was aber, wenn wir den Streit um den exakten Todeszeitpunkt aus der
Diskussion ausklammern - und die Frage nach Organspende einmal ganz
anders stellen?
Auch zum Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche wollen wir
nicht schweigen. Einmal, weil es sich wohl kaum um ein Thema handelt,
das bald wieder in die Mottenkisten verschwinden wird. Das wäre
fatal! - Und dennochg möchte ich aber auch nicht diese schrecklichen
Ereignisse für eine Katechese verzwecken; aus diesem entsetzlichem
Drama katechetisches Kapital zu schlagen, hieße die Opfer zu verhöhnen.
Ein Dank an dieser Stelle allen, die an den Formulierungen der «Gedanken
zum Missbrauchsskandal» mitgewirkt haben. Vor allem gilt ein Dank
denjenigen, die diesem Text zugestimmt haben, nachdem sie selbst von
diesen Verbrechen betroffen sind.
Gedanken zum Missbrauchsskandal
der katholischen Kirche
Ebenfalls ein Dauerbrenner, der zwar viele katechetischen Themen enthält,
aber eigentlich eher in die Politik unserer Kirche gehört, ist
die Frage nach der Krise der Kirche - und deren Lösung, der «Synodale
Weg». Ist die Krise wirklich eine Kirchenkrise? Oder steckt da
ein viel grundlegenderes Problem hinter? Kann es sein, dass die momentan
diskutierten Lösungen gar keine Lösungen sind - sondern Teil
des Problems?
Gedanken zur Krise der Kirche:
«Kirchenkrise? Gotteskrise»!