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Predigtvorschläge - 05. Sonntag im Jahreskreis (Lesejahr B)
1. Predigtvorschlag

In der Frühe beten

Haben Sie es gemerkt?

Jesus ist in der Frühe, als es noch dunkel war, aufgestanden, um zu beten.

Das gleiche ist heute hier passiert. Wir – Sie und ich – sind in der Frühe aufgestanden, um zu beten.

Jesus war damals vermutlich ziemlich erschöpft. Er hatte ja einen langen Tag hinter sich. Die Schwiegermutter des Petrus lag krank im Bett, und Petrus hoffte doch sehr, daß Jesus zu ihr kommen und sie vielleicht sogar heilen würde.

Und spät am Abend war, wie Markus in seinem Evangelium schreibt, „die ganze Stadt vor der Haustür versammelt, und er [Jesus] heilte viele“ (Mk 1,33 f.). Da war wohl keine Zeit mehr für einen gemütlichen Abend am Kaminfeuer.

Und dennoch steht Jesus früh am Morgen auf, um zu beten. Und er tut das an einem „einsamen Ort“. Da, wo er mit seinem und unserem Vater allein ist. Da, wo er ganz hinhören kann und Zwiegespräch führen kann mit dem, der ihn in diese Welt zu den Menschen gesandt hat.

Wenn Bergsteiger einen Sonnenaufgang auf dem Berggipfel erleben wollen, stehen sie in aller Herrgottsfrühe auf.

Sportler wissen, daß die frühen Stunden des Tages die sind, an denen die Leistung am besten abgerufen werden kann.

Aber es geht Jesus nicht um Leistung, es geht um Beziehung. Um die gute Beziehung zu Gott, dem Vater, und zu den Menschen.

Diese gute Beziehung hat ihren Ursprung in seinem Gebet, das er pflegt.

Man könnte denken: Jesus hat das doch alles gar nicht nötig – er ist doch Gottes Sohn, er ist doch schon mittendrin im Leben des Vaters. Alles, was er tut, tut doch der Vater selbst.

Das stimmt, und Jesus selbst hat sein Dasein so gedeutet (vgl. Joh 3,35; 5,19 f.).

Doch Jesus ist auch wahrer Mensch, und als Mensch braucht er beides: die Arbeit und die Ruhe, die Anspannung und die Entspannung, das Atemholen und das Sich-Verausgaben.

Das sind die beiden Pole des menschlichen Daseins, zwischen denen sich auch das Leben Jesu und seine Wirksamkeit verwirklicht hat.

Jesu Leben war nicht nur Aktion, sie war vor allem auch Kontemplation. Bevor er öffentlich in Erscheinung trat, für etwa lediglich drei Jahre, hat er zuvor dreißig Jahre in der Verborgenheit einer Familie gelebt. Das war Kontemplation pur, auch wenn er sicherlich im Haushalt und Josef bei der Arbeit mit Hand angelegt hat. Auch wenn er den Beruf des Zimmermanns erlernt und auch ausgeübt hat. Auch dieses verborgene Leben war Teil seiner Sendung, war Teil der Erlösung, und zwar kein unwichtiger.

Wir alle können als Menschen nicht aktiv sein, wenn wir nicht auch immer wieder auftanken und die Energiespeicher unseres Lebens auffüllen mit etwas, was gut ist.

Wir können in unserer Kirche nicht glaubwürdig den Glauben verkünden, wenn wir nicht den Menschen zugleich Zeiten und Orte der Ruhe, der Besinnung, der inneren Einkehr bieten.

Ein solcher Ort ist der Gottesdienst, insbesondere die Feier der Heiligen Messe am Sonntag.

Ein solcher Ort ist auch die Anbetung, die stille Anbetung wie auch die, in der etwas vorgebetet wird.

Ein solcher Ort ist auch das persönliche Gebet, zum Beispiel das Morgen- und Abendgebet oder der Rosenkranz.

Nach dem Konzil wurde in den Gemeinden häufig der Eindruck erweckt, Gebet und Gottesdienst geschähen nur rund um den Kirchturm, in der Versammlung der Gemeinde, in der großen Gemeinschaft.

Es wurde manchmal der Eindruck erweckt, Gemeinde und Kirche würden nur so erlebt, wenn viele zusammenkommen und etwas gemeinsam machten.

Infolgedessen wurde leider bei vielen das private Gebet vernachlässigt und das Gebet in der Familie. Gott sei Dank gibt es bei uns noch viele Familien, in denen gebetet wird, und andere Formen, zum Beispiel Maiandachten in einer Nachbarschaft, sind auch lebendig.

Alle, die das pflegen, die persönlich beten, erleben das Gebet als eine große Kraftquelle und als eine Quelle des Segens und der Zuversicht. Und eine solche Quelle ist auch diese heilige Messe an diesem Morgen.

2. Predigtvorschlag

von Pfr. Dr. Axel Schmidt (erstellt: 2006)

Liebe Gemeinde!

„Er hat alles gut gemacht“, sagen die Leute über Jesus (Mk 7,37). „Er löscht den glimmenden Docht nicht aus und das geknickte Rohr zerbricht er nicht.“ (Jes 42,3; Mt 12,20)

Das wird uns heute an einem typischen Arbeitstag Jesu deutlich gemacht. Nach einem Aufsehen erregenden Auftritt in der Synagoge begibt sich Jesus in das Haus des Simon, wahrscheinlich, um sich auszuruhen. Aber Petrus und Andreas kommen sofort mit einem Anliegen: Ihre Mutter leidet an einem Fieber, und Jesus zögert nicht, sie zu heilen. „Er ging zu ihr, faßte sie an der Hand und richtete sie auf. Da wich das Fieber von ihr, und sie sorgte für sie.“ (Mk 1,31)

Jesus nimmt die Kranke bei der Hand und richtet sie auf. Diese Bewegung des Aufrichtens ist kennzeichnend für die anderen Heilungen und überhaupt für das Wirken Jesu. Jesus richtet auf, leiblich und seelisch, alle, die zu ihm kommen. Wie viele Dinge gibt es in der Welt, die uns Menschen niederdrücken und den Kopf hängen lassen! Wieviel Anlaß gibt es, zum Heiland zu gehen, um von ihm aufgerichtet zu werden. Kein Wunder also, daß Jesus am Abend umlagert wird: „Die ganze Stadt war vor der Haustür versammelt.“ (Mk 1,33) – Wie viele Menschen hätten wohl an der Gemeindemission teilgenommen, wenn die Patres die Gabe der Heilung gehabt hätten!?!

Sie hatten diese Gabe nicht – genausowenig wie ich. Aber sie hatten andere Gaben, so wie jeder von uns mit irgend etwas begabt ist, um andere Menschen aufzurichten. Denn das ist doch der Kern von Jesu Botschaft: Das Reich Gottes ist gekommen, und damit ist die Macht der Sünde und der Dämonen gebannt. Die Wunderheilungen Jesu bezeugen das, sie sind die Zeichen für die innere Heilung und Aufrichtung, die mit Jesus gekommen ist. Aber damit ist auch sofort klar, daß Jesus nirgendwo bleiben kann; er muß vielmehr „anderswohin gehen, in die benachbarten Dörfer“, damit er „auch dort predigt“; denn dazu ist er gekommen. (Mk 1,38) Wohlweislich heißt es: damit er „auch dort predigt“. Nicht die Heilungen stehen im Mittelpunkt, sondern die Predigt vom Reich Gottes. Keiner darf ihn für seine privaten Ziele einspannen und festhalten. Im Gegenteil: wer Jesus begegnet ist, dessen Herz soll sich weiten und für den umfassenden Horizont öffnen, vor dem Jesu Wirken allein verständlich ist: für Gottes Reich und das heißt für Gemeinschaft und Liebe, die alle partikulären Interessen aufsprengt.

Wer von Jesus aufgerichtet wurde, sei es im geistigen, sei es im seelischen oder im leiblichen Sinne, der ist selber aufgerufen, aufzurichten und aufzubauen, am Reich Gottes mitzubauen. Nicht ab, sondern aufbauen. Das Handeln des Christen ist nicht destruktiv, sondern konstruktiv. Wir bauen auf durch unser Beispiel und durch ein gutes Wort. Ein Sprichwort aus der Mongolei sagt: „Ein gutes Wort ist wie drei Monate Wärme, ein böses Wort wie sechs Monate Frost.“ Das können wir brandaktuell am Beispiel der Karikaturen Mohammeds sehen: Die lieblose Lust am Spott und an der Destruktion der Glaubensüberzeugungen anderer läßt die Atmosphäre frostig werden und vergiftet das Klima.

Im Epheserbrief heißt es: „Über eure Lippen komme kein böses Wort, sondern nur ein gutes, das den, der es braucht, stärkt, und dem, der es hört, Nutzen bringt.“ (Eph 4,29) Das ist echter Dienst am anderen und an der Gesellschaft! Wenn wir Christen diesen aufbauenden Dienst nicht leisten, dann ist unser Salz schal geworden. Ignatius von Loyola sagt: „Jeder gute Christ muß mehr dazu bereit sein, die Aussage des Nächsten für glaubwürdig zu halten, als sie zu verurteilen. Vermag er sie nicht zu rechtfertigen, so forsche er nach, wie jener sie versteht; versteht jener sie aber in üblem Sinn, so verbessere er ihn mit Liebe.“ –

Liebe Mitchristen! „Er hat alles gut gemacht“, sagten damals die Leute über Jesus. Unsere Zeitgenossen werden zum selben Urteil nur kommen können, wenn sie sehen, daß die heutigen Jünger Jesu sich gleichfalls berufen fühlen, aufzurichten und aufzubauen – in Wort und Tat.

3. Predigtvorschlag

Liebe Schwestern und Brüder,

Stellen Sie sich vor, sie seien verheiratet (vermutlich sind die meisten von Ihnen verheiratet, deshalb dürfte es Ihnen nicht so schwer fallen); sie sind also verheiratet und ihr Ehepartner verzettelt sich dummerweise in einer wichtigen Sache dermaßen, dass es wirklich schwierig wird, da noch unbeschadet herauszukommen. Man tuschelt schon, manche sogar laut.

Was würden Sie tun? Würden sie es für angemessen halten, sich öffentlich hinzustellen und zu sagen, dass es Ihnen seit langem so richtig peinlich gewesen ist, verheiratet zu sein?

Liebe Schwestern und Brüder, die vergangene Woche - genau genommen sogar die letzten zwei Wochen - waren übervoll mit Diskussionen über den Papst, den Kurs des Vatikans, Bemerkungen von Frau Merkel und Kommentare zu dieser Bemerkung, Äußerung der Mitglieder des Zentralrats der Juden und verschiedener Bischöfe - und so weiter. Ich glaube nicht, dass es meine Aufgabe als Priester ist, in dieser Predigt zu den zahlreichen Stellungnahmen noch eine weitere hinzuzufügen.

Aber vielleicht gestatten Sie mir, ein paar grundsätzliche Betrachtungen anzustellen. Die eine habe ich mit der Eingangsfrage schon angerissen.

Jemand, der Mitglied einer Partei ist und - egal, wie ungeschickt sich die Parteioberen benehmen - immer nur Wohlwollen für "die da oben" aufbringt, für deren Fehltritte immer eine Entschuldigung vermutet, steht schnell im Ruf, ein hirnloser Gefolgsmann zu sein oder ein geistig Abhängiger. Es gehört in unserer Gesellschaft zur Pflicht, sich immer eine kritische Distanz zu bewahren. Es ist ein Zeichen von geistiger Eigenständigkeit, sich niemals ganz zu identifizieren.

Genau diese Haltung ist aber tödlich für unsere Liebesbeziehungen, sei es in der Ehe oder in unseren wichtigsten Freundschaften. Wer seinem Ehepartner grundsätzlich alles zutraut, wird schnell zum Spielball der Gerüchte und Missverständnisse.

Natürlich ist es leichter, sich die Kirche wie ein Verein oder eine Partei vorzustellen. Und die heftige bis feindselige Reaktion, die der Kirche, dem Vatikan und dem Papst entgegenschlug, rührt wohl aus dieser Haltung: Nach all dem vielen Jubel über den deutschen Papst und seinem neuen Stil mussten wir mal eben darstellen, dass wir uns unsere kritische Distanz bewahrt haben. "Ab und zu sollten wir uns" - so entstand der Eindruck - "von Rom distanzieren, damit wir unsere Glaubwürdigkeit nicht verlieren."

Aber die Kirche ist nicht einfach ein Verein. Nicht umsonst benutzt Jesus für die Kirche das Bild der Braut, vergleicht den Himmel mit dem Hochzeitsmahl und spricht davon, dass das Band, das uns zusammenhält, die Liebe sein soll.

Liebe Schwestern und Brüder, in der Apostelgeschichte heißt es von den Christen: "Seht, wie sie einander lieben!" Ob das die Nicht-Christen und Nichtkatholiken in diesen Tagen auch von uns sagen können? "Seht, wie sie ihren Papst lieben...?"

Wer welchen Fehler gemacht hat - ob überhaupt Fehler gemacht wurden oder ob es sich um eine unglückliche Verkettung handelt - das ist nicht einfach zu entscheiden. Dafür gibt es gottseidank gut ausgebildete und intelligente Journalisten. Deren Aufgabe ist es, schwierige und nicht einfach zu verstehende Zusammenhänge verstehbar zu machen. Hintergründe, rechtliche Vorgaben und größere Zusammenhänge aufzuführen, um klarer zu sehen.
Manchmal habe ich allerdings den Eindruck, als wenn Journalisten und Politiker, oder die Herausgeber von Zeitungen, Magazinen, Online-Nachrichten und Fernsehsendungen, nicht versuchen, den Menschen das unübersichtliche zu erklären. Sondern sich zum Sprachrohr der Massen zu machen und im Namen der uninformierten Menge ihren Unmut zum Ausdruck bringen - das gilt nicht nur für die Kirche.
Aber es verkauft sich doch auch besser...: Einmal ehrlich: Würden sie sich lieber eine Zeitung kaufen, in der in großen Lettern steht: "Der Vatikan brüskiert die Welt!" oder eine Zeitung, in der mit viel Text erklärt wird: "Was bedeutet die Exkommunikationsaufhebung wirklich?"

Das gilt auch für viele unsere kirchlichen Vereine und deren obersten Delegierten - ob dem BDKJ, der Bundes-KFD, dem ZdK oder anderen kirchlichen Vertretern. Sie sehen sich häufig (gottseidank nicht immer) nicht als Sprachrohr der einen Kirche, das eine wichtige Aufgabe für die Verkündigung unseres Glaubens und die Einheit der Kirche wahrnimmt, sondern als Sprachrohr der Menschen, um deren Forderungen an die offizielle Kirche zu verstärken.

Ganz gleich, was geschehen ist: Der Papst ist wie kein anderer auf die Orthodoxen, Evangelischen, Muslime und Juden zugegangen - auch auf kritische Stimmen wie Hans Küng, den zuvor noch kein Papst empfangen hatte. Er steht wie kein andere für die Einheit der Kirche durch Offenheit und Dialog, in der er sich voll Liebe - ja, es ist Liebe - allen zuwendet.

Versuchen wir, ein wenig von dieser Liebe aufzunehmen und weiterzugeben. Die Welt schaut auf uns und auf unseren Umgang miteinander - und auch mit dem Heiligen Vater. Es wäre schön, wenn sie sagen könnte: "Seht, wie sie einander lieben!"

Amen.

4. Predigtvorschlag

Liebe Schwestern und Brüder im Glauben!

"Wie zeige ich meiner Oma, dass ich sie gern habe?" Diese Frage wurde Schülern vor kurzem in einer Klassenarbeit gestellt. Antworten darauf waren: ich kaufe für sie ein, ich besuch sie, ich les' ihr was vor, Geschichten von früher und lass sie mir erklären, auch wenn ich sie schon 10x gehört habe, ich geh mit ihr spazieren, damit sie mal aus dem muffigen Zimmer herauskommt, ich erzähl ihr, was ich erlebt habe, den Oma ist neugierig, ich bastle ihr etwas, ...

Diese Klassenarbeit war kein Deutschaufsatz, sondern der Einstieg in eine Religionsstunde. Anschließend wurde für "Oma" "Gott" eingesetzt. Denn meine Beziehung zu Gott will genauso gepflegt sein, wie zu einem Menschen, wie z.B. meiner Oma. "Wie zeige ich meinem Gott, dass ich ihn gern habe?"
- ich kaufe für ihn ein - erledige etwas für ihn, wovon ich überhaupt keinen Vorteil habe, einfach nur, um ihm zu gefallen, um ihm weiterzuhelfen;
- ich besuch ihn, obwohl ich genug zu tun habe, ich nehme mir immer wieder Zeit, um bei ihm reinzuschauen;
- ich les' ihm etwas vor, Geschichten von früher, aus der Bibel, auch wenn ich sie schon 10x gehört habe;
- ich geh mit ihm spazieren, um mal rauszukommen aus der Bude, aus dem Gewöhnlichen, in anderer Umgebung mit ihm zusammen Neues entdecken;
- ich erzähl ihm, was ich erlebt habe. Er ist neugierig, will wissen, was mich bewegt;
- ich kann ihm zwar nichts basteln, aber ich kann ihm mit einer Kleinigkeit eine Freude bereiten.

So eine Beziehung zu meiner Oma ist nicht mit einer Aktion getan, sie bedarf immer wieder solcher Dienste. Und genauso ist es mit meiner Beziehung zu Gott.

Im Evangelium hörten wir, wie Jesus seine Beziehung zu Gott pflegt: "In aller Frühe, als es noch dunkel war, stand er auf und ging an einen einsamen Ort, um zu beten." - solche Rückzüge ins Gebet hören wir häufiger von Jesus - es ist für ihn wichtig, diese tiefe Gemeinschaft mit dem Vater zu pflegen, um dann predigen und Dämonen austreiben zu können.

Ich verweise in diesem Zusammenhang immer gerne auf Mutter Teresa, die nun kurz vor der Heiligsprechung steht. Auf die Frage eines Reporters, warum sie ihren langen Arbeitstag denn jeden Morgen noch um die Messfeier und Anbetung verlängere, so früh aufzustehen sei doch unmenschlich, wenn man noch so spät bis in die Nacht arbeite, antwortet sie, dass die den langen Tag ohne die Morgenstunden im Gebet nicht bestehen könne.

Wir hingegen hören heute immer wieder und die Abwesenden zeigen es uns heute: "Ich kann auch an Gott glauben, ohne zu beten, ohne dauernd in die Kirche zu rennen. Wenn ich dieses oder jenes Gute tue, bin ich sicherlich ein genauso guter Christ, wie jemand, der jeden Sonntag in der ersten Reihe sitzt."

Das eine tun, ohne das andere zu lassen. Ohne Verankerung im Gebet wären Mutter Teresa die guten Werke nicht möglich gewesen, ohne gute Taten ist das Gebet alleine nichts wert.

So hat auch Jesus viel Gutes getan, wir hörten es heute: er hat gepredigt und Dämonen ausgetrieben. Aber es geht nicht, ohne die Beziehung zum Vater zu pflegen, nicht nur kurze Stoßgebete, sondern sich zurückziehen, dafür Zeit nehmen.

Wann haben sie sich das letzte Mal zurückgezogen, um zu beten?
- gerade? - vor 30 Minuten, 10 min eher in die Kirche gekommen, um zu beten?
- oder gestern Abend? Das Nachtgebet im Bett - den Tag vor Gott getragen?
- oder letzte Woche? Eine Kerze entzündet - 2 Min verweilt?
- oder wie lange ist es her, dass sie sich zurückgezogen haben, um in Ruhe zu beten?

Und wann haben sie sich das letzte Mal mit ihrem Partner zurückgezogen, um etwas zu besprechen? - eine größere Anschaffung, ein Problem mit den Kindern, mit den Eltern?
Wann habt ihr Eurer Freundin, Eurem Freund das letzte Mal gezeigt, dass ihr sie, ihn liebt?

Sicherlich öfter als einmal im Jahr, wahrscheinlich mehrmals in der Woche. So wie wir uns Zeit nehmen für den Partner, für liebgewonnene Menschen, so möchte auch Gott mit uns eine Liebesbeziehung.

Mit Jugendlichen bereiten wir gerade eine Messe für den 2. Fastensonntag vor, wobei wir zunächst einmal über den Sinn des Fastens diskutieren. Eine 17-jährige meinte: wenn Gott uns so sehr liebt, dann können wir durch ein Fastenopfer doch auch zeigen, wie sehr wir ihn lieben.

Genau wie wir, wenn wir verliebt sind, Dinge aufgeben, die wir lieb gewonnen haben, um diese Beziehung eingehen zu können, müssen wir auch Dinge aufgeben, die wir lieb gewonnen haben, wenn wir eine Beziehung mit Gott eingehen wollen.

Wenn ich sage: Oma ist nett, intelligent - dann brauche ich dafür nichts tun, aber wenn ich sage, ich mag Oma, dann muss ich ihr das auch zeigen. Wenn ich sage: Ich glaube an Gott, dann muss ich ihm das auch zeigen - nur sagen - das reicht nicht.

Pr.: Gott unser Vater, Du liebst uns über alles. Wir rufen zu Dir:

1. Die Politiker sind in der Gefahr, einen neuen Krieg anzufangen, wodurch viele Menschen sterben müssen. Öffne sie für den Heiligen Geist, der Ihnen Wege des Friedens zeigt.
A.: Wir bitten Dich, erhöre uns.

2. Die Politiker in Niedersachsen legen ihre Schwerpunkte für die nächsten Jahre fest. Öffne sie für den Heiligen Geist, der Ihnen die wirklich wichtigen Dinge zeigt.
A.: Wir bitten Dich, erhöre uns.

3. Deine Kirche ist getrennt in viele kleine Kirchen. Öffne sie für den Heiligen Geist, der ihr Wege zur Einheit zeigt. A.: Wir bitten Dich, erhöre uns.

4. Unsere Beziehung zu Dir erfolgt oft nur mit halbem Herzen und nicht mit ganzer Liebe. Öffne uns für den Heiligen Geist, der in uns das Feuer der Liebe neu entfacht.
A.: Wir bitten Dich, erhöre uns.

5. Wenn jemand stirbt, sind wir traurig. Wir beten heute besonders für Oliver Vossmann aus Garrel. Öffne ihnen das Tor des Himmels.
A.: Wir bitten Dich, erhöre uns.

Pr.: Gott unser Vater, so bitten wir Dich durch Christus im Heiligen Geist. Amen.

Fürbitten