Neue Site - empfehlenswert! Ein Ableger der Karl-Leisner-Jugend: aktueller, kürzer, frischer und moderner: www.gut-katholisch.de.
KARL-LEISNER-JUGEND |
von Pfarrer Klaus Klein-Schmeink (erstellt: 2007)
Schwestern und Brüder!
Da spricht das Jesus von der Endzeit, vom Ende, verbreitet Endzeitstimmung
im heutigen Evangelium. Seuchen, Kriege, Erdbeben, Verfolgungen seien nur
deren Vorboten. Starker Tobak. Einige sehen darin nur Drohbotschaft statt
Frohbotschaft.
Von ganz anderem spricht Paulus in seinem Brief an Thessalonicher. Da wird
keine Drohkulisse des letzten Tages aufgebaut, sondern es geht schlichtweg
um Allerweltskram. Um die tägliche Arbeit und um den täglichen Lebensunterhalt
der Christen, die in Ruhe ihrer Arbeit nachzugehen und ihr selbstverdientes
Brot zu essen haben.
Auch das passt dem einen oder der anderen nicht. Im Gottesdienst, muß
es doch um Höheres gehen, der Gottesdienst soll uns doch erbauen unseren
Alltag irgendwie erheben aus seinem Trott.
Beide Stellen der Heiligen Schrift, die uns heute die Liturgie vorlegt, scheinen verbindungslos nebeneinander zu stehen. Endgericht und Alltag. Beide passen nicht nur vielleicht einigen nicht, sondern sie scheinen gar nicht zusammen zu passen. Auf dem ersten Blick.
Doch die Kirche ist in Ihrer Liturgie sehr weise. Wenn wir tiefer schauen passen gerade diese Lesung und das Evangelium zusammen. Sie sind miteinander verwoben, weil Sie uns nämlich die christliche Lebenshaltung vor Augen führen.
Schwestern und Brüder!
Die Christen der frühen Gemeinde in Thessaloniki lebten in der Naherwartung,
sie glaubten, dass das was im Evangelium beschrieben wird, bald eintritt.
Sie vermuteten, dass sie das Kommen Christi am letzten Tag noch persönlich
erleben würden. Paulus dachte das übrigens auch.
Einige aus der Gemeinde sagten sich: „Wenn das Ende nahe ist, was bringt mir dann noch meine Arbeit, mein Alltag. Auf den besonderen Augenblick am Ende der Zeit muß ich auch mit besonderem Tun vorbereiten. Was soll ich mit einem ordentlichen Leben angesichts des außerordentlichen Endes?“ Und so kam es, das einige aus der Gemeinde, sich wohl in ein religiöses Schwärmertum flüchteten, den Alltag Alltag sein ließen und mit der Welt, wie sie war nicht mehr am Hut hatten.
Freilich, wollten sie schon irgendwie versorgt werden, was zu essen haben.
Und so lagen sie anderen Gemeindemitgliedern wohlmöglich auf den Taschen.
Auf diese Situation geht Paulus ein, wenn er schreibt:
Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen.11 Wir hören aber, daß
einige von euch ein unordentliches Leben führen und alles mögliche
treiben, nur nicht arbeiten.12 Wir ermahnen sie und gebieten ihnen im Namen
Jesu Christi, des Herrn, in Ruhe ihrer Arbeit nachzugehen und ihr selbstverdientes
Brot zu essen.
Paulus selbst hatte so gehandelt. Er hatte während seiner Predigtreisen immer wieder in seinem Handwerk gearbeitet, um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Und das, obwohl er ebenfalls dachte, das Kommen Christi sozusagen live mitzuerleben.
Schwestern und Brüder!
In einem Punkt hat sich Paulus geirrt: Das Ende der Welt, der Letzte Tag lässt
immer noch auf sich warten.
Daß er kommen wird, wissen wir. Das ist eindeutiges Zeugnis der Schrift.
Da hilft kein Herumdeuteln. Wir wissen nur nicht wann. Es könnte auch
gleich, jetzt, in drei Jahren, in drei Jahrzehnten sein. Es könnte auch
während unser Lebenszeit sein.
Das hat zur Folge, dass wir sozusagen wie die frühen Christen in der
Erwartung des Endes Leben sollen. Darum ruft uns der Herr ja immer wieder
zur Wachsamkeit auf, damit uns der Tag nicht unvorbereitet trifft.
In einem anderen Punkt ist uns Paulus Vorbild und Orientierung: Er zeigt
uns, wie wir als Christen in dieser Welt leben, auch wenn wir um deren Ende
wissen und um das Gericht.
Die christliche Lebenshaltung besteht darin, unserer Arbeit nachzugehen. Den
Alltag, wie er ist, anzunehmen. Unsere Pflichten zu erfüllen. Und zwar
in Ruhe.
Gott gab jedem Ding dieser Welt nämlich nicht nur das Sein, sondern
auch Sinn. In der Wirklichkeit – und nur dort: in der realen von Gott
erschaffenen Welt – werden wir den Sinn des Lebens finden. Und zu dieser
Wirklichkeit gehört die Arbeit. Von Anfang an. Sie ist nicht etwa Folge
der Erbsünde, sondern schon vor dem Sündenfall gibt der Schöpfer
dem Menschen den Auftrag, die Erde durch Arbeit zu gestalten.
Gott, der Herr, nahm also den Menschen und setzte ihn in den Garten von Eden,
damit er ihn bebaue und hüte. heißt es im Buch Genesis.
Als Christen flüchten wir uns nicht in die Scheinwelten der Massenmedien
und virtuellen Räume;
betäuben wir unsere Sinne nicht mit Drogen, um der Realität zu entfliehen;
setzten wir nicht auf religiöse Praktiken, die uns in Trance oder Ekstase
versetzen.
Weltflucht ist die Sache der Christen nicht. Aber Moment, gibt es da nicht die Orden, die diese Welt verlassen? Gibt es nicht die Tage der Einkehr, Exerzitien, so wie ich gerade welche hinter mir habe?
Nun, die Orden – selbst die radikalsten im Christentum – haben
eines immer verbindlich: jeder und jede muß arbeiten. Die Arbeit der
Benediktiner hat unseren Kontinent gestaltet.
Und Tage der Einkehr sind nicht Weltflucht, sondern Umkehr zur Welt hin. Sie
bewahren uns, den alltäglichen „Ach wenn doch“-Versuchungen
nachzugeben: „Ach wenn ich doch einen anderen Beruf hätte“,
„Ach wenn ich doch eine andere Frau hätte“, „Ach wenn
ich doch besserer Gesundheit wäre.“, „ach wenn, ach wenn,
ach wenn...“
Tage und Zeiten der Einkehr – so auch jede Hl. Messe – helfen
uns die Welt so zu sehen, wie sie ist. Und sie auch so, wie sie ist, zu umarmen.
Und genau das ist Nachfolge Christi. Die Welt umarmen, ja leidenschaftlich
lieben.
Denn Sie ist aus Gottes guten Händen gekommen. Wir haben sie verunstaltet.
In ihr hat Jesus, der Sohn Gottes, gelebt. Dreißig Jahre hat er verborgen
in Nazareth gelebt, wie einer von uns.
Und er hat diese Welt und uns so sehr geliebt, dass er sie sogar erlöst
hat.
Liebe Schwestern und Brüder,
ruhig unserer Arbeit nachgehen, den Alltag annehmen, wie er gerade ist und
kommt – das ist die beste Art und Weise als Christ zu leben. Diese Welt
bereitet uns auf die kommende vor. Und in dieser Welt können wir, wenn
wir aufmerksam sind, schon einen Vorgeschmack der kommenden verkosten. Nur
wer diese Welt flieht, wird die kommende verlieren.
von Pfr. Dr. Axel Schmidt (erstellt: 2007)
Liebe Gemeinde!
Am Ende des Kirchenjahres werden uns immer wieder die ernsten Worte vom Ende der Welt und den Schrecken, die damit verbunden sind, zugemutet. Schon die Jünger fragen: Wann wird das geschehen? Doch Jesus sagt ihnen nur anspornend: Seht euch vor, lasst euch nicht irreführen. Er spricht nicht als Wahrsager, sondern als Prophet, als Weisheitssager. Und der Sinn der Prophetie ist nicht die wortwörtliche Erfüllung, sondern die Umkehr der Menschen, auf dass die vorausgesagten Ereignisse gerade nicht eintreffen. Die Mahnung richtet sich an die Menschen aller Zeiten: Sehr euch vor, lasst euch nicht irreführen. Haltet euch bereit.
Das sind ernste Gedanken, die uns am Volkstrauertag beschäftigen, wo wir der vielen Toten und Opfer der unzähligen Kriege gedenken. Aktuell gedenken wir in Südkirchen auch derjenigen, die am vergangenen Sonntag vom Unglück betroffen wurden: des lebensgefährlichen verletzten Mirko, seiner Eltern und Angehörigen und aller, die seelisch in Mitleidenschaft gezogen worden sind. Der schreckliche Vorfall zeigt uns: Was sonst nur an fernen Orten geschieht, kann plötzlich auch bei uns eintreffen; wovor wir uns sicher dünken, das kann uns dennoch ereilen. Wir kennen nicht den Tag und die Stunde. Unser Leben ruht auf unsicherem Boden.
An solchen Tagen und bei solchen Geschehnissen wird uns bewusst: Die Welt ist nicht in Ordnung. Sie ist durcheinander geraten. Sie hat sich von Gott losgelöst, seit der Mensch von Anbeginn die Schöpfungsordnung durchbrochen hat und seine eigenen Wege gehen wollte. Die Folge der Sünde sind die zahllosen Streitigkeiten, Kriege und inzwischen sogar Umweltkatastrophen. Das sollen wir ganz realistisch bedenken und mutig zur Kenntnis nehmen.
Aber damit ist der Sinn der Weissagung Jesu noch nicht ausgeschöpft. Das Evangelium bleibt nicht bei der Beschreibung der üblen Zustände stehen, sondern öffnet den Blick für die Überwindung des Bösen: Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen. Es gibt eine Versuchung, wankend zu werden, zu resignieren und zu denken, das Böse sei stärker als das Gute. Dieser Versuchung gilt es mit aller Kraft zu widerstehen, denn sie stammt vom Bösen, der die Guten verblenden und schwächen will. Doch das Gegenteil ist wahr: Gott ist immer stärker als das Böse, und am Ende wird das Gute allein Bestand haben. Bis dahin müssen wir freilich warten, aushalten und kämpfen. Jeder kann und muss seinen Teil dazu beitragen, dass das Böse nicht überhandnimmt. Keiner darf sich in die Schmollecke verziehen und sich der Tatenlosigkeit hingeben.
Das Ende des einzelnen Menschen wie auch das Ende der Welt ist immer Ankunft der Herrschaft Gottes und Jesu Christi. In diesem Sinne haben wir auch im Eingangslied gesungen: Komm, Herr Jesu, komm, führ die Welt zum Ende, dass der Tränenstrom sich in Freude wende. Dieses Ende ist alles andere als schrecklich, vielmehr das Ende allen Schreckens.
Wer dies im Glauben annimmt, wird nun keineswegs die Flucht aus der Welt antreten und nur noch darauf warten, bis endlich der Tod kommt. Einem solchen Missverständnis tritt der Apostel Paulus gebieterisch entgegen: Wir hören, dass einige von euch ein unordentliches Leben führen und alles mögliche treiben, nur nicht arbeiten. Wir ermahnen sie und gebieten ihnen im Namen Jesu Christi, des Herrn, in Ruhe ihrer Arbeit nachzugehen und ihr selbstverdientes Brot zu essen. (1 Thess 3,11f) Das Ende, auf das wir zugehen, soll uns nicht lähmen, sondern anspornen. Jetzt ist die Zeit, jetzt ist die Stunde, heute wird getan oder auch vertan, worauf es ankommt, wenn er kommt, heißt es in einem Lied. Heute noch können wir aus vergangener Schuld etwas Gutes machen, heute noch können wir einen Groll begraben und neue Herzlichkeit ausstrahlen.
Die Zustände in unserer Gesellschaft sind kein Schicksal. Wir haben es in der Hand, wie unsere Umwelt aussieht, jedenfalls zu einem Teil. Jeder kann etwas tun, in der Summe ist es viel. Wenn wir uns auf den Wert der Gemeinschaft besinnen und uns nicht aus der Solidarität miteinander begeben, dann sind wir stark. Die Kraft der Gemeinschaft haben wir am Dienstag beim Gottesdienst wieder erfahren. Vergessen wir das nicht!
Jesus ruft uns heute zu: Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das ewige Leben gewinnen. Dafür lohnt es sich. Amen.
Liebe Schwestern und Brüder,
die letzten Worte der Bibel, im Buch der Offenbarung, deuten es an: «Komm Herr Jesus, komme bald, Maranatha!» - wir Christen leben in der Erwartung, dass der Herr bald wiederkommen wird. Gerade die frühen Christen rechneten stündlich - zumindest täglich mit der Wiederkunft. Und das mit großer Freude: Endlich wird der Herr kommen, und alles Leid hat ein Ende; das Kämpfen mit den inneren und äußeren Widerständen - endlich vorbei! Endlich in der Nähe Gottes ausruhen dürfen, nicht mehr im Wettlauf sein mit anderen, mit der Zeit, mit den täglichen Aufgaben - ja, das haben sich die Christen ersehnt.
Wir allerdings fürchten das Kommen des Herrn - auch wegen der Begleiterscheinung (Erdbeben, Krieg und Katastrophen sind nicht sehr verlockend), aber vor allem wegen der bangen Frage: Was bleibt mir? Was wird mir genommen?
Nun, ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für Sie. Die schlechte zuerst: Die Begleiterscheinungen, die das Ende der Welt so unattraktiv machen, sind bereits im vollen Gange. Wir kriegen davon nicht immer soviel mit, aber unsere Welt ist voller Krieg, Katastrophen und Krankheiten. Jesus hat damit nicht nur ein letzte Phase kurz vor dem Untergang der Erde gemeint, sondern die ganze Zeit, die ganzen letzten 2000 Jahre. Wir haben also nicht mehr zu fürchten als das, wo wir gerade mitten dring sind.
Ich habe aber auch eine gute Nachricht: Das, was wirklich wertvoll ist, können wir nicht verlieren: Unsere Liebe zu den Menschen, die Freude die wir in deren Nähe haben, die Opfer, die wir für andere bringen und die Aufmerksamkeiten, die andere uns zukommen lassen. Was wir verlieren können, dass ist all das, was sowieso nicht wichtig ist.
Fatal wäre es allerdings, wenn wir uns an diese Dinge klammern. Oder wenn wir glauben, die ewigen Güter wie Liebe und Geborgenheit nur dadurch zu bekommen, indem wir sie uns erarbeiten, verdienen oder mehr oder weniger erschwindeln.
Paulus denkt da ganz nüchtern: Arbeit dient dem Lebensunterhalt
- nicht dem ewigen Heil. Was ich arbeite, ist nicht so wichtig.
Wie ich arbeite - und welche Rolle die Arbeit in meinem christlichen
Leben spielt, ist entscheidend.
Die Arbeit dient nicht dazu, sich selbst wichtig zu nehmen,
Macht auszuüben oder Geltungstriebe zu befriedigen. Sie
dient nicht der Selbstverwirklichung oder um sich in der Gesellschaft
eine angesehene Stelle zu erarbeiten.
Dass Arbeitslose sich Sorgen machen, wie sie ihr Leben sichern können, ist hart und schwer belastend. Dass aber zu diesen leider berechtigten Ängsten noch Minderwertigkeitskomplexe hinzukommen, ist ein untrügliches Zeichen, dass wir das eigentliche Ziel des Lebens aus den Augen verloren haben: Heilig zu werden.
Wir leben in der Endzeit - unsere Zeit ist begrenzt; ob nun durch unseren eigenen Tod oder die begrenzte Zeit der ganzen Welt. So stellt sich unausweichlich die Frage, was ich erreichen will in meinem Leben. Nun, die Antworten fallen unterschiedlich aus; für uns Christen ist die Sache aber klar: Wir wollen in dem wachsen, was Dauer hat über diese Welt hinaus: Liebe, Beziehung und Dienst. Und wir wollen alles, was diese Welt uns an vorübergehenden Mitteln zur Verfügung stellt, für dieses Ziel einsetzen: Heilig zu werden mit möglichst allen Menschen, die wir lieben.
Amen.
Liebe Schwestern und Brüder, schöne Aussichten sind das, die Jesus seinen Jüngern da bereitet. Und für die Juden ist das alles noch ein Spur dramatischer: Denn dass der Tempel in Jerusalem zerstört werden soll, bedeutet für den gläubigen Juden soviel wie der Weltuntergang. Gottes Heiligtum auf der Erde wird nicht mehr existierten - damit ist alles zu Ende.
Schöne Aussichten sind das für uns aber auch nicht.
Wie soll man denn für das Christentum werben, wenn einem
eine solche Zukunft vorausgesagt wird? Wenn man in die schönen
Hochglanzbroschüren der Zeugen Jehovas blickt, dann sieht
man dort wunderbare Gemälde von glücklichen Menschen
und glücklichen Kühen in einer friedlichen Umgebung.
Richtig schön.
Warum kann Jesus uns nicht eine rosige Zukunft ausmalen? Unheilspropheten
hat es doch immer schon genug gegeben. Jetzt fängt der
auch noch damit an.
Liebe Schwestern und Brüder, in den letzten Wochen des Kirchenjahres - vor Beginn des Adventes - stellt uns die Liturgie der Kirche bewusst «das Ende der Welt» vor Augen. Dabei geht es nicht um ein Datum oder um ein Horrorszenario, sondern es geht darum, uns an die eigene Vergänglichkeit - und vor allem die Vergänglichkeit der Dinge um uns herum zu erinnern. Die Frage der Kirche an uns könnte lauten: Wenn Du bedenkst, dass das alles hier einmal nicht mehr sein wird - wenn Du bedenkst, dass auch Du einmal nicht mehr sein wird - worauf kommt es dann wohl im Leben an?
Das was Jesus da ausmalt, ist ja auch nicht mehr die Zukunft.
Es ist noch nicht geschehen aus der Sicht des Evangelisten
- aber das ist fast 2000 Jahre her. Was Jesus da prophezeit,
ist mehr oder weniger unsere jetzige Zeit. Und somit gibt
er uns gute Ratschläge und Antworten auf genau diese
Frage: Worauf kommt es eigentlich an?
Die Juden loben den Tempel, weil er so schön und vor
allem so reich ist. Jesus weist darauf hin, dass es darauf
wohl kaum ankommen kann, dass Werte wie Schönheit und
Reichtum sehr schnell zerstört werden können. Viel
wichtiger ist doch, dass sich um den Tempel ein betendes und
glaubendes Volk sammelt.
Jesus warnt auch davor, in Führungspersönlichkeiten schon den Messias zu sehen. Dahinter steckt auch der Stolz, den Meister gefunden zu haben; Bescheid zu wissen, dass das Ende nicht mehr weit ist. Es kommt nicht darauf an, über den Stand der Dinge informiert zu sein. Und es kommt auch nicht darauf an, einen Messias zu haben, den man sieht. Nur weil andere einen Guru haben, von dem es Fotos gibt, brauchen wir uns nicht zu schämen. Darauf kommt es nämlich auch nicht an.
In unserem Leben kommt es auch nicht darauf an, für alles und jedes Rede und Antwort stehen zu können. Aus jedem Streit perfekt herauszukommen. Immer eine Antwort zu wissen. Wir sollen uns eben nicht überlegen, was wir reden, wenn es mal so weit ist. Auch wissen kann Eitelkeit sein.
Und als letztes - vielleicht etwas hart - kommt es auch nicht auf ein harmonisches Familienleben an. Nicht mehr über den Glauben zu sprechen, weil es sonst nur Streit gibt. Nicht mehr von meiner eigenen Überzeugung zu reden, weil das die Familie belastet. Nicht mehr gemeinsam zu beten, weil die Kinder sich dabei unwohl fühlen...
Es gibt vieles, worauf es nicht ankommt, denn all das, so sagt Jesus, zerbricht immer wieder und zerstört dann auch den, der alle Hoffnung allein an diesen guten, aber leider vergänglichen Werten festgemacht hat.
Viel wichtiger ist es, in Verbindung mit unserem Gott zu
bleiben.
Viel wichtiger ist es, auf Gottes Kraft zu vertrauen. In allen
Lagen meines Lebens.
Es kommt in meinem Leben darauf an, Gott einen Platz zu bewahren
- und zwar den ersten Platz.
Es kommt darauf an, sich durch Katastrophen und Kriegen nicht
den Glauben rauben zu lassen. All das mag schrecklich sein
- schrecklicher aber noch ist die Hoffnungs- und Glaubenslosigkeit.
Amen.