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KARL-LEISNER-JUGEND |
Buchempfehlungen Frühjahr 2004
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Die vielen Bemühungen, dem Glauben Fernstehende dort abzuholen, wo sie sich gerade befinden, führen dazu, dass sich die in der Jugendseelsorge Engagierten meist am Bahnhof aufhalten. So machen sich viele Jugendliche selbst auf den mühevollen Weg zur Kirche, während die, die es besser wissen, sich vor den ankommenden Zügen die Füsse platt stehen." In diesem markanten Satz aus dem Munde eines Jugendseelsorgers spiegeln sich die Gefahren von Glaubensbüchern wider, die sich vornehmlich an Menschen richten, die dem Glauben kritisch, ablehnend oder zumindest unwissend gegenüberstehen: Der Versuch, bei der Glaubensdarstellung in der Sprache und Denkweise der heutigen Jugendlichen" zu bleiben, verhindert oft einen echten Fortschritt bei der Einführung in den Glauben.
Dieser Versuchung erliegt Uli Heuel nicht. In seinem Buch Woran Christen glauben" gelingt ihm das schwierige Unterfangen, in der Sprache und mit den Vorbehalten der heutigen Menschen, fragende Jugendlichen an die Hand zu nehmen und in Bewegung zu setzen. Dabei lässt er die Bedenken, kritische Anfragen und Vorurteile ausgiebig zu Wort kommen, um dem die weitere und größere Sicht des Christen hinzuzufügen - behutsam, ohne erhobenen Zeigefinger, gekonnt jeden Anschein der gezwungenen Rechtfertigung vermeidend.
Uli Heuel hält auch die Mitte, wenn es darum geht, nicht in die Klein-Klein-Streitereien der theologischen Tagespolitik zu geraten oder in die Mühlen der ökumenischen Auseinandersetzung. Er beschränkt sich auf die grundlegenden Fragen, die alle Christen betreffen, ohne dass der Eindruck entsteht, er würde aus political correctness" wichtige Fragen ausklammern.
Sein Buch ist allerdings kein Kompendium des Glaubens, sondern ein Begrüßungsgeschenk. Es werden weniger die dem Glauben bereits Vertrauten angesprochen, die in ihrem Glaubenswissen wachsen wollen. Ansprechpartner sind vielmehr die, die dem befremdlichen" christlichen Glauben noch unentschlossen und abwartend gegenüber stehen. Daher schließt sein Buch auch mit vier Starthilfen - konkrete Aufforderung, doch endlich den Bahnhof zu verlassen und sich in Bewegung zu setzen.
Fazit: Wer einem christlich interessierten, aber noch ratlosen Freund ein Fenster in die christliche Weite öffnen will, der schenkt mit dem Buch Woran Christen glauben" die beste Aussicht.
Uli Heuel - Woran Christen glauben - Herder Verlag 2004 - ISBN 3 451 283 78 6
Jahrzehntelang hielten Theologen es für nicht nötig,
die Archäologie zu bemühen: Sie waren von der Bildhaftigkeit
der alt- und neutestamentlichen Angaben so überzeugt,
dass auch aufsehenderregende Funde aus biblischer Zeit daran
nichts änderten. Inzwischen ist in die kirchengeschichtliche
Forschung ein wohltuender Realismus eingekehrt, der es erlaubt,
einen unverfälschten Blick auf die Entdeckungen der letzten
Jahrzehnte zu werfen.
In seinem Buch Der erste Papst" fasst Michael Hesemann
in spannender und lebendiger Weise zusammen, wie sich aus
vielen einzelnen Details und Erkenntnissen aus der Geographie,
Archäologie, Biologie, der Exegese, sogar der Kriminologie
und dem heutigen Stand der Geschichtsforschung auch das Bild
des Apostel Petrus neu formiert.
Ausgangspunkt seiner Zusammenfassung ist die Entdeckung eines
Grabes unter dem Petersdom - dem Petrusgrab? Bevor er diese
Frage überraschend und kompetent beantwortet, fügen
sich in seinem lesenswerten Buch weitere Bruchstücke
zu einem harmonischen Ganzen zusammen - angefangen beim Haus
des Petrus, den neutestamentlichen Berichten, der Auffindung
des sog. Petrus-Boot - über die Rolle der Essener, Qumran,
der Entstehung der Evangelien, der Reisen des Petrus - bis
hin zur Kreuzigung des Petrus, seiner Beisetzung und der Entstehung
der unterirdischen Totenstadt unter dem Petersdom.
Michael Hesemann hat dabei ein leicht lesbares, spannendes Buch geschrieben, dass von großer Sachkenntnis genauso zeugt wie von einer gesunden Glaubensüberzeugung.
Sehr empfehlenswert!
Michael Hesemann - Der erste Papst - Pattloch Verlag 2003 - ISBN 3 629 016 65 0
Die Offenbarung des Johannes (Die Apokalypse")
scheint schon fast das Lieblingsbuch der evangelikalen Protestanten
zu sein: Ein Buch voller Rätsel, das einem Code gleicht,
der geknackt" werden will.
Scott Hahn, einer der bekanntesten evangelikalen Theologen
Amerikas, überraschte vor einigen Jahren mit seiner Konversion
zum katholischen Glauben (Mein Weg nach Rom" -
ebenfalls lesenswert!). Nun behauptet er, dass er nach mehr
als 20 Jahren vergeblichen Studien mit dem neuen, katholischen
Blick auf dieses letzte Buch der Bibel endlichen den Schlüssel
zur Apokalypse" gefunden hat: Die Offenbarung des
Johannes sei vor allem ein liturgisches Buch",
in dem die Messe - Das Mahl des Lammes" (so der
Titel des Buches) - als Himmel auf Erden" beschrieben
wird.
Scott Hahn, der schon zu seinen Zeiten als Protestant dafür bekannt war, schwierige Gedanken allgemeinverständlich vermitteln zu können, hat mit diesem Buch der katholischen Kirche ein doppeltes Geschenk gemacht: Zunächst erschließt er uns das so fremde Buch der Offenbarung neu, - zum anderen gewinnen wir einen tieferen Blick auf das Geheimnis der Eucharistie.
Scott Hahn - Das Mahl des Lammes - Sankt Ulrich Verlag 2003 - ISBN 3 929 246 94 5
Nicht erst durch den Film "Die Passion Christi" wurde die Diskussion über die geschichtliche Glaubwürdigkeit der Evangelien neu entfacht. Für viele sind gerade viele Details der Leidensgeschichte nur Symbole, bildliche Übertragungen aus den Prophezeiungen oder sogar dreiste Hinzufügungen der Evangelisten.
Vittorio Messori - wie Michael Hesemann als Journalist eigentlich "fachfremd" - geht ausführlich allen Details nach und fragt nach deren geschichtlicher Glaubwürdigkeit. Obwohl Messori penibel jeder Formulierung und jedem Einwand nachgeht, ist ein spannendes und äußerst informative Buch entstanden - gründlich und sachlich, informativ und umfangreich. Gerade zum o.g. Film von Mel Gibson ein unverzichtbares Nachschlagwerk!
Vittorio Messori - Gelitten unter Pontius Pilatus? - Adamas Verlag 1997 - ISBN 3 925 746 72 2