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KARL-LEISNER-JUGEND |
Buchempfehlungen Herbst 2009
|
Immer wieder reden wir vom „Konzil" - aber kennen wir auch seine Texte?
Die vollständigen Konzilstexte sind als Buch und im Internet für
jeden leicht zugänglich. Doch die wenigsten Katholiken haben bislang
einen persönlichen Zugang zu den Dokumenten gefunden und sie gelesen
- vielleicht auch aufgrund des Umfanges von 168.000 Wörtern.
Doch das Konzil sollte auch für den „normalen Katholiken"
kein Buch mit sieben Siegeln bleiben. Das vorliegende Taschenbuch im Sinne
einer Kirchenvolksausgabe der Konzilstexte bietet mit knapp 35.000 Wörtern
rund 20 Prozent der Dokumente des jüngsten Konzils. Zudem sind die kurzen
Textabschnitte inhaltlich 229 Stichworten zugewiesen, nach dem Alphabet geordnet
und bieten als „Kleines ABC des Zweiten Vatikanischen Konzils"
einen einfacheren Zugang zum Verständnis der Lehre der großen neuzeitlichen
Kirchenversammlung.
Kardinal Meisner hält das Werk für eine „nützliche Arbeitshilfe
..., die wirklich für die Praxis taugt". Und Erzbischof Schick hofft,
„dass dieses Büchlein mit den wichtigsten Konzilstexten eine weite
Verbreitung und einen guten Zuspruch in der Öffentlichkeit findet".
Kleines ABC des Zweiten Vatikanischen Konzils, - Peter Christoph Düren (Hrsg.), Dominus-Verlag, Augsburg 2009. 160 Seiten. Paperback. ISBN 978-3-940879-05-9. 5,90 €
Der Wunsch, einmal Gott selbst zu begegnen; mit ihm ins Gespräch zu kommen und IHN als reale Person vor sich stehen zu haben, ist sehr verlockend und somit Gegenstand zahlreicher Romane oder Erzählungen; ein nicht unbedeutender Teil davon stammt aus dem evangelikalen Bereich. So ist in „Der Besuch" von Adrian Plass Jesus für einige Wochen in einigen Gemeinden Londons zu Gast und bringt das Gemeindeleben sowie die gängigen Vorstellung von dem, was Gott tut und was nicht, ordentlich durcheinander. Weniger neutral, sondern sehr kirchenpolitisch tritt dagegen ein gewisser „John" in dem Roman „Der Schrei der Wildgänse" auf, der zwar nicht Gott ist, aber dennoch in seinem Namen auftritt.
Hier nun begegnet Mack in dem Roman „Die Hütte" nach einem schweren Schicksalsschlag Gott - in seiner dreifaltigen Gestalt als Papa (als liebenswerte dicke schwarze Mama), Jesus und dem Heiligen Geist, der ebenfalls eine flirrende (asiatische) Frauengestalt annimmt. Gott redet mit Mack zwar auch über sich, über ihre Beziehung zu einander und untereinander - aber der Spannungsbogen wird durch die in Mack aufgestaute Wut erzeugt. Wie konnte Gott das zulassen, was passiert ist? Warum? WARUM?
Das hebt „Die Hütte" sehr wohltuend von den anderen Romanen ab: Das Buch ist keine theologische Spielerei, sondern eine dramatische und überaus ernsthafte Darstellung des Ringens Gottes um den verletzten Menschen (und umgekehrt). Dabei findet „Die Hütte" einen Weg in den Herzen jener Menschen, die - wie Mack - großes Leid erlebt und dabei den Zugang zu Gott verloren haben. Vorbei an ihren inneren Barrikaden gegen Gott, gegen Leiderklärung und auch gegen jede Sinnstiftung öffnet William Paul Young eine Hintertür im Menschen, durch die Frieden Einzug halten kann. Das macht „Die Hütte" zu einem idealen Geschenk für verbitterte, verhärmte oder - vor allem - traurige und trauernde Menschen.
Natürlich ist es nicht ungefährlich, Gott über sich und die Welt reden zu lassen. Zu schnell schleichen sich kleinere Ungenauigkeiten ein, die - durch fiktionale göttliche Autorität - manchmal unangenehm aufstoßen. Allerdings sollte dies dem Autor nachgesehen werden, immerhin schreibt er - obwohl nicht studiert oder promoviert - geniale Sätze über Trinität, Beziehung, Freiheit und Schöpfung. Dass ihm bei dem Vergelungenen such, ein Buch über "Gott und das Leid" zu schreiben, auch gröbere Ungenauigkeiten in anderen theologischen Bereichen unterlaufen, sollte ihm verziehen werden...
Auf Seite 114 findet sich zum Beispiel die Aussage, dass die Wunder Jesu
nicht von Jesus, sondern von „Papa" gewirkt wurden... Christologisch
eine fast schon häretische Aussage; ebenso ist (auf Seite 139f) die Theorie
von der Hierarchie als Quelle der Unfreiheit zumindest fragwürdig; zudem
klingt (auf Seite 169) seine Einschätzung des Mannes als Ursache der
Kriege und Gewalt schon fast nach einer Männer-Diskriminierung; auch
die Personifizierung der Weisheit (Kapitel 11) zwar als Teil "Papas",
aber dennoch zur quasi vierten göttlichen Person, ist zumindest gewagt...
... aber - nobody is perfect, auch William Paul Young nicht; sehen wir also
darüber hinweg.
Etwas dramatischer wird es jedoch, wenn Youngs evangelikale Sicht auf die
Mitwirkung des Menschen an seinem Heil Gott in den Mund gelegt wird. Dass
die Zehn Gebote gar nicht zu befolgen sind, sondern nur dem Menschen zur Erkenntnis
seines eigenen Unvermögens gegeben sind, ist typisch evangelikal - aber
deshalb noch lange nicht richtig, auch wenn scheinbar Gott selbst es so sieht
(Seite 234). Ob der Mensch nur vertrauen muss, oder auch mitwirken darf, ist
eine Frage, die im Buche durchgehend einseitig (evangelikal) ausgelegt wird.
In drei Passagen (Seite 204-210; 228-230 und nochmal 237) jedoch erliegt
Young auf äußerst unangenehm Weise seinen evangelikalen Vorurteile
(die zum Beispiel in „Schrei der Wildgänse" ein ganzes Buch
füllt): Nämlich der Kritik an den religiösen Institutionen
- an allen Religionen und all ihrem Tun. Natürlich: In jeder Religion
oder Kirche finden sich auch Menschen, die ohne wahre Beziehung zu Gott leben.
William Paul Young jedoch legt Gott die Aussage in den Mund, dass dort - in
den Kirche und Religionen - niemals Wahrheit zu finden ist, weil dort keiner
eine wirkliche Gottesbeziehung hat; und deshalb sind alle Antworten falsch,
selbst wenn sie doch einmal richtig sein sollten... (Seite 229) Während
Young Gott fast im ganzen Buch Mack beibringen lässt, dass man niemanden
beurteilen darf - und schon gar nicht verurteilen - schafft es "Gott"
nicht, sich den Religionen etwas differenzierter zu verhalten.
Schade? Natürlich drängt sich hier ein hässliches Vorurteil
in den Vordergrund, das - im Gegensatz zum ganzen Buch - äußerst
lieblos und pauschalisierend ist. Aber auf der anderen Seite erinnert uns
diese absolut ungöttliche Aussage daran, dass der Gott, der in „Der
Hütte" mit Mack spricht, nur eine Erfindung eines Autors ist - eine
sehr gute, aber eben nicht Gott selbst.
Empfehlenswert? - Ja, ich denke schon. Die tröstende und aufbrechende
Wirkung des Buches wird zwar durch den Ausrutscher auf den o.g. Seiteen (204-210;
228-230; 237) getrübt, aber wenn wir das Buch jemanden empfehlen, der
in Unfrieden mit Gott lebt, dann wird der wiedergefundene Gott ihn nicht nur
mit sich selbst, sondern auch mit der Kirche versöhnen.
Beim Verschenken oder Empfehlen schadet es aber nicht, auf die offensichtliche
Inkonsqeuenz in dieser Hinsicht hinzuweisen - und ansonsten auf die erhebende
Wirkung der restlichen schönen Gedanken zu vertrauen.
Die Hütte - William Paul Young, allegria-Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-7934-2166-5, Hardcover, 16,90 €.
Wer kennt außerhalb von Köln den Namen des Arztes Pantaleon, der
zu den „Großmartyrern" der frühen Kirche zählt?
Und wer kennt den Namen der „deutschen" Kaiserin Theophanu, der
griechischen Gemahlin Kaiser Ottos II., die kurz vor der Wende des ersten
Milleniums diesen griechischen Heiligen (zusammen mit dem heiligen Nikolaus)
zur Verehrung nach Westeuropa in das damalige Ottonische Reich brachte? Die
Kaiserin und der Heilige ruhen gemeinsam in der frühesten romanischen
Kirche Kölns, in der herrlichen Basilika St. Pantaleon, wo immer am 27.
jeden Monats ein Gottesdienst zu ihren Ehren gefeiert wird; Pantaleons Gedenktag
ist nämlich am 27. Juli.
Der langjährige Pfarrer von St. Pantaleon, der erst vor kurzem nach Münster
zu neuen Aufgaben wechselte, Peter von Steinitz, hat ein Buch vorgelegt, das
dieser Unkenntnis aufhilft und in die erregende Zeit des 3./4. Jahrhunderts,
mitten in die Spätantike hineinführt. Ähnlich wie heute ist
diese Endphase der Antike durchsetzt von vielerlei Sinnsuchen: Krause Mischreligionen,
zuchtlos-orgiastische Kulte, orientalische Götternamen dringen in das
spätrömische Reich ein, das bereits in einen ost- und einen weströmischen
Teil aufgespalten ist und in den Hauptstädten Nikomedien (an der heutigen
Westküste der Türkei) und Trier von zwei Kaisern regiert wird. Aber
neben den verwirrenden Religionen in dem Vielvölkerreich wird auch der
klärende Einfluss der griechischen Philosophie in den platonischen Schulen
spürbar – und die Morgenröte des Christentums geht auf. Lange
gilt es noch als jüdische Sekte, ergreift aber im griechisch-römischen
Kulturraum immer mehr Gebildete und Ungebildete, Sklaven wie Adelige.
In dem Roman wird eine germanische Sklavin Friedhild zur Begleiterin der Geschichte:
Nach Nikomedien verkauft, nimmt sie den ungewohnten Geist der christliche
Domina wahr, erzieht nach dem Tod der Mutter den jungen, hochbegabten Sohn
Pantaleon und wird später nach seiner tödlichen Folterung den Leichnam
waschen und begraben. Der Autor greift die überlieferten historischen
Daten auf: die Abstammung Pantaleons (des „Ganz-Löwen") von
einer christlichen Mutter und einem heidnischen Vater, dessen ärztliche
Kunst der Sohn übernimmt; die Berufung Pantaleons zum Leibarzt des Kaisers
Diokletian; die überlieferten Wunderheilungen durch den Neugetauften;
die grauenhafte Folterung in der Christenverfolgung um 400, als das Weihrauchopfer
vor den Standbildern der Kaisergötter von den Christen verweigert wird.
Die Erzählung bietet aber weit mehr als diese genau recherchierten Hintergründe.
Der Autor baut darin die spätantike Weltsicht ein, die den eher langsamen
Weg des jungen Arztes zur Taufe zunächst hemmt; darauf aber entwickelt
er dessen wachsende Freude an der Einsicht in die innere Logik des Christentums.
Diese Passagen verbinden sich mit einer unaufdringlichen Katechese und Erläuterung
des Glaubensbekenntnisses – für viele Leser, gerade Jugendliche,
zum eigenen Eindringen gewiss hilfreich! Verbunden wird diese innere Entwicklung
mit der reizvoll eingeflochtenen Liebe zu der jungen heidnischen Römerin
Aurelia (die nach der Taufe Katharina heißen wird, sich Christus verlobt
und in Alexandria gemartert wird!) und mit leicht hingetuschten Bildern des
Hoflebens, der geheimen Gottesdienste und Tauffeiern der Christen, auch mit
Ausflügen in die platonische Philosophie: so besonders im Kapitel über
die göttliche Schönheit und die Schönheit des Göttlichen.
Kurz: In der zweifelhaften Gattung der „Arztromane" ist ein ganz
anderer Roman entstanden, der in den wirren weltanschaulichen Mustern der
Spätantike die Figur des jungen Arztes so bewegend zeigt, daß damit
die Jahrhunderte übersprungen sind und das bis heute Gemeinsame, das
wunderbar Menschliche des Christentums sichtbar wird.
Der Autor hat auch bereits ein zweites Buch nachgeschoben, dessen rasante
Handlung zeitgenössisch in unseren Tagen und bis in den islamischen Raum
hinein spielt. Leo Pantalsky (!), unverkennbar ein Namensvetter Pantaleons
und ungetaufter slowakischer Medizinstudent in Köln, geht durch Himmel
und Hölle der westlichen Kultur, befreundet sich mit moslemischen Studenten,
wird in eine scheinbare Konversion zum Islam hineingetrickst, kann sich mit
Mühe daraus befreien, findet – auch aufgrund seiner Großmutter
Anna – zum Christentum. Ebenso stabilisiert ihn die Liebe zu Catherine,
einer französischen jungen Christin, in den verschiedenen Möglichkeiten
zu sexuellen Abenteuern. Die Freundschaft mit dem türkischen Mitstudenten
Sahin führt ihn nach Istanbul, von dort weiter nach Ephesus ins Haus
der Mutter Maria, Meryem Ana – wo am 11. September 2001 ein Mordanschlag
auf ihn und eine Pilgergruppe geschieht... In diese flüssig und vielschichtig
erzählte Handlung werden die Ringparabel Lessings, die Sufi-Mystik und
viele andere Fragen hineingeflochten; die dichteste darunter lautet: Wer ist
Gott? Es berührt wohltuend und lösend, daß der Autor das Freundespaar,
den Christen und den Muslim, zu der Antwort finden läßt, die der
Koran so nicht formuliert: Allah mahabba; Gott ist die Liebe. Dieser theologisch
wohlbegründete, zugleich mit Spannung geschriebene Roman bringt viele
Erfahrungen, vor allem der Multi-Kulti-Jugendszene, ins Wort und macht begründete
Ängste und die tragische Richtungslosigkeit heutiger Jugendlicher deutlich.
Aber es vermag auch furchtlos mit dem Evangelium eine Antwort vorzuschlagen.
Junge Erwachsene werden es wegen der kriminalistischen Spannung gerne lesen
und dabei die theologischen Aussagen „unter der Hand" mitnehmen;
andere werden die Zielvorgabe des Glaubens an die heutigen Lebens(irr)wege
schätzen. Ein kluges, spritziges und gläubiges Buch.
Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz
Peter von Steinitz, Pantaleon der Arzt. Roman, mit Ill. v. Wladimir Naumez, Verlag Freundeskreis St. Pantaleon, Köln 2008, 266 S., ISBN 978-3-9805197-3-1, Paperback, 14,90 €
Peter von Steinitz, Leo. Allah mahabba. Roman, Edition Zero, Verlag Pro Business GmbH, Berlin 2008, 429 S., ISBN 978-3-86805-223-7, Paperback, 16,90 €.
Gabriele Kuby, die auf unserer Homepage eher als Harry-Potter-Kritikerin
erwähnt wurde, hat nun ein kleines Büchlein geschrieben, das Mut
machen und Freude schenken will. Eine solches Unterfangen scheint besonders
schwierig, wenn es um die Sexualmoral aus Sicht der Jugendlichen geht - dennoch
meistert Kuby dieses mit Bravour. Ihr Plädoyer für ein erfülltes
Leben gelingt ihr auch dann, wenn sie auf die Gefahren der heutigen Zeit und
Gesellschaft verweist: Immer versucht sie nicht die Negativ-Zeichnung der
heutigen Welt, sondern die Aussicht auf Umkehr, Neubeginn und Schönheit
eines veränderten Lebens zum Anlass einer Lebens-Veränderung zu
machen.
Gabriele Kuby begründet nicht, warum die Sexualmoral der Kirche so ist,
wie sie ist. Sie hat somit kein katechetisches Werk geschrieben, sondern ein
motivierendes Geschenkebüchlein. Als Geschenk eignet es sich zwar weniger
dafür, kritischen Jugendlichen Antworten zu geben, umso mehr öffnet
"Only You" vielmehr den bislang fraglos-orientierungslosen jungen
Menschen für eine andere Sichtweise. "Only You" empfiehlt sich
also vor allem den Jugendlichen, die verlernt haben, sich (und die Kirche)
überhaupt in Frage zu stellen.
Only You - Gabriele Kuby, fe-Medien-Verlag, Kisslegg 2009, ISBN 978-3-939684-51-0, broschiert, 5,- €.
Immer wieder finden sich populärwissenschaftliche Bibel-Erklärungs-Schriften, die von sich selbst behauptet, die biblischen Ereignisse so darzustellen, wie sie wirklich waren... ohne Vorurteile und ohne eine konfessionelle Festlegung. Dass das gar nicht möglich ist, wird oft vergessen - denn jeder, der die knappen Linien der Evangelien mit Farbe anreichert, verändert - oft genug nur nach eigenem Geschmack.
Da ist es wohltuend, wenn Bücher geschrieben werden, die erst gar nicht
behaupten, einen ungebundenen Blick auf Jesus zu werfen - sondern von vorneherein
klar machen, dass sie einen bestimmten Verstehenshintergrund haben.
Dass die beiden hier besprochenen Bücher Jesus aus jüdischer Perspektive
betrachten, ist natürlich nur ein Blickwinkel - aber ein besonders
wertvoller: Denn so haben ihn seine Zeitgenossen gesehen. Wir können
das heute nicht, weil uns der gesamte jüdische Background fremd geworden
ist.
Jacob Neusner und Arnold Fruchtenbaum erzählen daher viel über jüdische
Traditionen, Gesetze und Interpretationen, Mishna und Thora - und erhellen
damit für uns bisher unentdeckte Bedeutungen der bekannten biblischen
Erzählungen.
Beide haben jedoch ein unterschiedliches Niveau - und einen anderen Zugang. Während Jacob Neusner deutlich macht, warum er KEIN Christ ist, bekennt sich Arnold Fruchtenbaum sehr wohl zum messianischen Anspruch Jesu. Beiden gemeinsam ist, dass sie nahe an den Texten des Neuen Testamentes bleiben und damit scon fast exegetische Werke sind. Aber auch, wenn wir den Interpretationen Fruchtenbaums nicht immer folgen können (Warum soll die Sünde gegen den heiligen Geist eine nationale Sünde sein? Und warum war der Stern von Bethlehem kein Stern? Und...); und auch, wenn wir Jacob Neusner in seinem Unvermögen, den Anspruch der Göttlichkeit Jesu zuzustimmen, nicht immer nachvollziehen - wir lernen dennoch viel über Jesus, seine verborgenen Aussagen; über die Evangelisten und ihre Zuhörer, vor allem aber über die Juden zur Zeit Jesu und zu unserer Zeit.
Zum Buch von Jacob Neusner sollte sicherlich hinzugefügt werden, dass es in ganzen Passagen von Papst Benedikt XVI. in seinem Werk "Jesus von Nazareth" zitiert und weitergeführt wird. Das ist sicherlich ein Empfehlungsschreiben für sein Buch.
Ein Rabbi spricht mit Jesus - Jacob Neusner, Herder-Verlag, Freiburg 2007, ISBN 978-3-451-29583-6, Hardcover, 16,90 €
Das Leben des Messias - Arnold G. Fruchtenbaum, CMD Verlag, Hünfeld 2007, ISBN 978-3-939833-05-5, Taschenbuch, 9,50 €.