Der kleine Fritz saß am Küchentisch und schrieb, die Zungenspitze
zwischen den Zähnen, eifrig in sein Heft.
"Was schreibst du denn so fleißig?" fragte die Mutter vom
Küchenherd her.
"Eine Rechnung für dich!" antwortete der Junge, ohne sich stören
zu lassen.
"Da bin ich aber neugierig", meinte die Mutter.
"Du wirst es schon sehen, wenn ich fertig bin."
Als er das ganze Blatt vollgeschrieben hatte, zeigte er es
der Mutter, die laut zu lesen begann:
Rechnung von Fritz Holzhauser für seine Mutter | |
---|---|
3 x Milch geholt | -, 15 Euro |
2 x Küche geputzt | -, 60 Euro |
3 x Geschirr abgetrocknet | -, 30 Euro |
5 x Schuhe geputzt | -, 70 Euro |
4 x Tisch gedeckt | -, 40 Euro |
macht zusammen | 2,15 Euro |
Die Mutti musste lächeln, als sie die sonderbare Rechnung las. Dann
nahm sie den Bleistift: "Ich schreibe dir meine Rechnung gegenüber",
sagte sie.
"Deine Rechnung?" fragte Fritz erstaunt. "Hast
du denn auch was für mich getan?"
"Nun, so ein bisschen was", nickte die Mutter.
Dann schrieb sie:
Rechnung von Frau Holzhauser für ihren Sohn Fritz | |
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8 Jahre für ihn gekocht | 0,00 Euro |
8 Jahre für ihn gewaschen | 0,00 Euro |
56 x Hose und Jacke geflickt | 0,00 Euro |
137 Nächte für ihn gewacht, wenn er krank war | 0,00 Euro |
29 mal getröstet, wenn er traurig war | 0,00 Euro |
macht zusammen | 0,00 Euro |
Aufmerksam las der Junge die Rechnung der Mutter.
"Aber Mutti, warum hast du denn überall 0,00 Euro geschrieben?"
"Weil eine Mutter für ihr Kind alles umsonst tut!",
antwortete die Frau. "Aber nun will ich dir die 2,15
Euro geben, die du ja verdient hast."
Da sagte der Junge: "Nein, Mutti, ich will keinen Cent.
Denn deine Rechnung müsste doch hundertmal so groß
sein wie die meine."