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Predigtvorschläge - 03. Sonntag der Osterzeit (Lesejahr A)
1. Predigtvorschlag

von Pfr. Dr. Axel Schmidt (erstellt: 2008)

Liebe Gemeinde!

Als ich neulich mit Grundschulkindern über unseren Osterglauben gesprochen habe, war mir u.a. wichtig zu erfahren, was denn in den Augen der Kinder diesen Glauben plausibel erscheinen lässt und was ihn eher fragwürdig macht. Als stützendes Element wurde u.a. empfunden, dass die Ostergeschichten in der Bibel aufgeschrieben wurden – denn das schriftliche Zeugnis gibt der Sache Objektivität; anders als bloßes Hörensagen setzt es sich der Nachprüfung aus und scheut diese auch nicht. Schwer glaubwürdig erschien einigen Kindern jedoch die Behauptung, dass da einer wirklich von den Toten auferstanden sei – denn so etwas passiert doch sonst nicht. Und wenn es denn tatsächlich passiert ist, warum ist Jesus den Jüngern nur eine Zeitlang erschienen und dann nicht mehr? Die beiden Punkte gehören zusammen: das Aufhören der Erscheinungen des auferstandenen Herrn und die schriftliche Aufzeichnung des Geschehens. Das heutige Evangelium thematisiert geradezu diese Zeit des Umbruchs von unmittelbarer Begegnung mit Jesus hin zu anderen Formen seiner Gegenwart in der Kirche. Es ist selber schon ein Nachtrag zum eigentlich fertigen Johannesevangelium. Dieses hatte nämlich mit den Worten geschlossen: „Noch viele andere Zeichen, die in diesem Buch nicht aufgeschrieben sind, hat Jesus vor den Augen seiner Jünger getan. Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Messias ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen.“ (Joh 20,30f) – So als ob das Aufgeschriebene nun doch nicht ganz ausreichte, hat ein zweiter Schreiber, wohl ein Schüler des Evangelisten, von einer weiteren Ostererscheinung Jesu berichtet. Dahinter mag ein ähnliches Bedürfnis stecken, wie ich es von den Grundschulkindern erfahren habe: Jesus soll nicht aufhören, sich seinen Freunden leibhaftig als der Auferstandene zu bekunden! Er soll nicht aufhören, sie in ihrem Alltag aufzusuchen und ihnen dort den Lichtblick von Ostern her zu schenken, den sie brauchen, um im Glauben festzustehen und treu zu bleiben. Dieser Wunsch ist völlig in Ordnung und angemessen. Er spiegelt sich schon in der Einladung der Emmausjünger: „Herr, bleibe bei uns, denn es wird bald Abend, und der Tag hat sich schon geneigt.“ (Lk 24,29) Und der Wunsch ist vor allem dann brennend, wenn der Alltag der Christen mühsam, ermüdend und frustrierend ist. Darum geht es nämlich in unserem Evangelium zuerst. Die Fischer unter den Aposteln gehen ihrer Arbeit nach und fangen keinen einzigen Fisch. Wer das Johannesevangelium kennt, weiß, dass mit dieser Aussage ein symbolischer Sinn verbunden sein muss: Gemeint ist der kirchliche Dienst der Apostel, ihr Bemühen, Menschenfischer zu sein, und ihr sich rasch abzeichnender Misserfolg. Die Kirche ist wie ein Schiff mit Petrus als dem Steuermann – aber ohne die Gegenwart ihres Herrn Jesus Christus richtet sie nichts aus. Aber die Gegenwart Jesu ist nicht mehr so unzweifelhaft erfahrbar wie an Ostern. Jesus steht am Ufer, „doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war“ (Joh 21,4). Dass er es ist, wird erst deutlich, als er ihnen zu einem wunderbar reichen Fischfang verhilft und ihnen dann das Brot und den Fisch zu essen gibt. Auch hier werden wir an die Geschichte der Emmausjünger erinnert, die den Herrn „erkannt hatten, als er ihnen das Brot brach“. (Lk 24,35) Die Erinnerung an das Letzte Abendmahl wird geweckt, und es wird klar, dass Jesus fortan in dieser neuen Form unter den Seinen gegenwärtig sein will: im Mahl von Brot und Wein, das die Jünger zu seinem Gedächtnis begehen. Warum wählt Jesus diese Form, um seine österliche Gegenwart in der Kirche erfahrbar werden zu lassen? Warum kommt er unserem Wunsch nach massiver Berührbarkeit nicht weiter entgegen? – Die Antwort darauf ist zweigeteilt: Erstens kommt er ja unserem Wunsch nach leiblicher Gegenwart tatsächlich entgegen, denn die Eucharistie ist ja materiell und nicht bloß geistig; Jesus erscheint in ihr in den Grenzen von Raum und Zeit, ja, er bleibt in allen Kirchen gegenwärtig, er schaut uns vom Tabernakel aus an und lässt sich von uns – freilich unter der Gestalt und dem Zeichen des Brotes – anschauen und ansprechen. Aber – und das ist der zweite Teil der Antwort – die Wirklichkeit des Auferstandenen ist nicht von dieser Welt, sie ist jenseitig, himmlisch. Es gibt keinen ungebrochenen Zugang aus dieser Welt in die des Himmels, dazu ist Wandlung nötig, eine Wandlung, die normalerweise erst im Tod erfolgt, ausnahmsweise aber bereits an den Gaben von Brot und Wein geschieht. Der Leib des Auferstandenen ist verklärt, er ist kein Teil dieser vergänglichen Welt. Wir können diesen Leib Jesu nicht in unsere Welt ziehen, wir müssen uns vielmehr von Jesus aus dieser Welt gleichsam herausziehen lassen in seine Welt. Die Eucharistie ist gerade die Speise, die uns verwandelt in Menschen, die des ewigen Lebens fähig und würdig sind. Der Wandlung von Brot und Wein in Jesu Leib und Blut muss unsere innere Wandlung folgen, unsere Angleichung an die Gesinnung Jesu. „Nehmt und schmeckt das Brot des Lebens, nehmt und schmeckt das Brot und lebt!“

2. Predigtvorschlag

von Pfr. Dr. Axel Schmidt (erstellt: 2005)

Liebe Gemeinde!

Es hört sich an wie eine Resignation, wenn Petrus nach dem dramatischen Ende seins Herrn und Freundes Jesus meint: „Kommt, wir gehen wieder fischen!“ Und die anderen Jünger sind mit diesem Vorschlag sofort einverstanden und rufen: „Wir kommen auch mit.“ Ihr Handeln ist verständlich: Sie tun wieder das, was sie gelernt haben, wo sie sich auskennen und verzichten auf die großen Perspektiven für die Zukunft. Sie haben ihren Glauben an Jesus nicht verloren, aber sie sind ohne Hoffnung.

Über diese göttliche Tugend spreche ich heute. In gewisser Weise fällt sie uns modernen Menschen schwerer als der Glaube und die Liebe. Das meint auch Charles PÉGUY:
„Der Glaube, den ich am liebsten mag, sagt Gott, ist die Hoffnung... Der Glaube wundert mich nicht... Ich bin so strahlend sichtbar in meinen Geschöpfen... Daß, um mich nicht zu sehen, diese armen Leute wirklich mit Blindheit geschlagen sein müßten....

Die Liebe, sagt Gott, das wundert mich nicht. … Die Liebe ist ganz natürlich, ... sie ist die erste Bewegung des Herzens.
Aber die Hoffnung, sagt Gott, das verwundert mich wirklich sehr. … Das ist wirklich erstaunlich. Daß diese armen Kinder sehen, wie das alles zugeht, und daß sie glauben, morgen gehe es besser... Das ist verwunderlich, und das ist entschieden das größte Wunder unserer Gnade. So daß es mich selber verwundert. Denn Glaube sieht nur, was ist. Sie aber sieht, was sein wird. Und Liebe liebt nur, was ist. Sie aber liebt, was sein wird.“

Hoffnung richtet sich auf ein zukünftiges Gut. Sie sagt: „Es wird gut ausgehen; es wird ein gutes Ende nehmen.“ Erhoffen können wir nur etwas, was wir sehnsüchtig herbeiwünschen, was wir aber nicht in der Hand haben; etwas, von dem wir dennoch in freudiger Zuversicht erwarten, das es uns zuteil wird. Wir können das Erhoffte nicht bewirken, herbeischaffen oder erzeugen, aber es wäre keine Hoffnung, wenn wir nicht irgendwie gewiß wären, daß unsere Erwartung sich einst erfüllen wird.

Nun gibt es vielerlei, was wir erhoffen: gutes Wetter, einen guten Ausgang einer Prüfung, Gesundheit, langes Leben, Gedeihen der Kinder, Erfolge aller Art. Das ist völlig normal und in Ordnung. Menschen, die mit einem natürlichen Optimismus ausgestattet sind, sind uns normalerweise unmittelbar sympathisch. Sie strahlen uns an und machen kurzzeitig unser Leben ein wenig heller. Solche Art von Zuversicht ist eine wertvolle Gabe, die aber als solche noch nicht ohne weiteres Tugend ist. Selbst Petrus und seine Freunde hatten nach Jesu Tod noch dies und das zu erhoffen; jedenfalls hofften sie auf einen guten Fischfang. Aber sie hofften nicht mehr auf einen guten Ausgang ihres Lebens überhaupt, darauf, daß Jesus „der sei, der Israel erlösen werde“ (Lk 24,21). Diese Hoffnung hatten sie begraben. Aber dabei handelte es sich eben um die eine Hoffnung, neben der es keine anderen Hoffnungen gibt, die eine und fundamentale Hoffnung, die sich nicht auf ein einzelnes Gut richtet, sondern auf einen umfassenden Sinn, auf ein zukünftiges Heilsein des ganzen Lebens. Und allein diese eine Hoffnung, von der wir nur im Singular sprechen können, verdient es, Tugend genannt zu werden, sie ist göttliche, d.h. von Gott geschenkte Tugend.

Was ist das Besondere an dieser Hoffnung? Es tritt gerade dann zutage, wenn die Hoffnungen, die es im Plural gibt, zusammenbrechen und ihren Sinn verlieren. Dies ist bei allen unheilbar Kranken oder auch bei den Martyrern der Fall; auf negative Weise auch bei denen, die sich das Leben zu nehmen versuchen. Wenn die gewöhnlichen Alltagshoffnungen dahinschwinden, dann kann die echte Hoffnung ihr strahlendes Gesicht erheben, oder aber auch die Verzweiflung, die verborgen schon da war, den Menschen vollends übermannen.

Am todkranken Papst konnten wir erfahren, was die christliche Hoffnung ausmacht. Er schrieb an die polnischen Schwestern, die ihn seit vielen Jahren pflegen: „Ich bin froh, seid ihr es auch.“ Der unheilbar Kranke bezieht seine Freude aus dem umfassenden Heil, das Gott allein geben kann, das aber noch unsichtbar ist. Diese Freude nimmt die Hoffnung vorweg, von der Paulus sagt: „Denn wir sind gerettet, doch in der Hoffnung. Hoffnung aber, die man schon erfüllt sieht, ist keine Hoffnung. Wie kann man auf etwas hoffen, das man sieht? Hoffen wir aber auf das, was wir nicht sehen, dann harren wir aus in Geduld.“ (Röm 8,24f)

Nun sagte ich eingangs, daß dem modernen Menschen die Hoffnung schwerer fällt als der Glaube und die Liebe. Wer nicht hofft, glaubt nicht, daß sein Leben wirklich einen Sinn hat und auf eine Erfüllung angelegt ist, die in der Zukunft liegt und von Gott verheißen ist. Wer nicht hofft, nimmt die Nicht-Erfüllung vorweg; er ist verzweifelt. Unsere Epoche ist der Versuchung zur Verzweiflung in besonderer Weise ausgesetzt.

Das sieht man freilich nicht auf den ersten Blick, denn allenthalben wird uns ja ein vordergründiger Optimismus präsentiert und eingeredet, alles wäre easy, leicht und locker. Doch dahinter steckt eine Mentalität, die Sören Kierkegaard als „Verzweiflung der Schwachheit“ bezeichnet hat. Die Geisteshaltung, um dies es hier geht, besteht darin, daß der Mensch nicht wagt, er selbst zu sein; er weigert sich, sein eigenes Wesen und seine Berufung anzunehmen: sie ist ihm zu hoch und zu schwer, denn sie mutet ihm eine Würde zu, die ihm eben als Zumutung erscheint, als etwas, für das er sich zu schwach fühlt; darum „Verzweiflung der Schwachheit“. Der Mensch, der davon geprägt ist, weicht seiner Berufung aus, geht sich selbst aus dem Weg und verliert sich in Ablenkungen jeder Art. Weil er nicht in sich ruhen, nicht bei sich selbst zu Hause sein kann, muß er den freilich vergeblichen Versuch machen, aus der eigenen Mitte auszubrechen – zum Beispiel in die Rastlosigkeit des Arbeitens oder auch in die unersättliche Neugierde der Schaulust und des Tratsches. Der Lärm der Unterhaltungsindustrie übertönt das Bewußtsein, daß man an der Mitte seines Lebens vorbeilebt und für die Zukunft eigentlich keine Erwartungen hat. Und da die verborgene Verzweiflung jeden Moment an die Oberfläche gelangen kann, müssen der Lärm und die Reizüberflutung immer stärker werden. Die öffentliche Neugier soll den Menschen in eine Scheinwelt leerer Reizdinge einsperren; symptomatisch sind Fernsehsendungen wie „Big Brother“, sie dienen als Droge gegen das lauernde Bewußtsein, in der Seele krank zu sein und das Ziel des Lebens verfehlt zu haben.

Von dieser „Verzweiflung der Schwachheit“, die mit der nach außen gespielten optimistischen Lebensart einhergeht, sind auch wir Christen angekränkelt. Das Fernsehen und die sonstigen Einflüsse der modernen Welt verfehlen ihre Wirkung nicht. Der durchschnittliche Christ pendelt deshalb oft zwischen Optimismus und Pessimismus, zwischen übertriebener Weltbejahung und Weltverachtung. Wenn wir etwa von den düsteren Prognosen für unser Land erfahren, dann beginnen wir gern, zu jammern und verbittert zu klagen.

Dabei können Krisen durchaus heilsam sein. Sie entstehen durch Enttäuschung, und Enttäuschung besagt dabei durchaus auch etwas Positives, nämlich Befreiung aus einer Täuschung. Freilich ist solche Befreiung nur selten willkommen, sie tut weh, sie geht unter die Haut. Wenn ich z.B. schwer krank werde, zerbricht die heimlich gepflegte Illusion uneingeschränkter Vitalität; wenn ich ein mühsam erstrebtes Ziel nicht erreiche, muß ich einsehen, daß ich aufs falsche Pferd gesetzt habe. Aber gerade in solchen Enttäuschungen bricht mit aller Macht die Frage auf, ob meine Existenz im Ganzen von solchen enttäuschten Hoffnungen abhängt, oder ob sie sich nicht einer höheren Wirklichkeit verdankt, nämlich Gott, der allein der Grund meiner tiefsten Hoffnung sein kann. In der Bedrängnis hoffen – das ist wahrhaft „Hoffnung gegen alle Hoffnung“ (vgl. Röm 4,18).

Wenn die Hoffnung so verstanden wird, ist klar, daß sie eine Haltung ist, die in gewisser Weise das Menschenmögliche übersteigt, eben eine göttliche Tugend. Nur Gott kann mir letztlich die Kraft geben, die irdischen Ziele zu übersteigen und auf das Ewige Leben zu hoffen. Natürlich braucht diese Hoffnung einen Grund, der sie rechtfertigt. Dieser Grund ist kein anderer als Jesus Christus, der den Tod besiegt hat.

Die Welt braucht nicht unbedingt optimistische Menschen, aber sie bedarf dringend solcher Menschen, die Hoffnung ausstrahlen, tiefe vom christlichen Glauben geprägte Hoffnung. Nur die echte Hoffnung wird dem Ernst und Elend dieses Lebens gerecht; nur der Hoffende kann in Leid und Enttäuschung Frieden und Freude bewahren.

Darum gilt die Bitte des Apostels Paulus in seinem Römerbrief auch für unsere Zeit: „Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und mit allem Frieden im Glauben, damit ihr reich werdet an Hoffnung in der Kraft des Heiligen Geistes.“ (Röm 15,13)

3. Predigtvorschlag

Ich gehe fischen. - Wir kommen auch mit.

Schwestern und Brüder!
Einen Hauch Resignation höre ich aus diesen Worten Petri und seiner Mitstreiter.

Ich gehe fischen. - Wir kommen auch mit.
Von großem Eifer für die Sache des Herrn zeugen diese Worte jedenfalls nicht.
Gerade erst haben die Jünger die Erfahrung gemacht, dass Jesus lebt. Aber was nun?
Sie kehren zurück in gewohnte Pfade. Sie gehen wieder fischen. Wie damals, bevor Jesus sie berufen hatte.

Der Aufbruch zu neuen Ufern in der Nachfolge Christi scheint vorbei.
Also zurück zu den alten Ufern. Aber selbst da werden sie verunsichert. Trotz aller Mühen heißt es: In dieser Nacht fingen sie nichts.

Ich kann mir gut vorstellen, was in den Herzen der Jünger vorgeht. Sie haben eine Achterbahn der Gefühle hinter sich, ein ständiges auf und ab:

Erst die Hosiannarufe beim Einzug Jesu in Jerusalem.
Die geheimnisvolle und atmosphärisch dichte Stunde im Abendmahlssaal.
Dann das "Kreuzige ihn" und die Traurigkeit über die eigene Feigheit, Jesus im Stich gelassen zu haben.
Die Aufregung über die Nachricht, Christus sei nicht mehr in seinem Grab.
Die unfassbare Freude über die Wirklichkeit, dass Jesus lebt.
Nun die Unsicherheit, wie es weitergehen soll.
Und schließlich das Scheitern bei dem, was sie eigentlich können sollten: beim Fischen.

Dieses Hin und Her ist schwer zu verdauen, macht orientierungslos.
Die Erfahrung der Vergeblichkeit macht die Jünger mutlos, lässt sie resignieren.

Diese Mutlosigkeit, dieses nicht wissen, woher und wohin liegt wie ein düsterer Schleier auf den Jüngern.
Eine bleiernde, triste, lähmende Stimmung geht vom Anfang dieses Evangeliums aus. Depression macht sich breit.
Doch das Blatt wendet sich. Das Evangelium endet in großer Freude: Ein riesiger Fang und ein stärkendes Mahl zusammen mit dem Herrn.
Wie kommt dieser Umschwung zustande? Was führt die Jünger aus Mutlosigkeit und Resignation hin zur Freude?
Es ist die Begegnung mit und das Hören auf Christus.

Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet etwas fangen. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es.

Christus begegnen und auf ihn hören, das ist der Weg heraus aus der Resignation, Mutlosigkeit und Depression.
Es gibt viele Menschen in unseren Tagen, die sich so hilflos und orientierungslos dem Leben gegenüber fühlen, wie die Jünger damals am See von Tiberias.
Viele Menschen sind in unseren Tagen zutiefst traurig, hoffnungslos, resigniert.
Das verstecken sie zwar hinter einer Fassade aus Optimismus und guter Laune, doch wenn man an dieser Fassade kratzt, sieht man hinter dieser bunten Oberfläche das traurige, triste Innere.

Wie viele Menschen sind nicht wütend auf die Gesellschaft?
Wie viele Menschen verzweifeln nicht an der Welt, an den anderen, an sich selber?
Wie viele Menschen erleben ihr eigenes Leben nicht als eine Art Fehlkonstruktion?
Nicht umsonst sind die Sofas der Psychologen voll, Selbsthilfegruppen der Renner. Depression ist zur Volkskrankheit geworden.

Ein Großteil der Menschen unserer Tage ist krank. Seelisch krank.
Und so sehr sich auch Psychologen, Soziologen, Therapeuten bemühen: die Zahlen der Leidenden werden nicht geringer.

So wertvoll und ungemein wichtig die Arbeit all dieser Helfer ist, sie greift zu kurz, wenn sie den wahren Arzt der Seele außer Acht lässt: Christus, den gekreuzigten und auferstandenen Herrn.
Wer ihm begegnet und auf ihn hört, der kann den Weg herausfinden aus Resignation, Mutlosigkeit und Depression.

Wo begegne ich ihm, wo höre ich ihn?
Ich begegne ihm in den Sakramenten der Kirche. Ich höre ihn im Evangelium und in der Verkündigung der Kirche.

Und was soll daran heilsam sein?
Hören wir nur die Worte aus dem 1. Petrusbrief.
Ihr wisst, dass ihr aus eurer sinnlosen...Lebensweise nicht um einen vergänglichen Preis losgekauft wurdet, nicht um Silber und Gold, sondern mit dem kostbaren Blut Christi, des Lammes ohne Fehl und Makel.

Hier wird jedem und jeder gesagt: Du bist unendlich viel mehr wert als alle Schätze auf der Erde. Für Dich ist Gott Mensch geworden, für Dich allein wäre er auf die Erde gekommen, um Dich zu erlösen. Du bist das ganze Blut Christi wert.

Wer Christus begegnet und auf ihn hört, der wird in seinem Inneren gewahr, dass er geliebt, unendlich angenommen ist.
Wer Christus begegnet und auf ihn hört, der muss sich und der Welt nichts beweisen, der ist frei vom Druck einer Leistungs- und Spaßgesellschaft, der überfordert sich nicht, sondern weiß sich getragen.
Wohlgemerkt, Schwestern und Brüder, es geht nicht darum, dass der Glaube an Christus, der Empfang der Sakramente und das Gebet eine nötige Therapie ersetzten können. Mit Sicherheit nicht.
Aber mit Gott führt eine Therapie erst wirklich zum Ziel.

Eine Therapie ohne Gott mag den Durst nach Sinn lindern wie ein Glas Wasser.
Eine Therapie, die mit Gott rechnet, reicht aber nicht nur einen Schluck, sondern führt zur immer sprudelnden Quelle.

Christus begegnen und auf ihn hören.
Aus einem mutlosen, kraftlosen Petrus wird einer, der vor Begeisterung und Lebensfreude ungestüm aus dem Boot springt. Neues Leben ist in ihm. Und in seinen Mitbrüdern.

Christus begegnen und auf ihn hören.
Eine Medizin, die keine Gesundheitsreform verschreiben oder wegrationalisieren kann.
Man bekommt sie nicht auf Rezept.
Sie wirkt, wenn man wagt, zu glauben.

4. Predigtvorschlag

Liebe Schwestern und Brüder!

Haben Sie schon einmal von der Pädagogik Gottes gehört? Im Gegensatz zu anderen Gottesbildern, wo die Götter oft herrschende Despoten sind, die die Menschen nur erschaffen haben, damit sie ihnen dienen, haben wir nämlich einen Gott, der sich über und an uns freuen will. Darum ist er auch kein Diktator, sondern er ist auf sehr pädagogische Art und Weise - oder, um im gewohnten religiösen Sprachgebrauch zu bleiben, auf sehr liebevolle Weise um uns bemüht. Daher auch die angemessene Anrede als Vater.

Das Ziel seiner Pädagogik, die Erlösung des Menschen, bedeutet nichts anderes, als den Menschen dorthin zurückzuführen, wo er seine Erfüllung findet: Nämlich darin, dass wir uns an Gott schlichtweg freuen, an Seiner Größe, Güte und Schönheit, und zusammen mit Ihm an den Menschen, die Er zur Freude aller erschaffen hat und liebt.

Eigentlich ein Ziel, dass jeder für sich erstrebenswert finden sollte, ja, dass meiner Meinung nach sogar jeder Mensch insgeheim sucht. Leider aber bedarf es trotzdem immer wieder gewisser erzieherischer Maßnahmen, um uns Menschen dorthin zu führen.

Da sind wir auch nicht besser als viele Kinder - oder auch Jugendliche: Obwohl wir genau wissen, dass etwas schlecht für uns ist, tun wir es trotzdem - und reden uns dann noch heraus, dass es doch eigentlich so auch ganz gut geht.

Nun, während viele von uns in solchen Situationen auch schon einmal die Geduld verlieren, zeigt sich Gottes Größe gerade eben in seiner geduldsvollen Pädagogik: Er zeigt den Menschen den Weg, der zum Heil führt - vor allem, indem er ihn selber geht. Er zwingt keinen, er macht keine Vorschriften oder stellt Strafen auf. Er lädt ein, er stellt fest, so, wie im heutigen Evangelium:
«Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus - und ihr werdet etwas fangen.» Das ist kein Befehl. Das ist eine Verheißung, so ähnlich wie: «Wenn Ihr meine Gebote haltet, so bleibt Ihr in mir und ich in Euch.» Jedem ist frei gestellt, ob er sich dieser Lebensweise anschließen will oder nicht. Keiner wird gezwungen. Wer seine Netze nicht auswerfen will, der braucht es nicht zu tun. Allerdings wird er dann auch nicht den großen Fang machen.

Viele sehen heute in der Kirche einen Verrat an dieser liebevollen, zurückhaltenden Pädagogik Gottes, und den Papst, der große Moralapostel, als den Oberverräter. «Wie kann der Papst das - oder das - verbieten?»

Entschuldigen Sie - der Papst kann Ihnen überhaupt nichts verbieten. Er tut es auch nicht. Wer nur einmal einen Blick in die Reden und Dokumente des Papstes geworfen hat, der weiß, dass ihm nichts ferner liegt, als den Menschen zu versklaven. Er macht den Menschen keine Vorschriften. Nennen sie mir nur ein Dokument, wo er von irgendjemanden etwas fordert!

Seine Aufgabe, wie die Aufgabe aller Christen, ist Zeugnis abzulegen für den Weg, der zum Ziel führt. Dazu gehört natürlich selbstverständlich, dass wir Irrwege markieren, davor warnen, wenn Gefahren lauern. Das ist die Aufgabe des Papstes, der Bischöfe und Priester - und vor allem auch Ihre Aufgabe! Aber wir können niemanden etwas verbieten. Wir können keinen davon abhalten, die schlechten Wege zu gehen.

Alle Menschen sind frei, der Lebensweise zu folgen, die sie für die Richtige halten. Jeder Mensch ist frei, sich der katholischen Kirche anzuschließen, wenn er in ihr den Weg zum Heil entdeckt. Keiner von ihnen ist gezwungener Maßen hier, keiner, bei dem «römisch-katholisch» im Pass steht, wird dazu gezwungen, es zu bleiben. Wer seine Netze nicht auswerfen will, braucht es nicht zu tun. Aber Hinweise darauf, dass wir dann auch den großen Fang nicht machen werden, sind nicht nur erlaubt, sondern sogar unsere Pflicht. Wer den Weg zum Leben kennt, ihn aber verschweigt, ist nicht besser als der, der in der Wüste die Oase kennt, es aber dem Verdurstenden vorenthält.

Moraltheologie und Glaube sind immer etwas Positives, sie weisen immer nur auf den Weg hin, der zum Ziel führt - auch, wenn darin andere Wege verworfen werden. Zur göttlichen Pädagogik gehört allerdings auch dazu, dass Gott uns diese Wege selber gehen lässt - dass wir auch selber diesen Weg gehen - auch, wenn es kein einfacher Weg sein sollte. Amen.

5. Predigtvorschlag

Liebe Schwestern und Brüder,

Wir haben gerade das Halleluja gesungen, und auch in den Gebetstexten dieses Gottesdienstes ist noch von Ostern die Rede - aber ansonsten ist heute, 14 Tage nach Ostern die Festlichkeit doch meist vorbei. Die Schule hat letzte Woche wieder angefangen, die Arbeit eventuell schon eine Woche eher. Der Alltag hat uns wieder. Wir leben wieder im alten Trott. "Ich geh' zur Arbeit! Ich fahr' zur Schule! Ich mach' mich an den Haushalt! So heißt es mittlerweile jeden Morgen. "Ich gehe fischen" sagt Petrus im heutigen Evangelium. Alltag nach Ostern. Aber noch ist es Nacht - das Evangelium erwähnt es ausdrücklich -, und die Jünger fangen nichts. Sie haben nichts zum essen, nichts zum leben. So kann es auch uns oft ergehen. Obwohl draußen die herrlichste Sonne scheint, ist es noch Nacht um uns. Die Nacht in mir selbst: meine Enttäuschung, meine Angst, mein Ärger, meine Scham, meine Schuld, ... Die Nacht kann viele Namen haben. Alltag nach Ostern. Bei vielen ist es Nacht geblieben und das, wovon die Osterlieder und die österlichen Gebetstexte reden, will nicht so recht eintreten. Bei wem das so ist, der braucht sich dessen nicht zu schämen, wir sind da in guter Gesellschaft: Petrus und den anderen Jüngern erging es ähnlich. Alltag nach Ostern: Bleibt also alles beim Alten? So als ob die Auferstehung nicht gewesen wäre?

"Als es schon Morgen wurde" erzählt das Evangelium weiter "stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wußten nicht, daß es Jesus war." Dieser Satz ist mehr als eine Zeit- und Ortsbestimmung. Dieser Satz sagt etwas wesentliches darüber aus, wie Gott zu uns steht: Gott wartet nicht ab, bis wir in unserem Leben erst alles in Ordnung gebracht haben, bis wir fertig sind. Da müßte er bei mir lange warten. Er ist bereits da, wenn es noch Nacht um uns und in uns ist und die Stürme und Wellen des Alltags uns hin- und herreißen. Er ist bereits da, auch wenn wir im Moment noch nichts davon spüren, weil wir zu viel mit unseren Sorgen zu tun haben. Und dort, wo Jesus ist, ist festes Ufer. Dort wo er ist, fängt es an, heller Morgen zu werden.

Jesus fragt die Jünger auf dem See, ob sie etwas zu essen haben. Sie antworten Nein. Sie müssen bekennen, daß sie nichts haben, wovon sie leben können. So offen und ehrlich wie sie unser Leben betrachten. Haben wir etwas bei uns, wovon wir leben können? Da, wo wir ohne Ihn fischen, ohne Ihn in unserem Alltag arbeiten, da können wir nicht überleben, da ist Alltag nach Ostern.

Die Jünger lassen sich auf die Worte Jesu ein, sie fahren erneut aufs Meer hinaus, obwohl sie in der ganzen Nacht, in der besseren Zeit des fischens nichts gefangen haben. Sie wagen es erneut, sie lassen sich auf die Bortscahft des Auferstandenen ein. Und da ist plötzlich nicht nur Alltag nach Ostern. Da ist mehr: da ist Ostern im Alltag!

Ostern im Alltag beginnt dort, wo ich mich den dunklen Erfahrungen meines Lebens stelle. Anstatt vor Ihnen zu fliehen, kann ich an Ihnen wachsen und reifen. Und langsam bekomme ich dann wieder festen Boden unter den Füßen. Ostern im Alltag beginnt dort, wo ich diese Möglichkeit eines Neuanfangs für mich nicht ausschließe, selbst wenn sie mir augenblicklich sehr weit weg und zwecklos erscheint. Vielleicht so zwecklos, wie am Morgen noch einmal aufzubrechen um Fische zu fangen, obwohl die ganze bisherige Nacht, mein bisheriges Leben nichts gebracht hat. Es jetzt mit Jesu Hilfe noch einmal zu wagen. Er wartet bereits auf uns. Er steht am Ufer. Mit ihm von neuem ans Werk gehen, wieder hinaus aufs Meer, in den Alltag gehen - Lukas schreibt:: "Siehe ich schicke euch wie Schafe unter die Wölfe", jetzt aber ohne Angst. Denn: Er steht am Ufer! Es mit ihm wagen, unser Leben, unsere Probleme noch einmal neu anzugehen. Ostern mit in den Allag nehmen.

Und wir werden nicht nur so gerade eben über die Runden kommen, sondern wir werden das Leben im Überfluß haben. Die Jünger fangen mehr, als sie zum Leben brauchen. Das Netz ist übervoll. Da erkennen sie, daß es Jesus ist. Sie erkennen ihn nicht sofort. Es kann ein langer Weg sein, ein christlicher Reifungsprozeß, ihn zu erkennen. Wenn wir uns auf seine Hilfe einlassen, unser Dunkel mit seiner Hilfe aufarbeiten, werden wir mit der Zeit erkennen, wo er in unserem Leben wirkt, wo Jesus in unserem Alltag zugegen ist, wo Ostern im Alltag ist.

Nachdem die Jünger ihn erkannt hatten, lädt Jesus sie zum Mahl ein. Im Brot brechen, im Eucharistischen Mahl sind sie sich seiner Gegenwart sicher, sie wagen es nicht, ihn zu fragen. So lädt Jesus auch uns, jeden einzelnen von uns zum Mahl ein, zum gemeinsamen Mahl mit ihm, um sich seiner Gegenwart sicher zu sein, damit Ostern im Alltag sein kann. Amen.

6. Predigtvorschlag

Liebe Schwestern und Brüder,

Wir haben gerade das Halleluja gesungen, und auch in den Gebetstexten dieses Gottesdienstes ist noch von Ostern die Rede - aber ansonsten ist heute, 14 Tage nach Ostern die Festlichkeit doch meist vorbei. Die Schule hat letzte Woche wieder angefangen, die Arbeit eventuell schon eine Woche eher. Der Alltag hat uns wieder. Wir leben wieder im alten Trott. "Ich geh' zur Arbeit! Ich fahr' zur Schule! Ich mach' mich an den Haushalt! So heißt es mittlerweile jeden Morgen. "Ich gehe fischen" sagt Petrus im heutigen Evangelium. Alltag nach Ostern. Aber noch ist es Nacht - das Evangelium erwähnt es ausdrücklich -, und die Jünger fangen nichts. Sie haben nichts zum essen, nichts zum leben. So kann es auch uns oft ergehen. Obwohl draußen die herrlichste Sonne scheint, ist es noch Nacht um uns. Die Nacht in mir selbst: meine Enttäuschung, meine Angst, mein Ärger, meine Scham, meine Schuld, ... Die Nacht kann viele Namen haben. Alltag nach Ostern. Bei vielen ist es Nacht geblieben und das, wovon die Osterlieder und die österlichen Gebetstexte reden, will nicht so recht eintreten. Bei wem das so ist, der braucht sich dessen nicht zu schämen, wir sind da in guter Gesellschaft: Petrus und den anderen Jüngern erging es ähnlich. Alltag nach Ostern: Bleibt also alles beim Alten? So als ob die Auferstehung nicht gewesen wäre?

"Als es schon Morgen wurde" erzählt das Evangelium weiter "stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wußten nicht, daß es Jesus war." Dieser Satz ist mehr als eine Zeit- und Ortsbestimmung. Dieser Satz sagt etwas wesentliches darüber aus, wie Gott zu uns steht: Gott wartet nicht ab, bis wir in unserem Leben erst alles in Ordnung gebracht haben, bis wir fertig sind. Da müßte er bei mir lange warten. Er ist bereits da, wenn es noch Nacht um uns und in uns ist und die Stürme und Wellen des Alltags uns hin- und herreißen. Er ist bereits da, auch wenn wir im Moment noch nichts davon spüren, weil wir zu viel mit unseren Sorgen zu tun haben. Und dort, wo Jesus ist, ist festes Ufer. Dort wo er ist, fängt es an, heller Morgen zu werden.

Jesus fragt die Jünger auf dem See, ob sie etwas zu essen haben. Sie antworten Nein. Sie müssen bekennen, daß sie nichts haben, wovon sie leben können. So offen und ehrlich wie sie unser Leben betrachten. Haben wir etwas bei uns, wovon wir leben können? Da, wo wir ohne Ihn fischen, ohne Ihn in unserem Alltag arbeiten, da können wir nicht überleben, da ist Alltag nach Ostern.

Die Jünger lassen sich auf die Worte Jesu ein, sie fahren erneut aufs Meer hinaus, obwohl sie in der ganzen Nacht, in der besseren Zeit des Fischens nichts gefangen haben. Sie wagen es erneut, sie lassen sich auf die Botschaft des Auferstandenen ein. Und da ist plötzlich nicht nur Alltag nach Ostern. Da ist mehr: da ist Ostern im Alltag!

Ostern im Alltag beginnt dort, wo ich mich den dunklen Erfahrungen meines Lebens stelle. Anstatt vor Ihnen zu fliehen, kann ich an Ihnen wachsen und reifen. Und langsam bekomme ich dann wieder festen Boden unter den Füßen. Ostern im Alltag beginnt dort, wo ich diese Möglichkeit eines Neuanfangs für mich nicht ausschließe, selbst wenn sie mir augenblicklich sehr weit weg und zwecklos erscheint. Vielleicht so zwecklos, wie am Morgen noch einmal aufzubrechen um Fische zu fangen, obwohl die ganze bisherige Nacht, mein bisheriges Leben nichts gebracht hat. Es jetzt mit Jesu Hilfe noch einmal zu wagen. Er wartet bereits auf uns. Er steht am Ufer. Mit ihm von neuem ans Werk gehen, wieder hinaus aufs Meer, in den Alltag gehen - Lukas schreibt:: "Siehe ich schicke euch wie Schafe unter die Wölfe", jetzt aber ohne Angst. Denn: Er steht am Ufer! Es mit ihm wagen, unser Leben, unsere Probleme noch einmal neu anzugehen. Ostern mit in den Alltag nehmen.

Und wir werden nicht nur so gerade eben über die Runden kommen, sondern wir werden das Leben im Überfluß haben. Die Jünger fangen mehr, als sie zum Leben brauchen. Das Netz ist übervoll. Da erkennen sie, daß es Jesus ist. Sie erkennen ihn nicht sofort. Es kann ein langer Weg sein, ein christlicher Reifungsprozeß, ihn zu erkennen. Wenn wir uns auf seine Hilfe einlassen, unser Dunkel mit seiner Hilfe aufarbeiten, werden wir mit der Zeit erkennen, wo er in unserem Leben wirkt, wo Jesus in unserem Alltag zugegen ist, wo Ostern im Alltag ist.

Nachdem die Jünger ihn erkannt hatten, lädt Jesus sie zum Mahl ein. Im Brot brechen, im Eucharistischen Mahl sind sie sich seiner Gegenwart sicher, sie wagen es nicht, ihn zu fragen. So lädt Jesus auch uns, jeden einzelnen von uns zum Mahl ein, zum gemeinsamen Mahl mit ihm, um sich seiner Gegenwart sicher zu sein, damit Ostern im Alltag sein kann. Amen.

Fürbitten