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Hinweise auf Gottes Existenz

Zugegeben - ob Gott existiert oder nicht, lässt sich nicht streng mathematisch beweisen. (Siehe dazu die aufschlussreiche Katechese zur Beweisbarkeit Gottes). Das stört aber weder den Glaubenden noch den ehrlichen Kritiker - denn alles, was in der Wirklichkeit existiert, entzieht sich einem mathematischen oder formal-logischen Beweis.

Für die Wirklichkeit gilt (ob in der Physik, Biologie oder der Religion): Gibt es Hinweise, Phänomene oder Erscheinungen, die am Besten (oder vielleicht sogar ausschließlich) durch die Annahme erklärt werden können, dass es einen Gott gibt?

Nun, wer wirklich Gott sucht, findet Hinweise auf ihn ohne Ende - ob im Schafsleberegel, im genetischen Code oder im Lippenblütler - oder im Wetterleuchten vom 25.1.1938. Sogar der Teufel und der Tod lassen aufhorchen...


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Diese Katechese ist auch als gedrucktes Heft (Nr. 049) erhältlich: Kostenlose Bestellung

Alles entscheidend: Die Vorentscheidung

Das Problem, das den Menschen hauptsächlich daran hindert, Gottes Spuren in dieser Welt zu entdecken, ist die vom Menschen getroffene Vorentscheidung, dass es solche Spuren nicht geben wird.

Wer dagegen wirklich offen ist und wissenschaftlich fragt, ob die Annahme, es gäbe einen Gott, plausibel ist, der fragt nach Ereignissen, Entdeckungen oder Sachverhalten, die kaum oder schlecht ohne die Existenz Gottes erklärt werden können.

Derjenige, für den schon im Voraus klar ist, dass eine Erklärung von Ereignissen durch die Existenz Gottes auf keinen Fall erfolgen darf, der wird für solche Lücken eine andere, in seinen Augen wahrscheinlichere Erklärung finden. Im Zweifelsfall lässt er die Frage einfach offen.

Jacques Monod beispielsweise hielt seine eigenen Theorien zur Lebensentstehung durch Evolution für so extrem unwahrscheinlich, dass er selbst zugestand, dass kein vernünftiger Mensch sie glauben würde. Aber lieber würde er solche Unwahrscheinlichkeiten glauben, als die weitaus unwahrscheinlichere Existenz eines Gottes anzunehmen...
Monod hat sich aufgrund einer Vorentscheidung so verhalten: Für ihn war die Existenz eines geistigen Prinzips im Vorhinein schon ausgeschlossen - deshalb blieb ihm nur noch die (nach eigener Aussage) "unvernünftige" Alternative der Selbstorganisation der Lebewesen.

Natürlich darf ein Wissenschaftler, der an eine Lücke in seiner Theorie kommt, die er nur durch das Wirken Gottes schließen kann, nicht sagen: »Hier hat halt Gott gewirkt!« und dann seine Forschungen einstellen. Weil so niemals ein wissenschaftlicher Fortschritt entstanden wäre, hat sich die Naturwissenschaft selbst einen methodischen Atheismus auferlegt: Sie forscht so, als gäbe es keinen Gott.
Aber diese Methode wird oft als eine Erkenntnis missverstanden. Selbstverständlich darf der Wissenschaftler, der immer noch nach einer Erklärung forscht, persönlich von einem Wirken Gottes ausgehen und davon überzeugt sein, dass es keine natürliche Erklärung geben wird.

Zum Unterschied zwischen Gott als Hypothese in den Naturwissenschaften - oder Gott als Hypothese im Denken des Menschen - findest Du hier erhellende Gedanken: Gott als Hypothese.

Der deutlichste Hinweis auf Gott: Der Mensch
Ohne Geist und Seele keine Wahrheit - und keine Theorie

Der deutlichste Hinweis auf Gottes Existenz ist der Mensch selbst - vor allem seine Freiheit. Wäre der Mensch nichts anderes als Biologie und Chemie, so wäre er nur eine (allerdings ziemlich komplizierte) Maschine. Nicht wenige Zeitgenossen würden dem zustimmen - obwohl sie das gar nicht könnten, wenn sie recht hätten.

Eine Maschine spult ihr Programm ab - aber sie erkennt nicht die Wahrheit, noch nicht einmal die Wirklichkeit. Sie reagiert unter Umständen auf Eingaben (Knopfdruck, Videoaufnahmen oder Bewegungsmelder), aber sie kann keiner Theorie zustimmen.
Wäre der Mensch tatsächlich eine Maschine, dann könnte er auf einen Reiz (zum Beispiel hört er jemanden reden, der behauptet, der Mensch sei eine Maschine) entsprechend seiner Programmierung reagieren (er sagt zum Beispiel "Ich stimme dem zu!") - aber über die Qualität der Reaktion auf den Reiz sagt das nichts aus (also im Beispiel über die Wahrheit der Zustimmung).

Daher gilt: Eventuell ist der Materialismus wahr. Aber dann kann man seine Wahrheit nicht erkennen - ja, noch nicht einmal behaupten. Der Materialismus - insofern er seine eigene Richtigkeit behauptet - setzt voraus, dass der Mensch mehr ist als Materie.

Ohne Geist und Seele keine Freiheit

Die Behauptung, der Mensch sei vollkommen durch die Gesetze der Natur bestimmt, lässt keinen Raum für eine Freiheit des Menschen. Ein Mensch, der aber zu einer bestimmten Tat (beispielsweise der Ermordung eines Menschen) gar keine Alternative hat, ist für diese Tat nicht verantwortlich.
Beispielsweise ist ein Revolver nicht verantwortlich dafür, dass er einen Menschen getötet hat. Er gehorcht lediglich den Gesetzen von Chemie und Physik, wenn er auf das Betätigen des Abzuges mit dem Abschuss eines Projektils reagiert. Mir ist zumindest nicht bekannt, dass ein Revolver zur Strafe eingesperrt worden ist.

Wäre der Materialismus korrekt, so dürfte kein Mensch ein schlechtes Gewissen haben (er konnte ja nicht anders); kein Mensch eine schlaflose Nacht, weil er am nächsten Tag eine schwierige Entscheidung treffen muss; kein Schüler bräuchte Angst vor der Prüfung zu haben, da ja die Naturgesetze festlegen, wie er abschneiden wird (kein Auto hat Angst davor, ob es durch den TÜV gelangt). Aber dem ist offensichtlich nicht so: Der Materialismus beschreibt die Wirklichkeit nicht angemessen.

Ohne Geist und Seele keine Identität

Das, was den Menschen als 3-jährigen und als 73-jährigen identifiziert, ist zunächst nicht die Identität seiner Bausteine. Manche Atome und Moleküle werden täglich ausgetauscht, manche brauchen Jahre. Im Schnitt wechseln sich alle Bausteine (alle Moleküle) innerhalb von sieben Jahren komplett aus.
Weshalb wir aber trotzdem davon sprechen, dass das Kinderfoto mich darstellt, obwohl alle dort abgebildeten Elemente inzwischen ausgetauscht worden sind, liegt wohl eher an dem Bauplan, der dort verwirklicht wird. Aber auch das trügt: Denn der Bauplan ändert sich im Laufe der Jahre enorm. Obwohl sich zwei verschiedene dreijährige Kinder viel mehr ähneln als derselbe Dreijähriger siebzig Jahre später, käme keiner auf den Gedanken, die zwei Kinder seien "identisch" und gleichzeitig würde keiner den Siebzigjährigen für geistig verwirrt bezeichnen, weil er behauptet, der Dreijährige auf dem Foto "bin ich".

Die Identität eines Menschen mit sich selbst ist überzeitlich (es kommt vor, dass ein 50-jähriger für etwas verurteilt wird, das er als 25-jährige verbrochen hat; oder es kann sein, dass sich ein 70-jähriger für ihn Missgeschick schämt, dass ihm als 17-jähriger passiert ist). Überzeitlich ist aber nur der Geist bzw. die Seele.

Fazit

Diese Aufzählung könnte beliebig ergänzt werden. Der Mensch erfährt sich selbst als etwas anderes als sein Körper; wir sagen "Ich habe einen Arm", nicht: "Ich bin ein Arm"; "Ich habe eine Niere" und nicht "ich bin eine Niere"; ja, sogar: "Ich habe einen Körper" und nicht "ich bin ein Körper".

Es ist zwar korrekt, dass der Mensch in vielen Dingen von seinen körperlichen Vorgängen und damit von den Gesetzen von Physik, Chemie und Biologie abhängig ist. Aber diese Naturgesetze beschreiben den Menschen offensichtlich nicht vollständig. Mit der Quantenphysik ist diese Unvollständigkeit der Beschreibung sogar mathematisch zu erfassen.

Die entstandenen Lücken in der Beschreibung des Menschen lassen sich durch nichts anderes angemessen erklären, als durch die Annahme einer überzeitlichen, freien (nicht-determinierten) Eigenschaft: Der Seele (so nennen wir Christen das - man kann aber auch andere Begriffe dafür verwenden). Für die Existenz einer Seele gibt es sogar naturwissenschaftliche Hinweise - die findest Du im nächsten Abschnitt.

Hinweise aus den Naturwissenschaften

Ob eine Lücke in der Naturwissenschaft tatsächlich ein Hinweis auf Gott ist, ist letztlich eine Frage der Einschätzung. Wie wahrscheinlich ist es, dass für ein Problem niemals eine Antwort gefunden wird, die der "Hypothese" Gott nicht bedarf?

Das klingt zunächst nach einem sehr schwachen Argument. Es gibt sehr wissenschafts-optimistische Menschen, die behaupten »irgendwann werden wir auf alle Probleme eine Antwort finden - ohne auf Gott zurück greifen zu müssen«. Diese optimistischen Menschen bitte ich, folgende kleine Schilderungen von solchen Lücken in der Naturwissenschaftlichen Erkenntnis zu bedenken und nur einmal ansatzweise zu skizzieren, wie denn eine mögliche Erklärung dafür aussehen soll.

Wer das einmal versucht, wird schnell erkennen, dass es sich keineswegs um schwache Argumente handelt - ganz im Gegenteil.

Beginnen wir mit der Schilderung des Lebens eines kleinen Parasiten - dem Schafsleberegel (lat.: Fasciola hepatica, engl.: Sheep liver fluke).

Gott ist klein

(aus: E.W. Heine, »Kille Kille«, Zürich 1983, S. 99-101)

Haben Sie schon einmal etwas vom Leberegel der Schafe gehört? Dieser Parasit lebt, wie sein Name besagt, in der Leber der Schafe und wird mit dem Kot ausgeschieden. Er liegt dann auf irgendeiner Wiese und würde wie aller tierische Mist schnell zu Pflanzendünger zerfallen, wenn die winzigen Parasiten den Kot nicht so raffiniert umfermentieren würden, dass er für eine ganz bestimmte Schneckenart zum Leckerbissen wird. Diese kommt und frisst ihn.

In der Schnecke produzieren die Schmarotzer einen Reizstoff, der die Schnecke wie eine Rauschgiftdroge zum Schäumen bringt. Die mikroskopisch kleinen Parasiten schlüpfen in den Schneckenschaum und warten auf eine Ameise, denn Ameisen mögen nichts lieber als diesen Schaumwein. Die Parasiten werden gefressen und schmarotzen für eine Weile im Darm der naschsüchtigen Ameise. An einem bestimmten Tag durchstoßen alle gleichzeitig die Darmwand und schlüpfen in die Bauchhöhle ihres Wirtes.

Eigentlich müsste die Ameise jetzt mit zerlöchertem Darm sterben und mit ihr die Eindringlinge. Aber die Leberegel-Parasiten verschließen die Löcher hinter sich mit chirurgenhafter Akribie. Wenn wir in dieser Phase eine Ameise aufschneiden und unter dem Mikroskop betrachten, so finden wir die Parasiten in der Bauchhöhle. Wir erkennen sogar die kunstvoll vernähten Narben in der Darmwand, aber - und nun kommt etwas Ungeheures! - zählt man die Narben und die Parasiten, so hat man immer eine Narbe zu viel, das heißt ein Parasit fehlt. Er ist spurlos verschwunden. Nach langem Rätselraten ergab sich folgendes: Einer der Eroberer, ein einziger Führungsspezialist, geht in absoluter Dunkelheit den kürzesten Weg zum Gehirn der Ameise. Obwohl er noch nie hier gewesen ist, sucht und findet er einen ganz bestimmten winzig kleinen Punkt in dem komplizierten Gehirncomputer, den er so geschickt umprogrammiert, dass sich die jahrmillionen alte Verhaltensweise der Ameise zum Vorteil der Parasiten verändert.

Zwar lebt die Ameise ganz normal so weiter, als wäre nichts geschehen, nachts aber geht sie im Gegensatz zu ihren gesunden Artgenossen nicht in den Bau, sondern kriecht auf die höchste Spitze eines Krautes, das von allen Schafen als Leckerbissen bevorzugt wird. Sie verbeißt sich dort krampfartig in ein Blatt und wird morgens von den weidenden Schafen gefressen. Damit schließt sich der ungewöhnliche Kreislauf, ohne den die Leberegel innerhalb einer einzigen Generation aussterben würden.

Für den winzigen Schmarotzer besitzt diese gefahrvolle Reise fast weltraumartige Distanzen. Er vollbringt dabei Leistungen, gegen die unsere Mondlandung nur ein primitives Sackhüpfen ist. Je tiefer ich in dieser Richtung vordrang, um so bewusster wurde mir, dass hier Intelligenzen am Werk waren, neben denen wir Menschen wie Sandflöhe wirkten.

Und der Leberegel war ja nur ein Beispiel unter vielen. Da war die Bernsteinschnecke, die normalerweise ihr ganzes Leben am Boden verbringt. Frisst sie jedoch Vogeldreck, der von bestimmten Parasiten befallen ist, so wird das Verhalten der Schnecke umfunktioniert. Sie klettert auf hohe Bäume. Ihre zarten Fühler schwellen an wie Raupen. Sie bewegen sich kringelnd wie Regenwürmer. In ihnen hocken wie auf einer Abschussrampe die Parasiten und locken einen Vogel herbei, der die Fühler frisst. Die Schnecke stirbt als Opfertier.

Entscheidet selbst: Durch welchen Mechanismus soll der kleine Parasit diese Fähigkeiten "erworben" haben? Als mögliche Antworten würde ich auch sehr unwahrscheinliche Theorien akzeptieren - aber jeder Kritiker wird angesichts der Unmöglichkeit einer Herleitung dieses Verhaltens verzweifeln.

Wer ehrlich ist, wird zumindest zugeben, keine Erklärung parat zu haben. Nicht dem Biologen als Naturwissenschaftler, sehr wohl aber dem Biologen als denkenden Menschen ist es darüberhinaus sehr wohl erlaubt, im Schafs-Leber-Egel einen Hinweis auf einen intelligenten Schöpfer zu entdecken.

 

In der Biologie findet sich ein weiterer Hinweis auf einen intelligenten Planer: Die Überlappung des genetischen Codes.

Die Überlappung des genetischen Codes

Im genetischen Code gibt es nur vier Buchstaben (C, G, T und A), die jeweils zu dritt ein Wort bilden (das "Triplett", das für eine bestimmte Aminosäure steht). Nach ca. 100 Worten (meistens weitaus mehr) entsteht ein sinnvoller "Satz", der als "Gen" bezeichnet wird. Dieser Satz bildet den Code für ein Enzym, das sich aus den codierten Aminosäuren zusammensetzt.

Das besondere am genetischen Code ist, dass die Worte nicht durch Lücken von einander getrennt werden. Der genetische Code hat also beispielsweise dieses Aussehen:

ATGGCACTGCCTAAAACGGGTAAACCAACGGCAAAACAGGTGGTTGACTGGGCAATCAATTTAATCGGCAGTGGTGTCGATGTTGATGGTTATTATGGTCGG ...

Es gibt andere Enzyme, die diesen Code in Amonisäuren und damit in Enzyme übersetzen. Wie machen dieses "Lese-Enzyme" das, wenn sie nicht erkennen, wo ein Wort oder gar ein Satz anfängt?

Die Lese-Enyme suchen nach einem "Start-Triplett". Ein Start-Wort ist beispielsweise "ATG". Sobald das Leseenzym auf diese Kombination trifft, beginnt es zu lesen und bildet jeweils aus drei aufeinanderfolgenden Buchstaben ein Wort. Das oben genannte Beispiel lautet dann:

ATG GCA CTG CCT AAA ACG GGT AAA CCA ACG GCA AAA CAG GTG GTT GAC TGG GCA ATC AAT TTA ATC GGC AGT GGT GTC GAT GTT GAT GGT TAT TAT GGT CGG ...

Nun hat dieses Beispiel eine vertrackte Eigenschaft: Mitten im ungeordneten Code taucht nocheinmal ATG auf - aber an einer anderen Stelle, die alle folgenden Buchstaben neu gruppiert - jetzt um zwei Buchstaben versetzt:

aus: GTT GAT GGT TAT TAT GGT CGG ...

wird: GTTG ATG GTT ATT ATG GTC GG ...

Nun - dieses Beispiel stammt nicht aus meiner Phantasie, sondern aus dem Staphylokokken-Bakteriophagen mit dem lustigen Namen Phi-x74. Dort ist tatsächlich in den Code für das Lysis-Protein der Code für das Holin-Protein integriert - nur um zwei Buchstaben versetzt. Beide Proteine sind notwendig (es handelt sich also nicht um einen Zufall), das Lysis-Protein dient zur Zerstörung der Wirts-Zellwand, das Holin Protein dient zum Transport des Lysis-Proteins über die Cytoplasmamembran.

Stellt Euch vor, ihr habt einen Roman in der Hand, der nur aus Wörtern mit (sagen wir mal realistischer) fünf Buchstaben besteht. Mit einem Trick lassen sich alle Lücken zwischen den Worten um zwei Zeichen versetzen - und ihr habt plötzlich einen anderen Roman in der Hand, der ebenfalls aus sinnvollen Sätzen besteht - aber eine ganz andere Geschichte erzählt, zum Beispiel die Fortsetzung des ersten Romans.

Sich überlappende Gene sind vielleicht genial - aber sehr anfällig für Mutationen, weil durch eine Mutation sofort zwei (oder bis zu sechs) Gene betroffen sind.

Entscheidet wiederum selbst: Könnt ihr auch nur annäherungsweise einen Zufall konstruieren, der zwei aufeinander angewiesen Enzyme mit vollkommen unterschiedlichem Aufbau durch ein und denselben genetischen Code beschreibt? Nur zu...

 

Ich muss mich zurückhalten, um aus dieser einen Katechese keine eigene Site zu machen - zu viele Beispiele fallen mir ein. Aus dem Bereich der Naturwissenschaften nur noch ein Beispiel - wie oben angekündigt der Hinweis auf die Existenz einer Seele.

Nervensystem und Gehirn

(aus: Walter van Laack, »Eine bessere Geschichte des Lebens«, Aachen 2001, S. 115-119)

... Nun etwas zum Hirnaufbau im Großen, bevor ich mich am Ende dieses Kapitels noch einmal den besonders wichtigen, ganz kleinen Details in der Hirnrinde zuwende:

Hierarchisch über dem Rückenmark, dem zugleich untersten Teil des sog. Zentralnervensystems, steht der älteste und inzwischen unterste Teil des Gehirns, das Rautenhirn. Darüber liegt das Mittelhirn, gefolgt vom Zwischenhirn. Über alle diese Teile stülpt sich der entwicklungsgeschichtlich jüngste und hierarchisch zugleich höchste Teil des Gehirns, das Großhirn, auch Kortex genannt. Eine in Bezug auf Lage und Funktion besondere Stellung nimmt daneben noch das sog. Kleinhirn ein.

Schneidet man ein Großhirn auf, dann kann man sehr leicht eine graue Schicht von einer weißen unterscheiden. Die sog. graue Substanz beherbergt eine unermessliche Vielzahl von Neuronen, also Nervenzellen. Im Volksmund spricht man daher auch von den "grauen Zellen". Diese Schicht liegt außen und damit direkt an der Hirnoberfläche. Durch viele Windungen und Furchen ist diese Oberfläche gerade beim Menschen sehr stark vergrößert.
Im Vergleich zu den nächstrangigen Säugetieren, also den Menschenaffen, führt allein das, was die Anzahl von Zellen und ihre Verschaltungen untereinander betrifft, beim Menschen bereits zu einer Art "Quantensprung": Die weiße Substanz liegt darunter und besteht aus den verschiedensten Leitungsbahnen. Denken, Fühlen, Gedächtnis und Bewusstsein sitzen, nach heute überwiegend geäußerter Lehrmeinung, in den grauen Zellen - entweder denen in der Großhirnrinde oder solchen, die sich als meist inselartige Ansammlungen, sogenannte Kerne, in darunter liegenden Hirnabschnitten befinden.

(...)

Kaum beachtet, aber hierbei sehr interessant, ist folgender Aspekt: Jede Nervenzelle (Neuron) besitzt ja viele Abzweigungen, einmal die Dendriten, die "Empfangsmasten", sowie den Neuriten, d.h. den "Sendemast".
Schaut man sich die "Aufstellung" der Neuronen in der Hirnrinde an, so stehen die vielen Dendritenbündel der dortigen Neurone geradezu wie Antennen nach oben, bzw. nach außen hin, aufgerichtet.
Wie die Härchen stehender Pinsel weisen sie zur Hirnoberfläche, und etwa je 100 solcher senkrecht aufsteigender Dendriten bündeln sich zu einer funktionellen Einheit, dem Dendron. Allein in nur einem einzigen wichtigen Abschnitt der Hirnrinde, etwa dem Zentrum für Motorik, also dem für Körperbewegungen, gibt es beim Menschen ungefähr 40 Millionen solcher Dendrone, gegenüber etwa nur 200.000 bei den höheren Säugetieren. Jedes einzelne dieser "Pinselhärchen" ist darüber hinaus mit zirka 5000 Dornen besetzt, die freie Synapsen darstellen. Hier nun finden wir alles in allem Billionen von Synapsen, die wie Efeu zur Hirnoberfläche ranken und dabei mit keiner weiteren Nervenzelle in Kontakt treten!

Jede dieser "Antennen" besitzt wieder mehrere Tausend Schaltstellen, die Synapsen mit ihren Boutons, wovon jedes ein Vesikelgitter hat. Auch ohne allzu große Phantasie lassen sich diese durchaus mit flachen Parabolspiegeln vergleichen, über die folglich jedes Lebewesen mit einem solchen Großhirn, also z.B. alle Säuger und vor allem natürlich auch der Mensch, auf Empfang gehen könnte.

Warum hat der Mensch in seinen grauen Zellen Billionen von Synapsen, die an der Oberfläche ins Leere reichen? Warum beginnt der geistige Entschluss immer mit einer Aktivierung und anschließender Konzentrierung dieser freien Synapsen (Eccles)?

Jede Maschine ist hierarchisch aufgebaut: Ein Befehlsgeber sendet eine Order an den Befehlsempfänger. Gibt es viele Empfänger und keinen eindeutig bestimmbaren Geber, funktioniert eine Maschine nicht. Beim Menschen aber ist die "Maschine des Gehirns" ohne eindeutige Hierarchie - offensichtlich befindet sich der Befehlsgeber außerhalb des Gehirns. Das Gehirn ist nur ausführendes Organ.

Nicht nur Nobelpreisträger Sir John Eccles ist zu diesem Schluss gekommen. Viel wichtiger allerdings als das Urteil dieses renommierten Gehirnforschers ist, dass diesen Erkenntnissen keine alternative Deutung zur Verfügung steht. Mit anderen Worten: Außer den Vertretern der Existenz einer Seele hat bisher keiner auch nur einen Vorschlag gemacht, der erklärt, woher oder wofür diese freien Synapsen existieren.

Fazit

Alle Erkenntnisse der Naturwissenschaften sind unter der Voraussetzung gewonnen, dass nur das Gesetzmäßige, experimentell Wiederholbare und Messbare zählt - daraus lässt sich kein (wie auch immer gearteter) Gottesbeweis konstruieren.

Aber wenn die Naturwissenschaften (wie es der Mentor der modernen Physik, Steven Weinberg einmal formulierte) die Natur zunächst unter der Annahme erforschen, sie aus sich selbst heraus zu erklären - "um dann zu schauen, wie weit wir mit dieser Annahme kommen" - dann muss der Naturwissenschaftler auch ehrlich sein und gelegentlich zugeben, dass es Phänomene gibt, die so schließlich nicht mehr erklärbar sind. Dazu gehören zahlreiche Erkenntnis der "Intelligent-Design-Forschung".

Wer die Annahme, zunächst die Welt aus sich heraus zu erklären, mit der Erkenntnis verwechselt, die gesamte Wirklichkeit sei tatsächlich nur aus sich heraus, gleicht einem naiven Bürger, der glaubt, sein Kontoauszug sei identisch mit dem seinem tatsächlichen Vermögen - und sich saniert, indem er auf eben diesem Kontoauszug mit Bleistift aus dem "Minus" ein "Plus" macht.

Leider glauben viele Naturwissenschaftler, die Annahme, es gäbe keinen Gott, sei nicht nur eine Voraussetzung der Forschung, sondern auch deren Ergebnis. Dabei ist der Naturwissenschaftler ja nicht nur ein Forscher, sondern auch Mensch, Liebender, Hoffender und - Glaubender. Niemand verbietet dem Forscher, der innerhalb seiner Wissenschaft auf solche, gerade aufgeführte Beispiele stößt, darin einen Hinweis auf Gott zu sehen (wenn auch nicht als naturwissenschaftliche Hypothese - das wäre ein Widerspruch in sich - siehe: Gott als Hypothese). Die Großen der Naturwissenschaften zum Beispiel (ausdrücklich: von Braun, Dessauer, Edison, Einstein, Flemming, Jordan, Jung, Kelvin, Marconi, Pasteur, Planck, Rutherford, Sabatier, Schrödinger, Spemann - usw.) hatten keine Schwierigkeiten, in der Natur die Grenzen der eigenen Methode und die Größe Gottes zu entdecken.

Hinweise aus der Geschichte

Im Jahre 1917 hatten drei kleine Hirtenkinder in Fatima (Portugal) mehrere Erscheinungen. Die Dame der Erscheinung erklärte den Dreien am 13. Juli 1917:

»...Wenn man aber nicht aufhört, Gott zu beleidigen, wird unter Pius IX. ein anderer, schlimmerer Krieg beginnen. Wenn ihr eine Nacht seht erhellt durch ein unbekanntes Licht, dann wisset, dass dies das große Zeichen ist, das Gott euch gibt, um das Strafgericht anzukündigen, das über die Welt kommen wird...«

Das Nordlicht vom 25.1.1938

(aus: M. Hesemann, Das Fatimageheimnis, Augsburg 2003, S. 105)

Am Abend des 25. Januar 1938 färbte sich der Himmel über Europa blutrot. In den großen Metropolen des alten Kontinentes heulten die Sirenen, weil Bürger glaubten, ein Feuer sei ausgebrochen. In der gesamten Alpenregion schien es, als sei die Morgendämmerung vorverlegt worden, so tiefrot glühte der Horizont. Bis hinunter nach Italien, Spanien und Portugal, ja sogar in Gibraltar, auf Sizilien und in Nordafrika wurde das Phänomen beobachtet, das später von der Wissenschaft als gigantische Aurora borealis erklärt wurde, als Nordlicht von historischer Dimension.
»Ein fahles, wunderschönes, grünlich blaues Licht umhüllte den Himmel von Nordost nach Nordwest«, beschrieb das »Bulletin der Astronomischen Gesellschaft Frankreichs/Monatsrevue der Astronomie, Meteorologie und Atmosphärenphysik« das Phänomen, »graduell, oben beginnend, färbte sich der Himmel in ein feuriges Rot, und ein unregelmäßiger roter Bogen erschien. Eine Art purpurrote Wolke kondensierte im Nordosten und bewegte sich dann in nordwestliche Richtung, wie von einem unsichtbaren Atem getrieben. Sie kehrte sich uni, wurde verzerrt, verschwand und tauchte wieder auf, während immense Strahlen, deren Farbspektrum von Blutrot bis Orangerot und Gelb reichte, am Zenit emporloderten, dem Himmel entgegen, die Sterne umhüllend. Das Spektakel war verzaubernd und variierte, animiert durch leuchtendes Pulsieren, verlosch und loderte erneut auf ... in den Straßen verursachte es eine Panik. >Paris brennt!< In zahlreichen Dörfern in der Provinz wurde die Feuerwehr alarmiert ... Ein immenses blutrotes Glühen breitete sich über den Himmel aus.«
Zeitgenössische Berichte beschrieben das unheimliche, Unheil verheißende Zeichen am Himmel mit nicht weniger drastischen Begriffen , als »einem blutgetränkten Leichentuch ähnlich«, »Widerspiegelung eines gewaltigen Infernos«, »himmlisches Höllenfeuer«, »einem nahenden Großbrand gleichend«, »nahezu der ganze Himmel stand in Flammen«, »als würde der Himmel brennen, der mythischen Götterdämmerung gleich«, »es schien so, als sei das Ende der Welt gekommen«.

Ein Hinweis - mehr nicht. Kein Beweis, kein übernatürlches Wunder. Nordlichter kommen vor (wenn auch nie zuvor in dieser Intensität über ganz Europa). Aber das Zusammentreffen der Ereignisse hat einen Sinn: Die Ankündigung Jahre zuvor in Fatima, das Zusammentreffen von Nordlicht und den Kriegsplänen und Vorbereitungen - und die Mahnung Gottes. Zudem ist es nicht irgendein Zeichen - es ist das Bild eines brennenden Europas. Zufälle sehen anders aus.

Hinweise aus Nahtod-Erfahrungen

Vier Jahre lang haben der niederländische Herzspezialist Pim van Lommel aus Arnheim und der Psychologe Ruud van Wees von der Universität Utrecht eine nach vergleichbaren Kriterien zusammengesetzte Gruppe von Herzpatienten beobachtet, von Menschen, die ganz kurz - höchstens zwei Minuten lang - klinisch tot waren.

Die beiden Gelehrten kamen zu folgendem Schluss: Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit geht es nach dem Tod weiter. Zwar gibt es keine über jeden Zweifel erhabene wissenschaftliche Beweise für ein Überleben in einer anderen Welt, aber die Studie ergab eine beachtliche Fülle von Indizien, mit denen sich der Glaube stützen lässt, dassder körperliche Tod eines Menschen nicht das letzte Kapitel in seinem Leben ist, - ein Glaube übrigens, der Umfragen zufolge nur noch ein Drittel aller Deutschen eint.

In der definierten Gruppe von Menschen, die alle für eine Zeit von mindestens 45 Sekunden klinisch tot gewesen waren, haben der Untersuchung zufolge ungefähr ein Fünftel ein todesnahes Erlebnis. Die Erlebnisse bergen stets die gleichen Elemente in sich: Der Patient empfindet eine wunderbare Ruhe, er verlässt seinen Körper; er begegnet Angehörigen, die vor ihm gestorben waren. Er gleitet durch einen Tunnel einem Licht entgegen. Dann erkennt er, dassseine Zeit noch nicht gekommen ist: Freiwillig kehrt er in seinen Körper zurück - ein oft schmerzvolles Erlebnis.

Selbstverständlich meldet sich nicht nur der religiöse Mensch zu Wort, wenn es darum geht, die inzwischen als Faktum anzusehenden Erfahrungen zu deuten. Auch die Biologie hat Erklärungen parat: Im Augenblick des Todes würden Hormone ausgeschüttet, die das angeblich schreckliche Todeserlebnis mildern sollen. Allerdings steht auch fest, dass diese Ausschüttung lediglich in das Reich der Vermutungen gehört: Bisher hat sich noch kein Mediziner genötigt gesehen, diese Hypothese zu überprüfen. Außerdem stellt sich die Frage, woher der Biologe weiß, dass der Tod so "schrecklich ist", dass der Körper den Geist des Sterbenden mit einem Hormonschub beruhigen muss - und worin der biologische Nutzen liegt: Denn in der Biologie gilt, dass alles, was der Körper an Funktionen zu bieten hat, dem Überleben des Individuums bzw. der Art dient. Worin liegt aber der biologische Nutzen einer (eher als kontraproduktiv einzuschätzenden) hormonalen Versüßung des Todes?

Eine andere, weitaus plausiblere Erklärung bietet die Hypothese, mit der einsetzenden Loslösung der Seele vom Körper würden sich die Sinne der Wahrnehmungen weiten: Die Seele wird von der (durch Krankheit und Alter zusätzlich) eingeschränkten körperlichen Begrenztheit "befreit" und somit entgrenzt. Mit dieser Annahme (die bis auf weiteres eine Hypothese bleiben muss) bietet die moderne Medizin und Biologie einen wunderbaren Anknüpfungspunkt für weitergehende theologische Überlegungen.

Immer weniger Naturwissenschaftler stehen diesem Phänomen ablehnend gegenüberstehen und sehen zunehmend ihre materialistische Weltanschauung in Frage gestellt. Ja, es gehört schon fast zum guten Ton der Medizin, die Existenz einer Seele akzeptieren.

Todesnahe Erfahrungen zeigen dem Menschen noch nicht Gott, machen aber manchen Skeptiker zum Gläubigen. Todesnahe Erfahrungen zeigen uns auch nicht das Paradies, also eine Realität, die jenseits von Zeit und Raum liegt.

Wie immer die Erfahrungen an der Grenze zum Tod eingeschätzt werden: Es handeln sich immer um Erfahrungen eines noch lebenden Menschen. Dessen Seele mag sich schon weitgehend von dem (klinisch toten) Körper gelöst haben - die Tatsache, dass durch Reanimation Seele und Körper wieder zusammengeführt werden konnten, zeigt, dass es sich noch nicht um eine vollständige und endgültige Trennung gehandelt haben kann. Aber erst dann spricht die Kirche vom "Tod des Menschen".

Aber sie können ein deutliches Indiz dafür sein, dass der Mensch mehr ist als nur seine Körper-Funktionen und von daher ein Leben zu erwarten hat, dass über das leibliche Ende auf dieser Welt hinaus von Dauer ist.

Auf das Phänomen der Nahtoderlebnisse gehen wir in der Katechese Nahtoderfahrungen näher ein.

Einmalige Erfahrungen

Unzählig sind die Bekenntnisse von Menschen, die von sich behaupten, Gott erfahren zu haben. Entscheidend ist dabei nicht, ob es viele solcher Bekehrungen gibt (was der Fall ist), oder ob diese Bekehrungen subjektive oder objektive Ereignisse berichten (was meistens nicht der Fall ist). Entscheidend ist, das viele dieser Menschen gar keinen Grund hatten, sich zu bekehren. Sie waren weder unglücklich noch auf der Suche. Ihre Bekehrung ist schlicht nicht erklärbar - weder psychologisch noch soziologisch.

Neben vielen Einzelpersonen, die mir persönlich bekannt sind, ist mit der folgende, in den 70-er Jahren veröffentlichte Bericht besonders lieb:

Gott existiert, ich bin ihm begegnet

(aus: Andre Frossard, Freiburg 1970, S. 127-141 - gekürzt)

Wir blieben vor der Ecole des arts decoratifs, meiner alten Schule, stehen. Mein Freund stieg aus, steckte den Kopf ins Wagenfenster und fragte mich, ob ich ihn begleiten oder ein paar Minuten warten wolle. Ich werde warten, sagte ich. Wahrscheinlich hatte er einen kurzen Besuch zu machen. Ich sah ihn über die Straße gehen, eine kleine Tür neben einem großen eisernen Tor aufstoßen, über dem das Dach einer Kapelle emporragte. Schön, er wollte beten gehen oder beichten, kurz sich irgendeiner dieser Tätigkeiten widmen, die den Christen viel Zeit nehmen. Ein Grund mehr, um zu bleiben, wo ich war. Es ist der 8. Juli. Ein herrlicher Sommertag. (...)

Ich habe keinen Liebeskummer. An eben dem Abend habe ich ein Rendezvous mit einer deutschen Studentin (blond, mit den zarten Gesichtszügen der etwas molligen jungen Damen), die in mir die Hoffnung auf eine nicht allzu schwierige Eroberung ihrer Feste geweckt hat. Einen Augenblick später wird sie so vollkommen vergessen sein, dass ich nicht einmal daran denken werde, abzusagen.

Ich habe keinerlei metaphysische Ängste. Zuletzt sind mir solche im Alter von 15 Jahren gekommen. Ich glaube mit unseren sozialistischen Freunden, dass die Welt eine politische und historische Wirklichkeit ist und die Metyphysik der allertrügerischeste Zeitvertreib. Auf alle Fälle, wenn ich glaubte, dass es eine Wahrheit gebe, wären die Priester die letzten Menschen, die ich darum fragen würde, die Kirche, die ich nur aus einigen ihrer zeitlichen Fehler und Missstände kenne, der letzte Ort, wo ich sie suchen würde.

Mein Beruf hat nichts dazugetan, meinen Skeptizismus zu vermindern, aber viel um die Sorgen schwinden zu lassen, die meine entmutigende Jugend meinen Eltern bereitet hatte.

Ich habe keine Sorgen, ich mache den anderen keine, die Freundschaft mit Willemin hat dem gefährlichen Umgang, den ich eine Zeitlang gepflegt habe, ein Ende bereitet. Auf der politischen Ebene herrscht in diesem Jahr Ruhe; keine inneren Wirren, keine direkte Bedrohung von außen. Das Sturmzeichen ist noch nicht gegeben worden, kein Grund zu persönlicher Beunruhigung für mich. Meine Gesundheit ist gut; ich bin glücklich, soweit man das sein oder wissen kann; der Abend kündigt sich angenehm an, und ich warte.

Ich empfinde auch keinerlei Neugierde die Religion betreffend, die einer anderen Epoche angehört.

Es ist 17 Uhr 10 Minuten. In zwei Minuten werde ich Christ sein.

Gelassener Atheist, der ich bin, ahne ich wahrhaftig nichts davon, als ich des Wartens müde, kopfschüttelnd über die nicht enden wollenden, unverständlichen Andachtsübungen meines Kameraden, nun meinerseits die kleine Eisentüre aufstoße, um als Neugieriger oder als Zeichner das Gebäude näher in Augenschein zu nehmen, in dem er sich, wie mir vorkommt, schon eine Ewigkeit aufhält. (Tatsächlich waren es höchstens drei oder. vier Minuten.)

Das Innere der Kapelle ist nicht reizvoller als das Äußere. Eine öde Werkshalle, Werft eines steinernen Schiffes. Der erste Teil der Kapelle, beim Eingang, ist den Gläubigen vorbehalten, die im Halbdunkel beten. Bunte Glasfenster, deren Farben durch die Masse der umliegenden Gebäude getrübt sind, werfen ein wenig Licht auf ein paar Statuen und einen blumengeschmückten Seitenaltar. Der zweite Teil wird von den Ordensschwestern eingenommen, die mit ihren schwarzen Schleiern auf dem Kopf aussehen wie Reihen sittsamer Vögel in ihrem Gestühl aus poliertem Holz. Der letzte Teil der Kapelle ist hell erleuchtet. Auf dem ganz in Weiß gehaltenen Hauptaltar wird ein riesiges Aufgebot an Pflanzen, Leuchtern und anderen Zierraten von einem großen Kreuz in reicher Metallarbeit überragt, zu dem zwei Reihen brennender Kerzen emporstreben.

Die Bedeutung von dem allen entgeht mir, und zwar um so mehr, da ich sie nicht suche. Neben der Türe stehend, spähe ich nach meinem Freund, und es gelingt mir nicht, ihn unter den knienden Gestalten vor mir zu erkennen. Mein Blick wandert vom Dunkel zum Licht, kehrt zu den anwesenden Menschen zurück, ohne irgendeinen Gedanken mitzubringen, gleitet von den Gläubigen zu den unbeweglich verharrenden Ordensfrauen und bleibt dann, ich weiß nicht warum, an der zweiten Kerze haften, die links vom Kreuz brennt, nicht an der ersten, nicht an der dritten, sondern an der zweiten. In diesem Augenblick bricht jäh eine Welle von Wundern los, deren unerbittliche Gewalt in einem Nu von dem absurden Wesen, das ich bin, die Hülle reißen und das Kind, das ich nie gewesen bin, geblendet von dem Glanz, ans Tageslicht bringen wird.

Zuallererst werden mir die Worte „geistliches Leben" eingegeben. Sie werden mir nicht gesagt, ich forme sie nicht selbst, ich höre sie, als würden sie neben mir mit leiser Stimme von einer Person gesprochen, die sieht, was ich noch nicht sehe.

Kaum hat die letzte Silbe dieses leisen Vorspiels die Schwelle meines Bewusstseins erreicht, da bricht von neuem die Lawine los. Ich sage nicht: der Himmel öffnet sich; er öffnet sich nicht, er stürzt auf mich zu, schießt plötzlich wie ein stummes Wetterleuchten aus der Kapelle empor, wo er - wie hätte ich es ahnen können? - auf geheimnisvolle Weise eingeschlossen war. Wie soll ich's schildern, mit diesen abgedankten Worten, die mir den Dienst versagen und mir die Gedanken abzuschneiden drohen, um sie in das Magazin der Einbildungen zu verweisen? Der Maler, dem es gegeben wäre, unbekannte Farben zu erschauen, womit sollte er sie malen? Es ist ein unzerstörbarer Kristall, von einer unendlichen Durchsichtigkeit, einer beinahe unerträglichen Helle (ein Grad mehr würde mich vernichten) einem eher blauen Licht, eine Welt, eine andere Welt, von einem Glanz und einer Dichte, dass unsere Welt vor ihr zu den verwehenden Schatten der nicht ausgeträumten Träume zurücksinkt. Es ist die Wirklichkeit, es ist die Wahrheit, ich sehe sie vom dunklen Strand aus, wo ich noch festgehalten bin. Es ist eine Ordnung im Universum, und an ihrer Spitze, jenseits dieses funkelnden Nebelschleiers, ist die Evidenz Gottes, die Evidenz, die Gegenwart ist, die Evidenz, die Person ist, die Person dessen, den ich vor einer Sekunde noch geleugnet habe, den die Christen unseren Vater nennen und dessen milde Güte ich an mir erfahre, eine Milde, die keiner anderen gleicht, die nicht die manchmal mit diesem Namen bezeichnete passive Eigenschaft ist, sondern eine aktive, durchdringende, eine Milde, die alle Gewalt übertrifft, die fähig ist, den härtesten Stein zu zerbrechen und was härter ist als der Stein - das menschliche Herz.

Ihr überwältigender Einbruch ist begleitet von einer Freude, die nichts anderes ist als der Jubel des vom Tod Erretteten, des gerade noch zur rechten Zeit aufgefischten Schiffbrüchigen, mit dem Unterschied allerdings, dass mir erst in dem Augenblick, da ich dem Heil entgegen emporgerissen werde, zum Bewusstsein kommt, in welchem Schlamm ich, ohne es zu wissen, versunken war - und ich frage mich, der ich noch mit halbem Leibe darin gefangen bin, wie ich darin leben, darin atmen konnte.

Zugleich ist mir eine neue Familie geschenkt worden: die Kirche, deren Aufgabe es ist, mich dorthin zu führen, wohin ich gehen muss, denn so viel ist klar, dass trotz des gegenteiligen Scheins mir noch eine Strecke Wegs zurückzulegen bleibt, die nur aufgehoben werden könnte durch die Umkehrung der Schwerkraft.

Alle diese Empfindungen, die ich in die ohnmächtige Sprache der Gedanken und Bilder zu übertragen mich mühe, sind gleichzeitig, sind eine in der anderen eingeschlossen, und nach Jahren noch werde ich ihren Gehalt nicht ausgeschöpft haben. Alles ist beherrscht von der einen Gegenwart, der zugleich jenseitigen und in unser aller, der unübersehbaren Versammlung Mitte weilenden Gegenwart des Einen, dessen Namen ich nie mehr werde schreiben können, ohne dass mich die Sorge überfällt, seine Liebe zu verletzen, vor der ich stehe als ein Kind, dem das Glück zuteil geworden ist, Verzeihung zu finden, und das erwacht, um zu erfahren, dass alles Geschenk ist.

Willemin, der neben mir geht und etwas Besonderes in meinem Gesichtsausdruck bemerkt zu haben scheint, sieht mich mit der Eindringlichkeit eines Diagnostikers an: ja, was hast du denn?" - „Ich bin katholisch", und als hätte ich Angst, mich nicht klar genug ausgedrückt zu haben, füge ich hinzu: „apostolisch, römisch", damit mein Bekenntnis vollständig sei. „Du hast ja die Augen ganz aufgerissen." -„Gott existiert, und alles ist wahr." -„Nein, wenn du dich sähest!" Ich sah mich nicht. Ich war eine Eule am hellen Mittag, die zum ersten Mal in die Sonne schaut.

Das Wunder dauerte einen Monat. Jeden Morgen fand ich mit Entzücken dieses selbe Licht wieder, das den Tag verblassen ließ, dieses selbe Gefühl der milden Güte, das ich nie vergessen werde und das mein ganzes theologisches Wissen ausmacht. Die Notwendigkeit, meinen Aufenthalt auf diesem Planeten zu verlängern, wenn dieser ganze Himmel zum Greifen nahe war, leuchtete mir zwar nicht ganz ein, und ich anerkannte sie auch mehr aus Dankbarkeit denn aus Überzeugung. Indessen verloren das Licht und die milde Güte jeden Tag ein wenig von ihrer Intensität. Schließlich verschwanden sie, ohne dass ich darum von neuem in der Einsamkeit zurückgeblieben wäre. Die Wahrheit sollte mir jetzt auf andere Weise geschenkt werden: ich sollte sie suchen, nachdem ich sie gefunden hatte. Ein Pater vom Orden vom Heiligen Geist übernahm es, mich auf die Taufe vorzubereiten, indem er mich in der Religion unterrichtete, von der ich, wie ich nicht noch einmal zu betonen brauche, nichts wusste. Was er mir von der christlichen Lehre sagte, erwartete und empfing ich mit Freuden. Die Lehre der Kirche war wahr bis zum letzten Beistrich, und ich nahm jede Zeile mit immer erneutem Beifall zur Kenntnis, so wie man einen Schuss ins Schwarze beklatscht. Nur etwas überraschte mich: die Eucharistie. Nicht dass sie mir unglaubhaft geschienen hätte, sondern dass die göttliche Liebe diesen einzigartigen Weg gefunden hatte, sich mitzuteilen, erregte mein höchstes Staunen, und vor allem dass sie zu diesem Zweck das Brot erwählt hatte, die Speise der Armen und die liebste Nahrung der Kinder. Von allen vor mich hingestreuten Gaben des Christentums war diese die schönste.

Und zuletzt: Erfahrungen aus dem Okkulten

Ein letzter Hinweis sei mir aus einem, dem Religiösen scheinbar entgegengesetzten Gebiet erlaubt: Dem Okkultismus. Natürlich beschäftigt sich der Okkultismus in dem Sinne mit dem Gegenteil der Religion, weil er sich dem Bösen zuwendet - und damit von Gott ab.
Aber das Böse zeigt sich ebenfalls als etwas Übernatürliches - und gibt (vermutlich ungewollt) wiederum Anlass, diese Welt als nichts rein Materielles zu deuten. Auch hier zeigt sich (auf allerdings unangenehme Weise): Es gibt mehr als nur das Sichtbare!

Das Phänomen
Ich will hier nicht zu ausführlich auf die verschiedenen okkulten Praktiken eingehen. Ob nun per Pendeln, Tonbandstimmen, Tischerücken, Gläserrücken oder mit dem Ouija-Brett experimentiert wird: Immer geht es darum, mit „Geistern“ oder „Seelen“ Kontakt aufzunehmen, sie zu befragen und sie sich eventuell dienstbar zu machen. (Dazu eine warnende Bemerkung: Wer glaubt, sich als Herr der Geister sicher zu fühlen, täuscht sich. Durch solche Praktiken wird man allerhöchsten zum Diener und Sklaven der „bösen Geister“; anstatt sie zu benutzen, wirst Du benutzt).
Ich hoffe, Du bist nicht versucht, es selbst auszuprobieren; ich kann davon nur abraten. Aber wenn Du mit Bekannten sprichst, die es mal versucht haben, wirst Du mit ziemlicher Sicherheit hören, dass sogar bei eingefleischten Atheisten ein „Kontakt“ zu angeblichen Geistern zustande gekommen sind.

Erklärungen
Nun, es kursieren verschiedene Erklärungsmöglichkeiten. Meine eigenen Lehrer, damals, als ich noch in die Schule ging, hielten viel vom Unterbewusstsein. Sie vermuteten, dass alle diese Phänomene durch die Menschen selbst verursacht werden, allerdings ohne deren Wissen. Das Unterbewusste mogelt sich in die Steuerung unseres Körpers, um uns etwas mitzuteilen. Immerhin sind bei (fast) allen Praktiken Menschen direkt beteiligt, indem sie z.B. ihre Finger auf ein Glas legen, ein Pendel halten oder mit einem Stift auf ein Blatt kritzeln. Ist unser Bewusstsein getrübt oder abgelenkt, dann drängt sich das Unterbewusste in den Vordergrund und beginnt, Botschaften zu formulieren.
Naja, ich habe von dieser Erklärung schon damals nicht viel gehalten. Ich will mich nicht lange damit aufhalten, ob unser "Unterbewusstsein" so sehr eine eigene Persönlichkeit ist, dass es sogar Nachrichten verpacken, Botschaften schmuggeln und Geschichten erfinden kann. Ob das Unterbewusste sich Rätsel ausdenken kann, die mein Bewusstsein kaum zu lösen in der Lage ist, scheint mit nicht sonderlich glaubhaft.
Viel entscheidender ist allerdings, dass bei den okkulten Praktiken oft Informationen oder ein geheimes Wissen an den Tag gelegt wird, das keiner der Beteiligten haben konnte - auch nicht das Unterbewusste. Ich habe z.B. selbst erlebt, dass der "Geist" beim Tischerücken begann, in einer Schrift zu schreiben, die keiner der Anwesenden lesen oder schreiben konnte. Erst ein Experte übersetzte die Schrift - und siehe, es handelte sich um sinnvolle Antworten! Wie soll das durch unser "Unbewusstes Ich" erklärt werden?

Andere Versuche, diese Phänomene zu erklären, sprechen von "Betrug" und "Manipulation". Das mag in einigen Fällen auch möglich sein, vor allem bei Wahrsagern, die Geld verdienen und in Shows auftreten. Dort sind häufig simple Taschenspielertricks Grundlage für ein gutes Geschäft. Aber der Großteil der spiritistischen Versuche geschieht ohne einen "Macher", der andere übers Ohr hauen möchte; fast immer sind die Ausführenden von dem Erfolg des okkulten "Experimentes"überrascht. Und wer schon einmal dabei gewesen ist, wie sich ein kleines Tischchen mit einem Kugelschreiber an der Unterseite über eine ausgerollte Tapete bewegt, weiß, dass hier kein Betrug möglich ist.

Nein, ich bin persönlich der festen Überzeugung, dass diese Praktiken das sind, was sie zu sein scheinen: Möglichkeiten der Kontaktaufnahme mit Geistern.

Die Grenzen von Geister und Dämonen
Das überrascht viele; die, die solche Dinge ausprobieren, glauben oft genug gar nicht an die Existenz von Geistern. Sie machen sich auch weiterhin keine großen Gedanken darüber, Hauptsache, das "Spielchen" funktioniert und ist spannend. Wer sich näher informieren möchte, wie es sein kann, dass die geistige Welt mit der materiellen in Kontakt tritt, ohne dass die Naturgesetze verletzt werden, kann das in der Katechese zum Okkultismus nachlesen. Soviel sei hier gesagt: Auch Geistiges und Seelisches (wenn es nicht gerade Gott selbst ist) haben klar begrenzte Möglichkeiten, in dieser Welt zu wirken. „Zufällig“ halten sich gerade die okkulten Praktiken an diese Grenze.

Wenn diese ganzen okkulten Praktiken nämlich nur erfunden sind, warum werden dann nicht auch Praktiken außerhalb der natü rlichen Möglichkeiten des Geistigen (ohne „quantenphysikalischen Verstärker“ - dazu in der Okkultismus-Katechese mehr) beschrieben? Wie z. B. sich selbst bewegende Pinsel, die Botschaften auf Plakate schreiben? Oder Bananen, die über den Tisch schweben und rhythmisch das Morsealphabet klopfen? Oder Schaufensterpuppen, die mit den Bewegungen der Taubstummensprache unsere Zukunft enthüllen? Verblüffenderweise sieht der Okkultismus auf der ganzen Welt genau dort die Grenzen des Möglichen, wo sie aus der Theorie auch sein müssten. Eine Theorie, die ein Phänomen erklären kann, ist ziemlich gut. Eine Theorie, die auch zutreffend beschreibt, wo die Grenzen des Phänomens sind - und warum genau dort -, ist mehr als nur ein "Theorie".

Zudem kommen noch ganz praktische Erfahrungen: Kaum einer, der eine okkulte Praktik ausprobiert hat, fühlt sich anschließend glücklich. Viele haben bereits im Vorfeld Angst davor - was aber auch leider ein Anreiz sein kann. Bei den Botschaften, die dort von den "Geistern" vermittelt werden, handelt es sich zu 80% um Schreckensnachrichten und um Furchterregendes - glücklich ist durch so etwas noch keiner geworden. Ganz im Gegenteil: Viele geraten durch eine solche Praktik in schwere seelische Krisen, die zum Teil zu tiefen Psychosen und permanenten Angstzuständen führen können. Wenn der Okkultismus nur eine Einbildung ist - oder ein Betrug -, warum sind dann seine Auswirkungen so eindeutig negativ? Warum haben alle, die damit (oft mehr als ihnen lieb ist) zu tun haben, den Eindruck, einer bösartigen Intelligenz zu begegnen?

Auch auf dieses Phänomen gehen wir in einer gesonderten Katechese Okkultismus, Spiritismus, Satanismus näher ein.

Fazit: Was "beweist" das alles?

Nichts. Wie der Titel dieser Katechese schon sagt: es geht um "Hinweise", nicht um Beweise.

Glauben (und Lieben) sind Vorentscheidungen. "Grundoptionen" sagt der Soziologe. Und doch sind es keine Entscheidungen der Unvernunft (sondern, wie der Philosoph sagen würde, der "Vorvernunft"). Denn diese Entscheidungen lassen sich sehr wohl überprüfen - aber erst im Nachhinein.

Denn es handelt sich ja um die Bereitschaft, Wirklichkeit wahrzunehmen. Verschließe ich die Augen vor einem ganzem Bereich der Realität, wird sich diese größere Welt nicht beweisen lassen. Erst, wenn ich meine Vorentscheidung ändere und (bildlich gesprochen) die Augen öffne, kann ich überprüfen, ob diese größere Welt (des Glaubens oder der Liebe) existiert. Dass viele behaupten, das sei ein Schritt vom (sicheren) Wissen in die Welt des (unsicheren) Glaubens, ist natürlich Unsinn. Geglaubt haben die Atheisten auch schon die kleine Welt.
Es handelt sich vielmehr um einen Schritt von einer Welt der begrenzten Erkenntnis in eine Welt der weiteren Sicht.

Wenn Du Dich also dazu durchgerungen hat, nicht mehr nur an biochemische Vorgänge zu "glauben", sondern auch "Liebe" vorauszusetzen, kann es sein, dass Du Dir dieser Liebe so sicher bist, dass Du alles andere dafür verwetten würdest (sogar die Biochemie). Ein für die Liebe "Blinder" wird Dich zwar für verrückt halten (und so typische Sprüche loslassen wie "Liebe macht blind") - Du aber weißt jetzt einfach mehr.

Das gilt auch für Gott: Wer Ihn leugnet und alles, was Gott ähnlich sieht (also alles Geistige), der wird natürlich auch keinen Beweis für Gottes Existenz finden. Wer aber im biblischen Sinne die Augen öffnet, der begreift plötzlich auch den Sinn und die Bedeutung des Materiellen - überhaupt des ganzen Seins. So kann sich jemand, der glaubt, seiner "Sache" sehr viel sicherer sein als ein Naturwissenschaftler. Allerdings weiß das der glaubenwollende Atheist nicht im Voraus - deshalb erscheint ihm der Glauben als ein Wagnis. Leider sind viele nicht bereit, dieses Wagnis einzugehen. Wenn die wüssten!

Möchtest Du mir schreiben? Für diese Katechese ist Peter verantwortlich.