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Neue Site - empfehlenswert! Ein Ableger der Karl-Leisner-Jugend: aktueller, kürzer, frischer und moderner: www.gut-katholisch.de.

Filme in der Jugendarbeit

Man muss nicht einen Spielfilm diskutieren, analysieren und sezieren, damit er wirkt. Gute Filme sind halt deshalb gut, weil sie ihre eigene Sprache sprechen und darüber (oft) mehr transportieren, als durch eine nachträgliche Analyse.

Aber welche Filme sind wirklich gut? Am besten, Du entscheidest selbst. Vielleicht kann Dir diese Seite unserer Homepage etwas behilflich sein: José García, anerkannter Filmkritiker mit einer eigenen Site ( www.textezumfilm.de) hat uns freundlicherweise erlaubt, einige seiner Besprechung hier zu veröffentlichen, die anderen stammen von Stefan Rottbeck, einem engagierten Jugendlichen.

Für "Kritik an unserer Kritik" oder sonstige Anregungen sind wir immer dankbar; schreib einfach an den webmaster.

Theologische Rezension: Life of Pi hier.

Empfehlungen 2013 hier.

Empfehlungen 2011 hier.

Empfehlungen 2010 hier.

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Filmbewertung: Stadt der Engel

Wertung: 4.0 von max. 5 Sternen
Regie: Brad Silberling
Darsteller: Nicolas Cage, Meg Ryan, Andre Braugher, Dennis Franz, Colm Feore, Robin Bartlett
Land, Jahr: Deutschland / USA 1998
Laufzeit: 114 Minuten
Genre: Drama - Romanze
Publikum:
FSK: 12

Inhalt

Seth ist ein Engel - und damit gefühllos dazu bestimmt, die Gedanken der Menschen zu hören, ohne von ihnen wirklich berührt zu werden. Bis Seth der jungen Ärztin Maggie Rice nicht nur Trost spendet - sondern sich auch zu ihr hingezogen fühlt. Er entschließt sich schließlich, Mensch zu werden - d.h. als Engel er muss fallen.

Mit Fleisch und Blut ausgestattet - und vor allem mit einem Herzen, das Gefühle spürt und zeigen kann - erfährt Seth endlich, was es heißt zu lieben. Allerdings geht mit der Liebe auch das Leid einher...

Kritik

Basierend auf dem Skript von Wim Wenders und seinem Film "Der Himmel über Berlin", (der wiederum den Gedanken von Rainer Maria Rilke übernommen hat), entwarf Drehbuchautorin Dana Stevens nicht nur ein amerikanisches Remake, sondern hat dem Film auch eine neue Dimension gegeben - auch wenn die Filmsprache Hollywoods um Längen hinter der von Wim Wender zurückbleibt.

Wichtig ist zunächst der Zugang zum Film, bei dem es sich nicht um eine theologische Abhandlung über Engel handelt. Das Gleichnis, das beiden Filmen zugrunde liegt, verwendet die Vorstellung von Engeln, um einen Menschentyp zu visualisieren: Der Zyniker, der alles Wissen will, aber nicht mitfühlt, der sich selbst vor den Realitäten des Lebens schützt, um nicht verletzt zu werden; schließlich der Mensch, der immer einen guten Rat parat hat, aber nicht weiß, was Leben wirklich ist.

Dieser Mensch muss fallen - "to fall in love" ist hier treffender, als (theologisch naheliegend) im "Fall der Engel" den Sündenfall zu sehen. Seth verliebt sich, wird ein wirklicher Mensch - und damit verletzbar. Durch das jähe Ende der Liebesbeziehung zu Maggie fragt einer der "Engel", d.h. der abwartende Zyniker: «Und - hat sich nun Deine Liebe gelohnt? Wäre es nicht besser, nie zu lieben, als schließlich so zu leiden?» Die positive Antwort, die Seth und damit der Film gibt, macht ihn zu einem christlichen Film.

Resumee

Wer "Stadt der Engel" nicht als Gleichnis versteht, sondern darin eine real gemeinte Darstellung von Engeln im religiösen Sinne vermutet, kann dieser Weiterführung von Wim Wender "Der Himmel über Berlin" nicht viel abgewinnen. Erschließt sich aber die gleichnishafte Dimension des genialen Drehbuches der Vorlage (und des angepaßten Drehbuches, das von Dana Stevens auf das breiten Massenpublikum zugeschitten wurde), so wird aus dem "Engel-Film" ein Werk über Liebe und Leid, und legt damit auch einen Grund, auf dem erst das christliche Gedankengut von Erlösung am Kreuz verstehbar wird. Ein christlicher Film: Weil das Wesen der Liebe greifbar wird.