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Neue Site - empfehlenswert! Ein Ableger der Karl-Leisner-Jugend: aktueller, kürzer, frischer und moderner: www.gut-katholisch.de.

Filme in der Jugendarbeit

Man muss nicht einen Spielfilm diskutieren, analysieren und sezieren, damit er wirkt. Gute Filme sind halt deshalb gut, weil sie ihre eigene Sprache sprechen und darüber (oft) mehr transportieren, als durch eine nachträgliche Analyse.

Aber welche Filme sind wirklich gut? Am besten, Du entscheidest selbst. Vielleicht kann Dir diese Seite unserer Homepage etwas behilflich sein: José García, anerkannter Filmkritiker mit einer eigenen Site ( www.textezumfilm.de) hat uns freundlicherweise erlaubt, einige seiner Besprechung hier zu veröffentlichen, die anderen stammen von Stefan Rottbeck, einem engagierten Jugendlichen.

Für "Kritik an unserer Kritik" oder sonstige Anregungen sind wir immer dankbar; schreib einfach an den webmaster.

Theologische Rezension: Life of Pi hier.

Empfehlungen 2013 hier.

Empfehlungen 2011 hier.

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Filmbewertung: The Village - Das Dorf

Wertung: 4.0 von max. 5 Sternen
Regie: M. Night Shyamalan
Darsteller: Bryce Dallas Howard, Joaquin Phoenix, Adrien Brody, William Hurt, Sigourney Weaver, Brendan Gleeson
Land, Jahr: USA 2004
Laufzeit: 108 Minuten
Genre: Horror - Thriller
Publikum:
FSK: 12

Inhalt

Ein Dorf, offensichtlich im 18. Jahrhundert im amerikanischen Westen, lebt in einem Waffenstillstand mit den "unaussprechlichen Wesen", die den Wald beherrschen, der das Dorf umgibt. Die Unaussprechlichen kommen nicht ins Dorf - die 60 Bewohner des Dorfes betreten nicht den Wald. Was allerdings auch dazu führt, dass sie von jeder Zivilisation abgeschnitten sind - und auch an den Segnungen z.B. der sich entwickelnden Medizin nicht teilhaben können.

Lucius, ein furchtloser und stiller junger Mann, der nur in der blinden Ivy Walker eine Seelenverwandte findet, bittet die Dorfleitung um Erlaubnis, den Wald zu durchqueren. Doch bevor jemand das Dorf verläßt, wird ein Verbrechen begangen...

Kritik

M. Night Shyamalan hat nach seinem Erstlingswerk und Überraschungserfolg "The Sixth Sense" (2001) ein neues Genre geschaffen: Den Mystic-Thriller, der langsam und effektvoll Spannung aufbaut, ohne auf laute Action zu setzen und mit einer Überraschung im Drehbuch aufwartet. Seitdem produziert er in diesem Genre jährlich einen Film: Nach "Unbreakable" (2002), "Signs" (2003) folgt nun 2004 "The Village".

"Es ist schwer, das Publikum noch zu überraschen, wenn alle Welt damit rechnet" sagt Shyamalan - und er hat recht. Der Überraschungseffekt zum Ende des Films wird aufgebrochen und bereits in der Mitte des Filmes angedeutet und vor dem Höhepunkt (im Gegensatz zu seinen Vorgängerfilmen) vorweg genommen. So liegen die Stärken des Filmes nicht im Effekt (Shyamalan verzichtet nicht nur auf jedes Make-Up, sondern auch vollständig auf Special Effects), sondern im Inhalt: Die Abschottung durch die Unaussprechlichen entpuppt sich als Abschottung durch die moralische Schrecken der Welt, die die Urväter (und -mütter) des Dorfes selbst gewählt haben.

Während Joaquin Phoenix schon zum zweiten Mal unter Syamalan spielt, ist Bryce Dallas Howard, die Tochter von Regisseur Ron Howard, eine echte Neuentdeckung - und birgt in sich ein offensichtlich so enormes Potential, dass wir sie bestimmt nicht zum letzten Mal gesehen haben. Nicht unerwähnt bleiben soll auch die beachtliche Darstellung des geistig zurückgebliebenen Noah Percy durch Adrien Brody.

Resumee

"The Village - Das Dorf" zeigt sich weniger Effekt-orientiert (obwohl er immer noch gute Nerven voraussetzt), sondern philosophisch, ja sogar theologisch: Kann man vor dem Bösen der Welt fliehen? Ist das Böse nicht eher dem Menschen inne - egal, wo er sich befindet? Gibt es eine Selbsterlösung durch Rückkehr in einen natürlichen Zustand? - Die Fragen schließen sich an und machen damit den Film zu einem guten Start in eine heiße Diskussion, an deren Ende erst der christliche Begriff der Erbsünde Antworten zu bieten hat. Der Film selbst schließt mit einer Frage: "...falls wir das jetzt noch wollen?"