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Neue Site - empfehlenswert! Ein Ableger der Karl-Leisner-Jugend: aktueller, kürzer, frischer und moderner: www.gut-katholisch.de.

Filme in der Jugendarbeit

Man muss nicht einen Spielfilm diskutieren, analysieren und sezieren, damit er wirkt. Gute Filme sind halt deshalb gut, weil sie ihre eigene Sprache sprechen und darüber (oft) mehr transportieren, als durch eine nachträgliche Analyse.

Aber welche Filme sind wirklich gut? Am besten, Du entscheidest selbst. Vielleicht kann Dir diese Seite unserer Homepage etwas behilflich sein: José García, anerkannter Filmkritiker mit einer eigenen Site ( www.textezumfilm.de) hat uns freundlicherweise erlaubt, einige seiner Besprechung hier zu veröffentlichen, die anderen stammen von Stefan Rottbeck, einem engagierten Jugendlichen.

Für "Kritik an unserer Kritik" oder sonstige Anregungen sind wir immer dankbar; schreib einfach an den webmaster.

Theologische Rezension: Life of Pi hier.

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Filmbewertung: To save a Life

Wertung: 4.0 von max. 5 Sternen
Regie: Brian Baugh
Darsteller: Randy Wayne, Deja Kreutzberg, Joshua Weigel, Sean Michael, Robert Bailey Jr., Steven Crowder, D. David Morin, Kim Hidalgo, Arjay Smith, Bubba Lewis
Land, Jahr: USA 2009
Laufzeit: 115 Minuten
Genre: Drama / Highschool
Publikum:
FSK: 12

Inhalt

Alles läuft perfekt im Leben von Jake Taylor: Er ist ein gutaussehender Schüler, hat eine perfekte Freundin, ist Champion im Baskteballteam (und im "Bier-Pong") - und allseits beliebt. Bis eines Tages sein fast vergessener bester Freund aus Kindertagen vor seinen Augen in der Schule Selbstmord begeht.
Der Gedanke, dass Jake seinen Freund hätte retten können, lässt ihn nicht los - und stürzt Jake in eine schwere und heilsame Krise. Auf den Rat eines Jugendseelsorgers hin wendet sich Jake an Gott - und erlebt, dass zunächst alles noch einmal schlimmer wird, bevor sich das Gute durchsetzt.

Kritik

Wie in den drei Filmen von Alex und Stephen Kendrick ("Fireproof", "Facing the Giants" und "Courages - Ein mutiger Weg") geht es in "To save a life" um die Strahl- und Heilkraft des gelebten Glaubens. Das Konzept der Kendrick-Brothers, ein Action-Genre mit der Dramatik des christlichen Glaubens zu verbinden, wird nun auf das Highschool-Genre angewandt; mit all den dort üblicherweise anzutreffenden Problemen der Heranwachsenden.
Während sich in "Facing the giants" nach der Bekehrung der Hauptperson alle Probleme mehr oder weniger in Luft auflösen, geht "To save a Life" einen anderen, realistischeren Weg. Denn der christliche Glaube bietet diesmal keine einfachen Lösungen und auch keine eindeutigen Lichtgestalten - auch der Jugendseelsorger muss noch lernen, etwas mehr Inhalt in seine Jugendgruppenstunden zu bringen. Die Motivation, aus einer persönlichen Gottesbeziehung heraus Gutes zu tun, ist offensichtlich nicht der einzige Schlüssel zu Erfolg - sondern nur der Beginn eines neuen Kampfes; aus den Sorgen der pubertierenden Highschoolkids werden die Sorgen eines sich entwickelnden christlichen Lebens.
Der so als Highschooldrama "getarnte" christliche Missionsfilm überrascht dabei vor allem durch seine professionelle Oberfläche: Kameraführung, Schauspielerleistung, Schnitt, Ton und Musik befinden sich sämtlich auf gutem bishin sogar sehr gutem Niveau - evtl. Schwächen gehen vor allem zu Lasten einer mäßigen deutschen Synchronisation.
Dass dieser Film allerdings nicht uneingeschränkt zu empfehlen ist, liegt primär an der für Europäer unangenehmen amerikanischen Art, den persönlichen Glauben immer auch als eine öffentliche Angelegenheit zu betrachten. Dennoch ist "To save A Life" in dieser Hinsicht deutlich erträglicher als die Kendrick-Filme oder "Letters to God".
Auch die anders gelagerte Art der baptistisch-freikirchliche Art zu denken, zu beten und Gottesdienst zu feiern, verstört nicht so sehr wie in anderen Filmen. Vielmehr gelingt ein interessanter Einblick in die amerikanische Religiösität, die keineswegs glorifiziert wird. So fragt sich der katholische Zuschauer berechtigterweise, ob die Bekehrung der Menschen nicht eine andere Tiefenwirkung hätte, wenn die "Gottesdienste" liturgischer und sakramentaler wären.
Ein letzter Stolperstein ist die Dramaturgie, die sich nicht traut, eine Nebenhandlung ohne Happy End zu belassen. Alles und Jedes muss sich am Ende zum Guten fügen - da fehlt dann vielleicht doch ein wenig der Realitätssinn.

Fazit

Von den ebenfalls besprochenen Filmen der "amerikanischen Reihe" ist "To save a Life" mit der Darstellung des Selbstmordes im Schulgebäude sicherlich der am wenigsten familientaugliche Film. Dennoch: Das Rezept, die christliche Botschaft in einem der klassischen Genre entnommenen Handlung einzufügen, bewährt sich auch dieses Mal. "To save a Life" ist ein Glaubensfilm, professionell hergestellt und handwerklich gut gemacht. Mit nur wenigen Abstrichen ein durchaus sehenswerter Film - wenn auch leider nicht für die Familie mit jüngeren Kindern.