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KARL-LEISNER-JUGEND |
Der katholische Trau-Gottesdienst
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Die Nachfrage nach den katholischen Sakramenten hat insgesamt stark nachgelassen - nach dem Einbruch des Beichtsakramentes hat es auch einen zahlenmäßig sehr starken und plötzlichen Rückgang der kirchlichen Trauungen gegeben. Nun sollten diejenigen, die sich dennoch zu einer kirchlichen Trauung entschließen, eigentlich von Priestern und Gemeinden mit offenen Händen empfangen werden: Schön, dass Ihr Euch dazu entschlossen habt!
Leider ist oft genau das Gegenteil der Fall. Viele Gemeinden und Priester beargwöhnen heiratswillige Paare, als ob sie es gar nicht wirklich ernst meinen - mit Gott und Sakrament und Gottesdienst. Aus der Erfahrung, dass nur noch wenige Menschen ihre Lebensbeziehung mit ihrer Gottesbeziehung in Verbindung bringen, wird schnell der Verdacht, dass es auch Euch letztlich nicht mehr um Gott, sondern nur noch um die Show geht.
Allerdings frage ich mich, ob das denn wirklich so schlimm wäre? Immerhin hat die katholische Kirche tatsächlich so einiges an Schau-Werten zu bieten und wunderschöne Rituale, die - wenn sie erst einmal vollzogen werden - auch anrühren und zu Herzen gehen. Und die Gelegenheit, den eventuell fernstehenden Gottesdienstbesuchern in einer anrührenden Predigt die Einheit von Gottesliebe und Liebesbeziehung nahezubringen, bietet sich so schnell nicht wieder.
Allerdings gibt es auch Trauungen, bei denen schon bei der Absprache zwischen Brautleuten und Priester und bei der Vorbereitung des Gottesdienstes Welten auf einander treffen, die verschiedener nicht sein können und entweder ein "Krieg der Welten" ausbricht oder die Enttäuschung auf beiden Seiten bodenlos ist. Da will manchmal der Brautvater die Predigt halten oder der Pfarrer das "Ave Maria" verbieten, obwohl Onkel Anton doch so sehr dafür geübt hat; dann beschwert sich der Küster über den Reis, der geworfen wird, die Kinder dürfen keine Blumen streuen und der befreundete Student nicht "All You Need Is Love" auf seinem Saxophon zum Einzug spielen.
Das muss nicht so sein - wenn man versucht, ein wenig zu verstehen, was welche Bedeutung im Gottesdienst hat. Warum bestimmte Dinge einen unverrückbaren Platz im Gottesdienst haben und andere eben fehl am Platze sind - das im Voraus zu verstehen und zu akzeptieren, hilft nicht nur Missverständnisse abzubauen, sondern auch Schönheiten zu entdecken.
Tatsächlich gibt es kaum eine Filmhochzeit, in der beinahe oder tatsächlich die Ringe vergessen werden und deshalb die Hochzeit zu platzen drohte. Deshalb die erste Erinnerung: Die Ringe nicht vergessen!
Dabei tragen manche Brautpaar ihre Ringe schon lange Zeit vor der kirchlichen Trauung, weil die Ringe entweder schon bei der standesamtlichen Eheschließung verwendet wurden, oder weil Verlobungs- und Ehe-Ringe die selben sind.
Das war früher des öfteren der Brauch - aus den Verlobungsringen wurden Eheringe dadurch, dass man das Datum der Eheschließung und den Namen des Ehepartners erst zur Trauung in den Ring eingravieren ließ. Zu äußeren Unterscheidung wurde der Verlobungsring am Ringfinger der linken Hand getragen - und nach der Eheschließung als Ehering an der rechten Hand.
Vor Beginn der Trauung - oft am Eingang der Kirche - nimmt der Priester den Brautleuten die Ringe sowieso ab; warum dann den Ring, den man doch schon seit längerem trägt, nicht auch am Finger zur Kirche tragen? Dann weiß man wenigstens, wo er ist: Da, wo er hingehört. Am Ringfinger.
Aber auch dann, wenn ein Trauzeuge, der Brautvater oder ein anderer "Herr der Ringe" die Eheringe auf einem Extra-Kissen zur Kirche trägt: Spätestens am Eingang der Kirche zu Beginn der Trauung sollten die Ringe vorhanden und anwesend sein.
Ach, wisst ihr - heiraten kann man auch in Sweatshirt und Jeans. Die Kleidung spielt für die Braut, den Bräutigam und die anderen Gäste eine vermutlich ungleich höhere Rolle als für die Kirche. Auch die Farbe des Kleides hat - liturgisch gesehen - keine Bedeutung, wer will, kann in weiß, schwarz, rot oder ultraviolett heiraten. Hauptsache, der Bräutigam kommt nicht in Badehose und die Braut nicht im Bikini. Ein wenig Stil sollte schon dabei sein.
Die Vermutung, die Braut dürfe nur in weiß heiraten, wenn sie noch Jungfrau ist, mag in der Tradition des Bürgertums ihren Grund haben. Liturgisch gesehen ist das vollkommener Unsinn; der einzige, der Kleidung in einer vorgeschriebenen Farbe trägt, ist der Priester. Und auch er trägt bei Hochzeiten nicht deshalb ein weißes Messgewand, weil er irgendwie unschuldig an der Eheschließung ist - sondern deswegen, weil weiß die Farbe der Freude ist.
Auf der anderen Seite sollte das Brautkleid auch nicht zu üppig sein und die Messfeier behindern; z. B. wenn die Schleppe des Brautkleides den ganzen Mittelgang der Kirche ausfüllt und deshalb keiner mehr zum Kommunionempfang nach vorne kommen kann. Gelegentlich hat aber auch der Bräutigam Fragen zu seiner Kleidung - wenn er z.B. in Uniform heiraten will. Ich persönlich habe da keine Bedenken (besonders schick sind die Uniformen der Marine, finde ich); aber einige Pfarrer haben persönliche Probleme mit diesem militärischen Auftreten im Gottesdienst. Grundsätzlich gibt es jedoch kein Verbot von Militäruniformen im Gottesdienst - auch nicht für den Bräutigam.
Diese drei Dinge sind üblich - spielen aber keine nennenswerte liturgisch Rolle. Oft nimmt der Priester oder ein Messdiener der Braut den Brautstrauß ab und legt ihn für die Zeit des Gottesdienstes auf den Altar oder in dessen Nähe (am Ende des Gottesdienstes nicht vergessen!).
Die Traukerze kann eine eigens dafür hergestellte Kerze sein (klassisch mit Verzierung in Form von zwei goldenen Ringen, den Namen der Brautleute und das Datum) - oder auch die beiden Taufkerzen, die nun gemeinsam leuchten. Ähnlich wie der Brautstrauß wird die Kerze während des Gottesdienstes selber auf den Altar gestellt (oder in dessen Nähe); herein- und herausgetragen wird die Kerze aber nicht von Braut oder Bräutigam, sondern von einem eigenen Kerzenträger - oft ein Kindergartenkind aus der Verwandtschaft.
Bleibt noch eine kleine Bemerkung zum Schleier. Auch hier gibt es eine weltliche Tradition, als Braut das Gesicht vollständig zu verschleiern bis zur vollzogen Eheschließung. In den offiziellen Riten der Kirche kommt dieser Brauch nicht mehr vor - also mag es jeder halten, wie er will.
Alles weitere - wie z.B. Blumenkinder, Kutschen, Böller-Abteilungen und Jagdhornbläser - spielt liturgisch keine Rolle. Was und wie viele dieser Zugaben im und vor dem Gottesdienst noch sinnvoll ist, solltet Ihr mit dem Priester absprechen.
Es ist üblich, dass die Brautleute selbst für einen entsprechenden Blumenschmuck in der Kirche sorgen - und ihn auch bezahlen. Auch wenn sonst gilt: "Wer die Musik bezahlt, bestimmt, was sie spielt" können die Brautleute trotzdem nicht einfach alles in ein Blumenmeer hüllen. Rechtzeitige Absprachen (mit dem Pfarrer oder oft mit dem Küster) helfen hier, Irritationen zu vermeiden.
Ebenfalls ist es in vielen Gemeinden üblich, allen Gottesdienstbesuchern ein kleines Heft an die Hand zu geben, in der der Ablauf und die Lieder abgedruckt sind. So ersparen sie sich ein (bei Fremden oft hilfloses) Blättern in den Liederbüchern; außerdem gibt es so die Möglichkeit, auch andere Lieder mit in den Gottesdienst aufzunehmen.
Wichtig ist hier aber, dass die Texte, die vorgetragen werden, NICHT mit abgedruckt werden. Lesung, Evangelium, Fürbitten und weitere Gebete sollen gehört und innerlich aufgenommen werden - und nicht anhand der Texthefte von allen Gottesdienstteilnehmern kontrolliert werden.
Dafür bietet ein solches Heft die Möglichkeit, den Ablauf des Gottesdienstes mit kleinen Sprüchen zu garnieren (z.B. dem Trauspruch), zusätzlich ein oder zwei schöne Texte abzudrucken, die zur Besinnung dienen und im Ablauf des Gottesdienstes keinen Platz mehr gefunden haben.
In diesem Heft ist weiterhin Platz für ausgiebige Danksagungen, in der die Mitwirkenden namentlich genannt werden (z.B. Solisten, Musiker oder Lektoren und Blumendesigner). So braucht man das nicht im Gottesdienst zu tun.
Ein schön gestaltetes Gottesdienstheft ist dann auch noch nach Jahren eine gute Erinnerung und ein Schmuckstück, das auch im Hochzeitsalbum einen Platz finden kann.
Manche Brautleute oder Vorbereitungsteams sind es gewohnt, dass Gottesdienste ein "Thema" haben wie z.B. "Baum", "Weg" oder "Engel" etc. Einmal abgesehen davon, dass jeder Gottesdienst in Jesus Christus schon Thema genug hat, wirkt gerade ein Trau-Gottesdienst mit einem zusätzlichen "Thema" überladen und überfrachtet.
Das Thema das Gottesdienstes sind auch nicht die Brautleute und deren Lebensgeschichte. Aber das heißt nicht, dass bestimmte Eigenarten oder Lebensumstände - oder auch Symbole und Bilder - einen guten Hintergrund abgeben für das eigentliche Thema des Gottesdienstes: Gottes Liebe, gespiegelt in der Liebe der sich Trauenden. Solche Symbole können zur Gestaltung des Heftchens beitragen oder als Predigtanregung dienen. Dazu müssen sie nicht zum "Thema" erklärt werden.
Wenn jedoch der Gottesdienst sinnvollerweise kein "Thema" hat, ist an dessen Stelle der Trauspruch sehr sinnvoll. Eigentlich stammt diese Tradition aus der evangelischen Kirche, in der der Trauspruch meist auch die Grundlage für die Predigt ist (während bei uns die Predigt immer Auslegung des Evangeliums sein sollte).
Mittlerweile ist der Brauch, sich für die Ehe einen Trauspruch zu überlegen, auch in der katholischen Kirche üblich - immerhin überlegen sich ja auch Priester vor ihrer Weihe einen "Primizspruch" wie auch die Bischöfe zu ihrer Weihe. Ein solcher Spruch ist allerdings nicht nur ein "Motto", sondern Anspruch, Absichtserklärung und Verheißung Gottes zugleich.
In der Messfeier kann der Priester den Trauspruch in der Begrüßung aufgreifen, in der Predigt oder unmittelbar vor der Trauung.
Interessanterweise beginnt der eigentliche Gottesdienst auf der Schwelle der Kirchentür. Früher wurde die Ehe dort geschlossen - im Spannungsfeld zwischen Kirche und Welt. Als Verheiratete zogen nach der Eheschließung Mann und Frau in die Kirche, um dort einer nicht mehr besonders gestalteten Messe zu lauschen.
Von diesem Brauch, die Ehe bereits an der Tür zu schließen, ist die Tradition geblieben, dass Pfarrer und Messdiener die Brautleute an der Kirchentüre empfangen und feierlich in die Kirche geleiten. Aber auch in dieser veränderten Form hat das seinen Sinn: Beide, Mann und Frau, finden sich nicht einfach irgendwie in der Kirche ein, um dann den Gottesdienst zu beginnen. Sondern das gemeinsame Hineinschreiten in die Kirche ist bereits Gottesdienst und Symbol: "So soll unsere Ehe sein: Gemeinsam auf den Weg zu Gott. Hand in Hand in den Himmel!"
Aus praktischen Gründen fragt der Pfarrer die Brautleute an der Tür nach ihren Ringen, nimmt sie entgegen und übergibt sie den Messdienern, die dann sicherlich gut auf die Ringe aufpassen.
Manchmal hat sich die Gemeinde bereits in der Kirche versammelt, manchmal warten alle mit dem Brautpaar vor der Kirchentür. Beides ist aussagekräftig: Einmal ist das Hineinschreiten in die Kirche zu Gott auch das Hineingehen in die Gemeinschaft der Glaubenden. Das andere Mal zeigt sich in der hereinströmenden Festgemeinde das wandernde Volk Gottes, das gemeinsam mit dem Brautpaar unterwegs ist.
Aus praktischen Gründen empfiehlt sich jedoch bei größeren Gemeinden, nicht mit allen vor der Türe zu warten. Sonst kann allein der Einzug - bis alle ihren Platz haben - 15 Minuten dauern.
An der Tür sollten zumindest die Trauzeugen beim Brautpaar sein und es in die Kirche begleiten; meistens werden beide noch begleitet von "Blumenkindern" und Trägern der Tauf- bzw. Traukerze.
Aus dem Amerikanischen kommt der Brauch, dass der Bräutigam bereits vorne am Altar wartet und der Brautvater feierlich die Braut nach vorne geleitet, um die Braut dem Bräutigam zu übergeben.
Leider ist diese Form - so romantisch sie wirken mag - nicht sonderlich christlich; sie stammt aus der Vorstellung, dass der Brautvater die Braut aus seinem "Besitz" an den Bräutigam "übergibt". Das ganze Geschehen sieht dann mehr nach "Warenübergabe" aus als nach gleichberechtigter gegenseitiger Annahme. Warum führt dann nicht die Bräutigam-Mutter ihren Sohn zum Altar...?
Ich gebe zu, dass an diesem Ritus viele Brautpaare so viele Emotionen knüpfen, dass sie nur schwer davon lassen wollen. Es gibt sicher auch Priester, die dem nachgeben und das Problem als nicht so schwerwiegend ansehen. Für mich jedoch haben solche, letztlich die Frau herabsetzenden Riten, im Gottesdienst unserer Kirche keinen Platz.
Mit dem Einzug der Brautleute zusammen mit dem Priester beginnt der eigentliche Gottesdienst. Der Idealfall sollte dabei die Eucharistiefeier sein (vom Zusammenhang zwischen Trauung und Eucharistie erzähle ich mehr in der grundlegenden Katechese zur Ehe); unter bestimmten Voraussetzungen empfiehlt sich allerdings auch ein feierlicher Wort-Gottesdienst.
Zum Ablauf der Heiligen Messe findet der Mess-Fremde viele gute Anregungen zum Verstehen und Mitfeiern in der Katechese Heilige Messe für Anfänger. Im Folgenden beschränke ich mich nur auf die Darstellung der Besonderheiten von Hochzeitsmessen - oder auf Empfehlungen zur Vorbereitung.
So, wie in jedem Bußakt der Messe eine Art Schluss-Strich gezogen wird, um sich nun dem Neuen und Kommenden zu widmen, ist es auch in der Trau-Messe. Außer vielleicht, dass der Schlussstrich unter dem Vergangenen und Unvollkommenen mit Gottes Hilfe tiefer geht: Es geht nicht nur um eine Woche, sondern um den Neubeginn eines Lebensabschnittes.
Das Tagesgebet zur Traumesse ist bereits im Messbuch enthalten und muss keineswegs neu formuliert werden. Im Messbuch stehen sogar mehrere zur Auswahl. So zum Beispiel:
Gott, unser Schöpfer und Vater,
Du hast die Ehe geheiligt und durch sie den Bund zwischen Christus und seiner Kirche dargestellt. Erhöre unser Gebet für dieses Brautpaar. Gib, dass sie die Gnade des Ehesakramentes, das sie im Glauben empfangen, in ihrem gemeinsamen Leben entfalten. Darum bitten wir durch Jesus Christus... (MB S. 977)
oder:
Allmächtiger Gott, schon bei der Erschaffung des Menschen hast du die Lebensgemeinschaft von Mann und Frau gewollt. Blicke auf dieses Brautpaar, dass den Ehebund schließen will. Lass sie einander zugetan sein ihr Leben lang, damit sie, die in der Liebe Frucht bringen sollen, auch Zeugen Deiner Güte werden. Darum bitten wir durch Jesus Christus... (MB S. 977)
oder:
Erhöre Herr unsre Bitte, Segne die Braut und den Bräutigam, die sich vor deinem Altar zur ehelichen Gemeinschaft verbinden, und gibt, dass sie einander allezeit in Liebe und Treue beistehen. Darum bitten wir durch Jesus Christus... (MB S. 983)
oder:
Allmächtiger Gott, segne diese Brautleute, die heute den Bund der Ehe schließen wollen, lass sie wachsen in dem Glauben, den sie in dieser Feier bekennen, und führe auch die Kinder, die Du ihnen schenkst, in die Gemeinschaft Deiner Kirche. Darum bitten wir durch Jesus Christus... (MB S. 987)
Nach dem Tagesgebet setzt sich die ganze Gemeinde und hört den Schriftlesungen zu. Dabei geht es darum, auf Gott zu hören und Sein Wort zu betrachten. Aus der Heiligen Schrift - der Bibel - kann dabei frei ein passender Text gewählt werden; der kann sowohl dem Alten, als auch dem Neuen Testament entstammen. Hauptsache, es ist Gottes Wort. Soviel ich weiß, gehört allerdings "Der kleine Prinz", "Spuren im Sand" und "Die Rose und die Bettlerin" nicht zum offiziellen Wort Gottes.
Das mag einige Brautleute oder Vorbereitungswillige ein wenig enttäuschen - passen doch die gewünschten Texte "Aus dem Buch Momo" so wunderbar...! Aber es geht eben nicht um die Schönheit der Texte, sondern um die Haltung der Brautleute und der Gemeinde, auf Gott zu hören. Nebenbei: Es gibt auch in der Bibel - im Alten und im Neuen Testament - wunderbare Texte. Es muss ja nicht jedesmal "Das Hohelied der Liebe" aus dem 2. Korintherbrief sein.
Folgende Texte bieten sich an:
(Wer keine Bibel zur Hand hat, kann die Texte auch im Internet finden, z.B. unter: www.alt.bibelwerk.de)
Genesis 1,26-28.31 a: âGott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn."
Genesis 2,18-24: âEs ist nicht gut, dass der Mensch allein bleibt"
Ruth 1,14b-17: âWohin du gehst, dahin gehe auch ich, und wo du bleibst, da bleibe auch ich."
Tobit 7,6-14: Tobias erhält Sarah zur Frau
Tobit 8,4b-8: Gebet des Tobias und der Sarah
Sprichwörter 3,3-6: âNie sollen Liebe und Treue dich verlassen.
Das Hohelied 2,8-16: âDer Geliebte ist mein, und ich bin sein."
Das Hohelied 8,6-7: âLeg mich wie ein Siegel auf dein Herz, wie ein Siegel an deinen Arm."
Jeremia 31,31-34: Der neue Bund
Hosea 2,21-22: âIch traue dich mir an auf ewig."
Brief an die Römer 8,31 b-35. 37-39: Die Gewissheit der Glaubenden
Brief an die Römer 12,1-2.9-18: âEure Liebe sei ohne Heuchelei."
Brief an die Römer 13,8-10: Das grundlegende Gebot
Der erste Briefen die Korinther 12,31-13,8a: Das Hohelied der Liebe
Brief an die Epheser 3,14-21: âDurch den Glauben wohne Christus in eurem Herzen."
Brief an die Epheser 4,1-6: âErtragt einander in Liebe."
Brief an die Philipper 4,4-9: Christliche Grundhaltungen
Brief an die Kollosser 3,12-17: â Vor allem aber liebt einander!"
Der erste Briefen die Thessalonicher 5,15-25: âDankt für alles!"
Der erste Brief des Petrus 1,3-9: Das Ziel des Glaubens
Der erste Brief des Johannes 3,18-24: âGott ist größer als unser Herz."
Der erste Brief des Johannes 4,7-12: Die Vollendung des Glaubens in der Liebe
Die Lesung darf allerdings nicht einem der vier Evangelien entstammen, denn der Vortrag des Evangeliums ist dem Priester vorbehalten und folgt direkt - nach dem Antwortgesang - als nächstes...:
Der Geistliche liest das gewählte Evangelium vor und legt es anschließend für die Brautleute aus. Viel mehr lässt sich zur Predigt eigentlich nicht sagen: Gerade an Hochzeiten sind die Prediger in ihrem Element - und deshalb so unterschiedlich, wie Priester nunmal sind.
Falls bestimmte Dinge in der Predigt nicht erwähnt werden soll (z.B. warum die Schwiegermutter sich weigert, an der Trauung teilzunehmen), so sprecht das mit dem Priester ab.
Vielleicht fragt Euch der Priester zuvor auch nach Wünschen oder Anregungen. Wenn Ihr dieses Glück habt, heißt das aber nicht, dass Ihr deshalb ein Recht auf die Gestaltung der Predigt habt. Vermeidet bitte im Vorfeld Regieanweisungen: "Bitte erwähnen Sie auf jeden Fall...!"
Als Evangelium-Texte bieten sich folgende Schriftstellen an:
Matthäus 5,1-12a: Die Seligpreisungen
Matthäus 5,13-16: Vom Salz der Erde und vom Licht der Welt
Matthäus 7,21. 24-29: Vom Haus auf dem Felsen
Matthäus 19,3-6: âWas aber Gott verbunden hat das darf der Mensch nicht trennen."
Matthäus 20,25-28: Vom Herrschen und vom Dienen
Matthäus 22,35-40: Die Frage nach dem wichtigsten Gebot
Markus 4,35-41: Der Sturm auf dem See
Markus 10,6-9: âWas aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen."
Lukas 12,22b-31: Von der falschen und der rechten Sorge
Lukas 24,13-35: Die Begegnung mit dem Auferstandenen auf dem Weg nach Emmaus
Johannes 2,1-11: Die Hochzeit in Kana als Zeichen
Johannes 15,9-12: âBleibt in meiner Liebe"
Johannes 15,12-17: âLiebt einander, so wie ich euch geliebt habe.
Johannes 17,20-26: Jesu Fürbitte für alle Glaubenden
Im Anschluss an die Predigt erfolgt die eigentliche Trauzeremonie. Während früher die Trauung an der Schnittstelle von Kirche und Welt geschah (nämlich am Eingang der Kirche), wird nun die Ehe an der Schnittstelle von Wort- und Opfer-Gottesdienst geschlossen.
Zunächst wendet sich der Geistliche den Brautleuten zu. Je nach Sitzordnung kommen diese jetzt nach vorne vor den Altar und die Trauzeugen treten hinzu. Die Messdiener nehmen das Tablett mit den Ringen (oder die Trauzeugen bringen es nach vorne - oder jemand anderes), Messdiener mit Weihwasser und Buch und treten dem Geistlichen zur Seite.
Der Priester beginnt mit einer kurzen Einleitung, die die Gemeinde und auch die Brautleute darauf einstimmt, dass nun die Ehe geschlossen werden soll. "Einstimmen" bedeutet für die Brautleute normalerweise "beruhigen". Im Rituale (also dem Buch, in dem steht, was der Priester tut, sagt und sagen kann), wird folgender Vorschlag als Einleitung gemacht:
Liebes Brautpaar! Sie sind in dieser entscheidenden Stunde Ihres Lebens nicht allein. Sie sind umgeben von Menschen, die Ihnen nahe stehen. Sie dürfen die Gewissheit haben, dass Sie mit dieser (unserer) Gemeinde und mit allen Christen in der Gemeinschaft der Kirche verbunden sind. Zugleich sollen Sie wissen: Gott ist bei Ihnen. Er ist der Gott Ihres Lebens und Ihrer Liebe. Er heiligt Ihre Liebe und vereint Sie zu einem untrennbaren Lebensbund. Ich bitte Sie zuvor, öffentlich zu bekunden, dass Sie zu dieser christlichen Ehe entschlossen sind.
Danach fragt der Geistliche die Brautleute nach ihrer Bereitschaft, eine christliche Ehe zu schließen (und zu führen). Diese Fragen klingen auf dem ersten Blick schon fast wie die eigentliche Eheschließung, aber - nur Geduld - die kommt erst danach.
Der Zelebrant fragt zuerst den Bräutigam, dann die Braut:
Zelebrant: N., ich frage Sie: Sind Sie hierhergekommen, um nach reiflicher Überlegung und aus freiem Entschluss mit Ihrer Braut N. / Ihrem Bräutigam N. den Bund der Ehe zu schließen:
Bräutigam/Braut: Ja.
Zelebrant: Wollen Sie Ihre Frau/Ihren Mann lieben und achten und ihr/ihm die Treue halten alle Tage ihres/seines Lebens?
Bräutigam/Braut: Ja.
Die folgenden Fragen richtet der Zelebrant an beide Brautleute gemeinsam.
Zelebrant: Sind Sie beide bereit, die Kinder anzunehmen, die Gott Ihnen schenken will, und sie im Geist Christi und seiner Kirche zu erziehen?
Braut und Bräutigam: Ja.
Zelebrant: Sind Sie beide bereit, als christliche Eheleute Mitverantwortung in der Kirche und in der Welt zu übernehmen?
Bräutigam und Braut: Ja.
Anschließend werden die Ringe gesegnet - es sei denn, diese wurden schon als Verlobungsringe bei der Verlobungsfeier gesegnet. Dazu kann der Priester eines der folgenden Gebete sprechen:
Der Zelebrant wendet sich an die Brautleute mit folgenden oder ähnlichen Worten:
Zelebrant: Sie sind also beide zur christlichen Ehe bereit. Bevor Sie den Bund der Ehe schließen, werden die Ringe gesegnet, die Sie einander anstecken werden.
Die Ringe werden vor den Zelebranten gebracht. Er spricht darüber eines der folgenden Segensgebete. Anschließend kann er die Ringe mit Weihwasser besprengen.
Zelebrant: Herr und Gott, du bist menschlichen Augen verborgen, aber dennoch in unserer Welt zugegen. Wir danken dir, dass du uns deine Nähe schenkst, wo Menschen einander lieben. Segne diese Ringe, segne diese Brautleute, die sie als Zeichen ihrer Liebe und Treue tragen werden. Lass in ihrer Gemeinschaft deine verborgene Gegenwart unter uns sichtbar werden. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Alle: Amen.
oder
Zelebrant: Treuer Gott, du hast mit uns einen unauflöslichen Bund geschlossen. Wir danken dir, dass du uns beistehst. Segne diese Ringe und verbinde die beiden, die sie tragen, in Liebe und Treue. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Alle: Amen.
Erst jetzt kommt die eigentliche Eheschließung. Dazu gibt es zwei Formen zur Auswahl: Entweder wird die Ehe durch das "Ja-Wort" geschlossen, oder durch den "Trauspruch".
Das ist die klassische Form - der Priester fragt, und die Brautleute antworten. So kennt man es aus den Fernsehfilmen, und so haben auch die Großeltern schon geheiratet. Und deshalb sagt man ja auch, dass die Eheleute sich das "Ja-Wort" gegeben haben.
Zelebrant: So schließen Sie jetzt vor Gott und vor der Kirche den Bund der Ehe, indem Sie das Ja-Wort sprechen. Dann stecken Sie einander den Ring der Treue an.
Der Zelebrant fragt zuerst den Bräutigam.
Zelebrant: N., ich frage Sie vor Gottes Angesicht: Nehmen Sie Ihre Braut N. an als Ihre Frau und versprechen Sie, Ihr die Treue zu halten in guten und bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit, und sie zu lieben, zu achten und zu ehren, bis der Tod Sie scheidet? - (Dann sprechen Sie: Ja.)
Bräutigam: Ja.
Zelebrant: Nehmen Sie den Ring, das Zeichen Ihrer Liebe und Treue, stecken Sie ihn an die Hand Ihrer Braut und sprechen Sie: »Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes«.
Der Bräutigam nimmt den Ring, steckt ihn der Braut an und spricht:
Bräutigam: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Der Zelebrant fragt nun die Braut.
Zelebrant: N., ich frage Sie vor Gottes Angesicht: Nehmen Sie Ihren Bräutigam N. an als Ihren Mann und versprechen Sie, Ihm die Treue zu halten in guten und bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit, und ihn zu lieben, zu achten und zu ehren, bis der Tod Sie scheidet? - (Dann sprechen Sie: Ja.)
Braut: Ja.
Zelebrant: Nehmen Sie den Ring, das Zeichen Ihrer Liebe und Treue, stecken Sie ihn an die Hand Ihres Bräutigams und sprechen Sie: »Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes«.
Die Braut nimmt den Ring, steckt ihn dem Bräutigam an und spricht:
Braut: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Neben dieser klassischen Form gibt es auch noch die andere Form, die Eheschließung durch das Vermählungswort - eigentlich die schönere und sinnvollere Form - wenn man nicht zu nervös dabei ist.
Zelebrant: So schließen Sie jetzt vor Gott und vor der Kirche den Bund der Ehe, indem Sie das Vermählungswort sprechen. Dann stecken Sie einander den Ring der Treue an.
Die Brautleute wenden sich einander zu. Der Bräutigam nimmt den Ring der Braut und spricht:
Bräutigam: N.,
vor Gottes Angesicht nehme ich dich an als meine Frau.
Ich verspreche dir die Treue
in guten und bösen Tagen,
in Gesundheit und Krankheit,
bis der Tod uns scheidet.
Ich will dich lieben, achten und ehren
alle Tage meines Lebens.
Der Bräutigam steckt der Braut den Ring an und spricht:
Bräutigam: Trag diesen Ring als Zeichen unsrer Liebe und Treue: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Braut: N.,
vor Gottes Angesicht nehme ich dich an als meinen Mann.
Ich verspreche dir die Treue
in guten und bösen Tagen,
in Gesundheit und Krankheit,
bis der Tod uns scheidet.
Ich will dich lieben, achten und ehren
alle Tage meines Lebens.
Die Braut steckt dem Bräutigam den Ring an und spricht:
Braut: Trag diesen Ring als Zeichen unsrer Liebe und Treue: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Das ist für Viele zuviel des Guten: "Einen so langen Text in einer so emotionalen Situation auswendig aufsagen? Und dann noch laut und vernehmlich? -!"
Auf der anderen Seite ist das Vermählungswort eigentlich die schönere Weise, die Ehe zu schließen. Getreu der theologischen Erkenntnis: "Das Sakrament der Ehe spenden sich die Eheleute gegenseitig" sollte der Geistliche in diesem Augenblick nicht der Ansprechpartner der Brautleute sein (wie es der Fall ist, wenn sie sich das Ja-Wort geben), er sollte nur "assistieren".
Das kann er zum Beispiel tun, indem er das Buch mit dem Vermählungsspruch so hält, dass Braut oder Bräutigam sich daran orientieren können, wenn sie den Faden verlieren. Oder - auch eine sinnvolle Variante, die sogar im Ehe-Ritus-Buch extra vorgeschlagen wird - der Priester kann den Vermählungsspruch vorsagen, so dass die Brautleute ihn wie eine Eidesformel wiederholen. So können die Brautleute sich weiterhin in die Augen sehen und brauchen keine Angst zu haben, den Text zu verdrehen oder zu vergessen.
Für welche Version - Ja-Wort oder Vermählungswort (mit Vorsagen oder ohne) - sich die Brautleute entscheiden, ist letztlich Geschmacksache - und eine Frage der voraussichtlichen Nervosität. Schöner scheint mir natürlich das Vermählungswort zu sein - wenn aber die Nervosität so groß ist, dass man eher Angst vor dem Vermählungswort hat als Freude am Sakrament, sollte man dann doch lieber beim Ja-Wort bleiben. Ein "Ja" kriegt hoffentlich auch der nervöseste Bräutigam noch auf die Reihe, oder?
Am Ende des Ja-Wortes wie auch am Ende des Trauspruches nimmt zunächst der Bräutigam - und danach die Braut - den Ring und steckt sie dem Ehepartner an den passenden Finger (kleine Eselsbrücke: Der große Ring ist meistens für den Mann) und sagt dazu "Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes". (Okay - für die Nervösen unter uns ist das schon wieder relativ viel Text. Aber dafür leicht auswendig zu lernen.)
Die Ringe sind dabei - auch wenn es etwas profan klingt - so etwas ähnliches wie "Eigentums-Zeichen", aber eben ein freiwilliges, erfülltes "sich über-eignen" und ein liebevolles "ich nehme Dich an als meine Frau - meinen Mann". Der eine gehört nicht nur dem anderen, sondern beide gehören nun zusammen - und gehören einander.
Gleichzeitig sind die beiden ineinander geschlungenen Ringe Symbol der Ehe - und des mit der "Erde vereinten Himmels".
So sind die beiden verschlungenen Ringe Wappensymbol des Klosters Himmerod in der Eifel. Skurril nicht? Ein Ehe-Symbol als Wappen für ein Kloster! Aber als "Himmel-Erde-Einheit" gedeutet passt es wiederum sehr gut).
Jetzt sind die beiden Mann und Frau - ein Ehepaar. Was der Priester nun tut, fügt der Ehe nichts mehr hinzu - aber verdeutlicht, was gerade geschehen ist. Die Ehe, die die beiden gerade geschlossen haben, wird nun von der Kirche angenommen und unter ihren Schutz gestellt.
Der Priester bittet die Eheleute, sich die rechte Hand zu reichen und windet um die beiden Hände seine Stola, legt ebenfalls seine Hand darauf und betet:
Zelebrant: Reichen Sie nun einander die rechte Hand.
Gott, der Herr, hat Sie als Mann und Frau verbunden. Er ist treu. Er wird zu Ihnen stehen und das Gute, das er begonnen hat, vollenden.
Der Zelebrant legt die Stola um die ineinandergelegten Hände der Brautleute. Er legt seine rechte Hand darauf und spricht:
Zelebrant: Im Namen Gottes und seiner Kirche bestätige ich den Ehebund, den Sie geschlossen haben.
Er wendet sich an die Trauzeugen und die übrigen Versammelten:
Zelebrant: Sie aber (N. und N. - die Trauzeugen) und alle, die zugegen sind, nehme ich zu Zeugen dieses heiligen Bundes. »Was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen.« (Mt 19,6)
"Wir wollen uns ja auch den kirchlichen Segen geben lassen" heißt es manchmal als Begründung, wenn neben der standesamtlichen Trauung auch noch die kirchliche Hochzeit vorgesehen ist. Nun kann man "sich den Segen geben lassen" im wörtlichen Sinne meinen: Man möchte sich als Brautpaar segnen lassen; oder es ist im übertragenen Sinne gemeint: Man will sich auch die offiziellen Anerkennung der Kirche sichern. Nur diese beiden Aspekte wären für das Eheverständnis natürlich zu wenig: In der katholischen Kirche wird eine Ehe geschlossen, nicht nur gesegnet. Aber nach der Eheschließung wird die Ehe sowohl "offiziell anerkannt" (durch die Bestätigung durch den Priester) als auch gesegnet. Sogar sehr ausführlich:
Dazu knien die Eheleute hin - vielleicht auch die ganze Festgemeinde. Der Priester breitet die Hände aus und spricht (oder singt, wenn er mag und kann):
Wir preisen dich, Gott unser Schöpfer, denn im Anfang hast du alles ins Dasein gerufen. Den Menschen hast du erschaffen als Mann und Frau und ihre Gemeinschaft gesegnet. Einander sollen sie Partner sein und ihren Kindern Vater und Mutter. Wir preisen dich, Gott, unser Herr, denn du hast dir ein Volk erwählt und bist ihm in Treue verbunden; du hast die Ehe zum Abbild deines Bundes erhoben.
Dein Volk hat die Treue gebrochen, doch du hast es nicht verstoßen. Den Bund hast du in Jesus Christus erneuert und in seiner Hingabe am Kreuz für immer besiegelt. Die Gemeinschaft von Mann und Frau hast du so zu einer neuen Würde erhoben und die Ehe als Bund der Liebe und als Quelle des Lebens vollendet.
Wo Mann und Frau in Liebe zueinander stehen und füreinander sorgen, einander ertragen und verzeihen, wird deine Treue zu uns sichtbar.
So bitten wir dich, menschenfreundlicher Gott, schau gütig auf N. und N., die vor dir knien (stehen) und deinen Segen erhoffen.
Dein Heiliger Geist schenke ihnen Einheit und heilige den Bund ihres Lebens. Er bewahre ihre Liebe in aller Bedrohung; er lasse sie wachsen und reifen und einander fördern in allem Guten.
Hilf ihnen, eine christliche Ehe zu führen und Verantwortung in der Welt zu übernehmen; verleihe ihnen Offenheit für andere Menschen und die Bereitschaft, fremde Not zu lindern. Schenke ihnen das Glück, Vater und Mutter zu werden, und hilf ihnen, ihre Kinder christlich zu erziehen.
Gewähre ihnen Gesundheit und Lebensfreude bis ins hohe Alter, schenke ihnen Kraft und Zuversicht in Not und in Krankheit. Am Ende ihres Lebens führe sie in die Gemeinschaft der Heiligen, zu dem Fest ohne Ende, das du denen bereitest, die dich lieben. Amen.
Wie im ersten Teil dieser Hinführung schon erwähnt, wurde ein "Protokoll" über den Ehewillen angefertigt. Dieses Eheprotokoll soll nun, nachdem die Ehe (nicht durch Unterschrift, sondern durch das Bekenntnis zum Ehepartner) geschlossen wurde, von den Zeugen unterzeichnet werden. Drei Zeugen unterschreiben, was sie gehört und gesehen haben: Die beiden Trauzeugen und der "qualifizierte Zeuge", der Priester (oder Diakon). Mit dieser Unterschrift wird die Ehe nicht geschlossen, sondern nur dokumentiert. Zwar kann die Unterschrift auch am Ende des Gottesdienstes erfolgen - manchmal auch erst nach dem Gottesdienst -, sinnvoller ist es jedoch, die Unterschriften direkt nach der Eheschließung von den Trauzeugen leisten zu lassen. Dann sieht jeder, was die Aufgabe der Trauzeugen ist.
Einige Brautpaare fragen mich als Priester danach, ob ich dann - wenn sie nun wirklich verheiratet sind - nicht offiziell zum Brautkuss auffordern kann. Wieder einmal orientieren sie sich dabei an den amerikanischen Hollywood-Hochzeiten. Leider (für die Brautleute) lehne ich das ab.
Nicht - um jedes Missverständnis zu vermeiden - weil ich es für unangemessen halte, sich in der Kirche den "ersten heiligen Kuss" zu geben. Gott mag es, wenn Menschen sich lieben und sich diese Liebe durch einen Kuss zeigen. Von mir aus auch an dieser Stelle.
Aber der Brauch, den Brautleuten den Kuss zu erlauben, stammt aus der Zeit, in der der Kuss vor der Ehe verboten war. Nun wird auf der einen Seite der Kirche vorgeworfen, sich mit solchen Verboten unerlaubt in die Privatangelegenheiten der Liebenden einzumischen - und dann vom Priester verlangt, eine offizielle Erlaubnis auszusprechen (so, also ob das Verbot vorher eine Super-Idee der Kirche gewesen ist). Das ist schon irgendwie schizophren.
Außerdem ist es mal wieder seltsam, dass ich ausgerechnet dem Bräutigam erlauben soll, die Braut zu küssen. Warum nicht der Braut: "Nun dürfen Sie den Bräutigam küssen"? - Hinter diesem ach-so-romantischem Satz steckt doch wieder eine deutliche Herabsetzung der Frau: Sie ist die "Ware", die vom Brautvater an den Bräutigam überreicht wird und nun - nach der Eheschließung - endlich berührt werden darf. Brrr.
Warum wird von der Kirche eigentlich verlangt, genau das zu tun, was ihr anschließend als Diskriminierung der Frau vorgeworfen wird?
Also: Da ich es niemanden, auch nicht unverheirateten Liebenden verbiete, sich zu küssen, kann ich den Eheleuten in der Messe das Küssen auch nicht erlauben. Punkt.
Ich biete den Brautleuten allerdings schon beim Ehe-Vorbereitungsgespräch an, dass sie sich nach der Eheschließung oder nach dem Trausegen küssen können, wenn sie wollen - aber eben ohne meine Aufforderung. Ich gebe zu, dass einige Priester das Küssen im Gottesdienst für unangemessen halten - füge aber auch hinzu, dass viele Brautpaar ebenso denken und sich lieber nach dem Gottesdienst vor der Kirche ihren "ersten heiligen Kuss" geben (vor laufenden Kameras bzw. schussbereiten Fotografen). Die Begründung "wir küssen uns ja auch sonst nicht in der Kirche" finde ich dabei gar nicht so abwegig.
Nach dem Trausegen (und der sich daran evtl. anschließenden Unterschrift der Trauzeugen) gibt es den Brauch, diesen Moment noch etwas stehen zu lassen und nicht sofort mit den Fürbitten weiterzumachen.
Falls die Vorbereitenden an dieser Stelle einen Text vorgesehen haben (manchmal sogar von den Eheleuten selbst verlesene Ehewünsche oder -versprechen), sollte sich dieser nicht direkt an den Trausegen anschließen, damit deutlich wird, wo die liturgische Eheschließung endet und die persönliche Gestaltung beginnt. Am schönsten als "Trennstrich" nach der kirchlichen Trauung (vor den persönlichen Gedanken oder den Fürbitten) wäre natürlich ein Moment der Stille - oder ein Lied, ein Musikstück oder ein Sologesang.
Überhaupt nicht sinnvoll ist es, wenn an dieser Stelle alle möglichen Gäste ans Mikro treten und dem frischgebackenen Ehepaar ihre persönlichen Wünsche mit auf den Weg geben (auch nicht für die Trauzeugen oder dem Brautvater). Das hat seinen Platz in der anschließenden weltlichen Feier, nicht im Gottesdienst.
Nach der Trauung geht nun der Gottesdienst "wie gewohnt" weiter. Das bedeutet, dass nun die Fürbitten an der Reihe wären. Wie auch sonst in der Messfeier öffnet sich der Gedankenkreis der Feiernden in den Fürbitten für die Nöte und Sorgen aller Menschen. Fürbitten, die nur den anwesenden Eheleuten alles Gute wünschen, sind hier also fehl am Platz.
Es ist also sinnvoll, in einer ersten Fürbitte für die beiden Eheleute zu beten, deren Ehe gerade geschlossen wurde, dann aber von Bitte zu Bitte den Kreis zu weiten: Zum Beispiel für alle frisch geschlossenen Ehen zu beten - dann für alle Familien - für die, die in einer Krise sind - für die, die unter Krieg und Gewalt leiden - und schließlich für die Verstorbenen. Vorschläge für gelungene Fürbitten
findest Du
hier.
Falls die Eheleute die Kollekte, die nach den Fürbitten erfolgt, für einen bestimmten guten Zweck spenden will (z.B. für die Mission), ist es schön, für diese Menschen auch schon eine Fürbitte mit zu formulieren.
In manchen Gegenden ist es üblich, dass die Brautleute die Gaben zum Altar bringen - unter Umständen nicht nur Brot und Wein, sondern auch noch weitere Zeichen und Symbole. Sprecht vorher mit dem Priester darüber - leider ist der Brauch in der Gegend, in der ich Pastor bin, nicht üblich.
Während der Gabenbereitung wird die Kollekte eingesammelt. Es ist ein schönes Zeichen, wenn die Eheleute sich vorher ein ihnen nahestehendes Anliegen erwählen, für das nun gesammelt werden soll (und dem die Eheleute dann oft noch anschließend einen Anteil aus den hoffentlich zahlreichen Geldgeschenken hinzufügen). Der Zweck der Kollekte kann in dem Heftchen erwähnt werden, dass alle Gottesdienstbesucher in Händen halten; oder der Priester (oder einer der Ehepartner) kündigt die Kollekte kurz an. Es ist auch möglich, die Kollekte "für die Anliegen der Gemeinde" zu halten und damit eine Art Dank für die Trauung auszudrücken.
Zur Gabenbereitung wird meistens ein Lied gesungen, das den Gedanken der Hingabe und des Vertrauens zum Ausdruck bringt. Unter Umständen kann an dieser Stelle auch ein Chor- oder Solo-Gesang erfolgen.
Als nächstes erfolgen Präfation - Sanctus - Hochgebet - Vaterunser - Friedensgruß... und so weiter, auf die ich an dieser Stelle nicht näher eingehen möchte. Es gibt zwar schon eine besondere "Präfation" zur Traumesse und einen wunderschönen zusätzlichen Abschnitt im Hochgebet, aber diese sind fest im Messbuch verzeichnet und werden nicht selbst formuliert oder ausgewählt.
Kurz erwähnen möchte ich nur, dass üblicherweise der Priester zum Friedensgruß als erstes den Eheleuten den Frieden wünscht. Wenn diese darauf warten und sich erst dann gegenseitig den Frieden wünschen, ist das ein schönes Zeichen: Friede und Liebe kommen zunächst von Gott - die Eheleute geben nur weiter, was sie selbst empfangen.
Wer allerdings mit diesen Begriffen "Präfation", "Sanctus" und "Hochgebet" überhaupt nichts anfangen kann, lese einfach die entsprechenden Abschnitte in der "Messe für Anfänger" nach.
Früher - das heißt, vor der Liturgiereform - war es ohne jede Ausnahme dem Priester vorbehalten, auch das Blut Christi zu sich zu nehmen. In vielen Fällen war es sogar dem Küster untersagt, den Kelch mit bloßen Händen zu berühren.
Und dennoch hat es immer schon das Vorrecht der frisch getrauten Eheleute gegeben, neben dem Leib Christi auch den Kelch mit dem Blut Christi gereicht zu bekommen - welche ein außerordentliches Zeichen!
Mittlerweile ist es in vielen Gemeinden zu verschiedenen Anlässen üblich, den Gläubigen zur Kommunion auch den Kelch Christi zu reichen; dennoch sollten sich die Eheleute bewusst sein, dass die Kommunion "unter beiderlei Gestalten" (so nennt man eine Kommunion von Leib und Blut Christi) in der Traumesse eine ganz besondere Bedeutung hat. Denn wie Jesus Christus in der Kommunion mit dem Empfangenden ein Fleisch und ein Geist wird (eine "liebende Vereinigung"), werden ja auch die Eheleute untereinander ein Fleisch und ein Geist. In der ehelichen "liebenden Vereinigung" spiegelt sich auf ganz besondere Weise das wieder, was in der Kommunion der Gläubigen geschieht.
Falls die Eheleute auf dieses Vorrecht verzichten möchten - beispielsweise wegen einer Alkoholunverträglichkeit -, sollten sie dies rechtzeitig (also vor der Messe, am besten schon im Traugespräch) mit dem Priester besprechen.
Oft feiern die Brautleute den Gottesdienst auf besonderen Stühlen mit eigener Kniebank mit; in diesem Fall empfiehlt es sich, die Kommunion auch kniend zu empfangen - selbst, wenn das sonst in der Gemeinde nicht üblich ist.
Der Priester bricht vor der Kommunion ein kleines Stück der Hostie ab und senkt es in den Kelch. Bei der Kelchkommunion sorgt diese kleine Stückchen oft für eine gewisse Irritation. Stört Euch einfach nicht daran, es hat bei der Kommunion keine weitere Bedeutung.
Zur Ebenbildlichkeit von Kommunion und Ehe mehr in der grundlegenden Katechese zur Ehe.
Die Stille nach der Kommunion heißt offiziell "Danksagung"; deshalb ist es vielerorts üblich, kurz vor dem Schlussgebet noch ein Gebet, einen besinnlichen Text oder ein Gesangsstück einzufügen. Das ist sehr sinnvoll, solange immer der Charakter der Danksagung gewahrt bleibt und sich dieser Dank vor allem an Gott richtet. Nicht sinnvoll ist es, an dieser Stelle allen Beteiligten "Dank zu sagen". Das kann entweder im Heft geschehen, das alle Gottesdienstbesucher in Händen halten, oder in der sich anschließenden weltlichen Feier...
...oder auch einfach ganz unterbleiben. Denn die Gestaltung der Trauung durch so viele freiwillige Helfer ist letztlich ja ein Dank für das Geschenk der Liebe der Eheleute, an der sich alle mitfreuen. Man muss nicht auch noch Danke für den Dank sagen...
An dieser Stelle - oder kurz darauf, nach dem Schlussgebet - ist es in manchen Gemeinden üblich, den Eheleuten auch im Namen der Pfarrgemeinde etwas zu schenken. Deshalb überreicht der Priester hier schon ein kleines Geschenk. Vorsicht: Das ist nicht der offizielle Startschuss für alle, jetzt ebenfalls zum Altar zu kommen und ihre Geschenke zu überreichen!
Deshalb vermeide ich diese Mischung aus offizielle Liturgie und Geschenke-überreichen-im-Namen-der-Gemeinde. Lieber reihe ich mich bei den anschließenden Feierlichkeiten oder den Glückwünschen vor der Kirche ein und gebe erst dann das Präsent ab.
Am Ende des Gottesdienstes - nach Schlussgebet und Segen - sollte noch ein gemeinsamer Gesang erfolgen. Erst im Anschluss daran erfolgt der feierliche Auszug aus der Kirche.
Brautschmuck
Dazu überreicht der Priester zunächst der Braut den Blumenstrauß, den er ihr zuvor abgenommen und auf den Altar gelegt hat.
Trau- bzw. Taufkerzen
Oft nehmen die Brautleute bzw. die "Kerzenkinder" die Trau- oder Taufkerzen in Empfang. Da diese aber den ganzen Gottesdienst über gebrannt haben, hat sich oft viel flüssiges Wachs gebildet, so dass manche Kerzenträger in diesem Moment schnell zu "Wachsfiguren" geraten können. Es empfiehlt sich evtl. die Kerzen durch den Küster löschen zu lassen und erst einige Zeit danach (oft durch die Trauzeugen) mitzunehmen.
Blumenkinder
Beim Auszug streuen oft kleine Kinder Blütenblätter auf den Weg der Eheleute. Falls das schon innerhalb der Kirche geschieht, findet das nicht unbedingt den Beifall der Küster. Also, vorher fragen und evtl. erst vor der Kirche streuen (lassen)!
Reis
Noch weniger Beifall findet der Brauch, die frisch getrauten Eheleute mit Reis zu bewerfen. Zunächst ist dieser Brauch heidnisch geprägt, zudem verbietet sich aber auch ein solcher Umgang mit Lebensmitteln. Nicht zuletzt wird aber auch der Sinn dieses Zeichens (Steigerung der Fruchtbarkeit) weder von den Werfenden noch von den Eheleuten verstanden oder in diesem Sinn gewollt.
Für die Reihenfolge des Auszuges gibt es keine verbindlichen Regeln, im Grunde erfolgt der Auszug ähnlich wie der Einzug: Messdiener, Priester, (Blumenkinder und Kerzenkinder), das Brautpaar und die Trauzeugen. Manchmal verzichtet der Priester auch auf die "Vorreiterrolle" und lässt den Brautleuten den Vortritt - zur Freude der Fotografen.
Natürlich soll ein Ereignis wie die Trauung gebührend festgehalten werden - mit Fotos, Video und Tonaufnahmen. Was allerdings im Nachhinein wunderschön romantisch aussieht, kann bei der Erstellung jede Romantik zerstören. Gerüchte zufolge soll sogar mal ein Videofilmer die Trauung unterbrochen haben mit der Aufforderung: "Äh - könnten Sie das Ja-Wort noch mal geben? Ich hab's nicht aufgenommen!" - Das geht natürlich nicht.
In manchen Kirche herrscht deshalb ein grundsätzliches Fotografier- und Filmverbot während der Gottesdienste; aber - so denke ich - das ist das andere Extrem. Sicherlich ist es möglich, Fotos zu machen und Videoaufnahmen zu erstellen, ohne den Gottesdienst zu stören.
Hilfreich ist es deshalb, nur einen (professionellen) Fotografen zu bestellen, der sich rechtzeitig mit dem Priester in Verbindung setzt und fragt, was möglich ist, wann und wie.
Oft gibt es in der Sakristei (dem Vorbereitungsraum für die Gottesdienste) die Möglichkeit, direkt von der Lautsprecheranlage Tonaufnahmen aufzuzeichnen. Sprecht den Priester oder Küster darauf an.
Manche Brautleute wünschen sich zur Trauung, dass der Kirchenchor singt oder - je nach Geschmack - der örtliche Jugendchor oder eine Musikgruppe. Das gehört allerdings nicht zum "Service" einer Gemeinde.
Mit anderen Worten: Das ist nur möglich, wenn Ihr einen persönlichen Kontakt zum Kirchenchor habt oder eine Musikgruppe kennt, die Euch zuliebe bereit ist, den Gottesdienst zu gestalten. Vor allem, wenn ein Chor aus einer anderen Gemeinde als der, in der die Trauung stattfinden soll, zusagt, sollte zuvor der Priester informiert bzw. gefragt werden.
Weltliche Musikgruppen - z.B. die Tanzband, die anschließend auch auf dem Hochzeitssaal spielt - sind in der Kirche meistens fehl am Platz.
Manche Brautleute wünschen sich, dass im Laufe des Gottesdienstes das eine oder andere Lied von CD eingespielt wird. Technisch gesehen ist das in vielen Gemeinden durchaus möglich - aber sinnvoll ist es selten. Der Gottesdienst lebt von den Menschen, die ihn gestalten und bereichern - nicht von den medialen Möglichkeiten. Eine Musik von CD - mag sie noch so emotional sein - bleibt ein Fremdkörper.
Vielleicht ist der Priester der Gemeinde dennoch bereit, Musik "aus der Konserve" zuzulassen. Aber wenn Ihr die Möglichkeit habt, das gleiche Stück live zu singen oder zu spielen, ist das allemal schöner.
Ein wesentliches Element des Gottesdienstes sind die Gesänge, die alle gemeinsam anstimmen. Daher solltet Ihr Euch gründlich überlegen, welche Lieder gut passen und gleichzeitig auch so bekannt sind, dass sie von möglichst allen Gottesdienstbesuchern mitgesungen werden können.
Schwierig wird die Liedauswahl allerdings dadurch, dass an den verschiedenen Stellen des Gottesdienstes nicht einfach irgendein Lied gesungen werden kann. Welches Lied wann passt, sprecht also mit jemanden ab, der Ahnung hat - entweder auch mit dem Priester, dem Organisten oder anderen, die Erfahrung in diesen Dingen haben.
Hier findet Ihr eine Übersicht über den Ablauf den Gottesdienstes, und hier eine Reihe von Liedvorschlägen für den Traugottesdienst.
Aber auch den Liedern, die von CD eingespielt werden sollen oder die instrumental oder per Gesang vorgetragen werden, gibt es Grenzen sowohl vom Musikstil her, als auch von der Liedintention her. So verbieten sich im Gottesdienst Techno-, Punk- und Metalmusik genauso wie Lieder mit allzu weltlichen Themen oder gar kirchenkritischen Texten. Aber auch schöne Musical-Balladen, Pop-Schnulzen oder Opern-Arien können im Gottesdienst störend wirken, weil sie oft die Liebe zwischen den Menschen vergöttern und dabei die Quelle der Liebe - nämlich Gott - vergessen. Gerade die aber wollen wir im Gottesdienst feiern.
Manche Organisten oder auch Priester wehren sich gegen den immer wiederkehrenden Wunsch, ein Ave-Maria zu singen oder spielen. Überhaupt gibt es in der Liedauswahl eine breite Grauzone, in der die Meinungen darüber auseinander gehen, was noch passend ist. Letztlich entscheidet auch hier der Priester.
Die hier vorgestellte Gottesdienstform ist die Eucharistiefeier. Das sollte auch der Normalfall für zwei Getaufte sein, die heiraten wollen.
Aber es ist eben nicht immer der Fall, dass beide Brautleute getauft sind oder eine kirchliche Trauung wünschen. Selbst, wenn einer der Brautleute nicht-katholisch oder sogar nicht-getauft ist, ist eine kirchliche Trauung sinnvoll und möglich; aber dann ist oft eine Eucharistiefeier nicht so passend.
An der Trauung selbst ändert sich durch den Wechsel von Messe zum Wortgottesdienst nicht viel, auch die meisten Hinweise in dieser Hinführung behalten ihre Gültigkeit. Lediglich der Gottesdienstablauf ändert sich ein wenig. Deshalb an dieser Stelle der Gottesdienstplan für eine Eucharistiefeier und für Wortgottesdienst.
In dieser Katechese ist häufig vom "Priester" die Rede. Das kann natürlich der junge Kaplan oder der ergraute Pfarrer sein (oder auch ein junger Pfarrer und ein ergrauter Kaplan). Nicht vergessen werden sollte jedoch, dass auch Diakone Trauungen vollziehen können - und schließlich auch Bischöfe und Päpste. Deshalb müsste die korrekte Erwähnung in dieser Katechese immer "Zelebrant" lauten; ich wechsle jedoch aus stilistischen Gründen zwischen allen möglichen Bezeichnungen hin und her (immer nur "Zelebrant" zu schreiben, schien mir einfach zu eintönig).