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KARL-LEISNER-JUGEND |
Leg das Kind nicht in den Stacheldraht
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Maria und Joseph (Maria mit dem Christkind auf dem Arm) gehen langsam
und feierlich zum Altar. Dort liegt in einem Stacheldrahtknäuel ein
Globus. Der Stacheldraht bietet Platz für das Christkind.
Als Maria das Kind in den Stacheldraht legen will, beginnt Sprecher 1.
Maria legt das Kind nicht hinein und geht langsam wieder zurück.
Während Sprecher 2 spricht, will Maria das Kind wieder in den Stacheldraht
legen.
Sprecher 1
(Laut:) Leg das Kind nicht in den Stacheldraht! Dieses Kind gehört
nicht in diese Welt. Dort herrscht Krieg. Die Menschen bekämpfen
sich, beschießen sich, bringen sich um. Leg das Kind nicht in diese
Welt!
(Ruhiger:) Das ist kein Platz für ein Kind. Die Menschen sind schlecht.
Sie führen Krieg, weil sie böse sind. Sie beschießen sich,
weil sie nicht miteinander teilen wollen. Sie bringen sich um, weil sie sich
hassen. Leg das Kind nicht in diese Welt voller Stacheln!
Sprecher 2
(Ruhig:) Diese Welt braucht das Kind des Friedens. Kinder hassen nicht,
sie bringen niemand um. Kinderaugen sind Augen des Friedens. Wer soll
denn sonst mit dem Frieden anfangen?
Das Kind ist selbst der Friede. Dieses Kind kann in diese heillose Welt
Frieden bringen. Leg das Kind ruhig in diese Welt. Wir brauchen es.
Sprecher 1
(Laut:) Leg das Kind nicht in den Stacheldraht! Dieses Kind gehört nicht
in diese Welt. Diese Welt ist ungerecht. Die eine Hälfte der Menschen
hungert und stirbt, die andere Hälfte weiß nicht wohin mit den
Lebensmitteln. Leg das Kind nicht in diese Welt!
(Ruhiger): Das ist kein Platz für ein Kind. Die Menschen sind egoistisch.
Die Armen lernen das Stehlen, um zu überleben. Sie kämpfen schon
als Kinder um ein kleines Stückchen Brot. Die Reichen denken nur an ihren
Profit. Und sogar ihre Spendengelder wollen sie von der Steuer absetzen. Leg
das Kind nicht in diese Welt voller Stacheln!
Sprecher 2:
Die Menschen sind egoistisch, weil keiner ihnen die Liebe gelehrt hat. Wie
viele würden sofort ihr Leben ändern, wenn sie erfahren, wie viel
Freude das Geben und Helfen schenkt? Die Welt braucht dieses Kind. Sie braucht
jemanden, der so bedingungslos liebt wie dieses Kind. Wer sonst soll ihnen
den Weg zur Gerechtigkeit zeigen, wenn nicht dieses Kind? Leg das Kind ruhig
in diese Welt. Wir brauchen es.
Sprecher 1:
(Laut:) Leg das Kind nicht in den Stacheldraht! Dieses Kind gehört
nicht in diese Welt. Die Menschen dort sind abgestumpft. Sie wissen nicht
mehr, was sie mit ihrer Zeit tun sollen. Die leben nicht, die vegetieren!
Leg das Kind nicht in diese Welt!
(Ruhiger:) Das ist kein Platz für ein Kind. Es wird selbst ein abgestumpftes,
freud- und leidloses Leben führen. Wie viele Kinder werden erzogen, indem
die Eltern sie vor den Fernseher setzen? Wie viele kennen nur noch die Freude,
die im Alkohol liegt? Wie viele kennen kein Leid mehr, nur noch die Langeweile,
den nächsten Tag abzuwickeln? Das ist keine lebendige Welt mehr. Das
ist nur noch eine Maschine. Leg das Kind nicht in diese kalte Welt voller
Stacheln!
Sprecher 2
Diese Welt braucht das Neue. Das ganz andere. Diese Welt braucht das Kind,
das ihnen einen neuen Weg zeigt. Das Kind kann uns das Staunen beibringen.
Das Kind kann uns die Begeisterung lehren. Das Kind kann uns zeigen, dass
das größte Abenteuer immer noch der Mensch ist.
Die Langeweile kommt doch nur daher, dass wir uns an alles schon gewöhnt
haben - und nicht mehr glauben, dass es noch etwas zu entdecken gibt in
dieser Welt. Wer aber die Welt mit den Augen dieses Kindes sieht, der
kann auf die ganz große Entdeckungsfahrt gehen. Diese Welt braucht
das Kind. Leg es ruhig hinein.
Sprecher 1
(Laut:) Leg das Kind nicht in den Stacheldraht! Dieses Kind gehört
nicht in diese Welt. Die Menschen in dieser Welt haben doch keine Zukunft!
Sie zerstören alles, was ihnen zwischen die Finger gerät: Die
Umwelt, die Hoffnung, die Menschen! Leg das Kind nicht in diese Welt!
(Ruhiger:) Das ist kein Platz für ein Kind. Ein Kind braucht eine
Perspektive. Was aber soll denn schon aus dieser Welt werden? Nichts bessert
sich, alles wird nur immer schlimmer. Naturkatastrophen, Umweltkatastrophen,
Terrorismus! Arbeitslosigkeit, Elend, Kriminalität! In dieser Welt
gibt es keine Hoffnung mehr. Leg das Kind nicht in diese stachelige Welt.
Maria bleibt abwartend stehen
Sprecher 2
Leg dieses Kind ruhig in diese Welt. Dieses Kind ist die Hoffnung der
Welt.
Sprecher 1
Nicht! In dieser Welt gibt es keine Zukunft.
Sprecher 2
Bleib ruhig! Dieses Kind ist die Zukunft der Welt.
Sprecher 1
In dieser Welt gibt es keine wirklichen Menschen mehr. Das ist eine unmenschliche
Welt!
Sprecher 2
Dieses Kind ist der wirkliche Mensch. Der neue Mensch.
Sprecher 1
In dieser Welt gibt es keinen Gott. Sie ist gottverlassen. Leg das Kind
nicht in diese Welt voller Stacheln!
Sprecher 2
Leg dieses Kind ruhig in diese Welt. Dieses Kind ist die Hoffnung und
die Zukunft dieser Welt. Dieses Kind ist wirklich Mensch und wirklich
Gott.
Die Welt braucht dieses Kind.
Maria legt das Kind in den Stacheldraht.. Maria und Joseph gehen langsam in die Sakristei.