Suche: 

Neue Site - empfehlenswert! Ein Ableger der Karl-Leisner-Jugend: aktueller, kürzer, frischer und moderner: www.gut-katholisch.de.

Körpermeditation

Meditationen in Form von Fantasiereisen erfreuen sich großer Beliebtheit bei Jugendlichen, Kindern und jungen Erwachsenen. Meistens wird der Raum abgedunkelt, die Teilnehmer liegen entspannt auf warmen Decken und schließen die Augen. Um Nebengeräusche zu übertönen und gleichzeitig eine ruhige Stimmung zu erzeugen, wird eine sogenannte "Meditationsmusik" oder "Musik zur Entspannung" eingespielt.

Manche sehen mit Skepsis auf diese Form der Meditation. Dabei ist sie nichts anderes als eine Betrachtung - - eine der ältesten christlichen Formen des Gebets und der Bibelerschließung.

Vor jeder Meditation und Fantasiereise sollte eine Körpmeditation erfolgen - die folgende ist ein Vorschlag. Daran anschließen können sich die folgenden Meditationen:

Fantasiereise mit Musikmeditation, Bibel-Fantasiereise mit Musikmeditation, Gebete mit Musik, Bibel-Meditationen mit Musik, Rosenkranz für Anfänger.

Musikalische Körpermeditation

 

Körpermeditation: Einleitung (ohne Musik)

(Die Teilnehmer legen sich hin - möglichst auf den Rücken, die Arme und Beine gleichmäßig entspannt auf dem Boden. Sie kommen zur Ruhe. Der Leiter beginnt:)

Ich hole tief Luft - halte den Atem einen Moment an - und lasse ihn wieder los. Noch einmal bewege ich die Schultern, kuschel mich an den Boden an, damit dort nichts drückt, nichts stört. Das gleiche tue ich mit meinem Rücken - meinem Gesäß. Nichts soll mich gleich ablenken, wenn meine Fantasie sich auf die Reise begibt.

Liegen meine Arme entspannt? Kann das Blut in meinen Beinen gut fließen? Drücken noch Kleidungsstücke auf einzelne Körperteile? - Jetzt nicht mehr. Jetzt liege ich bequem.

Ich spüre, wie der Atem gleichmäßig meinen Körper durchströmt. In Gedanken ziehe ich mich in das Innere meines Körpers zurück. Ich schließe die Augen und lausche meinem Atem.

 
Körpermeditation
Mediationsmusik:

(Der Leiter spricht ruhig):

Ich ziehen mich weiter zurück - ich bin nun wie eine kleine Ausgabe meiner Person, die sich in meinem Körper befindet - vielleicht wie ein Bergarbeiter im Höhlensystem meines Körpers. Mein Körper besteht nur noch aus der äußeren Hülle, und ich kann durch meinen Körper gehen wie ein Bergarbeiter durch das Bergwerk.
Ich mache mich auf den Weg in den entferntesten Teil meines Körpers: In die Höhle meines Fußes, zuerst meines rechten Fußes. Durch den langen Gang des rechten Beines komme ich dorthin. Eine Sackgasse. Ich kann die fünf kleinen Nischen sehen, die von außen meine Zehen sind. Interessant, wie so ein Fuß von innen aussieht.

Doch jetzt passiert etwas, dass in einem Bergwerk nicht vorkommen darf: Flüssigkeit dringt ein. Aber kein rauschendes Wasser, sondern eine schwere, warme und farbige Flüssigkeit. Sie dringt durch die Wände in die Fußhöhle und beginnt, den Fuß anzufüllen. Sie macht den Fuß schön warm, aber auch schwer. Ich ziehe mich zurück - und die Flüssigkeit folgt mir, langsam und zäh fließend. Mein Fuß ist jetzt ganz erfüllt - schwer - warm und zufrieden.

Während ich mich rückwärts auf die Kniebeuge zurückziehe, beginnt die Flüssigkeit, meinen Unterschenkel anzufüllen. Auch dieser wird immer schwerer, aber auch angenehm warm. Bald ist der Unterschenkel meines rechten Beines randvoll - warm und schwer. Er ist für mich nicht mehr zugänglich.

Weiter gehe ich zurück, in den breiteren und geräumigen Oberschenkel. Auch hierhin folgt mir die warme Masse, bedeckt rasch die Unterseite und strahlt eine angenehme Wärme aus. Es dauert ein wenig - sie steigt immer höher - dann ist auch der Oberschenkel warm, angefüllt bis an die Höhlendecke - schwer und entspannt.

Ich werfe nur kurz einen Blick in den großen Bauchraum, in dem leise mein Atem weht, und begebe mich in das linke Bein. Kaum bin ich im Fußraum angekommen, sehe die Nischen der fünf Zehen, beginnt auch hier die warme Zähflüssigkeit die Ferse zu bedecken. Der Fuß füllt sich, ist nun warm und schwer.

Während ich mich zurückziehe, füllt sich auch der Unterschenkel, wird schwer, entspannt. Von innen heraus füllt ihn die Wärme und strahlt nach außen. Die Flüssigkeit folgt mir über das Knie hinweg in den Oberschenkel und füllt auch diesen langsam, aber stetig aus.

Ich stehe nun wieder im Bauchraum. Meine beiden Beine sind randvoll, für mich unzugänglich, warm und schwer. Ich schaue mich um: Die Bauchhöhle bildet zusammen mit der Brust eine riesige Halle. Langsam ergießt sich die Flüssigkeit aus den Beinen auf den Boden dieser riesigen Halle. Der ganze Rücken ist schon bedeckt und wird angenehm warm. Aber es wird einige Zeit dauern, bis dieser große Raum ganz erfüllt ist. In der Zwischenzeit mache ich mich in alle Ruhe auf den Weg in den rechten Arm. Der Gang ist etwas kleiner als die Beinhöhle, auf halber Strecke biegt sich der Ellenbogen. Nun bin ich in der rechten Hand. Die fünf Finger sind keine kleinen Nischen, sondern fünf kleine Gänge, fünf kleine Sackgassen.

Aus diesen Gängen beginnt nun auch die Flüssigkeit zu strömen und erfüllt rasch meine Hand. Sie wird schwer, warm und ruhig. Während ich mich langsam zurückziehe, folgt mir der zäh fließende Strom - über das Handgelenk - den Unterarm entlang - um den Ellenbogen herum - bis in den Oberarm.

Mein ganzer rechter Arm ist nun für mich nicht mehr zugänglich. Er ist schwer, warm, angenehm erfüllt und zufrieden.

Ich mache mich auf den Weg in meinen linken Arm. Kaum bin ich in der Hand angekommen, sehe die Fingerhöhlen und den Daumen, strömt auch hier in aller Ruhe die Wärme und erfüllt jeden einzelnen Finger - die Hand - bis zum Handgelenk. Gleichmäßig und ruhig folgt mir die Wärme in den Unterarm - den Ellenbogen - den Oberarm - bis ich wieder in der großen Halle meines Körpers stehe.

Hier weht immer noch der leise Wind meines Atems, die Decke der Halle hebt und senkt sich ganz ruhig. Die Flüssigkeit steht schon fast bis zur Hälft im Bauch und Brustraum, erfüllt ihn und macht ihn schwer und angenehm warm. Während die Flüssigkeit sich der Decke nähert, nimmt sie die Bewegung des Atems auf, hebt und senkt sich mit der gleichen Ruhe. Sie berührt als erstes die Decke des Bauches - hebt und senkt sich - schließt auch an meine Brust an - hebt und senkt sich - und erfüllt schließlich meinen ganzen Körper vom Hals an abwärts. Alles ist schwer, warm, erfüllt, randvoll und angenehm. Mein Körper atmet und wärmt sich von alleine. Er ist zufrieden.

Ich befinde ich nun in meinem Kopf, der als letztes noch frei ist. Er sieht von innen sehr interessant aus. Wir sehen die Haare, die von innen mit kleinen Knoten an der Haut befestigt ist. Wir können die geschlossenen Augen sehen, bedeckt von den Augenlidern. Ein wenig Licht dringt noch immer herein. Wir sehen die Nase, durch die der Atem strömt, den Mund mit den Zähnen und den geschlossenen Lippen.
Links und rechts sehen wir die Lautsprecher, die die Innenseite unserer Ohren bilden.

Langsam beginnt die Flüssigkeit aus dem Körper, in den Kopf zu fließen. unsere Gedanken werden ruhiger, alles ist nun gedämpft und warm: Das Licht, die Geräusche, der Atem. Bevor die Flüssigkeit den Kopf ganz erfüllt, springe ich mit einem kleinen Satz - aus meinem Körper hinaus. Ich schwebe körperlos. Unter mir sehe ich meinen Körper liegen, der ruhig und entspannt mit sich selbst zufrieden ist.

(anschließend beginnt die eigentliche Meditation - Fantasiereise)