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Bücher in der Jugendarbeit

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Buchbewertung
"Der Anfang von allem"
von Jutta Richter

Erschienen 2008 im Hanser Belletristik für 12,90 Euro als Gebundene Ausgabe mit 112 Seiten
ISBN (10): 3446230963 - (13): 9783446230965
Genre: Roman - Erzählung

Kommentar

Dieses Buch ist kein Roman, kein "Schmöker" - sondern eine kleine, zarte Erzählung - die tief blicken lässt. Ein wunderbare Fantasie über die ersten Tage im Paradies - in Freundschaft und Vertrautheit mit Gott, dem Herrn des Gartens; aber eine noch einfühlsamere Schau in die Seele des aus dem Paradies vertriebenen Menschen.

Jutta Richter wagt mit diesem kleinen Büchlein natürlich einen Blick in das Unverstehbare. Es bleibt letztlich ein Geheimnis der Liebe Gottes, warum er diese Welt erschaffen und dem Menschen die Freiheit geschenkt hat, den Herrn zu lieben und sich dieser Liebe auch zu entziehen. Noch größer als ein Blick in die Gedanken Gottes ist allerdings ist der Versuch, das Geheimnis des Bösen zu ergründen: Warum hat Adam gesündigt - warum Eva - warum Kain?
Jutta Richter entzaubert diese Geheimnisse nicht. Der Gedanke zum Beispiel, Gott habe die Welt erschaffen, um seine Einsamkeit zu überwinden, kann theologischen Betrachtungen zwar nicht standhalten; aber Jutta Richter geht es nicht um Theologie, sondern um den Menschen - und zwar den heutigen Menschen, der sich in Adam, in Eva und Kain wiederfindet. Vor allem die Fragen Adams, die er in der Nacht an Gott richtet, sind auch die Fragen des heutigen Menschen.

Schließlich läuft alles auf die eine Erkenntnis hinaus: So wie Adam sind auch wir - gerade aus dem Paradies entlassen; noch mit der Erinnerung an die dortige Schönheit vertraut, und doch schon abgründig böse. So wie Adam sind auch wir - voller Sehnsucht, zwiespältig, im Gespräch mit Gott frustriert. Aber: So wie Adam sind auch wir - von Gott behütet auch in der widrigen Welt; von Gott besucht, wenn wir nach ihm rufen; vom Glück umgeben, wenn wir nur auf den wahren Adam in uns hören.

Fazit: Ein wunderbares kleines Büchlein, dass die Sehnsucht nach dem Paradies wach hält und zeigt, dass alles ganz einfach sein kann. Und dass Gott (und damit unser Glück) niemals weiter weg ist als ein Gebet.